Führerhart oder Führerweich

  • Da ich hier grad mal wieder kurz vorm verzweifeln bin, würde ich gern mal eure Meinungen und Erfahrungen zum Thema "Führerhärte" beim Hund wissen.
    Sind eure Hunde eher hart oder weich und was bevorzugt ihr?


    Mein verstorbener Rüde war sehr führerhart, war nicht immer einfach und hat mich manchmal fast in den Wahnsinn getrieben. Jetzt habe ich mit Ekko das genaue Gegenteil, sehr führerweich und je weiter ich mit ihm arbeitr, desto deutlicher zeigt sich, dass der sehr weiche Hund jetzt auch nicht umbedingt leicht zu führen ist... einmal falsch geatmet, einmal aus Versehen angerempelt, einmal das Kommando eine kleine Nuance zu scharf ausgesprochen und ich muss erstmal wieder schauen, dass ich den Burschen wieder auf mache, damit er nicht wie ein geprügelter Hund neben mir herschleicht.


    Das Mittelmaß wäre sicher perfekt, nur hab ich das außer bei Naomi nie gefunden - Cardassia ist noch nicht an dem Punkt, dass ich es bei ihr beurteilen könnte.


    Was bevorzugt ihr und was meint ihr ist leichter auszubilden?

  • Ich gebe zu ich würde vermutlich führerharte Hunde bevorzugen, einfach weil ich durchaus impulsiv bin und auch mal sehr laut werden kann. Milka hat mittlerweile so weit gelernt mit mir klar zu kommen (und ich mit ihr) das wenn ich richtig sauer (laut) wurde weil sie was angestellt hat, dann bekommt sie eine "leichte" Aufgabe und ich bin wieder glücklich mit ihr und sie mit mir, aber bis dahin...es hat gedauert. Obwohl meine Mutter sie als unsensibel bezeichnet habe ich da ganz andere Erfahrungen gemacht.
    Leichter auszubilden ist wohl sehr HF abhängig. Und auch abhängig davon was man will. Im trailen ist mein Sensibelchen nicht gerade einfach, in der UO sehr wohl... hach ja...aber ich hatte auch noch keinen echten führerharten Hund, mein Papa hat derzeit einen ehemaligen Diensthund der Bw übernommen, der fühlt sich im Militärton am wohlsten, das liegt meinem Papa (und mir). Seine andere Hündin (eher die seiner Frau) verträgt kein hartes Wort, braucht aber trotzdem eine klare Führung. Sehr schwierig und durch die fehlende Führung meiner Stiefmutter ist vieles falsch gelaufen...


    Interessante Sache, danke für die Denkanregung

  • Ich hab demnach einen seeeeehr "führerweichen" Hund. Das zusätzliche "Problem" bei dem ist, dass er auch noch sehr introvertiert ist, also von sich aus nichts ausprobiert und auch auf kein (großes) Verhaltensrepertoire zugreifen kann, dass er anbieten könnte. Ich muss alle Verhaltensweisen vorher genau antrainieren, viel kleinschrittiger und am allerbesten ohne Locken und ohne Stress. Der Hund ist supergenau in meiner Körpersprache und ich bin superschlampig - da prallen Welten aufeinander |)
    Ich wünschte natürlich Bokey wäre manchmal "härter im Nehmen", andererseits mag ich das Sensible an ihm, er interpretiert zwar tausend Sachen in mich rein, nimmt's mir aber nicht übel, wenn ich ungenau bin, er WILL ja mitmachen. Übel nehmen tut er mir's wenn ich ungehalten und grob werde. Da kommt er dann schon mal mit 24h Meideverhalten daher :roll:

  • Hatte bisher eher führerweiche Hunde, obwohl ich selber eher der derbere Typ bin. :)
    Ich denke, mir würde ein "härterer" Hund mehr liegen, genau sagen kann ich es aber, mangels Möglichkeit, nicht.

  • Ich denke das hängt auch vom HF ab. Wenn ich einen habe, der öfter mal stolpert und in den Hund läuft, ist ein härterer Hund besser geeignet.
    Wenn man allerdings nicht schwankend im Laufen und in den Komandos ist, ist ein weicherer Hund gut, da man weniger machen muss, um durchzudringen.


    Harvey ist ein switcher :lol: wenn er sich konzentriert, ist er gaaanz weich. Wenn er hochdreht ist er robuster :D


    Henry war in jungen Jahren nur hart, jetzt mit seinen 16 Jahren ist er etwas instabil und daher weicher geworden.

  • Ich finde 'Nachteil' am führerweichen Hund auch gleichzeitig der 'Vorteil'.. Es ist schwierig (oder nervig :hust: ) da passend zu sein. Auf der anderen Seite ist eine erledigte Sache dann aber auch wirklich erledigt.


    Pani ist definitiv weicher wie Kalle (der ist mAn absolut hart). Ich finde es echt schwierig den zu korrigieren und ab und an muß das eben sein. Zu wenig und er lacht. Zu viel und er sagt 'Ihr könnt mich mal! Macht euren Scheiß doch alleine!!'. Und der Grad zw. zu leicht und zu hart ist bei ihm haarscharf..
    Wenn ich aber die passende In­ten­si­tät, dann ist das Thema nach 1x gegessen.

  • Ich denke nicht, dass man das überhaupt bei jedem Hund absolut klar sagen kann - und wie der Hund sich letztendlich verhält, hängt dann noch vom hundeführer ab. Am Ende kann der eigentlich sehr führerharte Hund besser auf seinen hundeführer reagieren, als der eher führerweiche.


    Meine Hündin würde ich (eben ne Hündin ...) tendenziell eher als führig einstufen. Sie arbeitet auch viel mir zu liebe... Andererseits ist sie in vielen Dingen aber auch sehr sehr sehr lernresistent, gerade was Einwirkungen von außen angeht, was meiner Meinung nach vor allem an ihrer sehr hohen Treiblichen Veranlagung liegt.
    Ihr Vorbesitzer kam mit ihr nicht wirklich zurecht. Sie braucht sehr ruhiges, konsequentes arbeiten. Kann man das nicht leisten, überbrückt sie führungsfehler, indem sie einfach aufdreht.
    Sie ist also weit davon entfernt, irgendwie bei etwas zusammenzubrechen, ich würde sie aber trotzdem als recht führig bezeichnen - zumindest mir gegenüber, bei allem was sie ohne mich lernen soll, naja...(hat aber auch wieder Vorteile , Dinge die mal schiefgehen oder bei denen sie sich unbeabsichtigt wehtut, sind eigentlich mein Thema )


    Mein Rüde.... Naja, der ist ein Thema Für sich. Mir fallen da je nach Tageslaune und je nachdem, was er sich gerade wieder geleistet hat, sehr unschöne Wörter für ihn ein :hust:
    Führerharte trifft definitiv auf ihn zu. Irgendetwas für mich tun.. Er ist ja nicht doof. Bei einer falschen Einwirkung macht er halt tendenziell garnichts, bei mir zumindest. Jemand anders braucht allerdings mal garnicht einwirken, weder richtig oder falsch - er ist ja schließlich der Kronprinz und braucht sich garnix sagen lassen :roll:
    Am besten funktioniert bei ihm eigentlich noch der Urschrei meinerseits, wenn er Mist baut (was sehr häufig vor kommt...) - führt regelmäßig dazu, dass jeder hört wann ich trainiere.. Aber wenn man ihm glaubhaft vermittelt, dass er einen langsamen und grausamen Tod sterben wird, wenn er mich weiter reizt, dann funktionierts auf einmal. Nicht dauerhaft, versteht sich :hust:
    Wobei man ihm zu gute halten muss, dass er mittlerweile schon deutlich Erwachsener geworden ist ( ist ja auch mittlerweile 3, das Baby) und Korrekturen in "normaler" Intensität besser annimmt. Das war schon viel schlimmer.



    Um es kurz zu machen - beide Hunde sind nicht einfach zu führen, wenn man es neutral betrachtet. Meine Hündin liegt mir aber deutlich mehr, obwohl andere sagen, sie würde sie wahnsinnig machen. Mein Rüde ist einfach anstrengend. Sehr sehr anstrengend... Vor allem weil mir die Arbeitsweise, die er einfach braucht, nicht liegt. Ich bin kein lauter Mensch. Allerdings komme ich wohl mit ihm, wenn man ihn mit seinen Brüdern vergleicht, mit ihm wohl noch sehr gut zurecht. Er ist der einzige der schon mehrere Prüfungen hat.


    Ich würde mir wissentlich sicher keinen Typ Hund mehr holen, wie Byron. Es zeigt sich wohl viele nachzucht von seinem Vater so... Für die Inzucht ist es aber untypisch. Blöder weise habe ich vorwiegend auf die Inzucht geachtet. Passiert mir auch nicht mehr.
    Ideal fände ich einen Typ meiner Hündin mit evtl etwas Einschlag von meinem rüden... Bezüglich dessen, dass ihr manchmal etwas mehr grundruhe bei der Arbeit nicht Schaden würde.



    Viele finden übrigens, Byron wäre der "richtige", ein "echter ".
    Das empfinde ich nicht so. Jemand der wirklich täglich auf einen zuverlässigen Arbeiter angewiesen ist, kann sich soeinen Hund nicht erlauben - außer man braucht einen reinen zugriffshund, der selbstständig alles räumt .

  • Was "besser" ist kommt wahrscheinlich auch ganz stark auf den Halter an.
    Bisher hätte ich gedacht, das größenteils alle Hunde die als Welpe zu einem kommen sich an die Art gewöhnen. Meiner tickt halt zu 100% wie ich :D Und zwar ist er situtaionsabhängig absolut führerhart und im nächsten Moment sowas von weich. Aber ein Blick zwischen uns und wir wissen, welche Situation gerade herrscht. Finde ich faszienierend. Alle anderen verzweifeln an ihm und bewundern uns gleichzeitig für den schmalen Grad :D

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