Halti bei Pöbler? Bringt das was?
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Hallo!
Könnte ein Halti bei meinem Hund helfen?Habe mit meinem Hund das Problem, dass er beim Spazierengehen andere Hunde angreifen will und demzufolge ein riesen Theater macht. Hinzu kommt noch, dass er sich dann versucht vom Halsband zu befreien und dann eben auch nicht mehr bei Fuss weitergeht, sondern mit seiner Leine/Halsband kämpft. Und da ich 2 Hunde habe und der Zweite neuerdings auch gerne mal mitmacht ist das Ganze dann natürlich doppelt kompliziert.
Meine Frage ist nun ob ein Halti helfen könnte der Situation besser Herr zu werden? Und wenn ja, ist es egal was für ein Halti man nimmt oder könnt ihr ein Spezielles empfehlen?
Gruss
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Warum pöbelt dein Hund? Und was könnte dafür sorgen, dass er sich in dieser Situation "besser" fühlt? Findet er andere Hunde auch im Freilauf "doof", unterschreiten sie seine Individualdistanz? Will er hin oder hat aus anderen Gründen Frust? Ist er sehr unsicher fremden Hunden gegenüber und die Leine engt ihn zusätzlich ein? Blöde Erfahrungen an der Leine gemacht? Verteidigt er dich? Oder was?
Und meinst du, irgendeiner der Gründe wird durch ein Umlenken des Kopfes besser für deinen Hund?
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Zitat
Warum pöbelt dein Hund?
Das wüsste ich auch gerne....
ZitatUnd was könnte dafür sorgen, dass er sich in dieser Situation "besser" fühlt?
Ich glaube gar nichts.
ZitatFindet er andere Hunde auch im Freilauf "doof", unterschreiten sie seine Individualdistanz?
Ich lasse ihn natürlich nicht auf andere Hunde los! Wenn er ein Problem mit einer Individualtoleranz hat, dann müsste ich einen Bogen laufen, der grösser ist als eine Strassenbreite. Sprich: Ich müsste umdrehen und weggehen. Geht aber auch nicht immer.
ZitatWill er hin oder hat aus anderen Gründen Frust?
Also es gab schon Situationen wo er sich aus dem Halsband befreit hat oder ein Hundetrainer Schuld daran war, dass er zu dem anderen Hund hin konnte. Dann ist er auch losgerannt und hat sich drauf gestürzt. Das waren dann aber Hunde, die ihn ebenfalls blöd angemacht haben. Wenn uns aber ein ruhiger Hund begegnet und ich meinen mit Leckerlies ebenfalls ruhig halten kann, dann kann ich ihn sofort wieder von der Leine lassen, wenn der andere Hund vorbei ist und er rennt dann auch nicht hinterher.
Einen allgemeinen Frust dürfte er aber nicht haben.
ZitatIst er sehr unsicher fremden Hunden gegenüber und die Leine engt ihn zusätzlich ein?
Er scheint unsicher zu sein. Ob die Leine ihn einengt weiss ich nicht.
ZitatBlöde Erfahrungen an der Leine gemacht?
Ich denke die meisten Hunde machen irgendwann mal blöde Erfahrungen an der Leine. Ich weiss nicht, ob es was damit zu tun hat, ob er mich verteidigen will. Er hat das Verhalten aber bereits einen Tag nach seinem Einzug bei mir gezeigt. So schnell dürfte ein Hund ja keinen Beschützerinstinkt entwickeln.
Ob ein Umlenken des Kopfes was nützt weiss ich ebenfalls nicht.
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Ich persönlich finde Haltis nicht toll.
Die meistens wenden Sie auch nie richtig an.
Meine Freundin benutzt es auch für Ihren Agentino-Ridgemix und meint es hilft. Ohne macht er bei Ihr extremen Aufstand bei anderen Hunden. Ich kann ohne Halti problemlos mit Ihm an anderen vorbei.Da liegts also schon mal HF.
Ein SH-Rüde in der Nachbarschaft wird auch am Halti geführt.
Wirkung gleich null. Der dreht bei anderen Hunden immer frei und da hab ich schon Angst das Halti und Halsband versagen.Wenn Du Angst hast das er aus dem Halsband raus kommt, warum führst Du in da nicht mit Halsband und Geschirr ?
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Bitte nicht in Eigenregie anwenden!
Der Link weiter oben ist schon sehr gut!
Nur mit sorgfältiger Gewöhnung und unter Traineranleitung verwenden!
Das Halti ist kein Allheilmittel! -
Ich finde ein Halti bekämpft das Symptom, aber nicht die Ursache. Dein Hund reagiert auf andere Hunde und daran solltest du arbeiten. Wichtig wäre heraus zu finden warum er das tut. In den meisten Fällen ist es Unsicherheit. Auch wenn es wie Aggressivität aussieht. Wenn ein anderer Hund dir entgegen kommt, musst du schon reagieren, bevor dein Hund es tut. Beobachte deinen Hund. Er wird Signale senden, zum Beispiel stehen Ohren, aufgerichtete Ruhte oder ein leises Knurren. Da musst du schon einschreiten. Entweder gibst du ihm das Kommando "nein". Oder du gehst sobald, die ersten Anzeichen da sind in die andere Richtung. Und das immer wieder...
Ich hatte auch solche Probleme mit meinem Hund. Ich übte und übte.
Leider sind die meisten Hunde, die einem entgegen kommen auch nicht wirklich Leinenführig. Oftmals lassen die Besitzer ihre Hunde, obwohl sie an der Leine sind, ihre Hunde zu anderen Hunden. Auch wenn die anderen Hunde noch Meter weit weg sind, bemerkte mein Hund, dass die anderen Hunde Kontakt aufnehmen möchten, weil die Besitzer es auch nicht für nötig halten, ihre Hunde an anderen Hunden sicher vorbei zu führen.Am besten kann man solche Situation üben, wenn ein anderer Hund im Wesen sehr fest und wirklich sehr gut sozialisiert und erzogen ist. Solche Hunde lassen sich auf Angriffe wie dein Hund es tut gar nicht ein. Meist reicht bei diesen Hunden schon ein tiefes grummeln. So würde der andere Hund deinem Hund signalisieren " Ich warne dich, wehe du wagst es." Im Normal würde dein Hund diese Message verstehen und sein verhalten unterlassen. Dazu braucht es allerdings auch einige Trainingseinheiten.
Ich habe mit meinem Hund auch die Begegnung mit anderen Hunden geübt. Ich hatte die Möglichkeit dazu bei uns im Revier. Hier gibt es zwei Jäger, die jeweils 2 Jagdhunde führen. Diese Hunde sind sehr wesensfest. Sehr selbstbewusst, in sich sehr ruhig und gut erzogen.
Zu Beginn haben wir also Situationen herbei geführt. Ich ging mit meinem Hund auf dem Waldweg und ein Jäger kam mir mit seinem Hund entgegen. In weiter Ferne reagierte mein Hund auf diesen anderen Hund. Die Leine spannte sich und ich hatte kaum die Möglichkeit, die Aufmerksamkeit meinen Hundes auf mich zu lenken. Der Jäger sagte mir vorher, dann lass deinen Hund halt der Leine spinnen. Spätestens wenn ihr nah genug dran seit, wird dein Hund merken, dass seine Unsicherheit, die sich durch "Pöbelei" bemerkbar macht völlig unbegründet ist.
Als wir also immer näher auf einander zugingen, spielte mein Hund immer mehr verrückt. Ich blieb ruhig. Der Hund des Jägers bemerkte die Unsicherheit meines Hundes und zeigte Signale. Mein Hund wurde daraufhin ruhiger, die Leine hing nun Locker. Mein Hund ging langsam neben mir. Der Hund des Jägers ging ruhig neben seinem Halter. Als wir uns dann trafen, wedelte mein Hund unterwürfig mit der Ruhte, er ging auf den Hund des Jägers zu und schüffelte an deren Schnauze und. Dann wurden noch kurz die anderen stellen beschnüffelt und wir gingen weiter. Mein Hund ging ruhig weiter.Das Problem war, dass mein Hund andere Hunde nicht einschätzen oder akzeptieren kann, weil die meisten Hunde eben auch nicht sicher im Bezug auf Hundebegnungen sind. Auch wenn wir Halter das gar nicht merken. Aber Hunde senden permanent Signale, die für uns kaum sichtbar sind. Und gerade für unsichere Hunde ist das eine sehr schwierige und stressige Situation.
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Zitat
Ich finde ein Halti bekämpft das Symptom, aber nicht die Ursache.
Oft noch nicht mal das... wenn die Halsmuskulatur nachgelegt hat und der Hund noch immer nicht gelernt hat wie er sich verhalten sollte, dann geht es nahtlos weiter.
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Es kann, richtig angewendet mit Hilfe eines Trainers, ein guter Einstieg ins Training sein, um eingefahrene Muster einfach unterbrechen zu können. Aber das Halti alleine ist nicht mehr als der Einstieg und das Training an sich (was man in den meisten Fällen auch ohne Halti absolvieren kann) das Entscheidende.
Nichts desto trotz muss herausgefunden werden, warum der Hund pöbelt, denn die Herangehensweise an die Problematik kann schon sehr unterschiedlich sein. Hab ich zum Beispiel einen Hund, der es wegen zu wenig Auslastung macht, hilft es viel mehr ihn auszulasten als nur am Symptom zu arbeiten. Oder ich hab einen Hund, der unsicher ist, dem hilft es eher, ihm Sicherheit zu vermitteln. Oder einen der prollt, da muss ich wieder anders vorgehen. Und natürlich gibt es zu den x möglichen Ursachen noch Mischformen.
Mein Rat bevor du dir in Eigenregie dir so ein Teil anschaffst, lass nen Trainer drauf schauen, wieso dein Hund pöbelt und besprich mit ihm, wie du am besten vorgehen sollst. Alles andere bringt dich nicht wirklich weiter.
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