Kleiner Aussie jagt Fahrradfahrer :(

  • Hallo liebe Foris,


    seit knapp 2 Monaten wohnt nun ein kleiner Aussie bei uns. Er ist ein Schatz und lernt grundsätzlich wirklich schnell...
    ...wenn ich es richtig mache. Nun haben scheinbar meine Unerfahrenheit und einige Radfahrer die an Stuart vorbei gefahren sind und ihn gleichzeitig gelockt haben (warum muss sowas sein??? Aber das ist ein anderes Thema) dazu geführt, dass er wie ein irrer hinter Radfahrern her rennt. Die Folge ist, dass er im Moment kaum Freilauf bekommt und nur an der Flexi unterwegs ist. Ich versuche ihn immer abzulenken wenn ein Eadfahrer vorbei kommt und er wird grundsätzlich für jede Art der Kontaktaufnahme zu mir belohnt. Hinter Vögeln geht er auch her. Das stört mich grundsätzlich aber nicht so sehr.
    Wie trainiere ich mit ihm am besten? Soll ich ihm das hinter Vögeln herlaufen gleich mit abgewöhnen?
    Bitte helft mir. Ich hab unser Baby so lieb, aber die Macke treibt mich echt in den Wahnsinn.


    Danke schon im voraus

  • Zunächsteinmal: Lass die Flexi weg.
    Besorge dir eine lange Schleppleine, sodass er das gefühl hat frei rumlaufen zu können, du aber seine Jagtversuche unterbinden kannst. Lass ihn erstmal da wo Radfahrer sind nicht frei laufen, sodass er kein Erfolgserlebnis hat.


    Dann solltest du am Rückruf arbeiten. Das musst du ganz langsam aufbauen, dazu gibt es hier mehrere Threads und im Internet viel Infos. Das zunächst in ganz ruhigen Umgebungen, wo nicht viel Ablenkung drum rum ist.
    Wenn du es richtig aufbaust, wird es irgendwann (das dauert) so gut sein, dass du ihn auch von Fahrädern abrufen kannst.


    Das mit der Aufmerksamkeit ist schon mal super wie du das machst.


    Kannst du für den Freilauf nicht irgendwo raus fahren? auf ein großes Feld oder so so ohne viel drumrum?


    Du brauchst einfach Gedult und viel Training. Geht ihr denn auch in die Hundeschule? Du hast dir mit dem Aussi auch nicht die einfachste Rasse ins Haus geholt, sein Verhalten kann eventuell auch durch den Hütetrieb begünstigt werden. Um das unter Kontrolle zu bringen hilf nur erstnmal ein guter Grundgehorsam, viel Auslastung auch Geistig und viel Übung.

  • Danke erstmal für die Antwort.
    Der Rückruf klappt prinzipiell Super. Egal ob von Fußgängern die ihn streicheln wollen, Vögeln, anderen Hunden mit den er gerade ausgelassen spielt er kommt zuverlässig. Nur wenn ich mal nen Radfahrer übersehen habe und Stuart in vollen Galopp neben ihm her rast kann ich mir die Seele aus dem Leib brüllen. Ziel soll ja langfristig auch nicht sein, dass ich ihn abrufen kann, sondern dass er gar nicht mehr auf Radfahrer zu rennt.


    In der hundeschule sind wir. Grundsätzlich bin ich da auch sehr zufrieden, nur meinte die Trainerin wir sollten sobald Stuart auf nen Radfahrer zurennt mit was lautem nach ihm werfen. Das ist eigentlich nicht die Methode die ich einsetzen möchte...

  • Zitat

    Danke erstmal für die Antwort.
    Der Rückruf klappt prinzipiell Super. Egal ob von Fußgängern die ihn streicheln wollen, Vögeln, anderen Hunden mit den er gerade ausgelassen spielt er kommt zuverlässig. Nur wenn ich mal nen Radfahrer übersehen habe und Stuart in vollen Galopp neben ihm her rast kann ich mir die Seele aus dem Leib brüllen. Ziel soll ja langfristig auch nicht sein, dass ich ihn abrufen kann, sondern dass er gar nicht mehr auf Radfahrer zu rennt.


    Das glaube ich dir, aber euer Rückruf ist ebend noch nicht so gut, dass du ihn aus Situationen die seinen Hetztrieb ansprechen abrufen kannst. Also weiter an dem Rückruf arbeiten und die Ablenkung etc steigern. Mit der Schleppleine geht das gut, ihr könnt ja wenn es woanders schon super klappt irgendwo üben, wo außerhalb des Leinenumfangs Radfahrer sind. Es gibt auch die Möglichkeit mit einer Reizangel den Gehorsam unter Ablenkung zu trainieren. Lies dir einfach mal die Sachen zum Antijagdtraining durch.


    Natürlich sollte dass Ziel sein, dass er weiß, dass er nicht zu Radfahrern hinrennen darf. Diese sprechen allerdings im Moment noch stark seine Triebe an und sind in diesem Moment interessanter als du. Das sich das komplett ändert, dauert und fängt damit an, dass er sich abrufen lässt.
    Dein Hund wurde dafür gezüchtet hinter Sachen herzurennen, es dauert das in kontrollierte Bahnen zu lenken. Er ist ja noch jung, gut dass ihr jetzt anfangt.


    Statt was nach ihm zu schmeißen, kannst du sein jagen durch die Schleppleine unterbinden.


    Es wird nicht von heute auf Morgen möglich sein, dass er Radfahrer uninteressant findet.

  • Zitat

    Ziel soll ja langfristig auch nicht sein, dass ich ihn abrufen kann, sondern dass er gar nicht mehr auf Radfahrer zu rennt.


    um dieses ziel zu erreichen, musst du erstmal den erfolg unterbinden (hetzen ist selbstbelohnend) und da hilft die sicherung durch eine schleppleine.
    grundsätzlich ist es zu viel verlangt bei so einem zwerg zu erwarten, dass er diesem extrem verlockenden reiz nicht nachgeht.




    Zitat

    Es gibt auch die Möglichkeit mit einer Reizangel den Gehorsam unter Ablenkung zu trainieren.


    reizangeltraining würde ich persönlich bei so einem jungen hund nicht machen (bzw halte ich allgemein davon nichts).
    ansonsten schließe ich mich laviollina an!

  • Ok danke :) das ich am Rückruf weiter fleißig arbeiten muss ist klar.
    Die Bücher die im empfohlenen Fred angesprochen werden sind das das Buch "antijagdtraining" von Pia gröning und Ariane Ulrich und "Impulskontrolle" von Ariane Ulrich? Würde mir die dann nämlich mal bestellen. Ich denke je früher ich mit dem Training Anfänge, desto schneller erziele ich Erfolge. Er ist ja noch ganz klein.


    Nochmal eine andere Frage: er ist ja jetzt 16 Wochen alt und ich finde es etwas schwierig die Grenze zwischen Ruhe halten und auslasten zu finden. Wie lang und häufig sollten die Spaziergänge in seinem alter sein? Ich habe jetzt schon ganz viele unterschiedliche Meinungen gelesen und bin etwas verwirrt.


    Ps: welche Schleppleinen wäre denn empfehlenswert?

  • Der ist aber hübsch, der kleine Jäger!


    Wir haben Fahrradbegegnungen so trainiert: Wir sind Strecken gelaufen, auf denen uns häufiger Radfahrer begegnet sind. Der Hund wurde jedesmal rechtzeitig zu uns gerufen, wir haben den Hund belohnt, sind stehengeblieben und haben das Rad wegfahren lassen (evtl. den Hund festhalten). Er ist noch so klein, er müsste bald kapiert haben, dass es für Räder ignorieren eine Belohnung gibt. Du wirst sehen, dass er sich bald nach Dir umschaut, wenn er ein Fahrrad sieht. Das klappt aber nur, wenn er regelmäßig mit Radfahrern konfrontiert wird und immer geübt wird.

  • Willkommen im Club der Menschen die einen jagenden Aussie daheim hocken haben ;)
    Allerdings finde ich arg, dass er das schon so früh macht,unsere haben mit ca 2 Jahrendas Jagen für aich entdeckt...


    Ich bin auch der Meinung, dass du dir eine Schleppleine zulegen solltest :gut:



    PS: als Schleppleine empfehle ich dir Biothane. Ich hab eine 10 meter lange in ich glaub 12mm, aber die ist vllt ein bisschen schwer für den kleinen...

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