Wasserflasche zur Bestrafung

  • Nein.. eigentlich macht man das anders..


    Man beginnt mit einer Trainingseinheit auf eine Entfernung in der dein Hund noch NICHT NEGATIV reagiert. So kann man auf ihn einwirken, positiv bestärken oder Gelassenheit demonstrieren - das ist individuell verschieden. Ganz langsam wird die Distanz verkürzt - sollte er negativ reagieren wenn du den Abstand zum anderen Hund verkürzt, warst du zu schnell. Diese Vorfälle sollten vermieden werden, weil sie dich wieder weit zurück schubsen.


    Mitten im Geschehen trainieren zu wollen ist quatsch - denn dein Hund kann sich garnicht auf dich konzentrieren. Er hat den Kopf nicht frei um etwas zu kapieren.


    Lies dazu vllt mal das Calming Signals Workbook von Turid Rugaas - da ist das schön mit Bilder beschrieben, warum wieso weshalb.

  • Ach so meinst du das :lol:
    Ja das ist auch für mich logisch!
    Dachte du meinst beim Freilauf, also erst trainieren wenn der Hund weit von mir weg ist und dann wenn er nah bei mir ist.ich dachte schon :???: Aber deine Vorgehensweise ist klar :smile:

  • Zitat

    Ganz langsam wird die Distanz verkürzt - sollte er negativ reagieren wenn du den Abstand zum anderen Hund verkürzt, warst du zu schnell. Diese Vorfälle sollten vermieden werden, weil sie dich wieder weit zurück schubsen.


    Aber wie will man denn die Vorfälle vermeiden? Wenn mir auf dem Spaziergang ein Hund entgegen kommt und ich will Abstand halten, dann geht das ja nur in dem ich umdrehe und der Hund dann den ganzen Weg hinter mir ist. Man hat ja nicht immer Ausweichmöglichkeiten über eine Wiese oder so. Also muss ich an dem Hund vorbei, auch wenn der Abstand zu gering ist...

  • also ich versteh eins nicht: warum greifen so viele Leute als erstes zu der Keule (hier in dem Fall Wasser) statt dem Hund erstmal zu sagen, was er eigentlich machen soll?
    Gut das du vorher drüber nachdenkst.
    Ich finde es geht um die Grundeinstellung zur Hundeerziehung... ich bin der Meinung:


    Bau ein ordentliches Signal mit ihr ohne "Feind" in der Nähe auf, als Umorientierung: ein "Schau" ein "Stups meine Hand an" oder teste, ob dein Hund sich beispielsweise setzen kann auch ihn hohen Reizlagen. Belohne variabel, viel und spannend. Übe es in vielen Situation, die aber immernoch nicht der Ernstfall sind und dann arbeite dich Schritt für Schritt näher an die Feinde ran.
    Es sollte darum gehen den Hund zu dir geistig zurück zu holen mit irgendeinem tollen Trick den ihr vorher geübt habt. Nur warum muss man ihn dafür erschrecken? Ich denke du solltest kreativer werden bei der Problembewältigung.


    In den Situationen wo du nicht üben kannst, weil dein Hund austickt ist es dein Job Management zu betreiben. Also möglichst wenig Aufstand, Lied pfeifen, Bogen gehen und weiter.


    Schonmal was von BAT gehört oder auch Pendeltraining? Das ist eine Methode die auch keine Abbruchsignale und Gedöns braucht, aber Geduld und eben wie bei allem Ausdauer beim Training.


  • :gut: :gut: :gut: :gut:

  • freulein:
    Nein ich habe noch nichts davon gehört. :smile:
    Zu deiner Methode: Ich arbeite beim Spazierengehen oder bei Übungen die ich mache viel mit "schau" und wenn Cokie mal wieder einen Ausraster kriegt, nicht wegen einem Hund, somdern wegen irgendwas anderem ihr Gejaule anfängt, dann soll sie sich auch setzten, das klappt, das "schau" allerdings dann meistens nicht mehr.
    Wie würdest du das Training konkret weiter aufbauen?
    Kannst du Beispiele nennen, wie ich da kreativer werden kann? :smile:

  • ich versuchs mal in Kurzfassung :-)
    ok, dann bist du ja schonmal so weit, dass du rausgefunden hast was wann für sie möglich ist oder nicht. Das ist wichtig, denn dann weißt du ja auch, dass du in dem Moment wo sie so ausrastet "Schau" nicht anbieten kann, weil sie so sehr abgelenkt ist. D.h ihr Hirn ist reserviert für "Feindsichtung":


    Jetzt kannst du 2 Sachen machen im Training (ahso mit Training mein ich: jeden lieben langen Tag bei jedem Spaziergang einfach so als wäre es das normalste der Welt):

    1.) du belohnst das Schau zukünftig toller als zuvor. D.h. einmal lobst du verbal, das nächste Mal gibt's nen Keks, dann spielt ihr fangen usw. Also du machst das Kommando deiner Wahl attraktiv.


    2.) Du näherst dich dem "Schau" Schritt für Schritt an. D.h. man arbeitet in Distanzen zum Feindobjekt wo der Hund es noch anbieten kann und belohnt wie oben beschrieben variabel.
    Und sobald du siehst, dass es schwieriger wird für sie (z.b: auf 50m Entfernung kann sie es bei anderem Hund noch anbieten der normal geht, bei einem rennenden Hund aber nicht) belohne sie schon in Ansätzen für jede Reaktion auf deine Ansprache.
    Im Klartext heißt das: Du siehst wie dein Hund geistig abwesender wird (bei meinem ist es so, dass er starrt und steif wird und in der Regel stehen bleibt) und sprichst ihn an mit "Schnucki, SCHAU". Das kann sie dann ja grade nicht, weil vor ihr der Feind rennt.
    Sobald du aber siehst, dass sie zumindest irgendwie auf dich reagiert hat, beispielsweise die Ohren gezuckt haben, der Kopf für eine Millisekunde in deine Richtung ging belohnst du und vergrößert die Entfernung vom Feind.

    Aber sobald du merkst, sie tickt komplett aus und zeigt ihr volles Programm: vergiss alles Training und geh über zum Management. Denn in diesem Moment kann sie nicht lernen!


    Heißt: Dir kommt jemand ungeplant ohne Ausweichmöglichkeit entgegen: Du nimmst deinen Hund auf die andere Seite und schaffst damit räumlich einen Block zwischen dir und Feind und gehst einfach kommentarlos oder freundlich grüßend :-) mit einem keifenden Hund weiter. So weit es geht in einem Bogen um den Feind rum. Dein Job ist es dann lediglich die Kontaktaufnahme zu verhindern.


    Und wenn sie aufhört sich aufzuführen und vielleicht nochmal "kommentarlos" hinter sich guckt wo der andere Hund ist: belohnen :-)


    Deine Kreativität beim Training ist insofern gefragt, als das du rausfindest: Was macht meinem Hund total Spaß? Was ist für ihn in unterschiedlichen Momenten die eigentliche Belohnung?


    Kekse sind nicht immer toll! Wenn z.B. der beste Kumpel gegenüber wartet, wäre es als Belohnung zu dem hinrennen zu dürfen, statt nen Keks zu kriegen ;-)


    Das sind alles nur Ideen. Der Thread: Zeigen und Benennen beschreibt vieles toll. Oder die youtube-Videos zu BAT: http://www.youtube.com/watch?v=eMc-zyNfRO0


    hoffe es hilft ein bissl :-)

  • Zitat


    Aber wie will man denn die Vorfälle vermeiden? Wenn mir auf dem Spaziergang ein Hund entgegen kommt und ich will Abstand halten, dann geht das ja nur in dem ich umdrehe und der Hund dann den ganzen Weg hinter mir ist. Man hat ja nicht immer Ausweichmöglichkeiten über eine Wiese oder so. Also muss ich an dem Hund vorbei, auch wenn der Abstand zu gering ist...


    Man kann seinen Spaziergang organisieren. Weil Sue andere Hunde unangenehm sind, zwinge ich sie nie in die Situation. Wir gehen große Bogen, bleiben an der Seite stehen oder gehen garnicht erst Wege die so eng sind. Mittlerweile hat sie kapiert, dass sie nicht immer negative Gefühle haben muss bei anderen Hunden und ist sogar hin und wieder ziemlich entspannt wenn wir nicht mehr soviel Abstand haben.


    Es könnte oft so einfach sein, wenn wir umdenken würden! :hust:

  • Sorry - zu dir: das heißt also du musst dein Training organisieren. Dir einen oder mehrere Trainingspartner suchen und ohne Trainingssituationen erst garkeine Situation entstehen lassen bis ihr auf einem höheren Level seid.

  • Okay ich danke euch schonmal für die vielen verschiedenen Antworten.
    Ich habe jetzt genug Möglichkeiten die ich (fast) alle probieren werde. Bin gespannt, welche funktioniert.


    Mit der flasche lasse ich mir nochmal durch den Kopf gehen, aber auch wenn ich das mache, dann sind die anderen Methoden ja nicht ausgeschlossen. ich werde dabei auf Cookie Rücksicht nehmen, wenns nicht gehen sollte, wird das nicht weiter gemacht.


    Wenn irgendjemand noch eine andere Möglichkeit hat,dann freu ich mich,wenn er sie hier postet.
    Ansonsten nochmal danke! :smile:
    Ich werde hier im Forum von meinen Fortschritten berichten ;)

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