Unsicherheit und Bindung

  • Zitat

    YorkieFan: warum gibt es denn dann so viele angsthunde??


    Gibt es gar nicht, ist jedenfalls meine Meinung. Wobei ich pingeligerweise ;) zwischen
    Angst und Unsicherheit unterscheiden würde.
    Mit einem Angsthund zu arbeiten dürfte die Möglichkeiten der meisten Halter übersteigen,
    weil Angst alles lernen blockiert.
    Einem unsicheren Hund zu helfen in der Menschenwelt klar zu kommen ist was ganz anderes.
    Diese Hunde sind aber auch in der Lage sich mit ihrer Umwelt und den furchteinflößenden
    Dingen auseinanderzusetzen. Und dabei spielt der Halter eine große Rolle.


    Bei dem Hund der TE handelt es sich eher um einen unsicheren Hund und da hilft kein
    Mitleid.

  • irgendwie drehst du mir die Worte im Mund um. ich weiß nicht wo in meinem text Mitleid heraus ließt. ich habe geschrieben, dass es auf den Halter ankommt, dem Hund die angst oder Unsicherheit zu nehmen. der Halter muss einen Hund durch die situationen führen und dem Hund siganlisieren, dass seine angst eigentlich unbegründet ist. das ist meiner Meinung nach kein Mitleid.

  • Hallo, vielen Dank für eure Antworten.


    LasPatitas, nein die Augen wurden speziell noch nicht untersucht. Nur einmal angeschaut beim ersten CheckUp-Termin.


    Also ich berichte mal, wie die letzten zwei Tage waren. Wir waren beide sehr ruhig und bestimmt und haben die Maus viel gelobt. Für jeden Furz, den sie richtig gemacht hat. Ein großes Hallo, langes Gassigehen mit viel Spielen usw. Wir haben Hundebegegnungen nicht gescheut, sie aber auch nicht gesucht. Wenn es Begegnungen gab, bin ich ganz ruhig geblieben, die Hunde haben sich beschnüffelt, ich bin dann normal gemütlich weiter gelaufen und habe sie gerufen. Sie ist dann mitgekommen. Alles verlief ohne knurren, bellen oder Schwanz einziehen. Zu Hundegruppen sind wir nicht hingegangen.


    Heute gab es eine kleines Situation, die ich aber nicht habe kommen sehen. Wir haben auf der Wiese gespielt und am Wege sind aufgrund des guten Wetters Jogger vorbeigekommen. Als sie mit dem Ball gespielt hat, hat sie die scheinbar nicht bemerkt. Als wir dann fertig waren und der nächste kam, hat sie den wohl erst bemerkt, als er schon an ihr vorbei rannte und weil sie sich da erschreckt hat, ist sie bellend und knurrend auf ihn zu, ich habe sie dann abgerufen, bin weiter gelaufen. Das Herz war aber schon in der Hose. ...Sonst hat sie aber keine Probleme mit Joggern oder Fahrradfahrern, das war nur aus dem Moment heraus. Wir haben hinterher noch mehrere getroffen. War also wirklich nur der Schrecken, da bin ich mir sicher. Ansonsten gab es keine größeren Vorkommnisse. Nur ihre Staubsaugertätigkeiten nerven tierisch, ich habe Angst, dass sie da mal Gift oder sonstwas erwischt. Aber da muss ich mich erst mal noch schlau lesen!


    Also wenn es so bleibt, ist das Problem vielleicht gar nicht so groß. Wir sind mal vorsichtig optimistisch und bemühen uns weiter.



  • Na guck, das hört sich doch relativ entspannt an :)

  • Ich hab hier auch einen sehr unsicheren Hund, der dann gerne bellt und knurrt. Ich finde ihn in deinen Erzählungen schon wieder.
    Anfangs noch recht ruhig, nach der Zeit ändert sich das und es wird vermehrt gekläfft und geknurrt. Andererseits aber je nach Situation ängstlich. Man kann nicht festmachen was den Hund genau verunsichert. Einmal einen Jogger gestellt, weil der Hund erschreckt wurde.
    Ja das haben wir auch durch ;)


    Grad bei einem Staff ist dieses unsichere und dann nach vorne gehen eine schwierige Mischung. Einerseits muss man, meiner Erfahrung nach, streng sein und klare Grenzen ziehen, andererseits muss man einfühlsam sein und nie hart. Die Gratwanderung ist wirklich die Herausforderung bei diesen Hunden.


    Was ich empfehlen würde ist auf jeden Fall erstmal eine Schleppleine. So habt ihr schon einmal eine mechanische Bindung. Du kannst sie aus Situationen holen und davon abhalten Leute zu stellen (wegen der Geschichte meines Hundes glaube ich nicht daran, dass es bei diesem einen Mal bleiben wird ;) ) und den Rückruf üben. Ist sie in deiner Nähe kannst du viel besser eingreifen wenn irgendwas ist und sie lernt auch bei dir Schutz zu suchen.


    Ein Trainer kann wirklich helfen da Sicherheit zu bekommen, aber bei so einem Hund bzw. mit solchen Verhaltensweisen musst du sehr sorgfältig auswählen wer euch wirklich helfen kann. Geb deinen Hund nicht aus der Hand, der Trainer muss dir helfen und nicht selber mit dem Hund klar kommen. Und lass dir nicht einreden, dass dein Hund aggressiv ist, nur weil er nach vorne geht.
    Eine Hundeschule wo auf einem Platz trainiert würde, würde ich noch nicht besuchen. Außer du hast ein megagutes Gefühl und wirst gut angeleitet. Meinen Hund hab ich damals total überfordert damit, so dass er nur gestresst war und nicht mehr zu dem Platz wollte.


    Ich finde gut, dass ihr die großen Hundegruppen erstmal meidet. Auch wenn man es dem Hund nicht unbedingt ansieht, dass wird sie überfordern.


    Achja, wenn sie drinnen euch gegenüber ängstlich ist, würde ich das gar nicht viel beachten. Das wird sich legen wenn ihr nicht darauf eingeht. Wenn sie unsicher ist und Schutz sucht, dann gebt ihn ihr aber.


    Viel Erfolg, das wird schon :smile:

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