Warum jagt euer Hund (nicht)?
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Beide jagen nicht, teils Gene, teils Erziehung.
Lucy: von der Mischung her dürfte da eigentlich nicht viel Jagdtrieb sein (Berner-DSH-Collie), aber an Kleintieren war sie immer sehr interessiert (hat leider auch mal ein Kaninchen erwischt, das ist aber direkt vor über den Weg gehopst und war schneller Tod, als ich gucken konnte
). Warum jagt sie (heute) nicht: viel Impulskontrolltraining + sie ist ein Hund, der sich keine Arbeit macht, wenn da nicht eine gute Chance auf Erfolg ist. Sie jagt nicht auf Verdacht, sondern wenn sie meint, das Tier wirklich mit hoher Wahrscheinlichkeit kriegen zu können. Sie will Beute machen, nicht jagen. Dadurch ist sie an sich ein Hund, der sich bei Jagdreizen sehr gut unter Kontrolle hat und erst denkt. Das macht Training natürlich um Längen einfacher. Bei Kaninchen hat es dennoch gedauert, zu Anfang stand sie zitternd da und hat nicht mal Fleischwurst angenommen und sie kann sonst immer fressen... Erst mit um die 5 Jahre ist sie auch beim Anblick von Kaninchen recht gelassen geworden. (Aber, hm, ich glaub mit etwa 2 Jahren hat sie das letzte mal kurz angesetzt, wenn ein Kaninchen vor ihr hochsprang). Rehe sind ihr ziemlich schnuppe.
Grisu, Australian Shepherd: ein gewisses Interesse an Bewegungsreizen und auch an Rehen ist da. Dafür interessieren ihn Kleintiere nicht. Mit Ihm habe ich von Welpe an geübt, wir begegnen ja fast täglich Rehen. Jedes "übermäßiges" Interesse im Keim erstickt (ein Welpe/Junghund lässt sich ja durchaus leicht beeindrucken), jedes mir zuwenden in dem Moment = Party. Ich habe ihm Rehe auch immer gezeigt, wenn er sie nicht von selbst gesehen hat und kurz gewartet, was zeigt er von sich aus. Nie abgelenkt. Sieht er heute Rehe, guckt er erst aufgeregt hinterher und kommt dann zu mir gepest, um seine Belohnung abzulohnen
. Na ja, kann ich mit Leben. Er ist jetzt 5 Jahre alt, das dürfte sich auch nicht mehr in die falsche Richtung entwickeln. Der Punkt ist hier: es gibt keine wildfreien Zonen, keine Hundewiesen, keine Parks... im Wald darf ein Hund frei laufen, sofern er nicht jagt... Und außer Wild treffen wir im Wald nicht viel... Daher ist ein sehr gut kontrollierbarer Jagdtrieb extrem wichtig für mich und ich würde auch keine Rasse/Mischung aufnehmen, bei der man das rel. sicher so leicht nicht kontrolliert bekommt.
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Ich habe zwei Welsh Springer, beide jagen in unterschiedlichem Ausmass. Die Flathündin, die ich vorher hatte, hat trotz eher lascher Erziehung überhaupt nicht gejagt - bei ihr die Gene.
Warum meine Hunde jagen? Weil sie dafür gezüchtet wurden, weil es in ihrem Betriebssystem eingebaut ist! Es bietet ihnen die maximale Erfüllung. Bei Rhian haben die Züchter allerdings keinen Wert darauf gelegt, sie wollten reine Familienhunde züchten. Aber so schnell verliert sich das bei einem über Jahrhunderte Dual Purpose gezüchteten Hund nicht, besonders nicht ohne aktive Gegenselektion. Bei Splash hingegen wurde bei der Verpaarung auf erwünschte jagdliche Anlagen geachtet, entsprechend ist er eine Jagdgranate.
Hätte ich einen nichtjagenden Hund gewollt, hätte ich mir eine andere Rasse zugelegt, denn ich halte wenig bis gar nichts davon, stark ausgeprägte Anlagen gewaltsam oder mittels "Gehirnwäsche" zu unterdrücken. Würde Splash einem Hasen nur gleichgültig hinterherblicken, müsste ich mich fragen, was ich ihm angetan habe.
Was nicht heisst, dass ich meine Hunde beliebig jagen lasse. Kontrolle über das Jagdverhalten ist mir wichtig, und da arbeiten wir auch dran. Aber selbst wenn die Kontrolle perfekt wäre, würde das nicht heissen, dass der Hund nicht jagt.
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Wenn du das so siehst jagen meine beiden auch...aber ich hab sie "perfekt" unter Kontrolle
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wo ihr eure Meinung rauslassen könnt, warum euer Hund jagt, oder warum eben nicht.
Ich glaube mein Hund jagt nicht, weil er zum Zeitpunkt der Entwicklung und Verfeinerung des Jagdtriebes nicht die erforderlichen Reize und deren Bestätigung bekommen hat. Für ihn war es nicht wichtig Wild nachzugehen bzw. denke ich, dass es für ihn gar nicht möglich war als Straßenhund unter den damaligen Bedingungen.ZitatHier geht es evtl um die Motivation des Hundes, aber auch um die Erziehung, habt ihr dem ganzen vorgebeugt? Wenn ja wie? Habt ihr es nicht getan weil ihr dachtet es ist ja ein Hütehund und kein Jagdhund? Hattet ihr vielleicht einfach keine Ahnung?
Bokey hat überhaupt keine Motivation was eigenständiges Jagen angeht. Er sucht nicht nach Reizen. Er springt auf keine Bewegung an. Er erschnüffelt keine Fährten. Er lauscht nicht nach Geräuschen im Unterholz. Er gräbt nicht gezielt nach Getier in der Erde...
Dennoch darf und soll er das mit mir zusammen machen. Das fordere und fördere ich schon weil's einfach Riesenpaß macht, der Hund schön arbeitet und es einfach eine unglaubliche Bereicherung des Alltags ist. Angeblich sind ja 3 Jagdhundrassen in/an Bokey beteiligt und deren Talente kommen zwar durch, aber eben nicht unkontrolliert oder in einem unhändelbaren Maß. Wenn man so will, kann man eigentlich sagen, dass Bokey eine hohe Motivation hat zu jagen, um danach von mir oder durch mich (extra) belohnt zu werden. Aber er hat irgendwie offensichtlich nie die Erfahrung gemacht, dass jagen eigentlich selbstbelohnend ist. Ich bin ganz froh, dass er das nicht weiß -
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Hier geht es evtl um die Motivation des Hundes, aber auch um die Erziehung, habt ihr dem ganzen vorgebeugt?
Vorbeugen kann man meiner Meinung nach nur den Auswirkungen, die jagdliche Veranlagung ist angeboren. Aber die Ausführung, und was lohnende Beuteobjekte darstellt und was nicht, das muss der Hund erst lernen (wobei das mit dem Differenzieren der Beute relativ ist, auch da geben die Gene gewisse Präferenzen vor). Geht der Welpe anfangs noch jedem Bewegungsreiz nach, beschränkt sich das später auf als "jagdbar" klassierte Objekte. Da kann man in gewissem Rahmen durchaus lenkend einwirken.Als "Vorbeuge" habe ich erstens am Grundgehorsam gearbeitet, und insbesondere bei Splash an früher Umlenkung auf erlaubte Objekte. Bei Rhian habe ich anfangs noch versucht, über die schlichte Verbotsschiene zu arbeiten, aber das hat sich nicht bewährt.
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Meine Hündin jagt, weil sie dafür geboren wurde und weil sie es soll!
Aber sie kann sehr gut zwischen Arbeit und Freizeit unterscheiden. 90% der Freizeit kann sie ohne Leine laufen und ist kontrollierbar und die anderen 10% kommt sie einfach an die Leine. Mache mich da nicht verrückt. Sie muss nicht überall ohne Leine laufen.
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Meiner Jagt nicht weil er trailt. Wenn er eine Wildfährte aufnimmt ist er abrufbar weil ich "der Rudelführer" die erfolgversprechenden Fährten zeige und andere ignoriere. Immer wenn er auf mich gehört hat hatte er erfolg und wenn nicht gehört wurde gabs keinen Erfolg
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Naja, Motivationen gibt es ja einige:
- genetisch bedingt
- erlernt zum Ernähren
- Langeweile bzw Unterforderung
- ÜbersprungshandlungenKira ist nur Mäusejäger, genetisch bedingt
Luna ist leidenschaftlicher Jäger, vermutlich mit den ersten beiden Motivationen
gesendet vom Handy
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Wir wissen nicht wirklich, was in unserem Mix drin ist, von daher sind Gene schwer auszumachen. Angeblich Malinois mit Windhund.
Wenn unserer jagen geht, dann bin ich selbst dran schuld
. Er jagt nämlich v.a. dann, wenn er unausgelastet, gelangweilt oder aber hochgedreht ist (letzeres kommt teilweise auch, wenn er nicht ausgelastet ist). Dann springt er auf Bewegungsreize an, Autos in der Ferne, Radfahrer... da geht es ausschließlich um Bewegung, nicht um Wild, da benutzt er die Nase nie. Wenn von o.g. nichts zutrifft, schnüffelt er sich durch die Welt, ist aber von Fährten problemlos abrufbar. Da kann ich ihn sogar bei hoppelnden Kaninchen absitzen lassen und wir schauen hinterher. Bisher ist er zum Glück auch im Hetzen abrufbar dank Superrückruf und sicherlich auch der Tatsache geschuldet, dass er sich nur sehr ungern weit von mir entfernt. Irgendwann kommt er also an den Punkt, an dem er gar nicht mehr weitergeht, weil er sich an mich erinnert und sieht, wie weit ich weg bin. Die Entfernung liegt vielleicht bei 50-60m, also wirklich keine Distanz.
Ich hoffe, dass das auch in Zukunft so bleibt. Und jedes Mal, wenn er mal wieder "zum Jagen abhaut" bzw. startet, weiß ich, dass ich ihn wieder mehr fordern muss mit Kopf -und Nasenarbeit.
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Meiner Jagt nicht weil er trailt. Wenn er eine Wildfährte aufnimmt ist er abrufbar weil ich "der Rudelführer" die erfolgversprechenden Fährten zeige und andere ignoriere. Immer wenn er auf mich gehört hat hatte er erfolg und wenn nicht gehört wurde gabs keinen Erfolg
Was hast du für einen Hund? Ist er -eigentlich- stark jagdlich interessiert? Was ich bislang so gelesen habe, gehen die "öffentlichen Meinungen" eher in die Richtung, dass ein Unterschied zwischen Wolf und Hund ist, dass Hunde nicht mehr wirklich im "Rudel" jagen mit entsprechender Aufgabenverteilung. Ich hab da schon öfter drüber nachgegrübelt, denn ein Hund kann ja durchaus lernen, dass Zusammenarbeit zum Erfolg führt...
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