Hundeschule Ulv Philipper - Erfahrungsaustausch

  • Und übrigens hat mein Hund durchaus "Spaß" dran, einem Hasen hinterherzuflitzen. Ist der einzige Grund, warum er es macht. Packen tut er nämlich nix.

    Genau Das ist aber schon eine Sequenz aus dem komplexen Verhalten der Jagd.
    Meine Hündin geht auch nur hinter her, und "macht kein Tier kaputt". Sie will das Tier stellen und fixieren, nichts weiter (Nein, ich lasse das nicht zu).
    Und deshalb ist es eben auch kein Spaß. Der Hund macht das nicht einfach aus Spaß, sondern weil es genetisch so veranlagt ist, und bei dem ganzen Vorgang Glückshormone und Adrenalin freigesetzt werden. Deshalb redet man auch von selbelohnendem Verhalten, was oft mit "mein Hund jagd nicht, der macht nur Spaß" verwechselt wird.

  • :D Das war dann wohl ein eindeutiges Ja auf Bylles Frage.

  • Ein "Ja" auf welche Frage?


    Vielleicht hab ich mich auch undeutlich ausgedrück.
    Ein Hund jagd nicht rein aus Spaß. Hunde sind Opportunisten, ohne eigenützigem Grund passiert bei ihnen nichts.
    Der Wolf jagd zum zu fressen, auch Wildhunde, Straßenhunde usw. jagend um zu überleben. Haushunde jagen, durch züchterische Selektion, zwar nicht nur aus ernährungstechnischen Gründen, verfolgen aber dennoch ein bestimmtes Ziel, eben je nach Rasseveranlagung. Und am Ende steht dann wieder eine Belohnung als Ziel, meist in Form von Futter.

  • Und deshalb ist es eben auch kein Spaß. Der Hund macht das nicht einfach aus Spaß, sondern weil es genetisch so veranlagt ist, und bei dem ganzen Vorgang Glückshormone und Adrenalin freigesetzt werden. Deshalb redet man auch von selbelohnendem Verhalten, was oft mit "mein Hund jagd nicht, der macht nur Spaß" verwechselt wird.

    Also irgendwie widerspricht sich das alles...

  • Auf die in dem Beitrag über dir:

    gibts hier noch jemanden der "nur zum Spaß" (und ich hab mit der Formulierung gar nicht angefangen) nicht versteht?

  • bei dem ganzen Vorgang Glückshormone und Adrenalin freigesetzt werden.

    Naja, wenn Glückhormone und Adrenalin freigesetzt werden, dann nennt man das Spaß... mir zumindest machen Sachen Spaß, die meine Glückshormone ankurbeln ...


    Echt jetzt, es ist völliger Unsinn einen völlig unwissenschaftlichen Begriff wie "Spaß" hier defniniern zu wollen. Total an der Sache vorbei...


    Ursprünglich gings doch drum, ob Hunde oder Wölfe auch "nur zum Spaß" - also vergeblich, ohne Aussicht auf Beute - jagen.


    erwachsene ! Wölfe tun das wesentlich seltener als Hunde, weil sie es sich nicht leisten können UND weil der Mensch das "allzeit bereit" sein dem Hund angezüchtet hat.


    Jetzt mal gut?

  • Ich hab inzwischen ein bisschen den Faden verloren.
    Da kamen wir her, oder?

    (Zitat UP in einem Interview)
    "Natürlich. Das größte Problem in der Hundeerziehung ist seit Jahren der "jagende Hund", das ist der Fachbegriff für den Hund, der einem Reh oder Hasen nachläuft. Der Hundehalter sagt: "Naja, der folgt seinem Instinkt." .... Ein Hund in der Natur jagt nicht, wenn er nicht muss."

    Warum es dann - angesichts des angeblich vom Hund empfundenen Jagdzwangs und/oder eines Ausbruchs aus der Kontrolle - dann eine gute Idee ist, den Hund nur noch im Fuß oder neben oder hinter sich an der Schleppleine laufen zu lassen, bis er jegliches eigenes Erkundungsverhalten aufgibt, erschließt sich mir nicht.
    Also im Sinne der UP-Logik.


    Was ich inhaltlich davon halte, hab ich ja schon geschrieben. Warum und wie es funktioniert, wurde ja auch schon geschrieben.
    Aber wie UP seinen argumentativen Bogen bekommt, das weiß ich nicht. Aber ich bin mir fast sicher, ich würde Nasenbluten davon bekommen.

  • Ich hab inzwischen ein bisschen den Faden verloren.
    Da kamen wir her, oder?

    Warum es dann - angesichts des angeblich vom Hund empfundenen Jagdzwangs und/oder eines Ausbruchs aus der Kontrolle - dann eine gute Idee ist, den Hund nur noch im Fuß oder neben oder hinter sich an der Schleppleine laufen zu lassen, bis er jegliches eigenes Erkundungsverhalten aufgibt, erschließt sich mir nicht.Also im Sinne der UP-Logik.


    Was ich inhaltlich davon halte, hab ich ja schon geschrieben. Warum und wie es funktioniert, wurde ja auch schon geschrieben.
    Aber wie UP seinen argumentativen Bogen bekommt, das weiß ich nicht. Aber ich bin mir fast sicher, ich würde Nasenbluten davon bekommen.

    Also so habe ich das verstanden:


    UV sagt, dass es eben kein Jagen ist, weil der Hund in seiner Lebenssituation ja gar nicht jagen muss. (Weil er satt ist?)


    Sondern Ausbruch aus der Kontrolle. Weil die ständige Kontrolle durch den Halter unangenehm ist und jedes Lebewesen sich dem irgendwann widersetzen würde.


    Aber der HH nach UV kontrolliert ja nicht, sondern führt. Wenn Hund und Halter das neue Zusammenleben verinnerlicht haben, wird Hund auch nicht mehr "jagen" - also aus der Kontrolle ausbrechen, sondern nur noch gucken, was sein Führer macht.



    Der Knackpunkt ist aber eben, dass das "neue Zusammenleben" nicht einfach nur ein "auf den Kopf stellen der üblichen Wahrnehmung" ist, sondern psychische Gewalt dem Hund gegenüber. Indem der Halter eben in seinem Verhalten für den Hund völlig unberechenbar wird. Eventuell unterstützt durch das Sprühhalsband. Und diesen Fakt verschleiert UV ganz geschickt durch sein Gebrabbel über Führung.


    @SunnyS hat das ja alles sehr schön erklärt.


    Mich würde sehr interessieren, ob UV das alles so bewusst ist, oder ob er wirklich denkt, er tut dem Hund was gutes.

  • Danke, Fenech!


    Mich würde sehr interessieren, ob UV das alles so bewusst ist, oder ob er wirklich denkt, er tut dem Hund was gutes.

    Gute Frage. Würde mich auch interessieren.
    Aber wenn er wirklich, wirklich, wirklich denken würde, er täte den Hunden etwas Gutes und sieht, wie alle andern da so rumlaborieren, kontrollieren ohn e zuführen, müsste er dann nicht vielleicht den Wunsch haben, sein Wissen weiterzugeben, mehr Hunden zu helfen und dazu weitere Trainer auszubilden? Denn das scheint es ja bisher nicht oder nur vereinzelt der Fall zu sein.
    Ist nur ein Gedanke, kein zwingendes wenn-dann.

  • Der Knackpunkt ist aber eben, dass das "neue Zusammenleben" nicht einfach nur ein "auf den Kopf stellen der üblichen Wahrnehmung" ist, sondern psychische Gewalt dem Hund gegenüber. Indem der Halter eben in seinem Verhalten für den Hund völlig unberechenbar wird. Eventuell unterstützt durch das Sprühhalsband. Und diesen Fakt verschleiert UV ganz geschickt durch sein Gebrabbel über Führung.

    Naja, UP sagt es ja anders herum. Der Halter wird für den Hund nicht unberechenbar, im Gegenteil. Weil dieser sich immer gleich verhält. In jeder Situation. Wie zum Beispiel Schnippsen eine Freigabe sein soll.... dann kann der Hund machen was er will.


    Was sich mir wiederspricht ist, dass ja gesagt wird, dass der Hund ja sowieso in jeder Hinsicht "frei" entscheiden soll. Warum dann also "freischnippsen" ?.


    Du sollst Dich also dem Hund immer gleich verhalten, so dass er sich an Dir orientieren kann. Da der Hund sich aber freiwillig nicht mehr von Dir entfernt, gehe ich stark davon aus (hier ist der Punkt, wo ich ja sage, dass ich nicht weiß wie die Hilfsmittel eingesetzt werden), dass dem Hund die Umgebung unberechenbar gemacht wird. So bringt er das ja nicht mit Dir in Verbindung. Es wird ja nicht begrenzend eingesetzt. Das erklärt wiederum auch, warum ich gar kein Wild brauche um zu prüfen, ob mein Hund das Jagen nun sein lässt... Er entfernt sich ohnehin nicht mehr groß von mir wenn ich ihn nicht losschicke...

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