Familientauglicher Ersthund, helft mal bitte!

  • Ein Rassehund mit dem gezüchtet wird, sollte maximal HD C haben, PRA frei sein und auf ED untersucht werden. Desweiteren gibt es noch einen Haufen anderer Krankheiten und es ist schon bei einer Rasse schwer genug, da gesunde Tiere zu nehmen, bei zwei verschiedenen Rassen das zu mischen ist schlichtweg Roulette spielen...

  • Das sind Hüften und Ellenbogen.


    Eine A Hüfte ist beispielsweise das Beste. Und dann wird es halt immer 'schlechter'. Wie genau Ellenbogen eingeteilt werden, ich glaube in Zahlen?! Da sollte man sich auf jeden Fall vorher informieren und sich ggf. die Röntgenbilder zeigen lassen. Grade Golden Retriever und Labrador sind eine recht belastete Rasse.


    Bei Wikipedia stehen ausführliche Artikel was was ist, auch hier im Forum. Ich bin grade zu faul- sorry :D


    Jedenfalls ist es wichtig HD und ED so gut wie möglich zu vermeiden, da das sehr kostenspielige Behandlungen (auch doof für den Hund) zur Folge haben kann. Bei einer guten Zucht wird dann eben geschaut was man verpaart. Ein Restrisiko bleibt natürlich dennoch.

  • für den Pudel:


    HD (Hüftgelenksdysplasie) A oder max. B,


    ED (Ellbogengelenksdysplasie) frei, wobei das beim Pudel jetzt eher weniger der Fall ist


    RD (Renal Disease, auch JRD - juvenile Renal Disease) frei


    vWD (von Willebrand Disease) genetisch frei oder max. Carrier


    RPA heisst korrekt PRA (Progressive Retinaatrophie) -> prcd-PRA genetisch frei/clear oder max. Carrier (A oder B) (evtl. auch "clear by parents")


    Katharakt frei / frei von erblichen Augenkrankheiten


    SA (Sebadenitis) frei


    MA (Morbus Addison) frei




    Wenn ein Elternteil als "carrier" oder gar "affected" angegeben ist, dann muss das andere Elternteil definitiv frei sein.



    Aber bei den Doodles brauchst Du dir da keine Gedanken zu machen :lol: - bei denen vererben sich nur die guten Gene. Die bekommen solche Krankheiten nicht.
    Was ein Glück ist, da gerade bei den Grosspudeln, die in die Doodle-Produktion gingen, sehr viele dabei sind, bei denen das Risiko, dass sie SA und MA vererben, sehr hoch ist.

  • Zitat

    HD, ED, RD, RPA , ich werde erschlagen...
    worauf muss ich da denn achten. Gerade bei den Retrieverrassen und Pudeln?


    Kleiner Crashkurs durch die Hundekrankheiten???
    HD bedeutet Hüftgelenksdysplasie und beschreibt eine Missbildung der Hüften, bei denen der Oberschenkelkopf nicht optimal in der Beckenpfanne sitzt. Die HD wird polygenetisch vererbt, dass bedeutet, dass viele Gene an der Krankheit beteiligt sind und bei einer unglücklichen Genkombination treten fehlerhaft ausgebildete Hüften auf.
    Feststellen kann man HD nur beim einzelnen Individuum per Röntgenaufnahme im Alter ab 1 Jahr. Dann werden die Hunde anhand der Aufnahmen eingeteilt in:
    HD A = frei
    HD B = Übergangsform
    HD C = leichte HD
    HD D = mittlere HD
    HD E = schwere HD
    Das Problem dabei ist eben der polygene Erbgang. A x A muss absolut nicht wieder A geben. Aber wenn man bestimmte Linien konsequent durchröngt, zeigt sich schon wo HD häufiger auftritt und wo nicht. Die Ergebnisse der ganzen Familie des Hundes drücken sich dann im sogenannten Zuchtwert aus. Dabei wird das Rassemittel als 100 festgelegt. Hunde, die vermutlich besser als der Rassedurchschnitt vererben haben einen Zuchtwert unter 100, Hunde die vermutlich schlechter als HD vererben haben einen Zuchtwert über 100. Da in den Zuchtwert viel mehr Ergebnisse einfließen als nur das eigene Ergebnis ist er sehr viel aussagekräftiger. Daher ist meiner Meinung nach ein HD C Hund mit niedrigem Zuchtwert viel besser als ein HD A Hund mit hohem Zuchtwert. D und E ist zumindest bei den Retrievern zuchtausschließend.


    ED bedeutet Ellenbogendysplasie. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von Erkrankungen des Ellenbogens. Wie auch die HD wird ED polygenetisch vererbt. Eingeteilt wird in:
    ED 0 = Frei
    ED 1 = Leichte ED
    ED 2 = Mittlere ED
    ED 3 = Schwere ED
    Aufgrund des ebenfalls polygenetischen Erbgangs sollte auch bei ED auf die Ergebnisse der gesamten Familie geachtet werden und nicht nur auf das Einzelergebnis.


    PRA = Progressive Retinaatrophie ist eine Augenerkrankung, bei der sich im höheren Alter die Netzhaut ablöst und der Hund somit erblindet. PRA wir monogenetisch vererbt. Hier kann man bei den meisten Rassen ganz einfach per Gentest feststellen, ob ein Hund PRA trägt oder nicht. Da es sich um eine rezessive Krankheit handelt, erkrankt der Hund nur wenn er von beiden Elternteilen das kranke Gen geerbt hat. Man teilt dabei ein in
    PRA A = frei
    PRA B = Träger (d.h. der Hund hat ein gesundes und ein krankes Gen von seinen Eltern geerbt. Er selbst erkrankt nicht, kann es an seine Nachkommen aber weitergeben).
    PRA C = Betroffen (d.h. der Hund kann irgendwann an PRA erkranken)


    Dann gibt es noch Augenerkrankheiten (Rd, HC), auf die man nicht per Gentest untersuchen kann, die Zuchthunde müssen daher jedes Jahr auf diese Erkrankungen von einem spezialsierten Augentierarzt untersucht werden.


    Insgesamt sieht das dann so aus (das ist meiner, es sollte sich also niemand auf die Füße getreten fühlen):
    http://www.drc.de/adr/listen/s…ia-Duck-Tolling-Retriever


    Laurin ist also HD frei, ED frei aber PRA Träger. Im Zuchtwert von 95 erkennt man, dass auch seine Familie bessere Hüften aufweist als der Rassedurchschnitt.

  • grias di uniformer!


    also, ich bin ganz frischer hundebesitzer und habe mich bewusst für einen golden retriever entschieden. ich betreibe mit meinem freund ein gasthaus und ein keramik-atelier und da muss der hund einfach menschenfreundlich sein.
    goldies sind menschenfreundlich, gutmütig und mit wenig ausgeprägtem wachtrieb (man sagt, wenn ein einbrecher kommt, hilft ein goldie schwanzwedelnd noch gerne beim ausräumen der wohnung ;) ) sie wollen ihren menschen gefallen und sind ideale familienhunde.
    aber bedenke auch, dass sie für die jagd gezüchtet wurden, du musst dir auf jeden fall gedanken über hundesport machen, oder zumindest über gut zurechtgelegte apportierübungen.


    an deiner stelle würde ich einen welpen mit ca 8-10 wochen nehmen. hab meine hündin mit 12 wochen bekommen und das war schon ein bisschen spät, in den 4 wochen hätte man bezüglich sozialisierung schon einiges machen können.


    und wenn du schon im april einen hund von einem guten züchter willst bist du eh schon reichlich spät dran, wer weiß, ob dein "traumzüchter" jetzt gerade welpen bekommen hat. aber meistens hat man eh glück, wenns sein soll.
    bei uns in österreich gibts einen kynologenverband, den gibts in deutschland meines wissens auch, und die verweisen auf ihrer seiten auf wirklich gute züchter. musst halt mit ca. 1000-1200€ rechnen.


    ich habe meine miazl von einem ungarischen züchter, die sind natürlich preiswerter, aber die haben erstens nicht unsere standards und zweitens kannst deinen zukünftigen hund bei einem guten züchter auch mal "abgeben" (hässliches wort) wenn du in den urlaub fährst.


    ciaosen, ma

  • Zitat



    an deiner stelle würde ich einen welpen mit ca 8-10 wochen nehmen. hab meine hündin mit 12 wochen bekommen und das war schon ein bisschen spät, in den 4 wochen hätte man bezüglich sozialisierung schon einiges machen können.


    Das kann man so pauschal nicht sagen.


    Jeanny war genau 12 Wochen als sie bei uns einzog, Nele sogar 5Monate. Und beide wurden von ihren Züchtern bestens sozialisiert, sind wesenmässig top und einfach supertolle Hunde geworden.


    Auch da kommt es wieder darauf an ... kaufe ich bei einem seriösen guten Züchter, warte da auch mal ne Zeitlang bis ich einen Hund bekomme oder gehe ich zum "Billiganbieter" um die Ecke, wo ich mir sofort nen Welpen mitnehmen kann, ohne Fragen oder sonstiges.

  • Hallo yane,


    Edit by Mod: Ich bin der Meinung, dass diese beiden "Zuchtstätten" nicht unbedingt empfehlenswert sind, zumindest nicht so, dass für sie Werbung gemacht werden sollte.


    LG Sarah

  • @Mod


    kurze Frage ... es geht nicht um Zuchtstätten, die ich irgendwie erwähnt hätte? Wäre mir nämlich auch nicht bewusst gewesen, Zuchtstätten namentlich genannt zu haben.

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