Bedarfswerte - NRC oder M/Z

  • ich kann dich gut verstehen, da es mir selbst genaus so geht. und immer, wenn ich denke, jetzt bin ich auf der richtigen fährte, kommt wieder einer, der mit etwas anderem um die ecke geschossen kommt. dabei will ich einfach NUR meine hunde ordentlich füttern. nicht mehr. aber auch nicht weniger.


    je mehr ich lese, desto konfuser werde ich. ich dachte bislang auch, samojana (sorry, falls ich den namen gerade falsch im kopf habe) wäre überzeugte bedarfsfütterer :-)


    wenn ich so höre, wie andere ihre hunde barfen (nie salz, mit weizenkleie, nur sonnenblumenöl etc.), stellt es mir die haare zu berge. und die hunde werden trotzdem alt. meine hunde haben von klein auf 3 jahre lang nur müll zu fressen bekommen und ist sind trotzdem was geworden. ich glaube langsam, die anpassungsfähigkeit des hundes geht soweit, dass es fast egal ist, was er zu fressen bekommt, er kann alles irgendwie verwerten.


    das beruhigt mich aber nicht, denn ich will es richtig machen! wer hat denn ein interesse daran, dass die verbraucher verunsichert sind und lieber zum sack oder dose greifen. nur die futtermittelindustrie! die professionell-wissenschaftlichen futterplanersteller nicht, bei der schnelligkeit und dienstleistungsorientierung, mit der sie arbeiten. und von denen bin ich mittlerweile auch enttäuscht, wenn jede uni andere bedarfswerte ansetzt. wer hat denn nun recht?


    ich persönlich hätte jetzt kein problem, kurmäßig diese pulver einzusetzen. der nährstoffgehalt der lebensmittel schwankt nunmal und ob die werte tatsächlich stimmen, bezweifle ich.


    hast du deinen plan von muc schon bekommen?

  • Zitat

    hast du deinen plan von muc schon bekommen?


    Nä ... ich mache mir schon langsam sorgen wie teuer das werden wird. Allerdings bin ich mittlerweile auch irgendwie geneigt dazu abzusagen weil es a) mir zu lange dauert und b) ich nach dem Entfernen der groben Schnitzer im Futterplan irgendwie keine Notwendigkeit mehr sehe. Ich hoffe mal am Ende ists außer Spesen nichts gewesen.

  • Zitat


    Nä ... ich mache mir schon langsam sorgen wie teuer das werden wird. Allerdings bin ich mittlerweile auch irgendwie geneigt dazu abzusagen weil es a) mir zu lange dauert und b) ich nach dem Entfernen der groben Schnitzer im Futterplan irgendwie keine Notwendigkeit mehr sehe. Ich hoffe mal am Ende ists außer Spesen nichts gewesen.


    vielleicht sind deine unterlagen untergegangen? oder er macht dich noch total irre, dein neuer plan :-)

  • Zitat

    Ich hoffe mal am Ende ists außer Spesen nichts gewesen.


    Das soll natürlich anders heißen: Ich hoffe mal am Ende ists nicht "Außer Spesen nichts gewesen" :headbash:

  • So den Allesfüttererthread habe ich mal an gelesen. Irgendwie sieht mir das nach planlosem Reinstopfen aus. Also alles wild durcheinander solange es der Hund frisst. Ist das optimal?

  • Zitat

    So den Allesfüttererthread habe ich mal an gelesen. Irgendwie sieht mir das nach planlosem Reinstopfen aus. Also alles wild durcheinander solange es der Hund frisst. Ist das optimal?


    Ob diese Art der Fütterung optimal für jeden Hund ist, wird sich irgendwann bestimmt herausstellen.

  • Zitat


    Wie finde ich den individuellen Bedarf meines Hundes raus?
    Wie kann ich das Futter den Bedürfnissen meines Hundes anpassen?


    Tja.....die Fragen aller Fragen :D


    Nehmen wir mal an, dein Hund ist erwachsen und gesund und du möchtest seine Ernährung nicht ausschließlich der Industrie überlassen, sondern eigenverantwortlich füttern. Ist ja auch dein gutes Recht, denn es geht ja um deinen Hund.
    Verabschiede dich erst mal von Zahlen und Prozenten. Die willst du ja nicht füttern. Du bist auch kein Hersteller von Tiernahrung und auch kein Forscher in deren Auftrag. Du hast kein Labor, sondern eine Küche und hoffentlich 2 gesunde Beine, um das anzuschaffen, was dein Hund braucht.


    Was braucht der Hund? Natürlich Nahrung sprich Lebensmittel, die du frisch, von guter Qualtät und möglichst ohne große Anstrengung für ihn besorgen kannst.
    Was für Nahrungsmittel braucht dein Hund?
    Vor allem Vielfalt(...wie gesagt, es geht um einen gesunden Hund) und auch um Abwechslung im Futternapf(...aber die eigenen Gelüste etwas zurückschrauben, bitte).
    Wer unsicher ist, wählt das "Baukasten-Prinzip", d.h. man setzt unterschiedliche Futterkomponenten wie Fleisch/Fisch, KH, Fett, Gemüse sowie ggf. Milchprodukte, Ei, Obst, Kräuter zu einer ausgewogenen Mahlzeit zusammen. Die Mengen von Fleisch, KH oder Gemüse kannst du flexibel nach Verträglichkeit gestalten. Das ist keine Magie und funktioniert ganz gut ;)
    Nix wird totgekocht. Die meisten Nährstoffe erfreuen sich bester Gesundheit und erfüllen so ihren Sinn und Zweck. Nix wird in seine Bestandteile zerlegt und nach dem "Frankenstein-Prinzip" wieder zusammengesetzt. Nahrung bleibt Nahrung und die bleibt dem Hund auch als solche erhalten.
    Du mußt sie nur geschickt einsetzen und das erfordert (zugegeben) am Anfang etwas Zeit und Mühe.


    Den Bedarf deines Hundes sprich was letztlich im Napf landet, kannst du täglich variieren oder auch nicht. Hunde verfügen über ausreichende Speicherkapazitäten und müssen überhaupt nicht täglich eine XY-Menge erhalten, damit sie nicht nach 3 Tagen tot umfallen.
    Du entscheidest auch, wie viel im Napf landet! Zum Glück. Adipositas ist in den TA-Praxen massenhaft vertreten, also ist von Völlerei abzusehen.
    Ob du die richtige Menge fütterst, kannst du in den verschiedenen Ernährungsratgebern nachlesen(...aber Vorsicht! Du hast ja keinen "Standardhund") oder kaufst dir eine kleine Küchenwaage und mit derselbigen + Augenmaß + Aktivierung des eigenen Verstandes + Mut zur schöpferischen Intuition......legst du los :smile:


    Die Anpassung des Futters an die Bedürfnisse deines Hundes erfordert schon etwas mehr ernährungs-spezielle Feinmotorik sprich genaue Beobachtung, das Erkennen von Befindlichkeitsstörungen, Kontrolle(Gewicht, Blut, Kot) und auch die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, etwas zu verändern.
    Im Grunde ist die Anpassung der Ernährung an die individuellen Bedürfnisse deines Hundes die größte Herausforderung, aber auch uneingeschränkt die beste Möglichkeit, ihn optimal zu ernähren. Dieses Potenzial würde ich mir unter keinen Umständen aus der Hand nehmen lassen!
    Weder von der Flut industrieller Leit-und Richtlinien, noch von der immer mehr in Mode kommenden Ernährungsberaterei.
    Du selbst hast die Möglichkeit aufgrund der Nahrungsvielfalt, die für deinen Hund optimal ausbalancierte Futterkombination herauszufinden, in moderaten für ihn angemessenen Mengen.


    Klar.....das kann auch mal kurzfristig schiefgehen und du legst `ne Nachwanderung ein, aber wer daraus lernt, wird den "Fehler" korrigieren.
    Du wirst "lernen" müssen, was dein Hund verträgt. Dieser "Lernprozess" wird aber schnell Routine und du wirst sicherer.
    Es gibt hier viele selbstverantwortliche, erfahrene Fütterer, die mit Sicherheit aus langjähriger Praxis berichten könnten :smile:


    LG

  • Ok danke - das klingt jetzt genau so wie wir es seit einem halben Jahr machen. Ich nehme die Bedarfstabelle um starke Ungleichgewichte heraus zu finden. Die Abwechslung beim Fleisch ist noch ein Thema bei uns. Kot wird jedes mal genau angeguckt ebenso wie die anderen Indikatoren welche ich auf der vorherigen Seite beschrieb.
    Das ist halt auch, wie ich es bei Swanie Simon gelesen und verstanden hatte *duck* - die Pläne sind nicht mehr unsere Grundlage und wir haben unseren Plan an unsere Bedürfnisse angepasst (weglassen von allergenem Zeugs und vermeiden von Zutaten mit hohem Puringehalt).


    Was ich zum Beispiel noch nicht weiß ist, was im Blut für Indikatoren existieren, um irgendwelche Fehler bei der Ernährung fest zu stellen. Man kann sicher sehen wenn Leber und Niere irgendwelche Probleme bekommen. Was gibt es da noch so für Sachen die von Bedeutung sind?

  • Zitat

    Was ich zum Beispiel noch nicht weiß ist, was im Blut für Indikatoren existieren, um irgendwelche Fehler bei der Ernährung fest zu stellen.


    Hi,
    wenn du zu viel Fleisch bzw. bindegewebehaltiges Fleisch fütterst, siehst du das relativ schnell im Blutbild und zwar an den erhöhten Werten von:
    Harnstoff-N
    anorg. Phosphat
    Sind die Werte nur leicht erhöht, ist das noch keine Nierenerkrankung und du kannst die Ernährung auch sofort korrigieren.


    Ich hatte vor ein paar Jahren meiner Spanierin im Überschwang der Gefühle das volle "Verwöhn-Programm" in Form von Ochsenziemer, Kopfhaut und Co. gefüttert und prompt die Quittung bekommen. Insofern weise ich auch immer darauf hin, moderate Fleischmengen zu füttern und auch auf die Qualität zu achten.
    Schlachtabfälle mit viel Bindegewebe( egal ob roh oder getrocknet) sind schwer verdaulich und werden im Darm von Mikroorganismen fermentiert, was wiederum zu vermehrter Ammoniakbildung führen kann.


    Ich habe mir den erhöhten Harnwert meines Hundes "hinter die Ohren geschrieben" und dann wesentlich reduzierter und kontrollierter gefüttert. Bei der nächsten Blutuntersuchung war dann wieder alles im grünen Bereich :smile:


    Fütterungsfehler siehst du auch bei der täglichen "Kot-Begutachtung". Ich bin ja der totale "Kontrolletti" auf diesem eher unappetitlichen Gebiet, aber ich glaube, wir Köche sind da wohl alle Spezialisten*grins*


    Diverse "Kot-Gelage" hatten wir schon in den verschiedenen "Verdauungs-Threads", damit werde ich dich jetzt nicht belästigen, aber den Hinweis darauf kann ich mir jetzt doch nicht verkneifen :lol:


    LG

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