Bedarfswerte - NRC oder M/Z
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Moin moin Freunde des selbstgemachten Hundefutters,
kann mir vielleicht einer irgendwie erzählen, warum sich die Bedarfswertangaben von M/Z und NRC teilweise so exorbitant unterscheiden?
Welche Bedarfswerte nimmt man denn nun? Der Bedarf ist mit den NRC Angaben auf den Papier deutlich einfacher zu decken habe ich den Eindruck. Aber es ist ja nicht Ziel der Übung den Bedarf auf dem Papier zu decken sondern reell eine Unter- und Überversorgung zu vermeiden.
Es gibt ja hier im Forum auch ein paar User, welche wohl etwas mehr von der Materie verstehen. Mich würde interessieren, welche Bedarfswerte ihr zur Grundlage nehmt und warum.
Ich freue mich auf eure Meinungen und Posts
Olli -
- Vor einem Moment
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Zitat
kann mir vielleicht einer irgendwie erzählen, warum sich die Bedarfswertangaben von M/Z und NRC teilweise so exorbitant unterscheiden?In umfangreichen Tabellen wird für jeden denkbaren Nährstoff eine Zufuhr-Empfehlung ausgesprochen. Diese Empfehlungen scheinen aber nicht unbedingt das Ergebnis wissenschaftlicher Erkenntnis zu sein, denn sie sind in jedem Land anders.
Erschwerend kommt noch dazu, dass diese Vorgaben von allen Fertigfutterherstellern und sehr vielen Ernährungsberatern ( z.B.Dillitzer) schlicht und einfach ignoriert werden. Also, warum soll ich mich daran halten? -
Du beziehst dich hier auf die Tabellen von M/Z oder NRC? An was orientierst du dich?
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Ich ernähre meinen Hund nach meinen eigenen Regeln. Regel Nr. 1 Verträglichkeit!
Regel 2: Bedarfswerte nur als Orientierungshilfe, nicht mehr und nicht weniger.
Denn wenn man sich zu viele Gedanken darum macht, dann macht man oft etwas falsch.
Wir haben Hunde und keine Maschinen.Ernährungspäpste und Experten der Fertigfutterindustrie erzählen uns doch seit Jahren, wir könnten unsere Hunde nicht selber ernähren .
Wer über kein spezielles PC-Programm verfügt, hat besonders schlechte Karten und wird durch diese dreisten interessengeleiteten Behauptungen regelrecht gezwungen sich für viel Geld einen tierärztlich abgesegneten Futterplan erstellen zu lassen.
Ich bin jedenfalls meilenweit davon entfernt mich auf diese Art und Weise gängeln zu lassen, zumal sich diese Prozentsätze ( Ernährungspyramide M/Z) nicht begründen lassen und nicht im Einklang mit den erstellten Futterplänen stehen. Im Zweifel glaub ich auch dann erstmal wenig, wenn es bei Vertretern einer bestimmten These, die den Verkauf bestimmter Produkte oder Dienstleistungen fördern helfen, nur um deren Interessen geht.
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Gut beim ersten Abschnitt kann ich so mit gehen. Die Werte wie einen Anhaltspunkt zu betrachten ist sicher das klügste was man tun kann.
Allerdings wenn man nach der Verträglichkeit geht - woher weiß ich was mein Hund verträgt und wenn er zu wenig bekommt?
Ich habe Indikatoren wie Kot, Fell, Allgemeinbefinden/Verhalten, Nägel, Ballen, Haut und Urin. Anhand dieser Indikatoren kann man, wenn man Erfahrung hat, mehr oder weniger vermuten, dass was nicht stimmen könnte oder alles o.k. ist. Der Rest wäre Selbstvertrauen in seinen FutterplanIch habe z.B. zur Zeit in meinem Futterplan (Bedarf von M/Z) ein Mangel an B Vitaminen, an E Vitaminen (hier wüsste ich überhaupt nicht wie ich es decken sollte ohne in den Hund massenweiße Öl rein laufen zu lassen oder mit Samen voll zu stopfen), Zink (wo es ohnehin keinen bekannten Bedarf gibt), Magnesium etc.
Wenn ich jetzt beispielsweise (auf den Vitamin E Wert bezogen) mir sage "Ok die Werte sind ohne wirkliche wissenschaftliche Grundlage und die Zusatzstoffe enthalten meist auch nur eine Tocopherol Verbindung und auf den Werten ist auch eine unbekannte Sicherheitszulage" und pfeife auf den Vitamin E Bedarfs-Wert wie kann ich dann sicher gehen das dem Hündchen in 5 Jahren nichts fehlt?
Mir ist völlig klar das ich keine Kontrolle habe über die wirklichen Inhaltsstoffe, über die reelle Verfügbarkeit des Inhaltsstoffes und auch die Wechselwirkungen mit anderen Stoffen habe und meine Werte, wenn sie auf dem Papier stimmen sollten, trotzdem eine Unterversorgung oder Überversorgung bedeuten könnten.z.B. Jod - was glaubt man da nun? Es gibt Stimmen die erzählen von einer generellen Unterversorgung der Hunde mit Jod, andere kümmern sich nicht weiter drum. Ich möchte allerdings auch keine Verhaltensprobleme haben weil mein Hund vielleicht irgendwann SD-Probleme aufgrund mangelndem Jods bekommt.
Wenn ich mir die Bedarfswerte nicht anschauen möchte bin ich irgendwann wieder bei 2:1 - 2 Teile Fleisch/Knochen/Innereien, ein Teil alles andere und der Hoffnung dass alles schon gut gehen wird (mal jetzt von den paar Grundwerten wie RP/Fett/Faser/Energie abgesehen).
Ich habe langsam den Eindruck das Hundefutter irgendwo ein Blindflug ist, ein Flug im Nebel ist - auch kommerzielles. Man kann sich zwar hier und da orientieren und versuchen viele verschiedene Sachen zu füttern, Qualitativ gutes Fleisch zu füttern aber ansonsten bleibt da nur Hoffen und Beten dass man keine groben Fehler macht ... besonders, wenn man z.B. keine Innereien füttert um den Purinwert nicht all zu hoch zu treiben (weil Dalmi).Auf der anderen Seite sehe ich allerdings auch die Leute die zu DDR Zeiten Hunde hatten und denen es augenscheinlich gut ging, die Leute die aufs Grotewohl füttern und wo es anscheinend auch gut geht und denke mir dabei "So schwer kann es ja wohl auch nicht sein".
Oder sehe ich das falsch?
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Welche Bedarfswerte nimmt man denn nun?Hi,
Ausgangspunkt für die Ableitung von Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr ist die Feststellung des Bedarfs, aber mit dem Anspruch absoluter Richtigkeit ist die Planung einer bedarfsdeckenden Ernährung von Hunden nicht möglich, da der individuelle Bedarf nicht bekannt ist.
Auch Futterpläne können beim jeweiligen Hund nur zu einer angenäherten Bedarfsdeckung führen.Die Feststellung des Energie-und Nährstoffbedarfs beruft sich quasi auf 3 Säulen( Empfehlungen, Schätzwerte, Richtlinien).
Empfehlungen: Experimentell ermittelter, durchschnittlicher Bedarfswert mit einem Sicherheitszuschlag von 10-15%
Schätzwerte: Durchschnittlicher Bedarf( nicht mit ausreichender Genauigkeit bekannt)Richtwerte: Kein durchschnittlicher Bedarf benennbar( gilt nur innerhalb bestimmter Bereiche als Orientierungshilfe)
Referenzwerte gelten übrigens nur für gesunde Hunde. Kranke Hunde, Hunde mit Verdauungs-und Stoffwechselstörungen, gestörter Apsorption usw. müssen individuell ernährungsmedizinisch "betreut" werden.
Ich verlasse mich als Selbstversorger meines Hundes grundsätzlich nicht auf die "Gesundheitsbehauptungen" einer Tiernahrungsindustrie, denn genau das suggerieren Bedarfswerte.
Sie bilden die Basis für die praktische Umsetzung einer vollwertigen(Hunde)Ernährung, die dazu beitragen soll, Wachstum, Entwicklung und Leistungsfähigkeit sowie die Gesundheit des Hundes zu fördern bzw. zu erhalten.
Versprochen wird ja viel
Ich persönlich finde Empfehlungen, Schätzwerte und Richtwerte nicht ausreichend und manchmal auch vom individuellen Bedarf des Hundes meilenweit entfernt(....wenn man die Verträglichkeit mit ins Boot holt!).Insofern bleibe ich schwerpunktmäßig bei meiner Selbstverantwortlichkeit und weigere mich, die Hundemenüs ausschließlich den jeweiligen modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen über Nährstoffe anzupassen. Ich passe sie den Bedürfnissen meines Hundes an und fahre gut damit
LG
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Zitat
Ich persönlich finde Empfehlungen, Schätzwerte und Richtwerte nicht ausreichend und manchmal auch vom individuellen Bedarf des Hundes meilenweit entfernt(....wenn man die Verträglichkeit mit ins Boot holt!).
Gut und hier sind wir bei dem Punkt wo ich nicht weiter weiß:
Wie finde ich den individuellen Bedarf meines Hundes raus?
Wie kann ich das Futter den Bedürfnissen meines Hundes anpassen? -
Zitat
Ich habe z.B. zur Zeit in meinem Futterplan (Bedarf von M/Z) ein Mangel an B Vitaminen, an E Vitaminen (hier wüsste ich überhaupt nicht wie ich es decken sollte ohne in den Hund massenweiße Öl rein laufen zu lassen oder mit Samen voll zu stopfen), Zink (wo es ohnehin keinen bekannten Bedarf gibt), Magnesium etc.
In dieser Form ermittelte Bedarfswerte sind unter normalen Bedingungen auch nur über die Zugabe synthetischer Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente zu erreichen. Der Grund dafür liegt m.M. nach an dem hohen Anteil Getreide ( 45-55 %) und im Buch " Die Ernährung des Hundes " liefern M/Z auch die Erklärung dafür.
Ein Überschuss an Phosphor, insbesondere wenn es als Phytin aus Getreide kommt, verringert die Absorption von Calcium , Magnesium, Zink , Eisen etc. die dadurch nicht mehr aufgenommen werden können.
An Phytinsäure gebundene Mineralstoffe können deshalb während der Darmpassage nicht ausreichend genug absorbiert werden , was zu gravierenden Mineralstoffmängeln führen kann, wenn keine zusätzliche Mineralstoffergänzung erfolgt, die nicht von Phytinsäure "behindert" wird.Auf der anderen Seite sehe ich allerdings auch die Leute die zu DDR Zeiten Hunde hatten und denen es augenscheinlich gut ging, die Leute die aufs Grotewohl füttern und wo es anscheinend auch gut geht und denke mir dabei "So schwer kann es ja wohl auch nicht sein".
Oder sehe ich das falsch?
Guck dir doch die Futterpläne der " Allesfütterer " an, auch wenn ich manchmal beim Lesen den Eindruck habe, hier werden Hausschweine und keine Hunde gefüttert.
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Zitat
Auch Futterpläne können beim jeweiligen Hund nur zu einer angenäherten Bedarfsdeckung führen.oder auch nicht. Ein Zusatz für Barfrationen komplett ohne Salz. Und auch in Rationsempfehlung wird darauf verzichtet.
http://www.futtermedicus.de/fi…kette_VitOptibarf_web.pdf
und um einen nierenkranken Hund zu ernähren, muss man 3 verschiedene Produkte füttern, damit der Bedarf gedeckt wird. Undzwar Optimix Barf, VMP-Tabletten und Vitakalk.
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Zitat
Phytin
Jupp das kannte ich schon. Die Zinkgeschichte war auch nur ein Beispiel.ZitatGuck dir doch die Futterpläne der " Allesfütterer " an, auch wenn ich manchmal beim Lesen den Eindruck habe, hier werden Hausschweine und keine Hunde gefüttert.
Was meinst du mit "Allesfütterer" ? -
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