Unsere zwei 4-Beiner verstehen sich nicht! ZOFF

  • Wir haben eine Toy Pudel Hündin (kastriert) 10 Jahre alt. Seit Sommer d. J. kam ein männl. Prager Rattler hinzu.
    Auch früher hatten wir schon Hunde in der Familie. Nun zu dem Problem. Der Junghund ist sehr dominant und
    setzt den Pudel richtig unter Druck. Insbesondere wenn es um das Fressen geht. Wir geben uns grösste Mühe
    und machen keinen Unterschied, so daß sich keiner der beiden zurückgesetzt fühlen könnte.
    Heute gab es für jeden der zwei gleichzeitig Futter. Dabei passierte folgendes.
    Wir waren nebenan und plötzlich wurde es sehr laut.
    Ein furchtbares Geschrei das uns aufspringen lies und wir stürmten sogleich ins andere Zimmer.
    Dort hatte sich der kleinere Junghund in den Hals des Pudel verbissen. Dieser war starr vor Schreck.
    Natürlich haben wir eingegriffen und die Ordnung wieder hergestellt.
    Der Kleine ist aus einer guten Zucht, auch gehen wir mit ihm in die Hundeschule, er ist auch soweit sozialisiert,
    hat keine Probleme im Umgang mit anderen Rassen versteht sich auch selbst mit den großen Kollegen.
    Wie können wir vorgehen um zukünftig so etwas zu unterbinden oder auszuschliessen. Wir wollen die Tiere nicht unbedingt separieren, sondern hoffen daß die beiden sich noch verstehen lernen.
    War dies nur die Attacke eines "Halbstarken"? Können jedoch nicht ausschliessen, daß es nicht schon vorher zu solch einem Zwischenfall gekommen ist. Der Pudel steht mitunter richtig unter Stress, das ist auffällig.
    Was gilt es jetzt zu tun um verträgliche, harmonische Verhältnisse herzustellen???

  • Ich würde die Hunde auf jeden Fall nicht unbeaufsichtigt während des Fressens lassen!





    Ansonsten kann ich Dir leider nicht so arg viel helfen, wünsche Dir jedoch Glück damit sie sich bald besser verstehen! :gut:

  • Hallo,


    das Problem dürftet Ihr zum größten Teil selber produziert haben, denn Hunde sollte man tunlicht NICHT gleich behandeln!!


    Es sind hochsoziale Tiere mit ganz, ganz feinen Antennen für soziale Privilegien und teilweise auch richtige Mobbingschweine, wenn sie die Gelegenheit dazu bekommen, was bei Euch offensichtlich der Fall ist.


    Wenn man will, dass der Althund weiterhin Nr. 1 ist, sollte man ihn auch so behandeln und dem Neuen deutlich zu verstehen geben, dass er Hund Nr. 2 ist und dass Ihr Zoff in EUREM Zuhause nicht duldet.


    Informiert Euch über die soziale Interaktion zwischen Hunden und überlegt Euch ein paar Regeln, um das arme Pudelchen vor dem Rüpel zu schützen.


    Caterina

  • Zitat

    Der Junghund ist sehr dominant und
    setzt den Pudel richtig unter Druck. Insbesondere wenn es um das Fressen geht.


    Hallo,


    wobei setzt er den Pudel, außer beim Fressen, noch unter Druck?


    Zitat

    Heute gab es für jeden der zwei gleichzeitig Futter. Dabei passierte folgendes.
    Wir waren nebenan und plötzlich wurde es sehr laut.


    Die Futternäpfe solltet ihr weit auseinander stellen, am besten, in versch. geschlossenen Räumen oder einer stellt sich beim Fressen dazwischen und passt immer auf, dass kein Hund seinen Futterplatz verlässt und dem anderen das Futter streitig macht.
    Jeder Hund sollte entspannt fressen können, stressfrei, ohne Futterneid entwickeln zu müssen und ohne Angst, dass Futter streitig gemacht werden könnte.
    Also, nie wieder zusammen und unbeaufsichtigt die Hunde machen lassen.


    Viele Grüße!


  • Er ist immer vorneweg, drängelt sich stets vor. Dabei ist es egal ob es beim Gassi gehen ist oder in der Wohnung. Grundsätzlich setzt sich der Junghund vor den Pudel.
    Was vermutlich Teil des Problems ist, so gesehen wohl der Altersunterschied.
    Der Pudel ist mittlerweile ruhig, souverän und dann kommt so ein "Halbstarker Heißsporn"
    der ständig versucht ihn zu animieren z. B. zum Spiel oder sonstwie Action braucht.
    Der Rattler ist einfach sehr lebhaft und viel in Bewegung. Diese Gegensätze verursachen beim Pudel schon Stress, weil der Kleine unermüdlich werben tut und der Pudel darauf permanent mit "Dauerbrummen" reagiert.
    Es ist natürlich sehr schwierig diese gegensätzlichen "Naturen" verträglich zusammenzuführen.
    Wir sind sehr froh für jeden gutgemeinten Rat der uns hier erreicht. Wir stellen uns der Aufgabe und wir wollen
    mit den richtigen Veränderungen die Situation - harmonisch entspannt - herstellen.
    Viele Grüße
    Dietmar

  • Dann bringt Ordnung in euer Hundteam, stellt Benimm - und Spielregeln auf, besonders dem jungen Rattler müssen Grenzen gesetzt werden.
    Zuerst solltet ihr ihm beibringen, dass er den Pudel nicht stänig animieren und belagern soll.
    Schafft dem Pudel eine Ruhe - was gleichzeitig eine Tabuzone für den Rattler darstellen sollte.
    Lasst es nicht zu, dass der Jungspund sich ständig in den Mittelpunkt stellt und den Pudel abdrängt.
    Schickt ihn dann einfach zurück.
    Bringt ihm bei, auf einen Platz zu gehen und dort zu bleiben.
    Ihr bestimmt, welchem Hund ihr gerade Aufmerksamkeit schenkt, auch in diesen Situationen muss der Rattler lernen, mal warten und hinten anstehen zu müssen.


    Beide Hund gleich zu behandeln, ist schon richtig, aber das bedeutet nicht zwangsläufig, beide gleichzeitig und schon gar nicht, wenn es an bestimmten Punkten zu Reibereien kommt.
    Greift vorher ein bzw. handelt so, dass es nicht zu Kloppereien kommt, wie z.B. die Ressourcen ein/zuteilen, managen und verwalten.
    Hunde nicht nebeneinander und unbeaufsichtigt füttern.
    Kein Spielzeug herumliegen lassen.
    Schlafplätze einteilen.
    Wenn der Rattler den Pudel nervt, greift regulierend ein und nehmt den jungen Hund und packt ihn auf seinen Platz.


    Es kann harmonieren, aber das müsst ihr in die Hand nehmen, besagte Regeln aufstellen.
    Damit leben beide Hunde entspannter.
    Wenn ein junger Hund sich ständig in den Mittelpunkt schieben muss, weil er in der Regel erflogreich damit ist, so ist das auch stressig.
    Ständig danach zu streben, die Nr. 1 sein zu wollen, ist anstrengend.
    Für den Pudel ist es stressig, laufend von dem Rattler belästigt und beim Fressen auch noch verhauen zu werden.
    Jeder Hund sollte entspannt leben können, dafür müsst ihr einfach sorgen.
    Indem vorbeugend und regulierend eingegriffen und eingeteilt wird, wo es zu Reibereien kommen könnte.

  • Vielen Dank für die hilfreichen Ratschläge. :gut: Wir fangen schon heute an mit deren Umsetzung.
    Über Fortschritte werde ich dann hier berichten.
    Uns allen ... eine gute Woche
    Dietmar

  • Nachdem wir Regeln (weitgehend) konsequent angewandt haben hat sich die Situation doch verbessert.
    Die beiden Hunde gehen viel entspannter miteinander um. Richtig dicke Kumpels werden die wohl nicht werden.
    Aber das liegt wohl auch an dem Altersunterschied und ebenso am unterschiedlichen Temperament.
    Damit lässt sich leben.
    Durch die Anwendung unterschiedlicher Futterzeiten war schon viel "Konfliktpotential" genommen. Der kleinere Rattler lässt dem älteren Artgenossen mehr Ruhephasen indem er auf die ewige Anmache verzichtet. So gesehen haben wir alle eine höhere Qualität erreicht. Es liegt zwar noch immer Arbeit vor uns, weil es das ein oder andere noch zu verbessern gibt, aber das kriegen wir auch noch hin.
    An dieser Stelle noch herzlichen Dank den hilfreichen Beiträgen zu dem Thread. :gut:
    Schönen Sonntag.

  • Ich hab noch eine Frage: Wie war denn das Verhältnis der beiden, als der Rattler noch ein Welpe war?


    Ich hatte hier eine ähnliche Situation, allerdings war meine ältere Hündin (Mops) auch erst 2 Jahre, als eine 5 Monate alte EB dazu kam. Mein Mops ist aber auch ein ganz ruhiger Hund, der nicht viel Action braucht, und vom Gemüt hier friedliebend und nicht aufdringlich. Die EB hat den Mops am ersten Tag erstmal mächtig bedrängt, sie war damals mit knapp 5 Monaten schon eine richtige "kleine Persönlichkeit" und war sehr aktiv ...
    Danach kam eine Phase, in der beide sich gut verstanden und immer zusammen gekuschelt schliefen.
    Und dann, als die EB ca. 8 oder 9 Monate alt war, begannen ebenfalls die Machtkämpfe, und es ging hauptsächlich um Ressourcen. Die beiden verbissen sich sofort ineinander, wenn sie im gleichen Zimmer waren. Ich habe die Hunde 3 Monate lang konsequent getrennt, was sehr anstrengend war, aber es ging nicht anders. Ich musste z.T. sogar einzeln Gassi gehen, oder eine der Hündinnen musste an der Leine bleiben, so dass ich die Situation immer kontrollieren konnte.
    Dann nach 3 Monaten war der Spuk vorbei, und die ältere unterwarf sich. Seitdem sind sie wieder ein Herz und eine Seele, die eine kann nicht ohne die andere. :D


    Daher denke ich, dass deine beiden durchaus noch "Freunde werden" könnten, aber du musst ganz klar alles, was im "Rudel" abgeht, lenken und kontrollieren.


    Viel Glück weiterhin!

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