Anhänglichkeit
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Hallo,
Es geht um ein Problem mit meinem 1,5 Jahre alten Rüden (Labrador-Malinois).
Er ist extrem anhänglich und das äußert sich wie folgt:
Er kann nicht alleine sein, dann zerstört er Gegenstände und ist extrem unruhig die ganze Zeit. Wenn ich das Haus verlasse und mein Freund noch da ist (Er ist höchstens 10 Minuten alleine am Tag) ist er auch erstmal ziemlich traurig. Wenn ich wiederkomme dreht er völlig am Rad. Wenn er mich im Treppenhaus hört springt er an der Tür hoch und schüttelt sich einige Male, rennt hin und her. Wenn ich reinkomme springt er mich an, wuselt um mich herum und zwickt mich auch schonmal wenn ich ihn nicht beachte.
Es ist egal wie lang ich weg war. Nach 5 Sekunden rastet er noch nicht aus, nach 5 Minuten aber schon. Nach allem ab 30 Min dann extrem.
Seit wir ihn haben (ein knappes Jahr) habe ich ihn nie beachtet beim reinkommen. Erst wenn er sich beruhigt hat gehe ich mal zu ihm und streichle ihn ruhig. Seit neustem schicke ich ihn dann auf seine Decke. Er schafft es aber kaum dort zu bleiben in dieser Situation. Sonst schon.
Sein Verhalten geht so weit, dass wenn mein Freund und ich zusammen mit ihm spazieren gehen und mein Freund ihn an der Leine hat und 3 Meter vor mir geht, er sich nach mir umschaut und dann zu mir rast als hätten wir uns stundenlang nicht gesehen. Also er dreht dann um, rennt zu mir, ist dann kurz neben mir und geht dann weiter.Dieses Verhalten kann so jedenfalls nicht bleiben. Es ist enormer Stress für den Hund, immer ein Auge auf mich zu werfen und immer das Gefühl zu haben auf mich aufpassen zu müssen.
Er findet es auch nicht gut wenn mein Freund weggeht, aber da ist es noch nicht ganz so schlimm wie bei mir. Ich bin aber auch seine Hauptbezugsperson.Über Ratschläge würde ich mich sehr freuen.
Liebe Grüße
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schau mal hier
https://www.dogforum.de/topic154211.html
https://www.dogforum.de/allein…-katastrophe-t160378.htmlWie sieht euer Alltag aus?
Was macht ihr mit ihm?
Woher kommt er bzw. was hat er für eine Geschichte?
Was habt ihr bisher versucht um die Trennungsangst bzw. das Kontrollverhalten in den Griff zu bekommen?
Habt ihr schon mal über einen Trainer nachgedacht? -
Für mich liest es sich eher nach einem Kontrollfreak den du da hast.
Ich schliesse mich Ronjas Fragen an. ¨
Erzähle mal ein bisschen.
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Zitat
Wie sieht euer Alltag aus?
Was macht ihr mit ihm?
Woher kommt er bzw. was hat er für eine Geschichte?
Was habt ihr bisher versucht um die Trennungsangst bzw. das Kontrollverhalten in den Griff zu bekommen?
Habt ihr schon mal über einen Trainer nachgedacht?Also. Freddie heißt er und er war vorher bei der Bundeswehr. Er sollte ein Sprengstoffspürhund werden, aber mit 8 Monaten wurde er dann als nicht geeignet empfunden und weitervermittelt.
Die Leute dort waren vermutlich etwas überfordert, da Freddie ein Mix und kein reinrassiger Malinois war, die sie dort sonst ausschließlich hatten.
Ich weiß nur dass er dort im Zwinger lebte mit zeitweise noch einem anderen Hund.
Der Zuständige für ihn meinte bei der Vermittlung schon zu uns, dass Freddie sich sehr anhänglich zeigt.Unser Tagesablauf sieht wie folgt aus.
Wir gehen morgens eine kleine Runde, so 20 Minuten.
Und spät abends eine kleine Runde.
Am Nachmittag gehen wir dann die große Runde, so 1-2 Stunden. Da laufen wir dann durch den Wald und über Wiesen. Freddie kann rennen, baden und manchmal mit Artgenossen spielen.
Auf dem Weg machen wie sehr viele Spiele (Futterbeuteltraining, Leckerlies suchen etc.). Außerdem üben wir dabei auch immer den Grundgehorsam oder andere kleine Tricks.
In der Wohnung ist er eigentlich relativ ruhig, klaut nur sehr gerne Gegenstände weil er gelernt hat dass er so Aufmerksamkeit bekommt. Wir haben die Wohnung nun weitesgehend von klaubaren Gegenständen befreit, so dass nur noch Gegenstände rumliegen dessen Zerstörung wir verschmerzen können. Wir versuchen dieses Verhalten zu ignorieren, es wird auch besser.Ansonsten bekommt er öfter mal Kauknochen und Co. und hat auch meistens irgendein Spielzeug zu Verfügung.
Irgendwie war mir bisher dieses Ausmaß seiner "Anhänglichkeit" nicht ganz bewusst. Es war erst etwas amüsant, dass er nichtmal 5 Meter von mir Abstand nehmen kann. Mittlerweile ist es nicht mehr amüsant.Wenn ich nur auf Toilette etc. gehe, dann stört ihn das nicht allzu sehr. Da bleibt er oft liegen oder steht auf um sich etwas zu Klauen. Ich kann schon 5 Minuten ohne ihn in einem Raum sein, irgendwann kommt er dann mal nachgelaufen. Das würde ich allerdings noch als "normal" bezeichnen.
Wir haben ihn an eine Box gewöhnt, in der er auch nachts mit geöffneter Tür schläft.
Dort sperren wir ihn auch, meistens mit einem Schweineohr etc., ein wenn wir mal für 5 Minuten irgendwo hin müssen. Wir filmen das immer mit Webcam. Er kaut sein Ohr, wenn er fertig ist steht er winselnd da und ist sehr sehr unruhig bis wir wiederkommen.Ein Trainer war schon bei uns, damals aber eher wegen der Klauproblematik. Er meinte, dass wir auf dem richtigen Wege seien und er glaubt, dass wir keine Probleme miteinander haben werden.
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Eine Frage hätt ich da noch
Ist Freddie vom Charackter eher aufgedreht/ hippelig?Nach deinr Beschreibung her würd ich jetzt auch auf Kontrollfreak und Aufmerksamkeitsjunkie tippen.
Ich finde ihr habt schon gute Ansätze auf die man aufbauen kann. Zum einen weiterhin ignorieren wenn er eure Aufmerksamkeit haben möche.
Ich würd vielleicht auch nicht unbedingt das Spielzeug rumliegen lassen. Für meine Hunde ist Zuhause Ruhe angesagt und wenn gespielt werden darf dann hol ich das SpielzeugDesweiteren würd ich das alleine bleiben bzw. hinter laufen in der Wohnung üben. Wie
1. schau mal hier https://www.dogforum.de/allein…tastrophe-t160378-20.html bei Anna 82, die Beschreibung der Übung find ich ganz gut
2. Kennt Frddie geschlossene Türen innerhalb der Wohnung. Ich mein musste er schon mal alleine in einem Zimmer bleiben während ihr euch in den anderen Räumen aufgehalten habt. Wenn ja wie reagiert er?
Ich hab meine Hündin in den Korb geschickt und bleib gesagt. Anfangs hab ich noch meine Tür aufgelassen und dann später geschlossen. Die Zeitabstände erhöhen so dass Freddie irgenwann entspannt auch mal ne Stunde im Zimmer/Korb bleiben kann.
Ich finde auch das Kommando " geh in de und Korb und komm erst wieder raus wenn ich es dir sage" hilfreich. Dann kann ich bewusst den Hunde des Zimmers verweisen. Somit bestimme ich und nicht der Hund
Wenn diese beide Übungen sitzen würd ich mit den eigentlichen "Allein bleib"Training beginnen,soweit das wollt.
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Zitat
Eine Frage hätt ich da noch
Ist Freddie vom Charackter eher aufgedreht/ hippelig?Nach deinr Beschreibung her würd ich jetzt auch auf Kontrollfreak und Aufmerksamkeitsjunkie tippen.
Die Beschreibung finde ich ziemlich passend.
Er ist gar nicht mal besonders hibbelig, eher sehr sehr schnell auf 180. Also Frusttoleranz ist irgendwie nicht sooo da. Aufmerksamkeit sucht er immmer! Er kommt und stupst, legt seinen Kopf auf den Schoss. Starrt einen an und wedelt mit dem Schwanz etc. Wenn Besuch kommt will er auch von diesem gerne alle Aufmerksamkeit.
Er kennt das Kommando "Decke". Immer wenn es klingelt geht er auf die Decke, das kann er mittlerweile auswendig und muss dann dort bleiben bis der Besuch drin ist und Freddie entspannt auf der Decke liegt. Dann lass ich ihn aufstehen und er schafft es den Besuch ruhiger und nicht so aufgeregt zu begrüßen.
Fährt er zu sehr hoch, schicke ich ihn wieder auf seine Decke.Geschlossene Türen sind nicht so das große Problem. Das akzteptiert er. Wir haben ihr allerdings auch nur Türen durch die man durchschauen kann, außer die Badezimmertür.
Wenn die Tür sehr lange zu ist liegt er manchmal wenn die Tür wieder aufgeht davor. Aber auch nur normal entspannt.
Wenn er wahrgenommen hat dass wir richtig weg sind, also durch die Haustür und länger als 30 Sekunden geht das Gefiepe los. Er bellt nie, er jault nur und scharrt an der TÜr und läuft nervös herum oder steht eben halt in seiner Box und kommt absolut keine Sekunde zur Ruhe.Ich frage mich ob da so ein zur TÜr reinpoltern etc. irgendetwas Verändern würde, zumal er extrem schreckfest ist. Neben ihm können alle Arten von Raketen starten, das beeindruckt ihn nicht so wirklich
..Aber ausprobieren kann man es ja auf jeden Fall. Schaden wird es nicht.
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Achja. Es klingt beim zweiten Durchlesen alles etwas einfacher als es ist.
Wenn zum Beispiel Besuch kommt und ich Freddie auf seine Decke schicke liegt er zwar da aber quietscht und jault auf seinem Platz etc. Er starrt mich die ganze Zeit an nach dem Motto "Lass mich endlich aufstehen".
Wenn er iiiiiiirgendwann ruhig ist sage ich ihm dass er aufstehen darf und sageauf dem Besuch immer, dass er Freddie bitte so gut wie nicht beachten soll.
Dieses Türspektakel machen wir bestimmt schon ein halbes Jahr so, trotzdem fährt er da immer sehr sehr hoch. Je besser er die Leute kennt und mag, desto schlimmer ist es. -
Ach wie gut ich dich verstehen kann. Meine weisse Schäferhün hat bzw zeigt noch immer dieses Verhalten
Ich kann dich beruhigen, mit der Zeit wird es besserZu ihren größten Baustellen gehört ebenfalls eine sehr geringe Frusttoleranz und Kontrollverhalten.
Außer den schon genannten Übungen habe ich versucht so oft es geht Ruhe in den Hund zu bringen.
Viele Geduldübungen, sei es vor Fressen oder Spielen.Wie baut ihr eure Spiele auf?
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Zitat
Achja. Es klingt beim zweiten Durchlesen alles etwas einfacher als es ist.
Wenn zum Beispiel Besuch kommt und ich Freddie auf seine Decke schicke liegt er zwar da aber quietscht und jault auf seinem Platz etc. Er starrt mich die ganze Zeit an nach dem Motto "Lass mich endlich aufstehen".
Wenn er iiiiiiirgendwann ruhig ist sage ich ihm dass er aufstehen darf und sageauf dem Besuch immer, dass er Freddie bitte so gut wie nicht beachten soll.
Dieses Türspektakel machen wir bestimmt schon ein halbes Jahr so, trotzdem fährt er da immer sehr sehr hoch. Je besser er die Leute kennt und mag, desto schlimmer ist es.und wie bist du innerlich so eingestellt in diesen situationen? denkst "och der arme hund, aber bald darf er ja aufstehen" oder denkst du dir "pah je länger du dort theater machst und mich anstarrst desto länger bleibst du dort liegen"
das hat auch oft was mit der eigenen einstellung zu tun ... eigentlich solltest du alles doppelt so lange durchziehen wie du es vorhattest ... d.h. auch die verweildauer auf dem platz z.b. bis er den besuch begrüßen darf z.B. oder die verweildauer auf spielaufforderungen von selbst erst eben 10 Minuten später von dir aus einzugehen ... ich denke hier kannst du einfach mal anfangen, dass du das zepter vllt. öfter mal in die hand nimmst und der hund weniger situationen im alltag aktiv beginnt/eben die situation/dich kontrolliert
das kommt einem als halter zwar "gemein" vor aber auf lange sicht zahlt sich sowas aus
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Also. Leidtun gibts glaube ich nicht. Ich bin eher genervt, wenn er so ein Trara um alles macht. Dennoch versuche ich aber Kommandos sehr sehr ruhig und bestimmt zu sagen und ihn, wenn er von seiner Decke aufsteht ruhig da wieder hinzubringen.
Bis auf dieses heftige Begrüßen in der Wohnung, finde ich es in der Wohnung sonst aber auch nicht ganz so problematisch (womit ich nicht meine, dass nicht auch hier Baustellen liegen können).
Geschlossene Türen sind für ihn okay, er liegt auch gerne Mal alleine im Flur etc.Wenn ich aber das Haus verlasse hat mein Freund hier echt einen "nervigen" Hund, der jault und Unfug macht.
Es ist für mich schwer daran zu arbeiten, da ich nicht genau weiß wie. Das Alleinesein aufzubauen kommt mir vor wie ein zu großer Schritt, da er ja schon nach 5 Metern Abstand zu viel kriegt oder wenn ich mal eben an der Tankstelle bezahlen gehe und er im Auto warten muss.
Was meinst du damit, wie wir unsere Spiele aufbauen?
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