Hundeplatzsyndrom, warum funktioniert es zu Hause nicht?

  • es ist zum verzweifeln. wenn wir am hundeplatz sind ist meine hündin wie ausgewechselt. sie hört aufs wort, lässt kleine hunde in frieden, spielt sogar friedlich ohne dominanzgehabe mit ihnen und geht auch ohne leine bei fuß. das kommando "hier" funktioniert sogar wenn sie spielen dürfen, kein problem beim abrufen.
    so dann zu hause. kleine hunde werden platt gemacht, sie zieht an der leine. hier funktioniert es nur wenn madam es will. ich verhalte mich zuhause auch ihr gegenüber nicht anders wie auf dem platz. aber wenn sie in "ihrer" umgebung ist hat sie einfach alles unter kontrolle.
    wenn ich das am hundeplatz anspreche, denken viele was macht sie zu hause nur mit dem hund. so eine liebe und nette. der einzige unterschied ist, dass ich auf den platz nur mit ihr alleine gehe. mein collie, der sehr gut erzogen ist und nie ein problem macht, bleibt zu hause. er verträgt autofahren einfach nicht und übergibt sich noch stunden später. das will ich ihm nicht antun. zuhause gehe ich immer mit beiden hunden gemeinsam und meine hoffnung, sie orientiert sich am gut erzogenen hund hat sich leider nicht bestättigt. sie macht draussen ihr eigenes ding.
    irgendwann verzweifle ich noch.

  • Hallo!


    Ich würde sagen, es liegt ganz einfach daran, daß Du zu Hause (unbewußt) doch etwas anders machst, als auf dem Platz. Auch wenn Du glaubst, daß es dem nicht so ist.


    Man darf auch nicht vergessen, daß Hunde immer orts- und situationsbezogen lernen.
    Das heißt, gerade am Anfang fängst Du mit jedem Trainingselement an einem anderen Ort "neu" an.


    Eventuell bist Du auf dem Platz anders drauf, weil Du dort einen Trainer hast, der Dir hilft, und Dich sofort korrigiert.
    Eventuell bist Du auf dem Platz grundsätzlich konsequenter, als zu Hause.
    Zu Hause war bisher das "Erfolgerlebnis bei Ungehorsam" viel höher gewesen, als auf dem Platz.



    Zitat

    der einzige unterschied ist, dass ich auf den platz nur mit ihr alleine gehe. mein collie, der sehr gut erzogen ist und nie ein problem macht, bleibt zu hause.


    Ja,
    Hunde sind nicht dumm.
    Sie merken schon, ob ihre Halter nun 100 % bei ihnen ist, oder ob sie die Aufmerksamkeit mit einem anderen Hund "teilen". Da kann man schon mal eher "Unsinn" anstellen.
    Auch das, also ein zweiter Hund ist dabei, muß seperat und "neu" geübt werden!
    Zwischendurch würde ich auch zweimal laufen, und zwar mit jedem Hund einzeln.


    Zitat

    zuhause gehe ich immer mit beiden hunden gemeinsam und meine hoffnung, sie orientiert sich am gut erzogenen hund hat sich leider nicht bestättigt. sie macht draussen ihr eigenes ding.


    :D
    Na, oft gucken sich die gut erzogenen Hunden den Unsinn des anderen ab, als umgekehrt.



    Was Du brauchst, ist echt Ruhe, Geduld und viel Konsequenz!
    Überlege Dir, was Du üben willst, und wie die Übung aussehen soll.
    Frag eventuell Deinen Trainer, ob er / sie noch Vorschläge für Dein Training zu Hause mit zweiten Hund im Anhang hat.



    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Auf dem Hundeplatz schaltet ein gelehriger Hund in seinen "Hundeplatzmodus". So hat es mir unsere Trainerin erklärt, da ich ihr die gleiche Frage gestellt hatte. Unser Hund ist der Streber Nr. 1 auf dem Platz und kaum geht das Törchen in die Freiheit auf, ist er nicht zu bremsen :gott:
    Ich gebe zu, dass ich auf dem HP vieeeeeel konzentrierter und auch konsequenter mit ihm arbeite. Mein Hund nutzt das schamlos aus und ich arbeite an mir, dass ich das zu Hause auch noch unter Kontrolle bekomme.

  • *grins* ja, den Hundeschulmodus kenne ich auch nur zu gut.


    Es ist wohl wirklich so, wie es schon erwähnt wurde : Hunde lernen ortsbezogen. Die wissen genau, auf dem Hundeplatz oder in der Hundeschule hat es zu funktionieren und das tuts ja dann i.d.R auch.


    Ich schätze auch mal: da hilft nur genauso konsequent auch außerhalb des Hundeplatzes sein. Und selbst dann wirds vermutlich nie genauso gut klappen.


    Unser Wuffel läuft perfekt bei Fuß in der Hundeschule, hier auf dem freien Gelände solange es keine Ablenkung gibt auch, aber wehe, ein anderer Hund ist zu sehen :( : Und das, obwohl ja in der Hundeschule auch andere Hunde dabei sind. Aber irgendwie kann er das sehr genau unterscheiden.

  • Deswegen bin ich halt kein Freund von Hundeschulen. :ka: Leider wird oft auch nicht wirklich aufgeklärt. Dann gehen die Hundehalter nach Hause, freuen sich wie toll Fiffi das Platz gelernt hat und zu Hause klappt es dann überhaupt nicht mehr. Hundehalter stresst sich, wird ungeduldig (davon kann sich kaum einer freisprechen) und Hund denkt sich erst recht: Ich habe besseres zu tun.


    Bleib dran, setze das was du in der Schule gelernt hast auch zu Hause um und setze sich durch.

  • Soll ich Dir was sagen?
    Bei mir ists genau umgekehrt. Auf dem Hundeplatz hört Cooper (fast) nix! Egal welchen Trick, welches Leckerli...


    Zu Hause funktionieren aber genau die Tricks und Leckerlis... :headbash:

  • Das kennen wir zur genüge.
    Deshalb sind wir nach der Junghundegruppe auch nicht mehr in die HUSCHU gegangen, sondern haben spezielle Trainer für spezielle Problem, zu uns nach Hause geholt.
    Kostet zwar etwas mehr, ist aber definitiv produktiver, weil der Trainer sich speziell anschauen kann, was wir falsch machen und sich ganz allein auf uns und Monty konzentrieren kann und nicht noch 8 andere Hunde beobachten muß und das ganze in einem Gebiet wo die Probleme ja speziell auftreten.

  • Zitat

    Soll ich Dir was sagen?
    Bei mir ists genau umgekehrt. Auf dem Hundeplatz hört Cooper (fast) nix! Egal welchen Trick, welches Leckerli...


    Zu Hause funktionieren aber genau die Tricks und Leckerlis... :headbash:



    Genau so ist's mit Lina auch... Zu Hazse klappt alles einwandfrei, auf dem Platz manchmal auch, aber nur wenn Lina gerade mal möchte... Aber das ist schon okay... Zu Hause sind wir öfters als in der HuSchu. ;)

  • Hier ist das auch so. Hundeplatz ist eben Hundeplatz, da kann meiner auch problemlos im Fuß an anderen Hunden vorbei, sogar ohne Leine, draußen sind wir davon meilenweit weg. ;) Er hat aber verstanden, dass auf dem HuPla mit mir gearbeitet wird, und andere Hunde keine Rolle spielen, weil weder geschnuppert noch getobt wird, also ist der andere Hund dann auch gleich uninteressant, weil eh nichts passiert. Das lernt er aber nur ortsbezogen, solange das nicht überall so durchgezogen wird.


    Du musst dich zuhause genauso verhalten wie auf dem HuPla und auch die Übungen an verschiedenen Orten (möglichst variabel) machen, sodass das generalisiert wird. Aber das ist schwieriger als es sich erst mal anhört. Bei dir kommt ja noch der zweite Hund dazu, dann ist eh wieder alles anders. Für den Hund macht das alles einen sehr großen Unterschied, der nach und nach geringer werden muss.

  • Hallo,
    ich kann mich da nur anschließen - ein Hundeplatz kann nicht die "Grundlegenden Probleme" lösen. Als Übungsort ist das dort super und so nutzten wir das auch. Aber für die kleineren und größeren Baustellen die ein Hund eben so mit sich bringt kommt für mich nur immer wieder ein Trainer außerhalb des HuPl in Frage. Dort kann auch ganz gezielt auf Dein/Euer Problem eingegangen werden. Wir haben damit die besten Erfahrungen gemacht. Es kostet etwas mehr, aber das zahlt sich meiner Meinung nach echt aus.


    Viele Grüße, Linus

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