Rassehund oder Hund aus Tierschutz?

  • Zitat


    Im Gegensatz zu TS-Hunden deutscher Herkunft, von denen "mein" Verein auch einige beherbergt, habe ich noch nie mit Aggressionen gegenüber dem Menschen zu tun gehabt. Die Hunde stammen auch vorwiegend von der Straße oder aus der Tötung und haben eher wenig als schlechte Erfahrungen mit den Menschen gemacht. Wenn Probleme auftreten, sind es meistens Unsicherheiten / Ängste. Vom Sozialverhalten habe ich bisher nur positive Erfahrungen machen dürfen.


    Damit hast du mir einiges zum Nachdenken gegeben. Du könntest Recht haben - ich habe immer mich immer gefragt, warum diese Hunde die Menschen nicht hassen, obwohl die für ihr Elend verantwortlich sind. Klar - warum sollten sie den Menschen ihr Schicksal zuschreiben? Im Tierheim bekommen sie immerhin noch ihr Futter von einem.
    Ein unmittelbar von Menschen misshandelter Hund wird sich möglicherweise in eine andere Richtung entwickeln, wobei auch das nicht zwingend so sein muss.


    Jedenfalls deckt sich deine Erfahrung mit meiner.

  • Ich hab beides (Rassehund vom Züchter und TS-Hunde). Ich würde beides immer wieder gerne machen. Die Situation und das Können für den ausgesuchten Hund, egal ob massgeschneidert oder second hand, muss passen und die Chemie muss stimmen. Alles andere ist dann eh von Fall zu Fall verschieden.

  • Ich wäre grundsätzlich auch auch für beides offen. Den Tierschutzhund würde ich dann aber länger kennenlernen wollen, denn es stimmt zwar, dass bei einem erwachsenen Hund der Charakter feststeht, aber den kann man nicht in einem Treffen feststellen.
    Und was heißt überhaupt erwachsen? Ist ein zweijähriger Hund erwachsen? Hunde ändern sich in den ersten 3 Jahren immer noch sehr, vor allem kommt es dann auch auf die Rasse an, ein Leonberger-Mix kann auch mit 4 Jahren noch nen Entwicklungsschub machen etc.

  • Ich habe jetzt aktuell den zweiten Tierschutzhund und bereue keine Sekunde die Entscheidung getroffen zu haben.
    Unser Senior ist jetzt 9 und wir haben kurzfristig für eine Hundedame (3Jahre) von der gleichen Orga zu uns genommen.
    Beide kommen aus Spanien und beide sind über Foto und Berichten von der Orga ausgesucht. Wir haben bei unserem 9jährigen, der mit ca. 3 Monaten zu uns kam, sowie jetzt zusätzlich mit unserer 3jährigen, die seit 1,5 Wochen bei uns ist, keine schlechten Erfahrungen gemacht.
    Im Gegenteil. Ellie ist jetzt 1,5 Wochen bei uns und zeigt einfach ganz normalse hündisches Verhalten. Sie ist noch sehr schüchtern aber in keiner Weise schwierig.
    Ich finde es eine schöne Sache, einen Hund aus dem Tierschutz aufzunehmen - wichtig jedoch, dass es sich um eine seriöse Orga handelt.
    Ebenso finde ich es toll, einen Rassehund vom Züchter zu sich zu nehmen. Jedoch auch hier ist es wichtig, sich im Vorfeld genau über die Seriösität des Züchters zu informieren.
    Woher und welchen Hund man letzthin zu sich nimmt, das sollte das Herz entscheiden. ;)


    In Bezug auf Aggressionen von Tierschutzhunden kann ich nur sagen, hier habe ich noch nie schlechte Erfahrungen gemacht. Unabhängig von meinem Beiden, kenne ich einige und bei keinem ist aggressives Verhalten aufgetreten.
    Für mich liegt bei den meisten Hunde-Problemfällen eh die Ursache beim Mensch und nicht beim Hund. ;)

  • die vermehrerhunde die ich hier hatte, allesamt über deutschen ts hierher ausm oste gekommen, waren zu menschen super freundlich. keinerlei aggressionen, aber eine - je nach hund - ängstlichkeit vor allem gegenüber männern.
    einzig unsere dicke mochte anfangs andere hunde nicht und wurde beim vermehrer, laut angaben, getrennt gehalten, weil sie unverträglich war.


    grundsätzlich waren es fast alles recht einfache hunde, die zwar vor allem angst hatten am anfang, sich aber recht schnell eingelebt haben und innerhalb von paar monaten vermittelt werden konnten.


    der einzige straßen- bzw, tötungshund den ich hier hatte, war der boxer. das war was ganz anderes. fremde menschen und männer mochte er anfangs gar nicht, ist auch richtig bös geworden.
    andere hunde wurden auch teilweise angeknurrt und angemacht...
    ich hab in 2 monaten die er hier war (und leider viel zu früh vermittelt wurde, aber das is nu ne andere geschichte) echt geschwitzt mit dem. einfach und was ich von den vermehrerhunden gewohnt war, war der einfach nicht.
    es hat echt zeit und geduld gefressen, den wuff zu sozialisieren und ihn vor allem zu erziehen, da ist teilweise der eigene hund zu kurz gekommen oder im haushalt manches liegen geblieben (oder dazu gekommen, vor allem wäsche da er echt lang gebraucht hat um stubenrein zu werden und bis zum letzten tag nicht wirklich 100% sauber war - tag vorm auszug hat der uns nen haufen ins wohnzimmer gesetzt, trotz der tatsache das er kurz davor draussen war).


    aber naja das sind meine erfahrungen als pflegestelle..bin ich nur besitzer und bekomme den hund womöglich nach eingewöhnung, dann ists vermutlich leichter.


    für mich wirds immer einen ts hund hier geben, aber eben nach möglichkeit nur einen gleichzeitig. nächster hund bzw. zweithund wird definitiv ein züchterhund.
    einfach weil ich auch einen hund haben möchte, bei dem man gewissen dinge abschätzen kann und nicht nur hunde die wandelnde ü-eier sind, haben möchte.
    ich tendiere auch aus erfahrung eher zu den vermehrerhunden ausm ts.

  • Zitat

    Da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Ich kenne mehr als einen Auslands-Hund, der Aggressionen gegenüber Menschen (und Hunden) zeigt..


    Hunde sind erstmal nur Hunde. Überall wird es jede Art von Hunden geben, nette, unkomplizierte, gesunde, kranke, kaputte, unverträgliche. Aber man kann doch bei der Anschaffung das Risiko minimieren, und ich bin überzeugt, dass die Angst, auf einmal eine unberechenbare Bestie im Haus zu haben, völlig überzogen ist. Wenn auch menschlich!


    Ich kenne sehr, sehr viele Hunde aus dem ausländischen Tierschutz, von Aggressionen gegenüber Menschen hört man äußerst selten was (und dann ist es oft hasugemacht). Das wird es auch geben, aber diese Hunde bleiben dann eben eher dort, wo sie sind. An eine Hündin erinnere ich mich - Rubina, die konnten Fremde nicht so ohne Weiteres streicheln. In der eigenen Familie war´s O.K., da war sie ein Engel.
    Das steht und fällt dann vermutlich auch mit dem Verein, der für die Vermittlung zuständig ist.


    Unverträglichkeiten gegenüber anderen Hunden hat man öfter mal dabei, das stimmt. Aber auch das kann man im Vorfeld weitgehend ausschließen. Mach ich ja auch, denn ein unverträglicher Hund ist etwas, womit ich hier in der Stadt sehr schlecht leben könnte.


    Aber es ist doch ein Unterschied, ob man einen völlig unbekannten Hund aufnimmt, den man nur vom Bild her kennt, oder ob man ins Tierheim/zu einer Pflegestelle fährt, mit den Verantwortlichen spricht, den Hund vorher kennenlernt etc. pp.


  • Finde ich so relativ dreißt, das zu sagen. Es gibt auch im Auslandstierschutz Rassekombinationen mit denen net zu spaßen ist und mit denen ein gewisses Aggressionspotential einhergeht. Und ja ich habe so eine Tierschutzhündin der alle anderen 4Beiner und in der Regel auch alle anderen 2Beiner gestohlen bleiben können. Ich kann an der Hand abzählen, wie viele Menschen sie wirklich wirklich mag. Und die hatte ihr Aggressionspotential von Anfang an, und da war ausser der Leinenaggressions, nix Hausgemacht. Sie hat fremde Menschen einfach nie um sich haben wollen. Sie ist ein Straßenhund aus Generationen von Straßenhunden die genau das Verhalten zeigt was sie dort bräuchte um zu überleben. Und das ist Misstrauen gegenüber Menschen, ausgeprägte Territorrialaggresion, Jagdtrieb auf Kleintiere. Alle Sinne immer an und immer da. Extrem schnell in allem was sie tut. Ich sage immer ein durch und durch durchgezüchteter Straßenhund. Manchmal ist da doch sehr die Rosarote Brille im Umlauf. Es gibt immer solche und solche..............


  • Tja das dürfte dadurch begünstigt werden das Hunde mit aggressivem Verhalten in den Tötungsstationen recht schnell übern Jordan gehen
    Genau wie ein Strassenhund der "Probleme mit Menschen" hat
    Wird in D eher seltener gemacht ;)

  • Wieso ist das dreist? Ich schreibe ja nicht viel anderes als du. :???:


    Mal zum Vergleich:

    Zitat

    Es gibt immer solche und solche..............


    Zitat


    Hunde sind erstmal nur Hunde. Überall wird es jede Art von Hunden geben, nette, unkomplizierte, gesunde, kranke, kaputte, unverträgliche.


    Dein Fokus liegt auf den schwierigen Hunden, meiner auf den umkomplizierten. Oder um es mal ganz einfach auszudrücken: Du sagst, es gibt nicht nur gute, ich sage, es gibt nicht nur schlechte (bitte nicht werten!). Je weniger risikobereit man ist, desto mehr Zeit muss man sich lassen und desto genauer muss man hinschauen. Oder?
    Und das gilt doch auch für Welpen vom Züchter.


    Nochmal: Ich sage nicht, dass alle Hunde, die im Ausland leben, total liebe, nette Kuscheltiere sind. Ich sage nur, dass es 1. viele nette, unkomplizierte und verträgliche Hunde im Tierschutz gibt (ob nun im In- oder Ausland) und dass man nicht so viel Angst davor haben muss, dass es sich um "Bomben" handelt, die jederzeit hochgehen können, nur weil man sie als Welpen nicht kannte und 2. dass man so einen Hund sehr sorgfältig auswählen und damit das Risiko minimieren kann, dass man einen Hund bekommt, der nicht zu einem passt.


    Klar - wenn ich sage "Oh, das ist aber ein schöner Hund, denn will ich haben" und an einen Vermittler gerät, der keine Ahnung hat und/oder es ihm egal ist, dann ist das unter Umständen schlecht. "Augen auf beim Hundekauf" - das gilt in allen Bereichen.

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