Ballentzug Tag 1 - Anstrengend! Wer kann helfen?

  • Kleine Geschichte dazu:
    Ich hab einen Hund in der Gassigruppe, bei dem hat sich sechs(!) Jahre lang das ganze Leben um einen Ball gedreht. Nicht ein einziger Spaziergang wurde ohne Ball gemacht!
    Bei mir gab es erstmal konsequenten Ballentzug.
    Die ersten Tage hat der nur genervt, ist mir nur vor den Füssen rumgelaufen, hat mich angestarrt, kaum seine Geschäfte gemacht usw.
    Das hat er dann irgendwann eingestellt und dann kam er mir wochenlang wie ein Autist vor. Sein Horizont hatte sich durch den Ball so unglaublich verkleinert, dass der gar nix mit sich anzufangen wußte.
    Und dann nach ein paar Wochen begann der sich langsam für seine Umwelt und die anderen Hunde zu interessieren...
    Das ist jetzt drei Monate her. Der rennt heute mit den Hunden, baggert die Hündinnen an, pöbelt mal nen Rüden an und kommt völlig kaputt und ausgelastet nach Hause...ganz ohne Ball.
    Würd ich bei dem morgen einen Ball auspacken hätte ich die Arbeit der letzten Monate mit einem Schlag zerstört! Der wird bei mir so schnell keinen Ball sehen!

  • ich habe ebenfalls eine hündin die unglaublich schnell hochfährt sobald ich ein spielzeug auspacke. ich finde es immer sehr wichtig mit regeln zu spielen. also nicht einfach 'nur' ball werfen und zehn mal apportieren lassen. wir verbinden das ganze immer mit unterordnung, sitz/platz/touch/... kombinationen, erst auf kommando dem ball hinterher usw. ich hab die erfahrung gemacht, dass sie dann wesentlich konzentrierter ist und nicht so aufdreht. ausserdem gibts bei uns ein wort mit dem die spieleinheit beendet wird und das spielzeug in die tasche kommt. daran arbeiten wir noch, aber bis jetzt hat sichs schon deutlich gebessert :) vielleicht wär das eine alternative für euch...

  • Was hältst du von folgender Idee: Ich gehe eine Weile lang mit ihm Gassi, an der Schleppleine bis z.B zu einer gewissen Wiese. dort wird dann ca. 20min intensiv mit einem Spielzeug gespielt. Dann wird es eingesteckt und wir gehen an der Leine wieder weiter, bzw. Zurück. So machen wir es mittags, wenn wir nur eine Stunde rausgehen.
    Nachmittags,wenn wir immer ca. 2 Stunden unterwegs sind, dann ließ ich ihn frei laufen. Kann ich das nachmittags auch machen, quasi dass es auf braves, ruhiges spazieren am Ende eine Belohnung mit Spiel und Spaß gibt?

  • Ich hab hier auch einen absoluten Balljunkie, der den irren Blick bekommt wenn er nur den Ball sieht. Ich habe ihn schon so bekommen.

    Wie hier schon geschrieben wurde, würde ich den Ball erstmal auf den Spaziergängen weglassen, auch andere Spielzeuge wie Frisbee o.Ä. Will dein Hund dann jagen, mach eine Schleppleine dran.

    Geht dein Hund irgendwann entspannt spazieren, dann könntest du anfangen kontrolliert mit dem Ball zu arbeiten. Z.B. als Superbelohnung einsetzen.
    Wichtig ist halt, dass du dich nicht dazu auffordern lässt. Du bestimmst wann, wie lange usw.
    Du kannst auch Impulskontrolle üben. Also der Hund darf sich den Ball erst holen wenn du ihn freigibst. Am Anfang vielleicht den Ball nur fallen lassen, dann mal nen Meter schmeißen und später z.B. kicken.

    Bei Janosch ist es mittlerweile so, dass er trotz Ball ansprechbar ist und relativ schnell runterfährt, das ist mir wichtig. Trotzdem versuch ich den Hund größtenteils ohne Ball zu erziehen, weil er sonst eben nur wegen dem Ball brav ist und nicht weil ich es ihm gerade gesagt habe.

    Ich wünsch dir viel Erfolg und halt durch ;)

  • Zitat

    Was hältst du von folgender Idee: Ich gehe eine Weile lang mit ihm Gassi, an der Schleppleine bis z.B zu einer gewissen Wiese. dort wird dann ca. 20min intensiv mit einem Spielzeug gespielt. Dann wird es eingesteckt und wir gehen an der Leine wieder weiter, bzw. Zurück. So machen wir es mittags, wenn wir nur eine Stunde rausgehen.
    Nachmittags,wenn wir immer ca. 2 Stunden unterwegs sind, dann ließ ich ihn frei laufen. Kann ich das nachmittags auch machen, quasi dass es auf braves, ruhiges spazieren am Ende eine Belohnung mit Spiel und Spaß gibt?

    Warum willst du unbedingt mit dem Spieli spielen, wenn dein Hund da so hochdreht? Für deinen Hund ist das keine positive Auslastung, sondern reiner Stress. Der Hund ist danach nicht ausgelastet, sondern einfach körperlich erschöpft, geistig aber noch auf 180.

    Ich würde an deiner Stelle mehrere Wochen komplett auf sowas verzichten und dann sehr dosiert wieder damit anfangen. Und da reicht zu Beginn zweimal den Ball fallen lassen.

  • Zitat

    Ich gehe eine Weile lang mit ihm Gassi, an der Schleppleine bis z.B zu einer gewissen Wiese. dort wird dann ca. 20min intensiv mit einem Spielzeug gespielt. Dann wird es eingesteckt und wir gehen an der Leine wieder weiter, bzw. Zurück

    ...und dein Hund wird die ganze Zeit nur darauf warten, dass du endlich das verdammte Spielzeug auspackst...
    Nein...ich denke so wird das nichts!

  • Zitat

    Was ist denn das Ziel? Ich finde es immer schade, wenn Hunde nicht entspannt spazierengehen können, weil sie dauernde Bespaßung erwarten, egal welcher Art oder einen Schnuller brauchen.

    Ich würde ruhige (wirklich lahm!) Leinenspaziergänge einführen und den Hund komplett runterfahren von Beschäftigung beim Spaziergang.


    das sehe ich ganz genauso! ihr müsst (!) die spaziergänge komplett auf "laaaaaaangweilig" runterfahren, damit euer hund lernt sich auch "hundlich" zu verhalten .. also schnüffeln, bei der gruppe bleiben

    da ist konsequenz gefragt und keine angst der hund dreht vllt. am anfang durch (schlepp dran) aber er hat sich flux daran gewöhnt

    ich habe bei meiner anfangs den fehler gemacht und es gab 1,5 Stunden Bespaßung am stück :lol: jetzt gibt es nur noch "olles" gassigehen und es läuft perfekt!

  • Zitat

    ...und dein Hund wird die ganze Zeit nur darauf warten, dass du endlich das verdammte Spielzeug auspackst...
    Nein...ich denke so wird das nichts!

    same here

    das wird so nüschd!

    pack den kram weg... DU bist wichtig, EUER spaziergang ist wichtig .. wird hundi die erste zeit nicht so sehen aber baaaaald :p

    ach und noch was: frag dich mal was für den hund wichtiger ist: Spielzeug oder DU? wenn du die antwort hast dann weißt du auch was du zu tun hast

  • Ich würde auch komplett darauf verzichten! Zieh dem Hund ein Geschirr und Halsband an, an Stellen wo er normalerweise frei läuft (Ball jagt) kannst du ihm eine Schleppleine ans Geschirr machen, der Hund kann machen was er will und du ignorierst ihn einfach. Eine Möglichkeit wäre es vielleicht ein paar Hundekumpels mitzunehmen, falls er von seinem Trip runterkommt kann er sich dann auch mal denen widmen.
    Solltest du dann soweit sein, dass er sich entspannt würde ich maximal 2 Mal die Woche mit Spielzeug/Dummies arbeiten und zwar arbeiten und nicht sinnlos hinterher hetzen lassen. Sprich Hund absitzen, Spieli auslegen, Hund zum Spieli schicken ordentlich apportieren lassen usw. Zum Dummytraining gibt es hier ja auch viele Tips. Du tust dir und deinem Hund damit auf Dauer nur einen Gefallen, das hetzen macht nämlich auch Gelenke und Rücken kaputt!

    Das mit der Schleppleine natürlich nur wenn er dir sonst stiften geht.

    Und ich sehe grade dass das komischerweise alle anderen auch so sehen :D

  • Zitat

    Ich würde auch komplett darauf verzichten! Zieh dem Hund ein Geschirr und Halsband an, an Stellen wo er normalerweise frei läuft (Ball jagt) kannst du ihm eine Schleppleine ans Geschirr machen, der Hund kann machen was er will und du ignorierst ihn einfach. Eine Möglichkeit wäre es vielleicht ein paar Hundekumpels mitzunehmen, falls er von seinem Trip runterkommt kann er sich dann auch mal denen widmen.
    Solltest du dann soweit sein, dass er sich entspannt würde ich maximal 2 Mal die Woche mit Spielzeug/Dummies arbeiten und zwar arbeiten und nicht sinnlos hinterher hetzen lassen. Sprich Hund absitzen, Spieli auslegen, Hund zum Spieli schicken ordentlich apportieren lassen usw. Zum Dummytraining gibt es hier ja auch viele Tips. Du tust dir und deinem Hund damit auf Dauer nur einen Gefallen, das hetzen macht nämlich auch Gelenke und Rücken kaputt!

    Das mit der Schleppleine natürlich nur wenn er dir sonst stiften geht.

    Und ich sehe grade dass das komischerweise alle anderen auch so sehen :D

    DAS klingt verdammt vielversprechend....nur ein Problem habe ich bei allem: bei meinem alten Hund ging's Super so, der wär mit gehen und schnüffeln absolut zufrieden.
    Aber Blacky ist so aufgeweckt und wild, das merke ich ja beim Gassi - er will jagen wenn es keine andere Beschäftigung gibt.
    Ist das wirklich okay so, muss ich ein schlechtes Gewissen haben?
    Oder soll ich einfach mit ihm Zuhause noch ein bisschen Kopfübungen machen damit er müde und ausgelaugt ist...

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