Dauer-Wolfsgeheul + Umstellung - Am Rande der Verzweiflung!

  • Hallo ihr Lieben,


    Also ich glaube einige hier haben die Situation nicht richtig verstanden:
    Ich bin Studentin und habe grade 3 Monate komplett drei hinter mir (Semesterferien). Mein Hund führt ein tolles Hundeleben: Unsere Tage sehen oft folgendermaßen aus (eigentlich immer außer wenn ich an der Uni bin): Aufstehn, große Runde spazieren gehen (ich gehe dann oft 1,5std oder nehme ihn ne Std mit zum joggen), dann mach ich zuhause was und er folgt mir auf Schritt und Tritt. Er ist halt mega menschenfixiert und anhänglich - was denke ich auch das Hauptproblem ist, dass es mit dem Alleinsein nicht klappt! Dann gehen wir reiten. Ich habe ein Pferd und er kommt IMMER, dh fast täglich, mit zum reiten. Wenn ich ausreite rennt er nebenher u wenn ich in der Halle reite spielt er in der Zeit mit dem Hofhund. ER kommt allgemein fast überall mit hin: Wenn ich nachmittags ma in die Stadt mit jm Kaffee trinken gehe oder Essen gehe ist er immer dabei und liegt brav unterm Tisch. Ich hatte ihn aiuch schon ein paar Mal mit in der Uni in den Vorlesungen, wenn garkeiner Zeit für ihn hatte daheim.


    Also: Es ist absolut nicht so, dass ich ihn kaum sehe! Im Gegenteil.
    Wenn ich an die Uni muss und lange weg bin (zwischen 6 und 12std) dann bin ich auch MEGA froh darüber dass ich diese top Lösung habe, dass die über mir den Hund so mögen und ihn dann komplett beaufsichtigen. Ich hole ihn dann ab wenn ich komme. Hab ich kein Problem mit!


    Womit ich jedoch ein Problem habe ist, dass wenn Brutus und ich so einen Tag hatten wo er echt den ganzen Tag dabei war und ABSOLUT ausgelastet ist und ich dann weggehe, nicht mal lange, 1,5std zb ins Fitness, oder ins Kino oder in die Sauna (Es gibt halt Sachen da kann ich ihn halt nicht mitnehmen!) wenn er dann einen riesen Aufstand macht und die ihn halt hoch holen.
    Ich finde da muss er doch mal durch oder?

  • Achso und ich bin 3-4 Tage in der Woche an der Uni. Mehr nicht. Und dann ist er halt immer oben in der Zeit, was auch okay ist. Aber wenn ich zb um 15Uhr heimkomme, mit ihm reiten war, zu Hause etc und um 20Uhr nochmal für ein Stündchen weg will macht er halt Aufstand.. :( Nicht immer, aber oft

  • Was heißt, ER muss es aushalten? Da ist ja nicht nur ER, der anscheinend ein Problem mit dem Alleinsein hat, sondern eben auch Deine Nachbarn, die es somit auch aushalten müssten.


    Außerdem hast Du irgendwo geschrieben, dass Du auch arbeiten gehst. Das ist nun plötzlich gar nicht mehr aufgeführt.

  • Ja klar , aber in allen Ratgebern oder von allen Leuten die sich mit HUnden auskennen und selbst welche haben habe ich bisher immer den Rat bekommen: Nicht weich werden, jaulen lassen und in einem Moment holen in dem er grade mal ne Minute aufgehört hat. Und das langsam steigern. Wir können damit jedoch nicht beginnen, wenn er nach 10min jaulen geholt wird und dann dafür auch noch überschwänglich belohnt und gelobt wird.
    Ja ich arbeite auch noch ab und an, jedoch nur 1 Tag am Wochenende eion paar Stunden und halt in den Semesterferien ca 2 Tage in der Woche.

  • Erstmal ist wichtig zu wissen warum er jault. Wenn er unter echter Trennungsangst leidet, sollte man ihn nicht jaulen lassen, denn solche Hunde Leiden unter tierschutzrelevantem Stress.
    Bei dir klingt es für mich aber eher danach, dass dein Hund Frust schiebt, wahrscheinlich auch in Kombination mit dem Wissen, dass er von oben abgeholt wird und dann ne mega Party steigt. Wenn er hingegen keine Lust auf Party hat und müde ist, hält er die Klappe.
    In so einem Fall bin ich auch der Meinung, dass er diesen Frust einfach ertragen muss, jedoch nicht die Nachbarn.
    Daher ist es schwer eine gute Lösung für beide Parteien zu finden.
    Ich würde den Hund nur im Wohnzimmer (oder einem anderen abgelegenen Raum) alleine lassen, Radio an, damit er nichts hört. An Tagen wo du länger weg bist, bringst du den Hund bevor du gehst hoch. Er soll einfach nicht mehr die Erwartungshaltung haben, dass ihn jederzeit jemand abholen könnte.

  • Da BRUTUS ja bereits die Jahre in Eurem vorherigen zuhause nicht wirklich allein bleiben konnte, bekommt er nun natürlich die doppelte bzw. sogar dreifache Packung. Neue Umgebung, allein bleiben und ne nette Alternative bei einer Familie mit "Jubel, Trubel, Heiterkeit". Ist ja igendwie klar, dass es nun nicht mal mehr für ein paar Stunden klappt.
    Wobei die Situation eine "Sitter-Familie" direkt im Haus zu haben ist ja eigentlich traumhaft. Ich würde auch das Alleinbleien neu aufbauen und – wie schon vorgeschlagen – ihn an den 7-Stunden-Tagen direkt hochbringen um die Kette/Erwartung "wenn ich jaule werde ich ins Partyland hochgeholt" zu durchbrechen. Zudem würde ich mich so organisieren, dass zusätzliche Termine wie Fitness-Studio, längeres Einkaufen, etc. (was natürlich völlig OK ist) nicht nicht noch auf 7 Stunden drauf kommt.

  • Findet ihr es so gut, dass er immer wieder in die alte Wohnung kommt? Ich finde da kann er doch gar nicht lernen, dass diese Wohnung jetzt absolut tabu ist und die andere Wohnung endgültig ist.


    Das ist wie mit den Katzenschälchen die Schara beim Nachbarn leert. Da hilft nur nicht mehr unangeleint vorbei laufen und diese Zone zum absoluten Tabu zu erklären.

  • Hunde lernen schnell. Mein Rüde konnte auch nie wirklich gut alleine bleiben. Egal was ich getan und gemacht habe. Aus einem Zerstörer wurde ein Hund, der zwar alleine blieb, aber niemals richtig entspannte. Selbst wenn er schlief war er immer in einer Art Hab-Acht Stellung. Dann eines Tages, die Ursache konnte ich nicht rausfinden ich nehme an,er wurde geärgert, hat er gekläfft wie ein Berseker. Ich war zu der Zeit auf der Arbeit (4 Stunden ausser Haus, was er immer gut toleriert hat) und damit es kein Ärger gibt, hat ihn meine Tante die im Nebenhaus wohnt, raus geholt. Lernerfolg: Mach Krach und es holt dich jemand.
    Ab da hat er es ganze 3 Mal versucht. Beim dritten Mal war ich da und es hat so einen Ärger gegeben mit mir, dass er nicht mehr wusste wo ihm der Kopf stand. Seit dem war wieder Ruhe.


    Es ist nicht nachahmenswert, bzw nicht empfehlenswert aber in meinem Fall hat er es gemacht, weil er wusste das ihn jemand holt (also was positives) aber als es dann richtig negative Ressounanz gab ( ich war richtig sauer und er hat es zu spüren bekommen), hat er es dann nicht mehr gewagt.


    Jetzt ist mein Zweithund hier und die ist sowas von relaxed wenn es ums Allein bleiben geht, dass auch mein Rüde runterfährt. So entspannt wie er jetzt beim alleine bleiben ist, war er noch nie.

  • vielleicht würde dem Hund ein geregelter Tagesablauf mit etwas weniger Hektik helfen, mit der Situation klar zu kommen. So wie du schreibst ist bei dir jeder Tag anders, mal mit sehr viel Bewegung und Action (ob das für den Hund positiv ist sei mal dahingestellt) mal mit sehr viel alleine sein.
    Evtl. ist er ein Hund, der damit nicht klar kommt. Evtl. wäre er mega froh, klarere Strukturen zu haben, an denen er sich orientieren kann. Denn wenn man alles was der Hund aktuell managen muss zusammen nimmt, ist das doch schon recht happig und nicht für jeden Vierbeiner einfach so easy handelbar.

  • Ja wildsurf, das würde ich so unterschreiben!


    Habt ihr denn schon mal ausprobiert was ist, wenn ihr alle -also die Vermieterin mit Familie und Du- das Haus verlasst? Ich vermute, dass der kleine Mann grade dann Terz macht, wenn er weiss, dass über ihm die verlockende Alternative wartet. Ist aber das ganze Haus leer, dürfte es vermutlich wieder besser klappen.


    Ansonsten solltest Du Deiner Vermieterin die Füsse küssen, dafür dass sie euren Hund nehmen. Du musst eben "nur" dich mit ihr absprechen, dafür dass Du einen top-versorgten Hund hast. Mensch, sei dankbar!


    Zum Thema Gewohnheitstier: Ich bin ein Kind vom Land. Pünktlich mit 18 den Führerschein gemacht, Auto bekommen und ab da zu allem mit dem Auto gefahren, weil ja auch immer alles so weit weg ist. Zu Fuss verlasse ich nur das Haus, wenn wir Gassi gehen. Ist schon immer so gewesen. Mein Rudel bleibt seit jeher bis zu 4h problemlos alleine. Manchmal, wenn man was vergessen hat und nach 10min nochmal ins Haus kommt, liegen da 4 Flitzpiepen auf der Couch und schnarchen.
    Seit einigen Wochen ist nun mein Mann samt Auto unterwegs und ich muss, um einzukaufen o.ä. zu Fuss los. Hier herscht die blanke Anarchie. Die ersten 300m begleitet mich ein Wolfsgeheul, was dann teilweise eine halbe Stunde später nochmal angestimmt wird, die Hunde sind völlig panisch und man könnte meinen, sie hätten das nie gelernt. Ein neuer Wohnort war nie ein Problem, eine veränderte Rudelzusammensetzung auch nicht, auch nicht unterschiedliche, unregelmässige Ausgehzeiten... aber dass ich nun zum Fussgänger geworden bin... helle Panik.
    Versteh einer die Hunde, ich hätte das nie als ausschlaggebendes Kriterium gesehen.

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