nicht kastrierter Rüde reagiert aggressiv auf andere Rüden

  • Zitat

    Nur ablenken bringt nix und kann evtl. das Problem sogar steigern, vor allem wenn noch ne Ressource (Ball) hinzu kommt. Balli würde ich nie schmeißen wenn andere Hunde kommen, damit dein Hund den Kopf frei hat und normal agieren kann. Nicht das er gezwungen ist wegen dem Ball "aggressiver" zu sein als er eigentlich will.

    Außerdem könnte er auf einen größeren Rüden, wie meinen, treffen, der jeden Ball, jedes Spieli und sogar Stöckchen als SEINE Ressorce betrachtet und das kompromisslos klarmacht. Ich gehe damit entsprechend um, so dass nichts passieren kann, aber das tut vielleicht nicht jeder Hundehalter.

    Im Prinzip gleicht aber das Verhalten Deines Hundes dem, das Harry mit ca. zwei Jahren gezeigt hat. Ich hatte auch gehofft, dass das eine vorübergehende Phase sein möge (kann ja auch gut sein!!!) und habe ihn dann mit dem Suprelorin-Implantat versehen lassen und unter fachlicher Anleitung heftig mit ihm trainiert. Leider ist das Kalkül für uns nicht aufgegangen. Aber in der testosteronfreien Zeit drang ich zu Trainingszwecken ganz anders zu ihm durch. Insofern lohnt es sich für Dich evtl. auch die vorübergehende Kastration mit dem Chip auszuprobieren.

    Ich habe heute einen Hund, der hervorragend hört, außer wenn ihm Testosteron die Ohren verstopft.

    LG Appelschnut

  • Mittlerweile bin ich sogar etwas verängstigt.... ich hab zwar gestern erste versuche mit der schleppleine gemacht, bin aber nur freilaufenden hunden begegnet, denen ich sofort großräumig ausgewichen bin.
    ich habe auch etwas angst, dass etwas passiert, wenn mein hund an der leine ist und der andere eben nicht.... was kann ich denn da tun?

  • Locker lassen und die Spannung so rausnehmen.
    Kommen die Hunde auf deinen zugerannt und du willst gerade keinen Kontakt, oder hast ihn kurz, dann solltest du dazwischen gehen und den anderen Hund verscheuchen. So zeigst du deinem Hund, dass du ihn beschützt wenns drauf ankommt.
    Beim Verscheuchen gibts mehrere Möglichkeiten. Du kannst einen Schritt auf die Hunde zugehen und energisch mit ausgestrecktem Arm "AB!" rufen. Andere Möglichkeit wäre ihnen eine handvoll Leckerlies entgegen zu werfen und zügig weiter zu gehen, oder man bittet einfach die Leute ihre Hunde nicht zu deinem zu lassen, weil du übst.

    Ich würde jetzt an deiner Stelle auch nicht jedem Hund ausweichen. Lass die Leine einfach schleifen und wenn er sich aufführt, nimmst du ihn da weg. Bei Hunden die ihr kennt, wo du weißt er prollt, würde ich ausweichen.
    Beobachte ihn gut wenn er anderen Hunden begegnet, auch wenn er noch nicht pöbelt, aber sich anspannt, Rüdenimponiergehabe zeigt (steifbeiniges Rumlaufen, fixieren, Weg abschneiden, um die wette markieren usw.) musst du aufpassen. Daneben stehen und auf ihn einreden kommt meist nicht gut. Geh weiter (mit Schlepp ohne Zug) und kümmere dich nicht weiter um ihn, damit er merkt er bekommt von dir keine Unterstützung wenn er pöbelt. Stehen und gucken ist häufig noch ne Bestätigung für den Hund.

    Achja und ganz wichtig. Deine Unsicherheit oder Angst merkt dein Hund. Sollte sich das nicht ändern würde ich dir raten dir einen guten Hundetrainer zu suchen, der mit dir an dem Problem arbeitet. Sowas direkt gezeigt zu bekommen in kontrollierten Begegnungen gibt dir mehr Sicherheit als wenn wir dir hier Tipps geben ;)

  • Meine Hündin hat vor kurzer Zeit ebenfalls angefangen heftigst zu "prollen" - jedoch "nur" an der Leine bei unbekannten Hunden.

    Ich habe erst selber alles mögliche probiert, jedoch schnell gemerkt, das es mir wohl ähnlich ging wie Dir - ich war schon in einer Art Anspannung und wurde nervös wenn uns fremde Hunde ohne Leine entgegenkamen (ohne Leine versteht sich Jala mit jedem Hund - und die die sie nicht soooo mag, an denen geht sie einfach vorbei...).


    Mir haben 2 Einzelstunden bei einer Hundetrainerin geholfen - noch ist es nicht super, aber es wird quasi von Tag zu Tag besser.
    Die Trainerin hat Hundebegegnungen an der Leine aggangiert und sich erstmal angeschaut, wie Jala und ich reagieren. Und wie zu erwarten lag/liegt ein großer Teil des Problemes in meinem Verhalten... :hust:

    Wir haben dann einen für mich passenden Weg gefunden, wie ich mich ablenken kann und so nicht so nervös werde und dadurch auch eine gewisse Ruhe auf den Hund übertrage.


    Für Jala war wohl das ein einschneidendes Erlebnis, das ich, in Absprache mit der Trainerin, bei Hundebegegnungen sobald sich Jala versteifte und/oder die anderen Hunde fixierte und/oder Zug auf die Leine Richtung Hund kam, einfach die Leine loslies und in die andere Richtung ging, ohne zu schauen ob Jala kommt oder nicht.
    Natürlich waren die anderen Hunde bzw. die Besitzer involviert und wie gesagt die Trainerin stand dabei!

    Beim ersten Mal merkte Jala eigentlich gar nicht das ich die Leine losgelassen hatte, sie stürmte nur auf die anderen los. Sie wurde jedoch energisch körpersprachlich zurückgeschickt von der Trainerin und reagierte richtig perplex - das war eine Situation die völlig neu und überraschend für sie war. Auf einmal merkte sie auch das ich gar nicht mehr bei ihr war, sondern schon relativ weit weg - ui, da fetzte sie aber zu mir und war sichtlich beeindruckt...

    Nach einer kleinen Pause haben wir das ganze wiederholt und siehe da, das zurückschicken der Trainerin war nur noch angedeutet und sie merkte auch ziemlich zeitnah, das ich wegging und kam mir nach.

    Beim dritten Mal ließ ich die Leine los - sie lief nur andeutungsweise auf die anderen zu und bevor sie bei den Hunden war, merkte sie schon das ich wegging und hat die Hunde in Ruhe gelassen und lief zu mir.


    In der 2. Trainingsstunde, 1 knappe Woche später hat sie "nur" noch kurz fixiert, jedoch schon keine Anstalten mehr gemacht zu den Hunden zu gehen.

    Und das fixieren bekam ich in der Stunde in den Griff mit selber-ablenken und einen Bogen laufen.


    Natürlich kann ich Jala "im normalen Leben" nicht einfach loslassen, aber ich habe das Gefühl das das ein Schlüsselerlebnis für sie war!

    Wie gesagt, es ist noch nicht alles super, aber es wird besser - zumindest bei Hunden die ruhig bleiben, wenn andere jedoch auch Krawall machen, ist es noch nicht so doll... ich habe demnächst jedoch auch Gruppenstunde, mal sehen wie das dann wird!


    Will damit sagen, das sich Einzelstunden schon lohnen können! Vielleicht klappt diese Vorgehensweise auch bei Deinem Bub, wenn nicht, bin ich sicher, das der Trainer was findet, was genau für Deinen Hund passt!

    Ich wünsch Dir viel Erfolg! :gut:

  • Vielen Dank für eure Antworten!
    Vielleicht sollte ich tatsächlivh nach einem geeigneten hundetrainer ausschau halten, da ich ja, wie gesagt, selbst schon verunsichert bin. ich teste das die nächsten tage nochmal, vielleicht kann ich ja meine haltung ändern.

  • hallo negrita,

    schreib doch mal genau, wie er sich im freilauf tatsächl. verhält.
    wie vorher schon geschreiben, ist ein gewisses masß an aggression durchaus normal unter unkastrierten rüden.
    das gehört für mich zur normalen hundekommunikation, ich sortiere das aber unter imponierverhalten ein.

    also geht er wirklich zielgerichtet drauf los? rennt er frontal hin und sucht stunk?
    ein solches verhalten kenne ich bei freilaufenden rüden eigentl. nicht/kaum.
    normalerweise nähern sie sich langsam und vorsichtig in leichtem bogen mit imponierender körperhaltung, umkreisen sich auch gerne grummelnd und gehen weiter.
    was macht das gegenüber(mein hund würde deutlich zeigen, dass er respektvoll begrüßt werden will;)?

    ein trainer wäre sicherl. hilfreich, aber vielleicht beschreibst du es trotzdem nochmal?

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