Getreide im Futter - ja oder nein

  • Richtig, aber nur weil dein Hund es nicht mag, musst du ja nicht allgemein eine negative Einstellung gegenüber Getreide usw. entwickeln. ;)

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    Richtig, aber nur weil dein Hund es nicht mag, musst du ja nicht allgemein eine negative Einstellung gegenüber Getreide usw. entwickeln. ;)


    Das bezog sich ja auch nur auf den Reis, den Du vorgeschlagen hast, anderes Getreide frisst er ja, aber er verträgt es eben nicht, bei Reis kann ich nicht ausprobieren, ob er es verträgt, weil er es ja nicht frisst.
    Es ist ja auch meine Entscheidung, was ich dazu für eine Einstellung habe, die muss ja keiner hier teilen!
    Ich hab ja gesagt, jeder so wie er will und meint.
    Mir ist das doch im Grunde total egal, was andere ihren Hunden füttern, ich schreibe hier nur wie ich es sehe.
    Und da hier im Forum ja immer auf denen rumgehackt wird, die nicht der gleichen Meinung wie die Mehrheit sind, halte ich mich jetzt hier auch raus.

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    Stimmt, der Hund hat schon immer vom Menschen Reste gefressen, aber mir ist nicht bekannt, dass es in der Steinzeit schon riesige Kornfelder und Maisfelder gab, der Hund wird da wohl eher die Reste vom gejagten bekommen haben und da kann auch mal was großes dabei gewesen sein.


    Gehen wir weit in die Steinzeit zurück, dann standen Fleisch, Fisch, Wurzeln, Blätter, Nüsse, Beeren und Samen auf dem Speiseplan.....roh und für heutige Zeiten auch wohl teilweise unverdaulich. Trotzdem ist der Hund mit dieser eher spärlichen Fütterungsart zurecht gekommen.
    Mit dem Feuer wurden die für den Menschen bisherige Ernährung verdaulicher und der Speiseplan erweiterte sich auch auf die vormals giftigen Nahrungsmittel, die gekocht nun schmackhaft und gut verträglich wurden.


    Auch der Mensch hat sich ernährungsphysiologisch auf andere Nahrung einstellen müssen....also auch seine Organe, sein Körperbau, sein Gebiss. War beim Hund nicht anders......z.B. durch die pankreatische Amylasebildung, die es dem Hund ermöglicht, auch mit kohlenhydrat-und stärkereicher Nahrung klarzukommen.


    Ich verstehe jetzt wirklich nicht, was an einem angemessenen aufgeschlossenen und hochwertigem Getreideanteil im Futter verwerflich sein soll.


    LG

  • Seit wann Hunde Getreide fressen ist eine recht interessante Frage. Kann ja erst ab dem Beginn des Ackerbaus gewesen sein. Ich bin kein Historiker oder Archäologe, aber eine kurze Suche hat zumindest schonmal ergeben, dass das von Region zu Region sehr unterschiedlich gewesen sein muss.


    Die Domestikation des frühen Weizens bzw seiner primitiveren Verwandten (Emmer, Einkorn) fand z.B. schon um mindestens 8000-9000 Jahre vor Christi Geburt im Zweistromland (heutiger Naher Osten) statt. Also vor ca. 10-000 - 11.000 Jahren. Ab da wurde Getreide zum Grundnahrungsmittel für Menschen in dieser Region und damit auch zum Grundnahrungsmittel für Hunde. Das ist evolutionär betrachtet schon eine gewisse Zeit, manche Haustiere sind lange noch nicht so lang domestiziert.
    Vielleicht sind Hunde aus diesen Regionen auch besser angepasst an die Ernährung mit Getreide? Z.B. der Kangal oder die orientalischen Windhunde, die traditionell mit Brot oder Hirse und Milchprodukten und Eiern ernährt wurden und wenig bis gar kein Fleisch bekamen, weil die Besitzer auch nur sehr wenig Fleisch aßen.
    Keine Behauptung, nur eine Theorie.



    In Asien mag das wieder anders ausgesehen haben, wann der Reis domestiziert wurde, in Amerika (Nord und Süd) mit Mais, Amaranth und Quinoa und (auch wenn kein Getreide) Kartoffeln und Afrika mit der Hirse.


    Im hohen Norden haben die Hunde dagegen teilweise bis in moderne Zeiten hinein kein Getreide gesehen, weil dort schlicht und ergreifend auch die Menschen sich hautsächlich von tierischem (Jagd und Fischfang) und gesammeltem (Beeren, Wurzeln, Grünzeug, aber die Sommer waren kurz...) ernährt haben und keinen Garten/Ackerbau betrieben.




    Das allein schon, zusammen mit der Tatsache dass Hunde Menschen überall hin begleitet haben, auch und grade in die extremsten Lebensräume (der hohe Norden, Wüstengebiete, Hochgebirge, heiße Dschungel...) und sogar mit ihnen in Auslegerkanus übers die offene Hochsee gesegelt oder gepaddelt sind um Australien oder diverse einsame Inseln im Pazifik zu besiedeln, legt nahe, dass Hunde ziemlich flexibel sind mit ihren Essgewohnheiten.




    Weder Wölfe in der Natur noch Hunde "in der guten alten Zeit" werden/wurden so alt wie unsere Hunde heute. Die Menschen selber erreichten damals nur einen Bruchteil der heutigen Lebenserwartung. Insofern ist es recht müßig, finde ich mit "aber früher..." oder "aber in der Natur..." zu argumentieren.




    Gut ist, was heute funktioniert.
    Und da ist es nunmal so, dass viele (die meisten) Hunde Getreide kriegen und dabei ein ganz gutes Alter erreichen, zumindest besser als früher.


    Ja, wir haben bei Menschen und Hunden verschiedene Zivilisationskrankheiten. Der Zusammenhang mit der Ernährung, grade mit der zu üppigen Ernährung, ist auch ganz klar belegt. Menschen waren wohl nicht fürs Schlaraffenland geplant. Hunde ebensowenig.
    Aber andereseits, ist es wirklich nur die Ernährung und der Lebensstil, der eine Zunahme an Krankheiten bewirkt? Ein Mensch der früher nur 40-50 Jahre alt wurde oder ein Hund der nur 4 oder 6 Jahre alt wurde, der hatte schlicht keine Zeit über Herzkrank zu werden oder Arthrose zu kriegen oder Tumoren. Der starb vor dem typsichen Alter für diese Kranheiten an anderen Ursachen.



    Das Allergien zunehmen, ist unbestritten, bei Menschen wie bei Hunden.
    Wenn daran Getreideverzehr schuld wäre, warum haben dann die Menschen in den Weltgegenden wo seit ewigen Zeiten viel Getreide gegessen wird (Naher Osten z.B.) und wo auch die Hunde viel Getreide bekommen, nicht mehr Allergien?



    Jedenfalls ist es wissenschaftlich erwiesen, dass gut aufgeschlossene Kohlenhydrate (weich gekocht z.B.) für Hunde gut verdaulich sind, da ist nix mit "nur Füllstoff".
    Wer aus DEM Grund kein Getreide füttert, weil er es für bloße Füllmasse hält, aber dann rohes Gemüse gibt und sich da irgendeine nenneswerte Verwertung erhofft... naja, das finde ich ein bisschen realitätsfern.




    Andererseits, wenn ein Hund es wirklich nicht gut verträgt und man nicht nur wegen dem Anti-Getreidehype jeden Pups (im wahrsten Sinne des Wortes) dem Getreide zuschreibt, dann kann man auch gut drauf verzichten. Weizen- und Maisklebereinweiß gehören schon zu den häufigeren Allergenen beim Hund (neben diversen Fleischsorten, Milchprodukten und Eiern).


    Und ich denke auch, dass es durchaus möglich ist Hunde gesund getreidefrei zu ernähren, wenn es einer ist der nicht Unmengen an Energie braucht und/oder eine gute Fettverträglichkeit hat.
    Viele Besitzer berichten ja, dass ihr Hund mit Barf endlich Idealgewicht hätte und halten würde und dann kommt der Schluss: Getreide ist verantwortlich für Übergewicht!


    Ja und Nein. Grundsätzlich ist für Übergewicht eine zu hohe Energiezufuhr bei zu niedrigem Verbrauch zuständig. Viele Hunde tun aber tatsächlich heute so wenig, dass man da mit Getreidezusatz schnell zu viel Energie drin hat und Trockenfutter mit den geringen Volumen füttert man auch schnell zu viel.


    Andere sagen grade das Gegenteil, der Hund fällt ihnen mit getreidefreier Ernährung vom Fleisch. Wenn er es dann einfach nicht verträgt große Mengen Fett dazu zu bekommen, dann seh ich kein Problem damit ihm Kohlenhydrate als Getreide oder Kartoffel zu geben.




    Naja, ich persönlich füttere Getreide und das auch gar nicht mal so wenig. Fleisch ungefähr bedarfsgerecht (nicht super knapp, aber ich sehe keinen Nutzen drin wesentlich über dem Bedarf zu füttern, mehr bringt nicht mehr und kostet nur mehr) und dann der restliche Energiebedarf ca. Hälfte/Hälfte durch Fett und Kohlenhydrate gedeckt.
    Wobei ich inzwischen etwas weniger KH füttere, da sie viel Fett ohne Probleme vertragen und da sie die Energiemengen wie z.B. nach der Rationsberechnung aus dem Meyer/Zentek einfach nicht brauchen.


    Ich werd ja sehen wie alt sie damit werden. ;)

  • Zitat

    Seit wann Hunde Getreide fressen ist eine recht interessante Frage.
    Ich werd ja sehen wie alt sie damit werden. ;)


    Mein Hund ist trotz " Getreidefütterung " oder auch vielleicht gerade deswegen ca. 14 Jahre alt. ;)
    Seit es in den Hochkulturen Getreideanbau gibt, wurde der Hund mit Getreideprodukten ( Brot, Teigwaren, Hafer-Grießbrei und dergleichen ernährt.


    Die dem Getreide zugeschriebenen Nachteile und Behauptungen existieren nicht !


    Kohlenhydrate in Form von Getreide sind in hoch aufgeschlossener Form nicht nur ein sehr effizienter Energielieferant, sondern enthält auch eine Reihe von Vitaminen, Mineralstoffen , Spurenelementen und Ballaststoffen.


    Statt sich ,der (von militanten Barfern) inzinierten Hexenjagd auf Getreide anzuschließen, empfehle ich ganz einfach die Aneignung von Sachkenntnis. Denn nur eine fachliche Auseinandersetzung mit der Hundeernährung macht ein derartiges Vorgehen unnötig.


    Ich kann echt nicht verstehen, warum viele Leser eine 5 Sterne Rezension zu Barfbroschüren und Lektüren schreiben? Sie bewerten anscheinend nur Einband, Druckqualität und Fotos?
    Diesen pseudowissenschaftlichen Humbug muss niemand lesen, um eine ausgeglichene Rohkosternährung praktizieren zu können.

  • Naja bei uns ists jetzt so, dass Djabba, sobald Getreide (vor allem Mais) im Futter ist, haart ohne Ende. Jetzt geben wir Wolfsblut und Terra Canis und er haart null, wirklich gar nicht mehr.
    Beim Barf + getreide hat er auch gehaart.... Aber sobald man es weg lässt bzw. nur noch selten gibt, haart er echt gar nicht mehr.... Schon auffällig....


  • :gott: :gott: :gott: :gut:

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    Ich kann echt nicht verstehen, warum viele Leser eine 5 Sterne Rezension zu Barfbroschüren und Lektüren schreiben? Sie bewerten anscheinend nur Einband, Druckqualität und Fotos?
    Diesen pseudowissenschaftlichen Humbug muss niemand lesen, um eine ausgeglichene Rohkosternährung praktizieren zu können.


    Sehe ich genauso, habe mir dennoch ein "Buch" bestellt. Als es ankam, war ich geschockt und fragte mich wieso es als Buch deklariert wird, wenn es doch eigentlich nur eine Broschüre ist. Na ja, 5 Euro well spent! :D

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