Halti auf dem Hundeplatz ?

  • Ich bin in punkto Erziehung eigentlich mit meinem 6 Monate altem Mischlingshund sehr zufrieden. Sitz, Platz, Bleib, Nein und Aus beherrscht er zu 99 % und das an der Leine gehen hat er nach den ersten Anlaufschwierigkeiten auch super gelernt. Fuss versteht er auch schon, wenn er mich dabei auch nicht „anhimmelt“, aber er läuft brav neben mir her ohne zu ziehen.
    Nun zum eigentlich Problem: Auf dem Hundeplatz beim Obedience Training in der Gruppe klappt das mit dem Fuss gehen überhaupt nicht !! Mir ist schon klar, dass er dort durch die anderen Hunde und Düfte stark abgelenkt wird, aber wunderlicher Weise klappt es z.B. bei einem Stadtspaziergang wunderbar und da gibt es ja auch allerhand Ablenkung. Auf dem Hundeplatz zieht er an der Leine mit der Schnauze am Boden und selbst durch Animierung mit Leckerlie oder Stimme, bekomme ich seine Aufmerksamkeit nicht und kann ihn nicht vom Ziehen abhalten. Alle anderen Kommandos klappen allerdings wunderbar und „Dulzi“ lässt mich nicht aus den Augen ! Die Trainerin meinte ich solle ihm ein Stachelhalsband anlegen, aber daran denke ich erst gar nicht denn ich würde dieses „Problem“ gerne auf sanfte Weise lösen, auch wenn ich die einzige in dem Kurs bin, die so „stur“ ist. Dann meinte Sie dass ich dann eben daheim mit Richtungswechsel üben soll, sobald er zieht, denn dass mein Hund sich „Daheim“ ganz anders verhält glaubt sie mir ja schon gar nicht. Wie soll ich denn daheim ein falsches Verhalten korrigieren wenn es gar nicht erst auftritt ? Im Internet bin ich dann mal auf das Halti gestoßen und da ich auch viel mit Pferden arbeite, finde ich dieses System eigentlich ganz logisch. Was meint ihr dazu ? Sollte ich auf dem Hundeplatz dieses Hilfsmittel benutzen und ist es überhaupt effektiv ?? Lernt mein Hund dadurch wirklich nicht mehr zu ziehen und mir bei diesem Kommando Aufmerksamkeit zu schenken ? Wird er das dann auch nach einiger Zeit ohne Hilfsmittel tun ? Ich finde es schon traurig dass ich bei der Hundeschule in diesem Punkt nicht mehr Hilfe erwarten kann und wären die hier bei uns in Spanien nicht so rar, hätte ich mir eine andere gesucht. So wende ich mich halt an euch und wäre über eure Ratschläge, Erfahrungsberichte und Vorschläge dankbar.


    Liebe Grüsse,


    Daniela und „Dulzi“

  • Was Du tun kannst? Dich von einer solchen "Trainerin" fernhalten!


    Ein Hundeplatz ist, wie auch immer, für Hundi eine andere Situation. Solltest Dir Gedanken machen, wenn dem nicht so wäre.


    Schau mal, was ihr schon geschafft habt! Da braucht es keine Hilfsmittel, sondern weiterhin Übung!


    Bei einem Halti ist die Verletzungsgefahr sehr groß. Besonders dann, wenn der Hund noch sehr jung und zudem lebhaft und interessiert ist.

  • Hallo satyrlittlewolf,


    Sicher hast du recht, aber hier gibt es fast keine Hundeschulen in der Nähe.


    Grösstenteils wollte ich ja auf den Hundeplatz, damit mein kleiner Kontakt mit anderen Hunden hat und wenn wir nebenbei noch was lernen ist das ja doppelt gut.


    Mal abgesehen von der Meinungsverschiedenheit in punkto an der Leine ziehen bin ich mit der HS zufrieden.


    Und wie gesagt, bin ich total stolz auf meinen lernfreudigen Hund und mir ist klar dass er in seinem Alter noch "Probleme" mit der Aufmerksamkeit hat oder sich auch mal gern durch andere Hunde ablenken lassen lässt und dass seine Konzentration nicht so gross ist wie vielleicht bei einem ausgewachsenen Hund verstehe ich auch.


    Aber wie mache ich ihm klar, dass er auf dem Hundeplatz nicht an der Leine ziehen soll ? Wie soll ich das üben, wenns daheim klappt ?


    Vielleicht sollte ich ja einfach zufrieden sein, dass er im "Alltag" das Fuss gehen berherrscht, wo es ja eigentlich auch am wichtigsten ist und es beim Hundeplatz sein lassen ?


    Grüssle,


    Daniela

  • Hallo Daniela


    Ganz schön krass, die Ausbildungsmethoden deiner HUSCHU dort.


    Wichtig ist, dass du immer nur das machst, was du auch machen willst mit deinem Hund.


    Auf gar keinen Fall ein Stachelhalsband.


    Halty finde ich auch niht angebracht in deiner Situation.


    Versuche, irgend etwas zu finden, auf das dein Hund total "abfährt"...
    evtl. Wurststücke, und übe mal nur, dass er sich auf dich konzentriert, wenn du dies verlangst..


    dafür würde ich den Befehl = "Hundi" schau.... nehmen
    schaut er dann, dann sofort loben, und dieses MEGA Leckerchen geben


    Du musst für den Hund das Allerinteressanteste sein, viel interessanter als all die Düfte ect. rundum. :winken:


    Ein Hund mit 6 Monaten muss noch viel lernen, dazu braucht es vor Allem Geduld

  • Hallo Daniela!


    *schluckräuspel*


    und wenn du einen online Kurs machst oder es dir selber anliest?


    Hol dir ein Buch über positive Motivation, es gibt sehr gute, gerade für Hunde in dem Alter.


    Dann bist du vielleicht sicherer.


    Wenn dein Hundi sonst hört, und du es in erster Linie für den Kontakt machst, schliess dich doch mit anderen Hundebesitzern kurz, ob ihr euch nicht mal treffen könnt. Da können die Hunde spielen, und ihr könnt kleine Übungen einbauen.


    LG Anika

  • mache mich ja gern unbeliebt:
    ich finde es Schade einen Hund so "runter zu arbeiten". Er ist 6 Monate alt, kann schon eine Menge (nach meinem Geschmack schon viel zu viel, ist wie mit den Kindern heute, am besten mit 8 Jahren schon ins Gymnasium) und du bis immer noch nicht zufrieben.
    Ihr habt ein ganzes Leben, Sportarten wie Obidience sollte als Sport gestehen werden, der die Zusammenarbeit fördert, der Spaß macht. Und wenn Hundi es erst mit 2 Jahren kann. Na und?
    Warum ist jeder so erpicht darauf, daß ihre Hunde jeden Firlefanz können.
    Grundlegende Dinge wie abrufen, nicht pöbeln und was im alltäglichen Leben so notwendig ist sollte in Zusammenarbeit mit dem Hund erlernt werden.
    Egal wie lange es dauert.
    Und dann wird für ein eigentliches Freihzeitverknügen wirklich überlegt, welche Mittel man nehmen kann, weil Hund das noch nicht verinnerlichen kann?
    Vielleicht kommen die Welpen demnächst gleich mit Hilfsmittel auf die Welp bzw. die Babys mit Diplom.


    Tipps können Dir andere geben, von mir nur der Wunsch zu überlegen warum man einen Hund überhaupt sich anschafft, wenn man sich keine Zeit nehmen möchte und mit Freude die Entwicklung beobachten kann (die ja nicht vorhanden ist, wenn ein Hund mit 1 Jahr vielleich schon fast fertig ist).
    LG Angelika


    PS: ich weiß du liebst deinen Hund sonst würdest du erst gar nicht groß Fragen und hast ja schon sehr gut den Stachler abgelehnt. Aber macht alles nur für euer gemeinsames Vergnügen. Und wenns dauert, na und.

  • Hallo Daniela,


    vielleicht ist es möglich, daß Du mit Deinem Hund etwas abseits üben kannst. So ist er nicht mitten im Geschehen, hat aber trotzdem eine Ablenkung mit dabei. Wenn es da klappt, wieder ein Stückchen weiter Richtung Mitte.


    Und vor allem: Dein Hund ist noch soooo jung. Gib Euch beiden einfach Zeit und verlange nicht auf biegen und brechen Sachen, die in diesem Alter einfach noch nicht funktionieren können. Ihr habt doch eh schon so viel erreicht. Und dann heißt es halt üben, üben , üben. Kleine Kinder machen auch nicht mit 6 Jahren ihr Abitur.


    Super von Dir, daß Du kein Stachelhalsband verwendest.
    Und Du kannst Dir doch gratulieren: bei anderen macht der Hund am Hundeplatz alles und daheim macht er garnichts. Das ist bei Euch genau richtigrum.


    grüße Christine

  • Hi,


    muss meinen Vorrednern recht geben, dein Hund ist mit 6 Monaten schon recht weit und ich denke, Fuß lernen dauert einfach.
    Ich kenne das, dass der Hund auf dem Hundeplatz anders arbeitet, als draußen. Vor allem wenn es dann auch noch dunkel ist.


    Stachelhalsband und Co. vergiß bitte ganz schnell, so lernt es dein Hund nie aus freien Stücken und in der Prüfung muss er es auch ohne können. Laß dir von der Trainerin keinen Druck machen. Dein Hund spürt das. Hat dein hund die Nase auf dem Boden? Dann kann es eine Beschwichtigungsgeste sein. Dann hat er ein Problem. Ich kann dir den Vorschlag machen, dass immer dann, wenn dein Hund nicht Fuß läuft, du abbrichst und raus gehst. So nach dem Motto, wenn du nicht mitmachst, gehen wir. Du kannst auch versuchen deinen hund mit einem ball an der schnur zu motivieren und immer, wenn er gut läuft, dann wird sofort gespielt, und wenn es nur zwei Schritte waren!!! Verlange von deinem hund nicht zuviel. Vielleicht müßt ihr auch die Übung von Grund auf neu anfangen. Das machst du am Besten außerhalb. Lobe deinen Hund immer sofort, wenn er es richtig macht. ich denke, dann wird er es auch auf dem Hundeplatz bald schaffen. und ansonsten guck mal, was sonst noch um dich rum passiert, wenn ihr Fuß lauft. Vielleicht ist es deinem Hund zu eng, oder die Trainerin zu aufdringlich.
    Und ansonsten, wie gesagt, beim Obedience ist der Weg das Ziel! Das Arbeiten mit dem Hund und die Teamwerdung.
    Die Idee mit dem Halti ist an sich nicht schlecht, blos das wieder abzubauen, stelle ich mir schwer vor. Aber du kannst es ja mal 2, 3 mal versuchen und testen, was dabei rauskommt.


    Gruß Biber

  • hi du,


    zuerst einmal, finde ich es schon recht befremdlich von einem 6monate alten hund im prinzip ungeteilte aufmerksamkeit über einen längeren zeitraum zu verlangen. kurz (=einige sekunden) ist ok, aber mehr? nicht bei einem "kleinkind".
    ich arbeite mit junghunden folgendermaßen. die absolute grundregel ist, wie bei den älteren hunden auch, nicht so lange wie möglich, sondern so efektiv wie möglich.
    für deinen hund würde das heissen, dass du, wenn du ihn holst, direkt mit ihm reinrennst und dann nur bei dir am körper spielst... aber auch dies nur 1-2m höchstens, das kommt auf deinen hund drauf an. ziel dieser aktion ist es, dass er lernt, das der boden nicht interessant ist. wenn das gefestigt ist, würde ich mit der futterhand arbeiten. ich weiß nicht ob dir diese bekannt ist, aber im wesentlich könnte man es eigentlich als eine art geballte hand bezeichnen, in die der hund mit der nase von unten hinein muss um an sein futter zu kommen. er schleckt es im prinzip heraus, was den vorteil hat, dass er, wenn man es denn richtig macht, so auf das futter direkt vor seiner nase fixiert ist, dass er sich garnicht durch schnüffeln selbst bestätigen kann.


    einen stachel würde ich aus einem ganz einfachen grund nicht verwenden... mit einem stachelhalsband korrigierst du etwas, aber bringst keine neuen übungen bei.
    halti bringt dir in deinem fall denke ich noch weniger, da dauerhafte blockade durch das halti, irgendwann mehr gegendruck von deinem hund bedeutet. auch wird er sich dir nach einer arbeit damit, nur schwer freiwillig zuwenden, da er ja gelernt hat, dass das verhalten, das bestätigt wird, mit diesem "halfter" zu tun hat.

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