Hund ja oder nein... Zwergspitz?

  • Hallo miteinander :)


    Ich lese hier schon seit geraumer Zeit bei euch mit und habe mir nun einen "Ruck" gegeben, mich angemeldet und hoffe nun auf Ratschläge und Meinungen von euch :)
    Seit nunmehr vier Jahren überlege ich, einem Hund ein neues zuhause gegeben. Es wäre übrigens mein erster. Zeitweise waren es intensive Überlegungen, dann wieder lange gar nicht. Hauptgrund dafür war, dass es arbeitsmäßig nicht gepasst hat - ich bin inzwischen 24 (am Anfang meiner Überlegungen war ich also 20) und es wäre mir damals nicht möglich gewesen, einen Hund in mein Leben zu integrieren. Es war absehbar, dass ich bald von zuhause ausziehen würde, und in die Arbeit hätte ich ihn nicht mitnehmen können.
    Das größte Hindernis ist nun überwunden: Ich arbeite inzwischen in einer Firma, in die der Hund mitdürfte. Für meinen Chef ist es kein Problem, solange es ein kleiner Hund ist. Da ich jedoch von Natur aus viel nachdenke ;) stellen sich mir haufenweise andere Fragen ob Hund ja oder nein, da ich auf gar keinen Fall etwas unüberlegtes tun will. Der Hund soll bei mir ein schönes Leben haben, eher begrabe ich meinen Traum als dass es ihm an irgendetwas mangelt. Nun hoffe ich, dass ihr mir ein paar Ratschläge geben bzw. eure Meinung äußern könnt, ob es eine gute Idee ist, einen Hund bei mir aufzunehmen oder nicht. Zu meinen Lebensumständen:
    Ich habe einen Bürojob, arbeite von 08:00 bis 16:00 Uhr mit 30 - 45 Minuten Mittagspause. Unsere Firma liegt in einem Industriegebiet im Wald, also viel grün und Wiese drumrum. Es ist durchaus möglich, mich mit dem Hund zwischendrin mal zu beschäftigen, aber Arbeit ist halt doch Arbeit und wenn er als Welpe von Anfang an mitkommt, muss/sollte es schon irgendwann klappen, dass er sich in den Büroalltag "integriert". Ich habe jetzt keinen Job wo ich im Akkord arbeite und kaum Gelegenheit habe, mal für kleine Mädchen zu gehen, aber es gibt halt stressige und weniger stressige Tage. Gassigehen wäre morgens vor der Arbeit, in der Mittagspause und dann halt nach Feierabend / abends möglich, wobei der längste Spaziergang dann der nach der Arbeit wäre. Am Wochenende ist natürlich mehr Zeit. Platzmäßig kann ich ihm eine 75 qm-Wohnung mit drei Zimmern ohne Garten in einer Kleinstadt in ländlicher Umgebung bieten, bei Elternbesuchen auch einen kleinen Reihenhausgarten. Im Moment bin ich nicht besonders sportlich, aber mehr, weil mir der Antrieb fehlt, nicht weil es mir grundsätzlich keinen Spaß macht. Wenn's mal läuft tu ich es auch gern, aber mir fehlt oft der Ansporn, und ich denke da wär der Hund nicht verkehrt ;) Agility oder ähnliches ist erstmal nicht geplant, aber auf Dauer nicht ausgeschlossen. Was natürlich nicht heißt, dass ich den kleinen geistig nicht auslasten will. Es sollte nur kein Hund sein, der den Hundesport im klassischen Sinne wirklich braucht. Sollten wir (mein Freund und ich) irgendwann mal wohin in den Urlaub fahren, wo er absolut nicht mit kann (z. B. Fernreisen auf andere Kontinente) wär er bei meinen Eltern bzw. seinen gut aufgehoben. Mein Freund und ich haben bisher auch keine großartigen Hobbies, bei denen der Hund nicht mitkönnte, außer 1-2 x die Woche tanzen, was aber wohl auch erstmal flach fallen müsste, bis der kleine Kerl länger alleine zuhause bleiben kann (in unserem Fall beim tanzen ca. zwei Stunden, höchstens drei.)
    Was möglicherweise gegen einen Hund spricht - zumindest gibt mein Vater das zu bedenken: Ein möglicher Jobwechsel. Momentan ist das absolut nicht angedacht, aber man weiß ja nicht, was die Zukunft bringt. Er hat damit völlig recht, andererseits denke ich mir: Sowas weiß doch kein Mensch im Voraus. Und trotzdem gibt es wahnsinnig viele Hundehalter. Was meint ihr dazu?
    Was die Rasse angeht: Meine Wahl ist schon während meiner ersten Überlegungen auf einen Zwergspitz gefallen, und daran hat sich bis heute nichts geändert. Allerdings nicht wegen diesem armen, geschorenen und zum Steiffbären degradierten Exemplar namens "Boo", den viele Frauen so wahnsinnig niedlich finden (armes Tier), sondern nach intensiver Recherche vieler Rassen. Zum einen spricht natürlich seine Größe für ihn - wegen unserer Wohnverhältnisse und der Bedingung meines Chef dass er klein sein muss - aber auch aufgrund seiner Charaktereigenschaften. Bis jetzt konnte ich rauslesen, dass es ihm sowohl in der Stadt als auch auf dem Land gefällt, er zwar gerne viel unterwegs ist, aber Aktivitäten wie Agility oder Dogdancing nicht zwangszweise zum glücklichsein braucht, gerne bei seinen Leuten ist und überall mitmag und keinen Jagdtrieb hat (was mir sehr wichtig ist). Zudem soll er leicht zu erziehen sein, was für mich als Anfängerin natürlich auch nicht verkehrt ist. Das einzige, was mir ein bisschen Bauchweh bereitet, ist die Bellfreudigkeit bei Spitzen. Wir wohnen in einem Vier-Parteien-Haus mit echt lieben Nachbarn, aber ich weiß auch, dass längeres Bellen in dieser Tonart anstrengend werden kann. Habe bei meinen Nachforschungen schon in Erfahrung bringen können, dass man das mit konsequenter Erziehung durchaus im normalen Rahmen halten kann - könnt ihr das bestätigen? Versteht mich nicht falsch, ich weiß dass der Spitz ein Wachhund ist und er soll ja besondere Vorkommnisse wie Besuch auch melden, aber andauerendes bellen bei jedem noch so kleinen Geräusch wäre bei uns nicht optimal und ich glaube, das ist auch verständlich (hoffe ich zumindest?).


    So, nun erstmal ein dickes Sorry für den langen Beitrag und die möglicherweise konfusen Gedankensprünge, aber ich hab einfach geschrieben, wie es mir in den Sinn gekommen ist :lol: Da ich wie schon erwähnt keine unüberlegte Entscheidung treffen möchte, frage ich nun nach langem zögern euch erfahrene Hundehalter: Kann ich einem Zwergspitz ein schönes Leben ermöglichen oder nicht?


    Vielen Dank für eure ehrlichen Meinungen und liebe Grüße
    Leah

  • Hallo Leah,
    ich finde Du hast Dir im Vorfeld wirklich toll Gedanken gemacht :smile:
    Mit dem Zwergspitz kenne ich mich jetzt nicht aus, aber es hört sich so an als hätte ein Hund ein schönes Zuhause bei Dir/Euch.


    Du solltest noch bedenken, dass ein Welpe bis er stubenrein ist, so ca alle 2 Std raus muss. Wenn es Deinen Chef nicht stört, dass Du in der Anfangszeit zwischendurch für ein paar Minuten das Büro verlässt damit der Hund Pipi machen kann... ok... Sonst halt kleine Pfützen und Häufchen im Büro. Auch nicht unbedingt schön, aber passiert.
    Anfangs schlafen die Welpen noch ganz viel, deshalb sollte es im Büro nicht zu laut sein.


    Sonst finde ich, dass sich Deine Voraussetzungen gut anhören und hier schreibt bestimmt noch jemand was speziell zum Spitz :smile:


    Viel Spaß mit dem Hundi

  • Wow, danke für die schnelle Antwort zu später Stunde :D Also ich denke, ein paar Minuten vor die Tür ist kein Thema, wir haben direkt auf dem Grundstück ein bisschen Garten dabei und wie gesagt, um die Firma rum auch viel grün. Hab auch eine Kollegin die vier Tage die Woche halbtags da ist und ans Telefon kann wenn der kleine mal muss :D

  • Mal so gesprochen, ich finde es super wenn sich die Menschen vor Anschaffung eines Tieres so grundlegende Gedanken machen wie du.
    Keiner kann in der heutigen Zeit sagen, was in 10 oder 15 Jahren sein wird. Und so lange wird der Spitz dich begleiten. Ich sag mal so, wenn es jetzt passt und nicht für die nächste Zeit gravierende Änderungen zu erwarten sind, dann tu es einfach.
    Ansonsten dürfte man sich kein Kind und kein Tier anschaffen, man könnte ja mal arbeitslos werden.


    Und mal zum Spitz ein paar Worte. Ich bin mit einem Spitz groß geworden, das war mein erster eigener Hund. Einen treueren Begleiter konnte ich mir nicht wünschen.
    Der Spitz ist sehr auf seine Halter bezogen. Ein Reh, da rennt er hinterher, so ca. 10m, dann fällt ihm ein er kann ja sein Herrchen nicht unbewacht lassen und schwups isser wieder da :smile:
    Der Hund ist am Roller und später am Fahrrad mitgelaufen, das hat ihm gar nichts ausgemacht. Er konnte aber genau so ruhig stundenlang mit mir im Garten liegen wenn ich ein spannendes Buch gelesen habe.


    Ich bekam diesen Hund mit 4 oder 5 Jahren, erzogen habe ich ihn nicht, zumindest nicht bewußt. Wir hatten einfach eine super Bindung und sind miteinander groß geworden.


    Und Kläffen? Also ich kenne Spitze die waren wahre Dauerkläffer. Das waren aber auch Tiere die außer dem Garten nie was anderes gesehen haben und auf sich allein gestellt waren, mit denen nie etwas unternommen wurde.
    Ich kenne es nur so, der Spitz meldet wenn jemand auf das Grundstück kommt. Sobald er merkt ich habe den Eindringling entdeckt und kümmere mich darum ist Ruhe. Wenn ich den Besuch vor dem Hund entdeckt habe hat er gar nicht gebellt.


    Die Größe des Hundes hat übrigens nichts mit der Wohnungsgröße zu tun. So lange der Hund in der Wohnung wenden kann paßt das schon :smile: Ich habe einen Huskymix, der lebt im Haus. Aktivitäten finden sowieso draußen statt, im Haus ist das der ruhigste Hund, den man sich vorstellen kann. Draußen ein Energiebündel ohne Ende. Das Argument mit deinem Arbeitgeber ist dabei allerdings nicht von der Hand zu weisen.


    So, nun habe ich viel getextet, sind halt meine Erfahrungen, vielleicht hilft es etwas weiter bei der Entscheidungsfindung.

  • Ich kenne mich mit dem Spitz nicht aus... aber ich arbeite Vollzeit und habe mir einen Hund zugelegt. Ehrlich gesagt, ich weiss nicht ob ich es nochmals machen würde. Es ist zwar toll einen Hund zu haben, aber auch wahnsinnig Zeitintensiv und gerade wenn man voll Arbeitet hat man halt oft auch ein schlechtes Gewissen dem Hund gegenüber.


    Mein Hund ist tagsüber in der HuTa da ich ihn nicht mit ins Büro nehmen darf. Aber ich denke im Büro wäre er nicht glücklich. Es mag ja sein das ein älterer Hund den ganzen Tag in seinem Körbchen bleibt. Aber ein jüngerer oder gar ein Welpe... ich denke das wird kaum gehen. Ausser du sperrst ihn in eine Box, aber da wird er auch unglücklich sein.


    Sofern du also nicht die Möglickeit hast ihn betreuen zu lassen solange er noch klein ist, denke ich das es sehr schwierig wird. Tja und was in 15 Jahren ist... das weiss keiner. Ich sage mir immer, ich habe mir unter den ungünstigsten Bedingungen einen Hund zugelegt, es kann also nur besser werden...

  • Danke euch beiden für eure Antworten :)


    @ Pinschi1977:
    Vielen Dank für deine ehrliche Meinung. Ich hatte eigentlich gedacht, dass die Arbeitssache noch das kleinere Problem ist, solange ich meinen jetzigen Job habe. Dachte mir, da der Zwergspitz ja gerne bei seinem Herrchen ist, ist das doch für ihn sicher noch angenehmer als bei irgendjemand anderem untergebracht zu sein.
    Versteh mich nicht falsch, aber wenn ich mir einen Hund zulege, dann soll es ja auch mein Hund sein, und ICH möchte ja eine Bindung zu ihm aufbauen.
    Würde auch nie mein Kind stundenlang in eine Krippe geben wenn ich den ganzen Tag arbeiten gehe, aber das ist möglicherweise Ansichtssache.
    Eigentlicht hab ich mich voll gefreut und mich fast schon privilegiert geführt, dass mein Hund mit ins Büro dürfte, aber wenn das am Ende doch gar nicht so toll ist? :???:
    Andere Meinungen dazu?

  • Doch, doch Bürohund ist super. Mein Sandro ist mit im Büro seit er mit 9 Wochen zu mir kam. Für ihn
    ist das völlig normal. Bungee habe ich mit 14 Monaten bekommen und auch er hat sich sofort ins
    "Büroschläferleben" reingefunden. Kein Problem. Ich liebe es meine Hunde bei mir zu haben. Hätte ich
    diese Möglichkeit nicht, hätte ich vermutlich keinen Hund.

  • Das mein ich doch auch :) Es kann ja nicht sein, dass du nur kindererziehende Mamas Hunde haben, die den ganzen Tag daheim sind - irgendwie muss das ja auch anders möglich sein :D Denke das ist doch echt allemal besser wie stundenweise alleine zuhause oder dauernd bei wem anders...
    Wenn sich jetzt noch ein paar mehr Spitzbesitzer/-liebhaber melden würden wär das auch toll :)


    LG derweil

  • Ich kenne zwei Zwergspitze.
    Sie sind nicht durchgehen am kläffen, aber wenn sie anschlagen (Taube jagen, fremde Menschen oder Hund etc)... Die Tonlage ist echt hoch und aus ein paar Minuten wird eine gefühlte Ewigkeit. Wäre nichts für mich, aber es ist nicht so, dass diese Zwerge non stop am bellen sind.


    Diese Hunde leben auf einem Pferdehof und sind nun knapp ein halbes Jahr alt.


    Gegen einen Hund im Büro spricht meines Erachtens generell nichts, wenn er daran gewöhnt wird.

  • Hmm, ja dass die Tonlage höher ist wie bei einem großen Hund hab ich schon festgestellt, aber man kann halt auch nicht alles haben :lol: Auf meiner aktuellen Pro-Contra-Liste spricht einfach viel mehr für als gegen den Zwergspitz...

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