Nach welchen Kriterien werden Pflegestellen ausgesucht
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Das verstehe ich jetzt nicht (aber ehrlich bin ich immer
). Es gibt doch ganz viele vollkommen unproblematische Hunde im Tierschutz? Oder verstehe ich dich jetzt falsch?
Ich bin gerade nicht so ganz klar im Kopf.
Ich weiß nicht was wir als "unproblematisch" sehen, aber ich finde die meisten Hunde, die gerade so aus Spanien etc zu uns kommen sind nicht unproblematisch und sollten eigentlich, wenn überhaupt, nur bei erfahrenen Leuten untergebracht werden. Normalerweise sind das entweder sehr selbstständige Jagdhunde (die auch oft auch schon zur Jagd eingesetzt wurden), halbwilde Straßenhunde die garkeinen Menschen und keine Zivilisation kennen oder auch mal gerne HSH Mixe.
Gehören für mich ehrlich gesagt alle nicht in die Kategorie, die ich einem Anfänger (oder jemanden der keine Erfahrung mit den Hundetypen hat) einfach so in die Hand drücken würde.Ein Verein hat doch in der Regel eine gewisse Anzahl von Pflegestellen. Da werden ja auch immer wieder mal Plätze frei. Wenn jetzt 15-20 Hunde auf einmal kommen, dann gehen die doch in der Regel zum Teil in Endstellen, zum Teil in freigewordene Pflegestellen und teilweise vielleicht auch in neue Pflegestellen, die oft eine Übernahmeoption haben. Ich finde das eigentlich nicht viel - hängt natürlich auch davon ab, wie groß so ein Verein ist.
Zu der Geschichte mit den Endstellen sag ich mal nichts, weil ich persönlich kein Fan davon bin, Hunde über die man rein garnichts sagen kann per Katalog irgendwo hin zu verschicken -das wäre auch ein anderes Thema.
Ich finde 20 Hunde schon viel. Die meisten Organisationen sind doch eher "überschaubar", da glaube ich schlichtweg nicht, dass die bei jeder Lieferung 20 (oder sei es auch nur 10) freie Plätze bei kompetenten Leuten frei haben. Vielleicht sehe ich das auch aus meine persönlichen Erfahrungen anders, aber geh einfach mal hin und sag, rein hypothetisch, du möchtest einen 1jährigen Hund unterbringen, kennt kaum Menschen, lässt sich nicht anfassen, hat aber schon im Rudel gejagt und getötet. Gesucht werden Jagdhunderfahrene Menschen, die in entsprechender Häuslicher Umgebung leben, sehr viel Zeit und Erfahrung mit ängstlichen Hunden haben, und für die es auch kein Problem darstellt, wenn soein HUnd dann vielleicht mal ein halbes Jahr dort ist.
Viel Glück dabei, auch nur einen Hund unterzubringen. Vor allen Dingen, wenn soeine Stelle voll ist, dann bleibt sie das idR auch erstmal, wenn denn dann nicht an jeden XY vermittelt wird, sondern ein ebenso kompetenter Halter gesucht wird. Du brauchst dann nämlich nicht nur 20 Pflegestellen, sondern 40 oder 50. So viele Mitglieder haben viele Organisationen nicht mal. - Vor einem Moment
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Hi,
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Tja, 20 Galgos oder Podencos oder Herdenschutzhundmixe aus dem Ostblock oder Setter und Pointer aus Italien... wird schon schwieriger.
Da brauchst du Leute mit Rasserfahrung oder zumindest eine sehr gute Betreuung von neuen Pflegestellen durch den Verein, du brauchst Leute die die eventuell etwas anspruchsvolleren Bedingungen hinsichtlich der Wohnsituation und der Zeit erfüllen können, die den Hund rassegerecht auslasten wollen und können, die auch die neuen Interessenten vernünftig aufklären....Das stimmt wohl, deshalb finde ich es auch sinnvoll, wenn ein Verein sich auf diese Hunde spezialisiert. Dann wissen die Pflegestellen in der Regel, worauf sie sich einlassen. Und wenn man jetzt mal davon ausgeht, dass einem Verein seine Hunde wirklich am Herzen liegen, dann wird er auch dafür sorgen, dass sie ein adäquates Zuhause finden. Ist natürlich etwas schwieriger als bei netten kleinen Wuschelmixen (auch wenn ich da eigentlich auch nicht pauschalisieren möchte, ich glaube, ihr wisst, was ich meine).
Ich selbst hatte übrigens eine English-Setter-Hündin und eine Spinone-Italiano-Mixhündin (s. Avatar) aus Italien, beide waren vollkommen unproblematisch trotz schlimmster Vergangenheit. Das nur mal am Rande. :)
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aber geh einfach mal hin und sag, rein hypothetisch, du möchtest einen 1jährigen Hund unterbringen, kennt kaum Menschen, lässt sich nicht anfassen, hat aber schon im Rudel gejagt und getötet. Gesucht werden Jagdhunderfahrene Menschen, die in entsprechender Häuslicher Umgebung leben, sehr viel Zeit und Erfahrung mit ängstlichen Hunden haben, und für die es auch kein Problem darstellt, wenn soein HUnd dann vielleicht mal ein halbes Jahr dort ist.
Also abgesehen davon, dass ich solche Hunde tendenziell eher überhaupt nicht in (deutsche) Familien vermitteln würde, sind meine Erfahrungen ein bisschen anders. Die meisten Tierschutzhunde empfinde ich als unkompliziert bzw. nicht komplizierter als andere Hunde auch.
Aber vielleicht liegt das einfach daran, dass ich mich nur mit Vereinen abgebe, mit denen ich halbwegs konform gehe. Für die anderen ist mir meine Zeit zu schade.Problematisch ist es natürlich, wenn jemand sich berufen fühlt, den süßen kleinen Hund mit den Schlappohren, der in der Perrera sitzt, an den Erstbesten zu vermitteln, ohne eine Ahnung zu haben, welche Bedürfnisse so ein Hund hat.
Deshalb finde ich es ja wie gesagt auch nicht verkehrt, wenn sich jemand auf bestimmte Rassen und deren Mixe spezialisiert.Nichtsdestotrotz: Echte Pflegestellen müssen einiges an Arbeit leisten und meist auch viele Tränen verkraften. Entweder weil etwas nicht klappt oder weil der Hund wieder auszieht. Das ist vielen vermutlich nicht klar, die sich als Pflegestelle anbieten.
Ich selbst bin als Pflegestelle z. B. ungeeignet.
Ich ziehe meinen Hut vor denen, die das regelmäßig machen. -
Kerstin

Ich kenne persönlich wohl auch nur die guten Orgas. Und wenn ich höre "die meisten Orgas tun einfach nichts für die Aufklärung vor Ort" muss ich traurig den Kopf schütteln.
Denn damit tut man den Orgas Unrecht, die es gut machen.Ich habe selbst erlebt, dass Jäger mittlerweile zugänglich werden, "Züchter" ihre Zucht einstellen, Hunde bewusster von den Einheimischen ausgewählt werden und nicht mehr nur von den billigen Vermehrern gekauft (die es natürlich auch in Spanien gibt), dass Einheimische viel sensibler mit dem Thema Kastration werden, dass es TA´s gibt, die umsonst kastrieren, dass sogar die Polizei oft in der Perrera reinschaut und fragt ob man Hilfe braucht, dass Kettenhunde freigelassen werden und sich wenigstens auf dem Grundstück frei bewegen dürfen, dass es neue Tierschutzgesetze gibt, die die Polizei tatsächlich umsetzt (auch in Bezug auf Haltungsverbote), dass die Menschen dir einfach zuhören...all das ist ein Umdenken. Und ich kann aus Erfahrung sagen, dass das nicht zuletzt vielen Tierschützern zu verdanken ist, die diese Arbeit seit Jahrzehnten machen und die nichts mehr interessiert als Nachhaltigkeit.
Und die solange auf die Einheimischen einreden, bis sie zuhören.
Und im besten Fall einsehen. Steter Tropfen höhlt hier den Stein.Ich würde sagen fast 40 % der Hunde die in der Perrera abgegeben werde, die ich kenne, bleiben tatsächlich auf der Insel. Und es kommen sogar Einheimische die dort einen Hund holen. Und auch die unterliegen dann den bösen Vorkontrollen
Und man bleibt in Kontakt, schafft so Gespräche und Sensibilisierung.Und ich muss sagen dass alle Orgas die ich kenne fast den Großteil ihrer Zeit mit Aufklärung, Kastration, Vorbeugung und Sensibilisierung verbringen. Den vorhandenen Hunden bringt Aufklärung aber leider auch nichts...sie sind eben schon da.
Was mir auch oft begegnet sind billige Vermehrer. Auch im Ausland. Dort sind die Menschen genauso blauäugig wie hier. Das wird genauso angezeigt, aber man ist genauso machtlos. Letztendlich sitzt man also im selben Boot.
Ich muss sagen, ich hatte auch einige Fragen zum Thema Tierschutz bzw. Perreras und Tötungen und Umgang mit diesem Thema.
Was habe ich gemacht? Bin selber hingeflogen. Bin im Dreck rumgekrochen und habe Schicksale erlebt, die ich auch in deutschen Tierheimen schon erlebt habe. Wieder im selben Boot. Zwar ist alles unhygienischer, dreckiger, eventuelle schlimmere Schicksale, aber ich kann DEFINITIV nicht pauschal unterschreiben dass die Hunde alle eine grössere Macke haben als Deutsche. ABSOLUT NICHT. Im Gegenteil. Die Hunde die ich kennenlernen durfte waren genau so Hunde wie die hier auch. Ich habe in all den Jahren nur einen einzigen agressiven Hund erlebt. Auch sie wurde gut vermittelt. Auf der Insel übrigens.Ich habe auch in deutschen Tierheimen viel gesehen. Und oft hätte ich mir gewünscht, dass diese armen Seelen, die hochagressiv, ängstlich oder verstört in den Zwingern sitzen müssen, vor ihrer Anschaffung eine GUTE UND UMSICHTIGE VORKONTROLLE gehabt hätten...aber sie wurden wohl aus Kleinanzeigen o.ä. ausgesucht, bezahlt, mitgenommen.

Gaby, deine Schilderung wie du eine VK machst fand ich übrigens super. Genauso läuft es bei mir auch. Meistens nehme ich meine eigenen Hunde mit und die stellen da die Bude auf den Kopf. Der Umgang der Menschen damit reicht mir dann als Einschätzung meist schon. Kaffee, Bilder, nette Gespräche. Mehr ist es nicht. Und ich muss sagen, viele der tollen Menschen, die ich da kennengelernt habe, sind mir heute sehr nahe und wir stehen in Kontakt.
Ich betone auch vor jeder Kontrolle dass es nicht um Kontrolle geht, sondern um die Hunde. WEil ich eben nicht will dass sie im Zwinger landen. BISHER habe ich mich nie geirrt und auch schon Interessenten abgelehnt. Meistens hat es aber bereichert. Beide Seiten. Und die Hunde... -
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Diese Aussage ist genauso pauschal wie Deine pauschale Aussage zum ATS.
Es kommt drauf an und wenn man seriöse Tierschutzarbeit leisten will, kann man das sehr wohl. Im Inland, aber auch im Ausland. Genauso kann durchaus nicht jeder PS werden. Kommt auf die Tierschutzorga und deren Arbeitsweise an.
Wenn man sich aber halt die schlechten Orgas aussucht, ja dann ....

hab ich irgendwo behauptet das alle orgas so sind. bloss sind die meisten orgas leider nix.
ich hab mir unzählige angeschaut, auf nachfrage kamen pampige antworten. wenn man z.b wissen wollte was man im ausland macht, ausser hunde aus der tötung rausholen.pauschal behaupte ich gar nicht, bitte richtig lesen.
und pflegestelle kann leider jeder werden, zuoft erlebt. ja es gibt super pflegestellen, aber diese werden immer weniger.
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Ich kenne persönlich wohl auch nur die guten Orgas. Und wenn ich höre "die meisten Orgas tun einfach nichts für die Aufklärung vor Ort" muss ich traurig den Kopf schütteln.
Denn damit tut man den Orgas Unrecht, die es gut machen.und ich kenne es eben anders, oder hab eben nur andere kennengelernt.
vor allem die orgas die zum großen teil rassehunde aus vermehrerfarmen nach deutschland holen, tun für den ats kaum bis gar nix.
kastraprojekte unterstützen, nö. vermehrerfarmen dichtmachen, nix. aufklärung bei der bevölkerung, doppelt nix.wenn eine orga fast wöchentlich 20 hunde nach deutschland holt, wo will die bitte für die teils traumatisierten hunde ordentliche und fachkundige pflegestellen finden?
vor allem für große hunde ists ein probleme, die kleinen hunde kann man stapeln.nicht nur einmal musste man miterleben wie zu den vorhandenen 5-6 hunden nochmal 3-4 und mehr pflegehunde dazu kamen.
nicht nur einmal musste man mit erleben wie hund auf pflegestellen behandelt wurden. da wurde kein leinentraining, keine umwelttraining, keine erziehung usw. gemacht.
die hunde kamen in ihre endstellen zwar im äusserlich besseren zustand, aber nach monaten in der ps mit null erziehung an.
da wurden endstellen ausgesucht, trotz vor- und nachkontrollen. erst neulich kam eine hündin wieder zurück, nach 3 jahren, die in einem schlimmeren zustand war als sie hier ankam. da fragt man sich wo waren die ah so tollen nachkontrollen?ja es gibt gute vereine, ja es gibt super pflegestellen und ja es gibt vereine die sehr viel arbeit im ausland machen. aber bei der masse an orgas und pflegestellen die es immo gibt, ists wie ne nadel im heuhaufen suchen.
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Unter den Orgas gibt es immer welche denen es anscheinend egal ist wo die Hunde auf Pflegestelle gehen oder wo ihr endgültiges zu Hause ist.
Wir sind im moment auch Pflegestelle für die Orga von der Paco kommt.
Die Hündin kam gestern aus Griechenland und wurde sofort zu uns gebracht.Sie ist ein Welpe, knapp 5 Monate alt.
Und wenn man Welpenerfahrung hat weiß man was auf einen zukommt.Ich mache das gerne. So wurde wieder eine arme Seele gerettet. Sie wäre nämlich heute getötet worden wenn sie gestern nicht ausgeflogen wäre. Und wenn Not am Mann bzw. Hund ist, steht meine Tür offen
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