Nach welchen Kriterien werden Pflegestellen ausgesucht
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Also, ich kenne es eigentlich auch so, dass vor allem bei Pflegestellen sehr genau hingeschaut wird. Ich selbst habe auch schon viele Vorkontrollen für Pflegestellen gemacht und auch schon welche abgelehnt, auch wenn es mir manches Mal sehr schwer fiel.
Mein Grundsatz ist aber: "Helfen wollen" allein reicht nicht!Ich versuche immer herauszufinden, WARUM jemand Pflegestelle sein will. Da bekommt man die interessantesten Antworten. Nicht selten möchten die Leute das finanzielle Risiko vermeiden, bevor sie einen Hund ganz übernehmen. Man könnte auch sagen: Sie wollen einen Hund, möchten aber, dass der Verein erstmal möglichst alle Kosten übernimmt.
Oder sie trauen sich einfach nicht.
Jedenfalls sind das alles Gründe dafür, eine Pflegestelle noch strenger auszuwählen als eine Endstelle. Sie muss mehr leisten!
Wenn man nun aber strenge Kriterien ansetzt, ist es auch wieder nicht recht, da heißt es dann, man solle doch froh sein, wenn sich jemand anbiete, und schließlich sei ja alles besser als der Zwinger usw.usf.
Allen kann man es eben nicht recht machen.
Nichtsdestotrotz weiß ich auch, dass es Organisationen und Vereine gibt, die da etwas naiver oder gar unverantwortlich herangehen. Ich denke da nur an die diversen "Facebook"-Vermittlungen, wobei ich da auch nicht im einzelnen sagen kann, inwiefern da vernünftige VKs betrieben werden. - Vor einem Moment
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Hi,
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Das Pflegestellen ein Thema sind, was sofort mit Auslandstierschutz in Verbindung gebracht wird, liegt wohl daran, dass erst durch den Auslandstierschutz in den letzten 10, 15 Jahren das Prinzip mit der Pflegestelle modern geworden ist.
Wo will man die auch sonst unterbringen, hat halt nicht jeder Verein das Geld selber ne Auffangstation zu betreiben.
Und im Grunde ist es ja auch ein gutes Prinzip, weil die Auslandshunde ja das Leben im Haus und den hiesigen Alltag erst noch kennenlernen müssen. Bei dieser Grundlagenarbeit ist eine gute Pflegestelle Gold wert.Es ist halt das "zu viel" und "zu wahllos" was erst Probleme macht.
Ich denke der Punkt, warum es mit Auslandstierschutz in Verbindung gebracht wird ist halt, dass die große Masse an "Pflegestellen" eben von solchen Organisationen betrieben wird.
Wobei ich z.B. auch sagen muss, dass ich jetzt noch kaum negative Beispiele bei der Vermittlung von ehemaligen Renngreys aus Irland kenne. Dafür eben massig Beispiele bei den "beliebten" Vermittlungen aus Spanien, Italien, Ungarn, etc. Ich denke aber nicht das das an den Ländern liegt sondern daran, dass es halt schlicht Mode gerade Mode ist, aus diesen Ländern Hunde zu holen. Von daher dreht es sich natürlich irgendwann trotzdem um Auslandstierschutz, einfach weil das groß an Negativbeispielen halt da her kommt.Das System, ich hole eben auf einen Schlag X Hunde mit nicht unproblematischen Voraussetzungen von irgendwo her und muss sie dann schnellstens unterbringen, ist eben sehr sehr Fehleranfällig. Natürlich wird es auch bei anderen Organisationen vorkommen, dass Pflegestellen nicht so ideal sind, aber die haben idR eben nicht den Zeitdruck, dass der Hund eben z.B. Morgen 14:00 Uhr am Flughafen steht und man weiß nicht wohin damit. Von daher kann ich mir auch mehr Zeit lassen bei der Unterbringung und muss nicht so viele Kompromisse eingehen.
Wenn ich an der Pflegestellenproblematik oder an den allgemeinen PRoblemen mit dem Auslandstierschutz etwas ändern will, muss ich die grundsätzliche Vorgehensweise eben einfach ändern... aber ich befürchte, bis die Verantwortlichen das einsehen, wird es noch eine ganze Weile dauern. Wenn es denn überhaupt dazu kommt. -
Nachtrag: Ich glaube übrigens, dass durch die Foren ein falsches Gesamtbild entsteht. Diskutiert werden hier die Fälle, die schief laufen, und nicht die vielen, vielen anderen, in denen alles gut läuft!
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Das System, ich hole eben auf einen Schlag X Hunde mit nicht unproblematischen Voraussetzungen von irgendwo her und muss sie dann schnellstens unterbringen, ist eben sehr sehr Fehleranfällig. Natürlich wird es auch bei anderen Organisationen vorkommen, dass Pflegestellen nicht so ideal sind, aber die haben idR eben nicht den Zeitdruck, dass der Hund eben z.B. Morgen 14:00 Uhr am Flughafen steht und man weiß nicht wohin damit.Diese Vorgehensweise kenne ich gar nicht. Wer macht denn sowas?
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Das Pflegestellen ein Thema sind, was sofort mit Auslandstierschutz in Verbindung gebracht wird, liegt wohl daran, dass erst durch den Auslandstierschutz in den letzten 10, 15 Jahren das Prinzip mit der Pflegestelle modern geworden ist.
Das Pflegestellen sofort mit Auslandstierschutz in Verbindung gebracht wurden lag in der Natur der Sache und an den beiden Threads, die ich in meinem Eingangsbeitrag verlinkt habe. "Hund aus der Tötung" und "kastrierter Hund aus Spanien".
Pflegestellen gibt es schon sehr lange. Ob es nun die SOS-Hundehilfe, die kein eigenes Gelände hat, sondern nur mit engagierten HH arbeitet oder Tierheime, die wegen Überbelegung Hunde, Katzen und anderes Getier in Pflegestellen geben.
Pflegestellen sind nicht "modern" geworden, sondern durch den Auslandstierschutz wie Pilze aus der Erde geschossen. Und das bedeutet Quantität aber keine Qualität.
Gaby und ihre schweren Jungs
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Nachtrag: Ich glaube übrigens, dass durch die Foren ein falsches Gesamtbild entsteht. Diskutiert werden hier die Fälle, die schief laufen, und nicht die vielen, vielen anderen, in denen alles gut läuft!
Diese Vorgehensweise kenne ich gar nicht. Wer macht denn sowas?
Vielleicht habe ich die falschen Leute in der Kontaktliste, aber bei facebook habe ich bereits mehr als einmal ähnliche geartete Anfragen bekommen - bevor es Mode wurde jeden über facebook zu belästigen, habe ich z.B. auch öfters irgendwelche Emails aus Verteilern erhalten (bis ich sie auf Spam gesetzt habe).
Und sei mal ganz ehrlich..... es kommen so viele "Großlieferungen" von Hunden hier her, es will mir doch keiner erzählen, dass er, bei Teils 15-20 Hunden immer auch 15-20 kompetente Pflegestellen parat hat, während es für jeden, der bezüglich der Anlagen des Hundes mit offenen Karten spielt fast unmöglich ist, zeitnah einen Hund unterzubringen?
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Nachtrag: Ich glaube übrigens, dass durch die Foren ein falsches Gesamtbild entsteht. Diskutiert werden hier die Fälle, die schief laufen, und nicht die vielen, vielen anderen, in denen alles gut läuft!
Nein, diskutiert werden die Fälle, die sich in ein Forum wagen. Ich möchte nicht wissen wie oft es bei Pflegestellen genauso schief läuft, nur schreiben die Leute hier nicht.
Hier ist ja auch nur ein Bruchteil der HH unseres Landes vertreten, also sind wir wenig bis gar nicht repräsentativ.
Gaby und ihre schweren Jungs
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Vielleicht habe ich die falschen Leute in der Kontaktliste, aber bei facebook habe ich bereits mehr als einmal ähnliche geartete Anfragen bekommen - bevor es Mode wurde jeden über facebook zu belästigen, habe ich z.B. auch öfters irgendwelche Emails aus Verteilern erhalten (bis ich sie auf Spam gesetzt habe).Gut, das ist natürlich ein Unding.
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Und sei mal ganz ehrlich..... es kommen so viele "Großlieferungen" von Hunden hier her, es will mir doch keiner erzählen, dass er, bei Teils 15-20 Hunden immer auch 15-20 kompetente Pflegestellen parat hat, während es für jeden, der bezüglich der Anlagen des Hundes mit offenen Karten spielt fast unmöglich ist, zeitnah einen Hund unterzubringen?Das verstehe ich jetzt nicht (aber ehrlich bin ich immer
). Es gibt doch ganz viele vollkommen unproblematische Hunde im Tierschutz? Oder verstehe ich dich jetzt falsch?
Ich bin gerade nicht so ganz klar im Kopf.
Ein Verein hat doch in der Regel eine gewisse Anzahl von Pflegestellen. Da werden ja auch immer wieder mal Plätze frei. Wenn jetzt 15-20 Hunde auf einmal kommen, dann gehen die doch in der Regel zum Teil in Endstellen, zum Teil in freigewordene Pflegestellen und teilweise vielleicht auch in neue Pflegestellen, die oft eine Übernahmeoption haben. Ich finde das eigentlich nicht viel - hängt natürlich auch davon ab, wie groß so ein Verein ist.
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Nein, diskutiert werden die Fälle, die sich in ein Forum wagen. Ich möchte nicht wissen wie oft es bei Pflegestellen genauso schief läuft, nur schreiben die Leute hier nicht.Das ist reine Spekulation. Schau, es gibt doch hier im Forum und in anderen Foren auch ganz viele Fälle, in denen alles gut bis optimal läuft.
Für Qualität statt Quantität bin ich natürlich auch, auf jeden Fall!
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Nachtrag: Ich glaube übrigens, dass durch die Foren ein falsches Gesamtbild entsteht. Diskutiert werden hier die Fälle, die schief laufen, und nicht die vielen, vielen anderen, in denen alles gut läuft!
Vielleicht auch nicht. Vielleicht laufen da draußen in der echten Welt auch noch ganz andere Gestalten rum.
Kommt sicher auch drauf an in welchen Foren man guckt, ob nun hier im Dogforum, in einem rassespezifischen Forum wo auch viele Leute mit Züchterhunden sind, oder in einem reinen Tierschutzforum.ZitatIch versuche immer herauszufinden, WARUM jemand Pflegestelle sein will. Da bekommt man die interessantesten Antworten. Nicht selten möchten die Leute das finanzielle Risiko vermeiden, bevor sie einen Hund ganz übernehmen. Man könnte auch sagen: Sie wollen einen Hund, möchten aber, dass der Verein erstmal möglichst alle Kosten übernimmt
Die Erfahrung mussten einige Vereine die ich als seriös einstufen würde auch schon machen. Da wurde ein "Pflegehund" genommen, wurde komplett saniert auf Kosten des Vereins und nach einem halben Jahr als der Hund dann fit und vermittlungsfähig war hieß es: "Ach, wir lieben ihn so sehr, wir wollen ihn behalten!"Versteh mich nicht falsch, auch die Leute von diesen Vereinen freuen sich, wenn der Hund ein Endzuhause gefunden hat (und es gibt auch immer Graustufen, immerhin hatte die Pflegestelle ja die Arbeit mit dem Hund), aber das finde ich auf menschlicher Ebene so wie ich es mitbekommen habe auch nicht korrekt.
Da kann man sich dann wenigtens überlegen, ob man vielleicht aus eigenem Ehrgefühl dem Verein ne größere Spende zukommen lässt, wenn er schon TA-Kosten im Rahmen von mehreren Tausend € gestemmt hat, leisten hätten die neuen Besitzer es sich können... das ist dann "Hund auf Probe" in Extremausprägung.Aber hab das ganze auch ein paar Mal etwas weniger extrem miterlebt, da blieb der Hund dann halt so lange Pflegi bis der negative MMK-Test zurückkam, der Verein trug die Kosten für den Test und was sonst so anfiel in der Zeit, und danach verwandelte sich die Pflegestelle in eine Endstelle.
ZitatJedenfalls sind das alles Gründe dafür, eine Pflegestelle noch strenger auszuwählen als eine Endstelle. Sie muss mehr leisten!
Bingo.
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Das verstehe ich jetzt nicht (aber ehrlich bin ich immer
). Es gibt doch ganz viele vollkommen unproblematische Hunde im Tierschutz? Oder verstehe ich dich jetzt falsch?
Ich bin gerade nicht so ganz klar im Kopf.Kommt drauf an von welchen Hunden wir sprechen.
Die Anzahl guter Pflegestellen und vor allen die Anzahl guter Endstellen für bestimmte Hundtypen ist einfach begrenzt.
Wenn es um nette kleine Wuschelmixe oder Labrador-Schäferhundmixe wie man sie auch zuhauf in deutschen THs findet geht, dann mag das alles noch klappen. Grade wenn es vielleicht keine auf der Straße geborenen, nicht auf Menschen geprägten Ex-Streuner oder traumatisierte Angsthunde sind, sondern Hunde die offensichtlich menschengeprägt und zugänglich sind.
Und ich gebe dir Recht, davon gibt es auch viele im Auslandtierschutz.Ich würde sogar sagen, im Inland wie im Ausland ist die Mehrzahl aller Hunde gutmütiger als die Welt verdient, sonst würde noch viel mehr schiefgehen.
Tja, 20 Galgos oder Podencos oder Herdenschutzhundmixe aus dem Ostblock oder Setter und Pointer aus Italien... wird schon schwieriger.
Da brauchst du Leute mit Rasserfahrung oder zumindest eine sehr gute Betreuung von neuen Pflegestellen durch den Verein, du brauchst Leute die die eventuell etwas anspruchsvolleren Bedingungen hinsichtlich der Wohnsituation und der Zeit erfüllen können, die den Hund rassegerecht auslasten wollen und können, die auch die neuen Interessenten vernünftig aufklären....Es hat schon seinen Grund, warum bestimmte Rassen wenn man sie hier als Welpe kauft in der Regel nicht für Anfänger oder als nicht für jedermann/jede Lebenssituation empfohlen werden.
Und ich mag es gar nicht, wenn das dann alles auf einmal null und nichtig ist nur weil der Hund nicht in einer deutschen Wurfkiste lag, sondern in nem spanischen Schuppen. - Vor einem Moment
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