Der RETRIEVER Laber-Thread

  • Das klingt schon so als hättest du dich genau informiert ;)
    Im Prinzip hast du Recht, sie haben Feuer wenn es ums arbeiten geht, wobei man da ehrlich sagen muss, mehr als 2 x 30 Minuten Dummy die Woche muss es nicht sein, kann es aber durchaus. Ich hab so die Erfahrung gemacht, dass zu oft was üben auch dem Hund das ganze etwas verleidet, also zigmal ne Markierung oder ein Voran auf dieselbe Stelle taugt dem Chessie nicht.
    Ein-Mann-Hunde sind es auch, der Rest muss sich erstmal beweisen bzw. nen Leckerlie parat haben, damit Herr Chessie auch mal Sitz macht.
    Erwachsen sind sie auch, was nicht heißt, dass sie nicht kaspern können.
    Mit der Härte muss man vorsichtig sein, der Chessie ist ein harter Hund, aber Härte an sich mögen sie gar nicht bzw. sind sie da sehr sensibel, sie machen dann in der Regel dicht und man kriegt sie nur zu etwas, was sie selber auch wollen.
    Also nur nett sein geht auch nicht, weil sie dafür einfach zu selbstständig sind, aber der Spruch "you must negotiate with a chesapeake" kommt einfach nicht von ungefähr ;)


    Schutztriebtechnisch finde ich meinen Chessie sehr alltagstauglich, er kommt dauernd mit ins Geschäft, hat also viel Kontakt zu fremden Menschen und bisher liebt er wirklich jeden, da muss man eher schauen, dass er auch lernt, dass man nicht jeden ausgiebig begrüßen muss, ebenso bei Hunden. Bei Treffen mit anderen Chessies hält man schon die Rüden auseinander, aber die können eigentlich alle nebeneinander liegen ohne sich zu fressen, also was die Agression mit anderen Hunden angeht haben wir hier schon sehr weichgespülte Exemplare in Europa.


    Wenn ihr also sagt es passt nicht ist das ja okay, ich wollte nur wissen, ob ihr das sagt wegen Monster Chessie, oder ob es ne realistische Einschätzung ist.

  • Oh nein, ein Monster ist der Chessie aus meiner Sicht überhaupt nicht, und wäre ich alleine, käme er durchaus in Betracht! :-) Ich kenn das ja schon mit dem Schutztrieb und dem Rüdenproblem, wenngleich ich auch ehrlich bin und sage, dass es vielleicht durchaus mal nett sein könnte, weniger aufpassen zu müssen, speziell bei fremden Hunden oder Menschen. Klar muss ich bei Retrievern dann auf andere Sachen aufpassen (Stichwort Jagdtrieb), aber es ist dann doch etwas anderes. Aber ausschließen will ich persönlich gar nichts, erstmal kommt der Toller- und wenn wir dann nach ein paar Jahren Lust auf einen Zweithund haben, denke ich nochmal über einen Chessie für mich nach. Find ich aber toll, dass du mit den Vorurteilen aufräumst, die Chessies sind da ja wohl auch ein bißchen mißverstanden manchmal und werden als absolute Expertenhunde gehandelt, an die man sich nur mit 50 Jahren Hundeerfahrung ranwagen darf. :flucht:

  • :roll: Japp, genau diese Expertenhunde sind das, absolut. Ich hab vorher ein Diplom gemacht, was von den Gurus abgesegnet wurde, dann durfte ich in den erlauchten Kreis der Chessiehalter eintreten :dafuer:
    Also ich glaube gegen nen Aussie x Kangal-Mix kann ein Chessie nicht so viel komplizierter sein, es bleiben eben doch Retriever. Und beim Jagdtrieb muss ich sagen, da hab ich jetzt diesen Frühling das erste Mal die Situation, dass er nem fliehenden Fasan tatsächlich hinterher geht für ein paar 100m. Das waren aber immer Situationen, wo ich vorher gepennt habe und mein Schäferhund war länger weg.

  • Ich muss halt auch sagen, ich weiß nicht wie da die Relation ist. Schutztrieb kann aus dem Mund verschiedener Rassenhalter etwas ganz verschiedenes sein. Allerdings hab ich schon das Gefühl, dass die Retrieverfraktion im Allgemeinen recht 'verwöhnt' ist- Retriever sind ja im Vergleich doch relativ leichtführig und zugänglich. Was also heißt genau Schutztrieb beim Chessie? Reden wir hier von weichgespültem Trieb (in der Dämmerung und im Dunkeln aufmerksamer, evtl. auch mal mit bellen), oder lässt er niemand fremdes ins Haus? Du sagst ja, deiner lässt jeden rein und macht diesbezüglich keine Probleme. Aber wie genau soll das im Allgemeinen sein? Ist deiner da untypisch?


    Ich hab den Mann zumindest schonmal soweit bearbeitet, dass er sich die Hunde mal in natura anschaut. Praktischerweise gibt es eine Chessiezucht zehn Minuten von hier... :pfeif:


    Ich muss sagen, grundsätzlich finde ich die Wahl zwischen den Retrievern schwer. Ich kann mich tatsächlich für viele Eigenschaften erwärmen, es ist das 'Grundretrieverwesen' was mich so anspricht. Sicher sind alle Retriever unterschiedlich, aber es ist bei mir jetzt nicht so, dass ich mit fröhlich- netten- Clown- Hunden und ernsthaften Hunden nicht gleichsam etwas anfangen könnte, sprich, ich könnte mich schon gleichzeitig für Flat und Chessie interessieren. Zwei verschiedene Hunde, aber beide sehr interessant. Man würde dann eben Flexibel auf die jeweiligen speziellen Eigenschaften des Hundes eingehen.

  • Nachdem ich nen Terrier hab, fand ich den Schutztrieb beim Curly (der Mutter und der Halbbruder von Leo) sehr angenehm. Sie preschen nicht vor und machen Radau, sondern zeigen durch ihre Präsenz was Sache ist.
    Die Mama von Leo war über uns als Besuch nicht sooo begeistert, aber bellte uns nicht an, sondern stellte sich zwischen uns und Welpen und man merkte ihr an, dass sie ernst machen würde, wenn wir ihren Welpen irgendwas tun würden.
    Ich finde diese Art des Schützens sehr gut im Alltag händelbar.

  • Also das einzige Mal, wo Logray mal in der Öffentlichkeit gewufft hat bzw. Präsenz gezeigt hat war als ein einsamer Angler hinter uns in der Dämmerung lief. Der war ihm nicht geheuer und ich muss sagen, wenn mein Hund der sonst jeden Fremden vorbehaltslos begrüßt mich da warnt, halte ich mich da auch besser dran. Ich denke, es lag an der Anglerausrüstung und dem damit komischen Gang (der schleppte ja was mit) und ich hab ihn dann angeleint und gut war.
    Als Welpe durfte er gezielt das, was man mit einem Labbi nicht machen sollte - alles und jeden begrüßen und Lecker abstauben.
    Aber ich kann nur jedem raten, wenn ein Chessie vor einem steht und dich anschaut und dabei total ruhig ist, aber nicht freudig ist, nichts doofes zu tun. Die wissen, was sie tun müssen und im Ernstfall würde ich mich jederzeit auf ihn verlassen als auf den eigentlich Wachhund Schäfertier, der bellt zwar viel schneller, aber das war es dann auch schon.
    Aber bisher finde ich den Schutztrieb wirklich eher lachhaft, das ist eben aus Sicht von Retrieverhaltern geschrieben und da gilt ein Labrador ja schon als unheimlich aggressiv, wenn der einen fremden, gleichalten Rüden mal anknurrt.
    Und aus eigener Erfahrung. Ich bin in den Garten einer Chessiezüchterin gestiefelt und in dem Moment ließ sie ihre 4 Hunde los - bis auf viel Gebelle und anschließendes Leckerlieverteilen ist nix passiert, ich glaube aber weglaufen hätte ich auch nicht probieren sollen :p

  • Achja, schick mir mal per PN welche Chessiezucht da ist. Die meisten kenne ich mittlerweile und in NRW gibt es zwar einige, aber eben die meisten sind mir bekannt. Und evtl. hab ich ja noch einen Tipp für euch.

  • Okay, wie ihr das beschreibt- das ist wirklich lachhaft. Jedenfalls klingt das nach nichts, worüber man sich ernsthaft Sorgen machen müsste. Ich hatte mir darunter ganz was anderes vorgestellt.


    Aber dass der Chessie ein 1- Mann- Hund ist stimmt, ja? Wie weit geht das? Wird alles, was von anderen kommt, mehr oder weniger ignoriert?

  • Also gestern haben meine Freunde mit meinem rumgealbert, sie sagten Sitz und schmissen ihm ein Spielzeug und er machte auch Aus und alles. Aber ich dagegen kann eben mit ihm dann auch in derselben Situation Übungen aus dem Dummybereich machen, jederzeit Aus verlangen und generell würde er nicht bei anderen sitzen bleiben wenn die was werfen. Nur mal so als Beispiel.
    Also wenn du dich drauf verlassen können musst, dass der Hund auf andere so gut hört wie auf dich ist der Chessie nicht der richtige Hund.
    Ansonsten empfehle ich mal wieder das chesapeakeforum.de da findest du noch viiiel mehr Infos.

  • Ah, danke! Ach weißt du, WENN Chessie, dann eh als Zweithund zum Toller. Und das wäre dann wahrscheinlich eh komplett mein Hund, da wär es nicht schlimm, wenn er auf mich am besten hört. :pfeif:

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