Eine Zuchthündin bei sich aufnehmen?

  • Hallo,


    Ganz vorab möchte ich freundlichst darauf hinweisen, dass ich bitte-bitte-bitte nur Antworten möchte, die mir auch wirklich weiterhelfen, ich möchte keine Hass-Paroden oder Geschimpfe, ich möchte einfach nur eure Hilfe und sachliche Meinung dazu. :smile:


    Und zwar hat mich die Züchterin meiner Ersthündin gefragt, ob ich nicht die jetzt 4 Monate alte Hündin von ihr bei mir leben lassen möchte, da ich ja ohnehin gerne einen Zweithund hätte. Die Voraussetzungen für einen zweiten Hund sind gegeben, allerdings habe weder ich noch die Züchterin Erfahrungen damit gemacht, es wäre für uns beide also Neuland was es zu erforschen gibt.
    Von einer Bekannten, die ich aber nur über das Internet kenne, habe ich eben gehört, dass der Welpe bei ihr aufwächst und lebt und sie mit ihm die Zuchtzulassungsprüfungen macht, auf Ausstellungen gehtund die nötigen Röntgenaufnahmen und Untersuchungen machen lässt usw. und dass, wenn die Hündin erfolgreich belegt ist, sie dann für die Zeit zur Züchterin geht und danach wieder zurück.


    Jetzt ist meine Frage, ob hier jemand Erfahrungen damit gemacht hat, das selbst macht und wie das Finanzielle in eurem Fall geregelt wird. Da haben wir beiden ehrlich gesagt auch keine Vorstellung.


    Dass die Hündin natürlich noch nicht ausgewachsen ist und es keine 100%ige Sicherheit gibt, dass sie für die Zucht geeignet ist, ist klar, aber darum gehts mir gerade auch nicht. Auch nicht, dass dieses Hin und Her-Reichen Stress für Hund und Halter sind, kann ich mir vorstellen, allerdings würde sie schließlich nicht jede Läufigkeit belegt. Versteht mich nicht falsch, ich habe das alles im Hinterkopf, keine Frage, es ist ein Hund, ein Familienmitglied und keine Gebärmaschine die ich auszubeuten will, weder ich noch die Züchterin.
    Nachdem das alles bedacht wurde, gehts mir nun um das Finanzielle.


    Ich bedanke mich für eure Antworten! Gerne auch per Privatnachricht. :smile:

  • Ich würde es nicht machen. Ich finde es grundsätzlich nicht schlimm, wenn der Hund bei jemand anderem lebt als es auf dem Papier angegeben ist - kriegt der Hund ja nichts von mit. Allerdings halte ich es für sehr stressig für die Hündin, wenn sie dann zur Geburt der Welpenn zur Züchterin aus ihrem gewohnten Umfeld weg muss - denn in ihren Augen bist du ja ihr Zuhause. Eine Mutterhündin, die viel Stress während der Trächtigkeit hat, kann das durchaus auf die Welpen übertragen, und das wäre nicht gerade förderlich für den Nachwuchs. Und ein Umzug bedeutet nunmal Stress.

  • Mal abgesehen, dass ich generell keinen Hund vom Züchter aufnehmen würde, finde ich es arg komisch, dass sich jemand einen Welpen zulegt und diesen dann mit 4 Monaten auf einmal abgeben muss. Gerade da ein Züchter ja schon Erfahrung mit Hunden hat. Ne sorry. Ich finde die Leute sollten sich Gedanken machen BEVOR sie sich einen Hund zulegen. Und wie kann man bitteschön mit einem gerade mal 4 Monate alten Hund schon auf Ausstellungen gehen? Und bringt es überhaupt was einen 4 Monate alten Hund auf irgendwelche Krankheiten hin Röntgen zu lassen?
    Und mal im Ernst. Die Hündin soll bei dir leben, nachdem sie in der wichtigsten Phase aus ihrem Zuhause gerissen wird, aber für die Welpen dann immer für 2-3 Monate zur Züchterin zurück? Sie soll also hin und her geschoben werden? Wie oft im Jahr wollt ihr das machen? Also bitte, ein Hund ist doch kein Wanderpokal den ich mir mal in das eine Regal stelle und dann in das andere.


    Zitat

    Nachdem das alles bedacht wurde, gehts mir nun um das Finanzielle.


    Das glaube ich dir gerne! Was für Vorstellungen hast du denn wie viel du an dem Hund im Jahr verdienen wirst?

  • So unüblich ist diese Praktik gar nicht, ich hab das schon öfter mitbekommen.
    Was das finanzielle angeht ist es schwer einen Richtwert anzugeben.
    Manche bekommen den Welpen dafür günstiger manche sind auch so bescheuert den Wisch einfach so zu unterschreiben. :)
    Ein lukrativer Nebenverdienst ist es sicher nicht, meist profitieren die Züchter deutlich mehr davon.

  • Ganz ehrlich? Ich würde das nur machen, wenn du mit der Züchterin rundum sehr, sehr auf einer Linie liegst, sonst ist das Konfliktpotential einfach zu groß.


    Ich mache ein bißchen sowas Ähnliches, indem ich ab & an mit einer Freundin gemeinsam Pferde züchte. Bei uns geht's seit 15 Jahren und 3 Pferde-Generation gut, aber wirklich NUR, weil wir im Grundsatz so sehr einer Meinung sind und uns dann über alles andere gut verständigen können.


    Ansonsten, wie gesagt, ist das Potential für Reibereien endlos. Das fängt beim Finanziellen an und gipfelt im Grundsätzlichen. Wie, zum Beispiel, würde es dir damit gehen, wenn die Züchterin später "deine" Hündin, an der du wahnsinning hängst, zu einer dir total unpassenden Zeit von einem Rüden belegen lassen wollte, den du schlichtweg grauenhaft fändest? Und wie käme sie damit klar, daß du dich gegen einen Plan stellen würdest, der ihr sehr am Herzen liegt? Und so weiter...


    Sowas ist schon eine Entscheidung, die man sehr gut und sehr weit überdenken sollte.

  • Zitat

    Mal abgesehen, dass ich generell keinen Hund vom Züchter aufnehmen würde, finde ich es arg komisch, dass sich jemand einen Welpen zulegt und diesen dann mit 4 Monaten auf einmal abgeben muss. Gerade da ein Züchter ja schon Erfahrung mit Hunden hat. Ne sorry. Ich finde die Leute sollten sich Gedanken machen BEVOR sie sich einen Hund zulegen. Und wie kann man bitteschön mit einem gerade mal 4 Monate alten Hund schon auf Ausstellungen gehen? Und bringt es überhaupt was einen 4 Monate alten Hund auf irgendwelche Krankheiten hin Röntgen zu lassen?
    Und mal im Ernst. Die Hündin soll bei dir leben, nachdem sie in der wichtigsten Phase aus ihrem Zuhause gerissen wird, aber für die Welpen dann immer für 2-3 Monate zur Züchterin zurück? Sie soll also hin und her geschoben werden? Wie oft im Jahr wollt ihr das machen? Also bitte, ein Hund ist doch kein Wanderpokal den ich mir mal in das eine Regal stelle und dann in das andere.


    Hund vom Züchter, oder nicht. Das ist jedem selbst überlassen. Und sie haben sich den Welpen nicht zugelegt, sie ist eine Hündin aus ihrem letzten Wurf. Es geht nicht ums "aufeinmal abgeben". Ich habe nicht geschrieben, dass ich mit dem Welpen auf die Ausstellung gehe, sondern nur, dass ich dann gehen würde. Ich sagte nicht, dass der Welpe schon geröngt wird, sondern dass ich das dann bei Zeiten machen lassen würde. Und wie ich sagte, wird sie nicht bei jeder Läufigkeit gedeckt, das ist abartig. Verdienen will ich nichts. Für mich ist sie einfach meine Hündin die zur Familie gehört.
    Aber soviel dazu, dass man gerne nur Hilfe benötigt, es war klar, dass gleich alle wieder losschreien.... Das ist traurig, hätte ich mir denken können. Widerspruch ist okay, aber nicht, wenn man einfach unbedacht drauflosballert.


    Danke.

  • Das Auslagern von zukünftigen Zuchthündinnen ist keine seltene Praktik.
    In der Regel übernimmt der Züchter sämtliche Kosten. D. h. er bezahlt Futter, TA, nötige Untersuchungen und die Gebühren der Zuchttauglichkeitsprüfung. Im Gegenzug hat der Halter der Hündin dann aber keinen Anspruch auf einen Welpen zum ermäßigten Preis.


    Anders ist es bei einem Mitbesitz. Da teilen sich Halter und Züchter die Kosten.


    Natürlich sind das keine gesetzlichen Vorgaben. Individuelle Verträge, wer für was zuständig, wer was bezahlt, sind immer möglich.


    Gaby und ihre schweren Jungs

  • Also ich habe davon auch schon gelesen - wie Quebec es schrieb.


    Gibt es denn bereits einen Vorschlag / Einigung bzgl. der Kosten?!
    Wenn es der Züchterin darum geht die Hündin wieder in die Zucht einzugliedern sollte sie mMn auch die Kosten für Zuchttauglichkeit/Ausstellungen/Untersuchungen... zahlen.


    Soll der Hund dann Dir komplett gehören?


    Habe auch gehört, dass einige Züchter vertraglich sagen 2-3 Würfe und dann war es das.


    Die Sache, die mich noch interessieren würde....was passiert wenn sich der Hund nicht zur Zucht eignet? Mit 4 Monaten kann man das mit Sicherheit noch nicht sagen.

  • Leseverstehen scheint ja nicht so die Stärke einiger zu sein, aber gut, evtl antworten wir mal auf die Frage :hust:




    Wie man solche Abkommen regelt, kommt wohl auch davon ab, wie es dann schlussendlich weiter gehn soll, nach dem Wurf - Also, ist es dann dein Hund, oder gibt es eine Teilhaberschaft, etc.



    Bei der klassischen Zuchtmiete ist es zumeist so, dass der Hund komplett dein Eigentum ist, du für alle Untersuchungen, AUsstellungen, etc aufkommst und dafür dann von der Züchterin pro Wurf einen gewissen (höheren) Betrag erhälst, der diese Kosten deckt. Allerdings liegt dann das Risiko bei dir.


    Andre Möglichkeit ist z.B. aber auch, dass die Hündin erstmal Eigentum der Züchterin bleibt, aber du für die "laufenden" Kosten der normalen Haltung aufkommst, wie wenn es dein Hund wäre. Untersuchungen, Kosten für Ausstellungen, Ausbildung, Zuchtzulassung übernimmt bereits die Züchterin. In der Regel geht das Eigentum nach dem Wurf dann an dich über - Der Welpenpreis ist quasi Lohn für die Aufzucht. Hier liegt das Risiko tendentiell eher beim Züchter.



    Ich persönlich würde die erste Möglichkeit bevorzugen, einfach weil hier die Eigentums und Verantwortungsverhältnisse immer geklärt sind. Keiner garantiert einem bei einem 4 Monate alten Hund, dass er irgendwann a) die Zuchttauglichkeit erlangen wird und das man dann b) auch wirklich mit ihm züchten sollte.
    Er kann ein Gesundheitsergebnis bekommen das nicht passt, die Prüfungsergebnisse können nicht so sein wie gewollt oder er kann sich wesensmäßig in eine andere Richtung entwickeln als gedacht. Beim ersten Fall ist das dann eben dein eigenes Risiko, aber der Züchter kann dir dann auch nichts, denn es ist ja dein Hund. Beim zweiten Fall gehts dann gerne mal mit dem richtigen Streit los... denn es könnte ja durchaus deine Aufzucht daran Schuld haben, dass es sich so entwickelt hat. Gerade bei Wesensgeschichten. Evtl hat man irgendwann auch einfach unterschiedliche Ansichten darüber, wie was zu laufen hat, welcher Rüde gewählt wird, etc.
    Oder wir denken mal an den Worstcase..... Hündin hat Pyometra, muss notfallmäßig kastriert werden und Züchter ist nicht erreichbar - oder Hündin haut aus welchem Grund auch immer ab und läuft vors Auto.
    Ich denke es wird klar, worauf ich hinaus will.


    Andersrum kann bei einem Wurf eben auch immer etwas passieren,... du übergibst dann bei Fall 1 die Verantwortung für deine Hündin an die Züchterin.




    Noch kleines OT: Ich denke nicht, dass wenn man das ordentlich aufzieht und die Hündin ein entsprechend gefestigtes Wesen hat, dass es dann zu großem Stress kommt. Das ist wohl eher ein Problem des Menschen.

  • Ja, das stimmt. Daran hab ich auch schon gedacht; Was, wenn der Hündin was passiert? Wenn sie nicht zur Zucht taugt, sie krank wird etc. Wer kommt dann für den "Schaden" auf etc. Ich werd mir deine, Bordys, Vorschläge mal rauskopieren und ihr unterbreiten und uns zusammensetzen. NOCH ist ja nichts entgültig entschieden, die Tendenz ist allerdings da. Nicht ohne Grund wollt ich mir hier Hilfe holen :smile: So naiv bin ich dann doch nicht.

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