Sehnenrisse Pfote - Versteifung/Orthese?

  • Ich hole mal etwas weiter aus, damit keine Missverständnisse aufkommen.


    Vorsicht sehr lang!!


    Finya ist im Juli 2011 bei mir eingezogen, damals war sie schätzungsweise 3 Jahre alt. Die aktue Verkürzung hatte sie damals schon. Laut Orga stammt die Verletzung von einem Traktorunfall und war damals etwa ein Jahr alt.
    Beim ersten TA, bei dem ich mit Finya war, hat sie einen Schuh bekommen und ich die Worte, "Schauen wir mal, ob es sich so von alleine gibt."
    Beim nächsten TA (diesmal ein Spezialist auf dem Gebiet) wurde mir geraten, dass Bein versteifen zu lassen. Laut ihm waren eben die Strecksehnen gerissen. Er würde versteifen oder einen Fixatuer externe setzen.
    Ich habe mich dagegen entschieden und stattdessen im November 2011 mit Physiotherapie begonnen und zeitgleich eine Orthese anfertigen lassen, die sie leider nie tragen konnte, da die Sehnenverkürzung so stark war, dass sie nicht richtig darin stehen konnte.
    Sie bekam Massagen und passive Bewegungstherapie, sowie Laserakupunktur, ab Frühling 2012 auch aktives Bewegungstraining.
    Das ganze hat viel gekostet, aber leider kaum etwas gebracht.


    Im Juni 2012 hab ich Finya beim gleichen Spezialisten nochmal vorgestellt - er würde wieder versteifen - ich habe mich wieder dagegen entschieden, weil ich meinte, da geht noch mehr.
    Dann habe ich erstmal eine mehrmonatige Pause von der Physio gemacht. Mit der alten war ich nicht mehr zufrieden und ich hab einfach etwas Abstand zu dem ganzen Drama gebraucht.


    Im Oktober 2012 war ich mit Finya bei einem Neurologen. Er war der Meinung, dass Finya eine leichte Nervenverletzung hätte, dieser allerdings nicht komplett gerissen wäre - das Bein ist ja nicht gelähmt! Auch die Sehleistung am rechten Auge ist leicht eingeschränkt. Er empfiehlt ebenfalls weiter Physiotherapie zu machen.


    Im Dezember 2012 haben wir mit dem Unterwasserlaufband angefangen. Erst 2x/Woche, später 1x/Woche und schließlich 1x alle 2 Wochen. Sie lief immer besser, hat Muskeln aufgebaut, ist draußen schöner gelaufen. Ihrer PL hat das auch gut getan.
    Das hier ist ein Video vom März 2012:
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    Im April 2013 habe ich sie einem weiteren Spezialisten vorgestellt, dem, zu dem wir morgen nochmal fahren werden.
    Er war begeistert von Finyas bisherigen Fortschritten und hat mich darin bestärkt weiterhin Physiotherapie zu machen, operieren könne man immer noch!


    Im Sommer 2013 waren wir für 2 Monate in Deutschland - also Therapiepause.
    Danach ging es weiter, bis das UWL im Dezember 2013 kaputt ging und wir auf ein normales mit starker Dämpfung umgestiegen sind. Im Jänner (als sie wieder am UWL laufen konnte) hatte sie dann ihre absolute Hochphase - sie ist von selbst fast ausschließlich vierbeinig gelaufen, auch im Freilauf. Teilweise beinahe 1-2h durchgehend! Es war Wahnsinn!
    Leider hat sie die Pfote im Schuh immer verkehrt gehalten, ist also mehr auf den Gelenkrücken gelaufen (keine Ahnung, wie man das nennen soll).
    Dann Mitte Februar kam der große Einbruch. Es wurde immer schlechter und schlechter und seit etwa 2 Wochen läuft sie auch am UWL so grottig wie noch nie. Sie will das Bein kaum aufsetzen, hat offensichtlich Schmerzen dabei. Draußen legt sie sich nach etwa 20-30 Minuten hin und will nicht mehr weitergehen, lässt sich lieber tragen.


    Das ist das UWL Video von heute. Ich weiß, es ist etwas anders gefilmt, als das obere, aber ich finde man sieht, dass sie das Bein wesentlich zögernder einsetzt. Vor allem setzt sie wirklich nur noch die Spitze auf und nicht mal mehr die vorderen Ballen :/
    Um es mit den Worten der Physio zu sagen, "So schlecht ist sie noch nie gelaufen."
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    Danke dir Britta! Ich hoffe im Moment ehrlich gesagt inständig auf eine OP. Ich glaube einfach, dass es bei Finyas Problem irgendwo physiotherapeutische Grenzen gibt. Dagegen kommt man leider nicht an.


    Bonadea, ja, das mit dem MRT/CT habe ich mir auch gedacht. Mir würde das wohl nichts helfen, aber wenn die Ärzte dafür wissen, was genau sie operieren müssen, dann ist es mir das wert.

  • Oh weia.
    Was habt ihr schon durch!!!
    Dann bringt Physio etc. wohl leider nichts.
    Aber wenn es ihr durch die OP und mit Orthese besser geht, dann würde ich es auch machen lassen.
    Auch wenn die Zeit bestimmt hart wird nach der OP.
    Mich interessiert, was der Arzt morgen sagt.
    Ob das stimmt mit Boxen-Ruhe, wie in dem verlinkten Thread!
    Alles Gute morgen, Pfoten und Daumen sind gedrückt!

  • Ich drück Dir auch ganz doll die Daumen. Ich hab das immer mal mitbekommen mit Deiner Hübschen.


    Ein ganz anderer Fall und vermutlich keine große Hilfe: Mein Hund hat durch einen Hundeangriff eine durchtrennte Strecksehne im Karpalgelenk. (Die, die den ganzen Fuß wieder nach vorne holt). Sie hat also einen Schlackerfuß. Und sie hat super gelernt, damit zu laufen. Ich schätze, daß sie ihre Bein etwas stärker nach vorn schleudert aber im normalen Gang sieht man das nicht.


    Dein armer Hund hat seine Pfote ja "zur Faust geballt hat" - vielleicht ist dann wirklich die Durchtrennung der Beugesehnen eine gute Option. Vielleicht lernt sie, mit "Schlackerzehen" zu laufen, oder mit stützendem Schuh oder eben Orthese.
    Wenn die "Faust" jetzt durch einen Nervenschaden ensteht und gar nicht durch die Sehnenproblematik sieht die Sache vermutlich ganz anders aus. Au menno - ich drück einfach die Daumen!

  • Danke für die Videos - man sieht gut was du meinst. Vor allem zeigt sie im zweiten Video eine deutliche Stützbeinlahmheit, als täte ihr der Fuß wirklich weh. Im ersten Video fußt sie trotz des Sehenstelzfußes deutlich gleichmäßiger.


    Habt ihr mal versuchsweise Entzündungshemmer gegeben, seitdem sie so schlecht läuft? Ich meine, es könnte ja auch sein, dass sich zusätzlich eine Struktur durch die Belastung entzündet hat und Schmerzen verursacht und somit das "Schlechterlaufen" also vielleicht nicht direkt anatomischer/mechanischer Natur ist, falls du verstehst was ich meine.


    Im Prinzip kommen ja 2 Dinge in Frage ...


    1. Die vom Neurologen angesprochene "Radialis-Lähmung" (google mal, vielleicht findest du dazu noch was) - das würde insbesondere für ein "Trauma" sprechen.
    2. Muskelatrophie/Beugesehnenverkürzung, die entweder primär ohne Beteiligung eines Nervenausfalls zustande gekommen ist (angeboren?), oder eben durch eine traumatische Schädigung.



    Wünsche euch alles Gute!!!
    Berichte auf jeden Fall, wie ihr weiter verfahrt.

  • Die Videos sind sehr anschaulich,jetzt versteh ich euer Problem auch besser,danke!
    Armes Hinkelchen,kraul sie mal unbekannterweise vonner Lübecker Omi... :( :
    Ich drück euch die Daumen,erzähl dann mal...

  • Danke euch für eure Daumen!!


    So...um es kurz zu machen: Finya wird in 2 Wochen operiert. Die Beugesehnen sollen verlängert werden.
    Ich vertraue dem TA einfach mal, was anderes bleibt mir nicht übrig. Er hat auch ganz klar gesagt, dass es eine Art Experiment ist, er allerdings zuversichtlich ist, dass es gut klappen wird.
    Von einer Versteifung hat er mir klar abgeraten.
    Sie wird nachher viele Wochen eine Art Verband bzw. Gips tragen müssen und danach würde auch eine Orthese nicht schaden, da die verlängerte Sehne doch instabiler ist als eine gesunde (logisch).
    Soll sie von mir aus alles bekommen. Ich wünsche mir nur, dass alles glatt geht und meine Maus dann wieder schmerzfrei laufen kann.
    Sie ist jetzt sowieso völlig fertig mit der Welt und weiß zum Glück noch nichts von der ihr bevorstehenden OP.


    Leider finde ich dazu auf die Schnelle überhaupt keine Infos oder Erfahrungsberichte. Es ist also wohl wirklich ein eher seltener Eingriff.
    Ich sitze schon jetzt wie auf Nadeln, aber ich bin erleichtert, dass er nicht gleich gemeint hat, dass man gar nichts tun könne.
    Jetzt bleibt mir nur zu hoffen.





    @ Britta
    Ja, wir haben viel durch. Hätte ich anfangs schon mehr darüber gewusst, hätte ich bestimmt einiges anders gemacht, aber Wissen kommt halt nicht von heute auf morgen.
    Ich bin mir darüber im Klaren, dass das nicht unbedingt Finyas angenehmster Frühling werden wird und es wird bestimmt auch für mich hart, aber ich habe ihr nicht ohne Grund vor kurzer Zeit einen fahrbaren Untersatz besorgt. Das wird schon :D



    @ FarmCollie
    Die Sache von deinem Hund klingt aber auch nicht angenehm :/
    Wie darf man sich das vorstellen? Und wie klappt es, dass sich seine Beugesehnen durch den fehlenden Gegenzug nicht verkürzen?
    Hat er dadurch andere Probleme bekommen (Rücken, gegenüberliegendes Bein, etc.)?


    Also eine Nervensache ist es bei Finya nicht. Der TA hat auch heute nochmal ihre Reflexe getestet und die sind zwar, wie gesagt, etwas schwächer, als normal, aber sie sind da. Sonst würde sie das kaputte Bein ja auch einfach über den Boden schleifen.



    @ Bonadea
    Ja, sie lahmt auf dem zweiten Video extrem. Das tut schon beim Hinschauen weh :verzweifelt:


    Wir haben es kurzzeitig mit Schmerzmitteln versucht und einmal hat sie auch eine Injektion Neuraltherapeutika direkt ins Bein bekommen. Beides hat kein bisschen geholfen. Sie kann das Bein einfach nicht anders hinstellen. Die Sehne ist zu kurz.
    Es kann natürlich sein, dass sie im Moment einfach einen starken Arthritis Schub hat und deshalb schlechter läuft, aber wäre es über kurz oder lang nicht besser geworden, hätte ich sie sowieso operieren lassen.
    Dass sie die letzten Wochen so schlecht gelaufen ist, hat meine Entscheidung einfach beschleunigt.


    Radialis Lähmung habe ich schon oft gegoogelt. Dazu findet man auch sehr viel in verschiedenen Foren. Das hat sie eindeutig nicht. Sie hat sich das Bein nie wundgeschliffen! Sie hat die volle Kontrolle über das Bein (außer sie krampft gerade, wegen kaltem Wasser) und lässt es nie einfach runterbaumeln.
    Deine zweite Idee triffts wohl ziemlich - ich hoffe einfach, der TA liegt mit seiner Entscheidung richtig, aber ich denke schon.
    Darf ich fragen, wieso du dich in dem Bereich so gut auskennst? Arbeitest du in diesem Bereich?



    @ Sockeomi
    Du kriegst noch ne Antwort auf deine PN! :smile:

  • Hey, ja, ich hab das mit der radialis Lähmung gestern nochmal nachgelesen und es passt auch wirklich nicht so ganz zu dem was du schreibst, - passte halt in erster Linie aufgrund des Überkötens.


    Bin Tierärztin - Fange im April in einer Klinik an ;) Das macht einen natürlich noch nicht zum Spezialisten, deswegen verfolge ich euren Weg interessiert.


    Das mit der Sehnenverlängerung finde ich einen interessanten Gedanken - hab ne recht unspektakuläre Folie dazu, wie man sowas operativ angeht. Wenn sie dich interessiert schreib mir mal deine Emailadresse per PN, dann lasse ich sie dir zukommen.

  • Oh,...in der Tat,daß man zumindest eine Behandlungs-Idee hat,ist doch ermutigend!
    Ich hoffe mit Dir,daß alles gut geht und es Deiner Süßen danach besser geht!! :gut:
    Wie Du klingst,wirst Du ihr sicher mit viel Liebe über die doofe Zeit kurz nach der OP helfen,es gibt ja auch viel,was man so zum Spaß und fürs Hirn mit dem Hund spielen kann...
    Hab ich es überlesen,-gibt's schon einen OP-Termin?
    P.S.: zu Deiner Frage aus der pn... :smile:
    Paula war kein Sheltie,sondern ein kniehoher,kräftig gebauter Mix aus diversen Hütehunden,darunter viel Harzer Fuchs,Collie und Schäfi. Bei einem Gewicht von 18 Kilo ist sowas schon ein bissel ungünstiger,--Deine Maus ist leichter,stimmt's?

  • Jetzt hab ichs endlich geschafft alle Folien durchzuschauen - sehr interessant! Danke nochmal Jana!


    Und Sockenomi - Fini ist um einiges leichter - etwa 7,5kg wiegt der Zwerg :D
    Eine coole Mischung war deine Paula!




    Ich habe Finyas OP verschoben. Sie wird schon morgen operiert. Ich bemühe mich im Moment angestrengt mir keine Sorgen zu machen.
    Zurzeit klappt das noch gut, morgen wirds damit wahrscheinlich vorbei sein. :ugly:


    Nun ja morgen Abend weiß ich schon mehr...

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