Jagdhund erschießen, wenn es soweit ist?

  • Ich kenne 2 Wege.
    Der mit T61 den ich persoenlich ablehne ist so das das Tier narkotisiert wird und wenn es richtig tief weggetreten ist, T61 bekommt. Ist das Tier nicht weit genug weg, kommt es zu Todeskaempfen weil es alles noch mitbekommt, T61 verursacht unter anderem Nekrosen. Schoen wenn man nicht tief schlaeft. :mute:
    Das ist dann das wo der Ta nachspritzt wenn er es nicht fachmaennisch gemacht hat und das Tier Schnappatmung hat.


    Der Andere ist Pentobarbital, da sackt das Tier fast sofort weg und ist tot.


    Ich wuerde mein Tier auch nie erschiessen lassen, ich finde es aber toll wenn jemand den Abstand hat und das kann. Mal abgesehen von verboten oder nicht. Ich sehe es moralisch.

  • Moin,


    Zitat

    Sundri, du willst doch jetzt nicht wirkloich eine Lanze für das Erschießen eines Hundes brechen und den Usern hier suggerieren das Einschläfern ganz furchtbar ist / sein kann???


    Nein, suggerieren will ich gar nichts. Ich finde, es ist immer schrecklich, wenn man sein Tier gehen lassen muss, egal für welchen Weg man sich entscheidet. Und es ist eben, auch beim TA, nicht immer schön und auch bei sich zu Hause ist es nicht immer schön...... eine Betäubung, wie tierschutzrechtlich gefordert, ist keine Vollnarkose, also, folgere ich für mich daraus, das es Gründe für diese Vollnarkose gibt. Welche das auch immer sein mögen. Eben solche um das Erfahren des Sterbens zu verhindern und es schön scheinen zu lassen. Sterben ist nicht schön.... es sei denn man schläft einfach ein, aber wann kommt das schon mal vor?


    Ich will auch in keinem Fall gefragt werden, ob ich es für jemand anderen tun würde, ich bin hier ganz von mir und meinem Hund ausgegangen. Für meinen guten Jagdfreund würde ich es vielleicht in Erwägung ziehen, aber auch nur, wenn ich ihn gut kenne..... dazu kommt, ich selbst führe keine Waffe, weil ich die als Falknerin nicht brauche, ich brauche zwar den Jagdschein um den Falknerschein zu erwerben, aber ich brauche dann keine Waffen mehr, also hab ich bis auf Falknermesser auch keine.


    Ich glaube allerdings, das mein Hund, bei einem letzten Spaziergang mit Sicherheit einen schöneren Tod erleiden würde, als beim Arzt, vor dem er eh Angst hat..... allein der Geruch von Tierarztpraxen, mein persönliches Empfinden in dem Moment, meine spürbare emotionale Anspannung, mein Weinen - auf der Fahrt dorthin macht ihm, wenn er nicht schon halbtod ist, mit Sicherheit mehr Angst, als ein "Komm Süßer, machen wir unseren letzten Spaziergang, Du und ich....." Oder ist hier jemand, der freudigen Sinnes zu dem TA fährt - das will doch jeder nur hinter sich haben und das so schnell als möglich.


    Es ist auch keine Alternative für Hundebesitzer, sondern eine ganz persönliche Möglichkeit und Sichtweise. Darum muss man nicht streiten, man kann das verstehen, aber man darf das auch ganz anders sehen.


    Und ja, an dem Gedanken, dann lasse ich es eben jemand anderen tun...... ist auch was dran. Ich nenne das manchmal auch beim Namen, mich als Jäger machen viele Leute an und ich werde auch mal fix "Tiermörder" genannt, aber - zumindest all diejenigen die Fleisch essen, halten sich lieber bezahlte Killer, die sie Schlachter nennen, anstatt sich dem Thema persönlich zu nähern. Ich finde nicht, dass das besser ist. Mein Umgang mit dem Leben ist, seitdem ich töte, ein anderer, bewussterer geworden. Und nichts nimmt einem die Last, wenn der Schuß mal nicht gesessen hat und man das Leiden mitbekommen hat, auch das gehört dazu, auch wenn ich bisher Glück hatte und mir das nie passiert ist.


    Sundri


  • Mir geht es da wie Gaby. Ich persönlich könnte es nicht. =)


    Aber nach all den Kommentaren hier, finde ich den Gedanken, dass ein Jäger seinen eigenen Hund erschießt bzw. von einem Kollegen erschießen lässt, nicht mehr so abwegig. Allerdings NUR unter der Voraussetzung, es würde so laufen, dass der Hund nicht hingerichtet wird!!


    EDIT:
    Ich wollte noch was zu der Sache mit der Ehre schreiben:
    Ich habe meine Tasia nicht erschießen lassen. ABER ich habe ihr die Ehre erwiesen, in dem ich sie nicht hab leiden und gehen lassen.


    Warum hat das Erschießen des Jagdhundes was mit Ehre zu tun? :???:

  • Zitat


    Ihr redet immer alle von 2 Spritzen... :???: Meine TÄ setzt stets 3 Spritzen, so hab ich das bei ihr jedenfalls bis jetzt immer (leider) erlebt. Und kein Gezucke, kein Gekrampfe, noch nicht mal ein letzter tiefer Atemzug - meine Hunde hörten einfach auf zu atmen und waren auf der Stelle tot. War noch nichtmal ne Frage von Minuten, da ging es um Sekunden.


    Ich zitier mich mal selbst (s.o.). Weiß da jemand ne Antwort? :???:


    Ich hab meine TÄ nicht gefragt, warum sie 3 Injektionen setzt. Die letzte wäre wohl, wenn ich das richtig verstanden hab, noch nichtmal unbedingt nötig gewesen, aber vorsichtshalber, so meinte sie. Und es hat wirklich nur Sekunden gedauert.

  • Zitat

    Ich sehe es moralisch.


    Da stellt sich mir die Frage, was ist moralisch, was ist unmoralisch?


    Als Pferdebesitzer habe ich z. B. die Wahl einschläfern lassen oder Bolzenschuß.


    Wann handele ich moralisch einwandfrei, wann nicht?


    Gaby und ihre schweren Jungs

  • Zitat

    Ich kenne 2 Wege.
    Der mit T61 den ich persoenlich ablehne ist so das das Tier narkotisiert wird und wenn es richtig tief weggetreten ist, T61 bekommt. Ist das Tier nicht weit genug weg, kommt es zu Todeskaempfen weil es alles noch mitbekommt, T61 verursacht unter anderem Nekrosen. Schoen wenn man nicht tief schlaeft. :mute:
    Das ist dann das wo der Ta nachspritzt wenn er es nicht fachmaennisch gemacht hat und das Tier Schnappatmung hat.


    Der Andere ist Pentobarbital, da sackt das Tier fast sofort weg und ist tot.


    Ich wuerde mein Tier auch nie erschiessen lassen, ich finde es aber toll wenn jemand den Abstand hat und das kann. Mal abgesehen von verboten oder nicht. Ich sehe es moralisch.


    Ich kenne das von meiner alten Hündin auch so wie hier die zweite Variante.
    Sie bekam ein Betäubungsmittel in die Vene und ist innerhalb Sekunden eingeschlafen.



    Warum macht denn irgendjemand überhaupt die Methode mit diesem T61?
    Ist es billiger?



    Das erschießen finde ich im Grunde nicht schlimmer als Einschläfern.
    Ich hätte nur Angst, dass es doch nicht so klappt wie es sollte.

  • Nachja, es ist eine Hinrichtung, das kann man nennen wie man will. Auch wenn man es in Watte verpackt.


    Für mich kommt es nicht in Frage, ich will dabei sein, wenn es soweit ist, aber ich glaube, ich kann beim erschiessen nicht zusehen. Auch wenn ich nicht glaube, dass das eine besser als das andere ist, ich bin als Großstadtkind eben anders aufgewachsen. Wenn ich davon höre, was auf dem Dorf öfter passiert, oder es auch sehe, kann ich das aktzeptieren, aber bei meinen Eigenen gehts glaube nicht.


    ...vom Handy getippt

  • Zitat

    Da stellt sich mir die Frage, was ist moralisch, was ist unmoralisch?


    Als Pferdebesitzer habe ich z. B. die Wahl einschläfern lassen oder Bolzenschuß.


    Wann handele ich moralisch einwandfrei, wann nicht?


    So wie du es fuer dich als Moralisch siehst. :smile:
    Das kann unter Umstaenden voellig von der Moralvorstellung anderer abweichen.


    Warum T61? Keine Ahnung, beim Hund handelt es sich um Centbetraege was die Mehrkosten angeht.
    Mir hat mal ein TA gesagt dass er kein Pentobarbital nimmt weil das so dickfluessig ist und schwer durch die Nadel geht. :hust:

  • Zitat


    Genauso abgebrüht wie ein Ta der die tödliche Spritze setzt, wie ein Chirurg der in einen lebendigen Menschen schneidet, etc.
    Ich finde das hat nichts mit abgebrüht und herzlos zutun, sondern schlicht mit der Fähigkeit seinen Job zu erledigen und zwar sauber gewissenhaft und ohne sich von den eigenen Emotionen überrollen zu lassen.
    Bedeutet aber schlicht nicht dass es einem sehr nahe geht. ;)
    Ich weiß übrigends wie Tiere nach einem Schuß sterben und weiß auch wie fies es ist wenn ein Stück nur angeflickt wurde, aber ich weiß auch wie es ist wenn ein Tier beim Einschläfern einfach nicht sterben will.


    Ich seh das auch andersherum. Wenn es einmal so weit sein wird, dann brauche ich Hilfe, weil ich es alleine nicht kann, weil ich weder die Fertigkeit dazu habe, noch die Mittel.


    Ich seh das Sterben, egal wie, nicht besonders romantisch. Ich könnte meinen Hund nicht erschießen und ich glaube von mir, dass ich an dem Beruf des Arztes im Allgemeinen bezüglich des Sterbens und des Tierarztes bezüglich der Einschläferung, scheitern würde.


    Aber deshalb bin ich kulturell, moralisch und ethisch nicht der Bessere und schon gar nicht habe ich das Recht andere Leute, die das können, zu verurteilen.


    Ich hätte nicht den A**** in der Hose um das zu tun - so einfach ist es für mich und dazu steh ich...


    TanNoz: Aktive Sterbehilfe als Hinrichtung zu bezeichnen ist aber schon krass irgendwie... auf jeden Fall unterscheidet es sich in einem Punkt: es soll eine Hilfestellung, Erlösung sein, keine Strafe....

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