Ängstlicher Hund (Bleibt draußen einfach stehen)
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Ich übertrage gar nichts. Wie du lesen konntest, habe ich zu einer Einschätzung von einem Experten geraten. Anfangs bin ich auch anders vorgegangen, aber wirklich verbessert hat sich nichts. Ich rede auch nicht von Flooding oder dergleichen, sondern, dass ein Hund in seiner bekannten Umgebung auch länger als ein paar Meter mitgehen sollte. Warum läuft sie denn in fremden Umgebungen so viel besser? Darüber würde ich nachdenken. Und eben darüber, dass Leckerlie nicht immer das Nonplusultra ist. Es geht auch anders und trotzdem gewaltfrei.
...vom Handy getippt
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Hi
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Zitat
Wenn er das Futter nicht nimmt, ist das nicht schlimm, denn der wirkliche funktionle Verstärker ist der Rückzug ins "sichere Gebiet
Futter wird doch gar nicht benötigt, da der Verstärker wie gesagt der Rückzug ist :).
Es KANN lediglich als einen nützlichen Hinweis auf das Stressniveau dienen.
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Anhand der Beschreibung sieht sie doch so oder so, dass der Hund gestresst ist.
Der Hund ist seit fast zwei Jahren bei der Te und es gibt kaum Fortschritte. Warum nicht? Evtl weil man nie den nächsten Schritt gegangen ist?
...vom Handy getippt
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nehmen wir mal an das der hund auf geräusche reagiert (z.b die ballspielenden kinder) das würde schonmal erklären warum er abseitz im wald wenn dieser reiz fehlt entspannter ist...unabhängig ob man sie jetzt da durchgezogen hat oder nicht
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TanNoz... öhm kaum Fortschritte kann man auch nur sagen, wenn man den Hund nicht kennt O.o Die hat beachtliche Fortschritte gemacht. Sie spielt von sich aus mit anderen Hunden! Das war undenkbar vor 2 Jahren. Sie spielt mit Spielzeug! auch das war unmöglich damals... Sie findet sogar früher angsteinflößende Squeaker toll! Sie wedelt mit dem Schwank und zwar andauernd in der Wohnung, und das aus Freude und nicht aus Anspannung. Sie springt sogar spielerisch auf den Boden wenn man sie ermuntert... Sie nimmt mittlerweile Leckerlies, auch das war früher nicht möglich, es sei denn es war das Beste vom Besten. Sie frisst sogar mittlerweile wie ein normaler Hund fast alles ^^ Denn als wir sie bekamen, nahm sie nur ihr Bekanntes an. Nichtmal Käse, den Sie jetzt total mag. Die ersten Monate hat sie auf Couchlehnen, Tischen und Fensterbänken gehockt O.o Das macht sie nun alles nicht mehr. Dieser Hund hat gigantische Fortschritte gemacht! Sie kann sogar wunderbar alle Grundkommandos und nimmt ihr Futter nur auf Befehl.... Sogar Agility hat sie in der Hundeschule mitgemacht. Alle Vertrauensübungen hat sie erstaunlicherweise ruckzuck mit uns gemacht...
In unserer Wohnung ist sie fast immer ein ganz normaler, verspielter, anhänglicher Hund. Nur draußen ists halt immer wieder problematisch... Wir haben die "rabiate" Methode versucht, aber dieser Hund wird enorm schnell traumatisiert, wenn man Dinge übertreibt. Es sind auch momentan einfach wieder auf und ab Bewegungen... darum ja auch jetzt der Thread... Langsam werden ihre Fortschritte halt langsamer (was ja auch völlig normal ist) und wir bemerken halt, das dieses eine Problem hartnäckiger ist als die Früheren.
Wir haben ja damals professionellen Rat bekommen... Dass unser Hund halt einfach lieber drinne als draußen ist und wir, da sie so ängstlich ist und auch nur drinne richtig entspannt, sie halt drinne beschäftigen sollen und nur das Nötigste draußen machen sollen. Sie ist auch glücklich damit, warum also soll ich sie um jeden Preis nach draußen zerren, wenn sie drinne spielt, nicht unausgelastet ist und sogar immer wieder auf wenn auch kurzen Wegen andere Hunde trifft und somit nicht komplett auf die sozialisierung verzichten muss?
Wenn man IHR allerdings den Spaß schonend zurückgeben kann, ist das was anderes. Ich glaube halt nur dass dein Weg nicht für speziell diesen Hund geeignet ist :) Nicht dass ich nicht dankbar für den Ansatz wäre
Letztendlich denke ich aber, dass Misia mit einer Lern- und Trainingsmethode ne ganze Ecke besser bedient ist, da sie sehr wissbegierig und intelligent ist. Damit kommt man bei ihr vermutlich weiter :) Wenn ich auch noch vermute, dass die erste Hürde die Angst vor dem Clickergeräusch sein wird
LG
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Hallo Minervia,
ich kann dir bei deinem Problem nicht wirklich helfen, dafür müsste ich den Hund live sehen, aber ich möchte dir gerne sagen, wie es bei mir war und dir etwas Mut zusprechen.
Meine Hündin war auch sehr ängstlich, ich hatte zu Beginn jedoch noch eine souveräne Zweithündin, die ihr sehr viel Sicherheit vermittelt hat. Sicher ein großer Pluspunkt.
Bei meiner ist es an Silvester auch sehr schlimm. Das habe ich bis heute (4 Jahre) noch nicht wirklich im Griff. Sie ist dann auch nicht mehr ansprechbar und geht etwa 20 h nicht mehr auf’s Klo. Ich trage sie dann auf die Wiese raus alle paar Stunden, aber sie ist sowieso so gestresst, dass nichts mehr geht und sie sich verhält wie ein Fluchttier (also vermutlich wie deine in Extremform).
Ich habe damals (ohne Zweithündin) mit ihr einen Hundeverein aufgesucht. Der damalige Vorsitzende kannte sich zum Glück etwas mit Angsthunden aus und hatte ohne Zwang gearbeitet. Wir konnten zu Beginn nicht auf den Platz zu den anderen Hunden. Sobald sie andere Hunde sah, legte sie sich auf den Boden und man konnte sie sprichwörtlich über den Boden ziehen – sie stand nicht mehr auf. Deshalb empfahl er uns am Zaun in immer kleiner werdender Entfernung auf und ab zu laufen (anfangs etwa 20 m), während die Gruppe für „Minihunde“ dort trainierte (ihre Angst vor großen Hunden war größer). Nach einigen Wochen ging sie dann auch mehr oder weniger freiwillig mit auf den Platz. Wir bestanden letztes Jahr die BH. Jetzt nach 4 Jahren wöchentlichem Sozialisationstraining geht sie nicht nur freiwillig und gern auf den Platz, sondern sie fordert sogar größere Hunde zum Spielen auf und füllt sich nicht mehr gestört, wenn parallel auch noch zehn andere Hunde um sie rumwuseln (am Anfang blieb sie immer am Rand, jetzt ist sie mitten im Geschehen). Sie ist viel selbstbewusster geworden. V. a. machen wir nun noch einen „neuartigen“ Hundesport (Mobility) indem es permanent darum geht Ängste zu überwinden und das stärkt ihr Selbstbewusstsein ungemein. Neulich hatten wir eine Vorführung auf einem Stadtfest. Normalerweise verfällt sie bei diesen immer in Panik und zeigt das Verhalten deiner Hündin (weg, weg, weg), aber da das ganze Rudel dort war, war sie total gelassen. Sie füllte sich vollkommen sicher. Ich denke am Wichtigsten ist es daher bei der Sozialisation zu anderen Hunden anzusetzen. Sie kann ein souveräner Hund werden, aber meines Erachtens benötigt das sehr viel Zeit.
Meine Erfahrung ist: Wenn sie ansonsten gerne isst und sie beim Rausgehen nicht mehr isst, dann ist der Stresspegel so hoch, dass hier keine Lerneffekte möglich sind. Dann müsst ihr euch eine neue Lernumgebung suchen.
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Na da hattet ihr ja einen richtigen Profi an der Hand. *hust*
Es ist schön, dass sie so viel gelernt hat, aber vernünftig Gassi gehen könnt ihr ja immer noch nicht. Ich habe auch nicht gesagt prügelt euren Hund in den Wald. Aber mal was velangen kann man nach zwei Jahren schon.
Offensichtlich stört es euch ja und der Hund hat dadurch deutlich weniger Lebensqualität, aber macht wie ihr denkt. Mir hat ein kompetenter Trainer jedenfalls weitergeholfen.
...vom Handy getippt
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Ich kann mir vorstellen, dass die Situation "Wir verlassen das Haus" mittlerweile derart festgefahren ist, dass Ihr einen Weg finden müßtet, um das Ganze noch mal ganz von vorn anzugehen, bei dem aber die alten "Marker" dieser Lernsituation durch neue ersetzt werden. Etwas von Grund auf neu zu lernen ist leichter, als etwas fehl-gelerntes wieder auszubügeln, für Mensch und Hund. Deshalb würde ich es mir und dem Hund möglichst leicht machen wollen.
Irgendwas wird beim Rausgehen schief gelaufen sein - und das hat sich nun fest ins Hundehirn gebrannt.
Es ist schwierig, Vorschläge zu machen, wenn man das Drum-Rum nicht kennt. Was aber helfen könnte, sind Änderungen in den äusseren Umständen (die Vorbereitungen Eurerseits fürs Rausgehen ändern, auch den Ablauf des Rausgehens an sich ändern), die Örtlichkeiten wenn möglich ändern (gibt es eine Hintertür, Kellertür, die Ihr nutzen könntet), die Tageszeiten zum Rausgehen ändern (vielleicht mal nachts loslegen, wenn alles ruhiger ist draussen?), kleinschrittiger Arbeiten, z. B. wenn das Auto vom Hundetier als "sicherer Ort" eingestuft wird, das Auto immer weiter weg von der Haustür parken und jeweils bis zum Auto gehen und zum Spazieren gehen fahren....vielleicht sogar soweit gehen, ein anderes Geschirr zu benutzen, andere Schuhe, eine andere Jacke, die Schuhe woanders anziehen, etc. pp. - einfach so viel wie möglich, was Euch einfällt, um die Situation möglichst neu zu gestalten. Ggf. könnte man sich von einem HH mit bekanntem, souveränem Hund daheim "abholen" lassen und gemeinsam ein paar Meter gehen.
Ich glaube weniger, dass Euer Problem eine Frage der richtigen Methode ist, sondern ich denke wirklich, dass sich das Ganze durch die Erwartungshaltung des Hundes (rausgehen - also muss ich jetzt mal Angst haben) so verselbständigt hat, wie die berühmte sich selbst-erfüllende Prophezeiung. Deshalb würde ich weniger an der Methodik an sich rumprobieren, sondern die Lernsituation komplett neu gestalten, um völlig neue Bedingungen zu schaffen.
LG, Chris
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kennst du dieses buch, bzw. wurde es dir schon empfohlen?
ganz wichtig ist natürlich auch dein verhalten. mein hündin ist auch ein kleiner angsthase, vor allem bei lauten geräuschen, aber sie orientiert sich stark an mir. du must also auch an dir arbeiten und immer sehr souverän wirken.
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Zitat
Ich glaube weniger, dass Euer Problem eine Frage der richtigen Methode ist, sondern ich denke wirklich, dass sich das Ganze durch die Erwartungshaltung des Hundes (rausgehen - also muss ich jetzt mal Angst haben) so verselbständigt hat, wie die berühmte sich selbst-erfüllende Prophezeiung. Deshalb würde ich weniger an der Methodik an sich rumprobieren, sondern die Lernsituation komplett neu gestalten, um völlig neue Bedingungen zu schaffen.Wäre auch meine Vermutung...
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