Ängstlicher Hund (Bleibt draußen einfach stehen)
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Hallo,
Seit November 2010 haben wir unsere kleine Maus "Misia". Wir waren schon in einer Hundeschule und hatten auch damals mit der Lehrerin das Problem besprochen.
Also: Wenn wir mit unserer Maus rausgehen geht sie etwa 20 bis max. 200m dann bleibt sie stehen zittert und will nicht weiter. Sobald man zur Wohnung zurückgeht, läuft sie mit angezogener Leine vorweg und will nur noch rein ^^...
Dazu muss man sagen, die Kleine kommt aus dem Tierschutz, ist etwa 2006 geboren und hat vermutlich Einiges durchgemacht. Als wir sie damals aufgenommen haben, war es einfach nur schrecklich wie ängstlich sie war. Das hat sich zwar schon sehr gebessert, doch wirklich souverän ist sie nicht und wirds wohl auch nie. Dafür hat sie wahrscheinlich zu viel erlebt.
Wir haben versucht sie zu locken, was bei einem Angsthasen wie ihr nichts bringt, da nicht einmal Fleischwurst genommen wird wenn sie Angst hat. Auch haben wir schon versucht es "auszusitzen", doch da es definitiv Panik und keine Dickköpfigkeit ist, half auch das nicht.Wir wissen einfach nicht mehr was man da noch versuchen kann. Wenn sie mal komplett ängstlich ist(wenn auch selten), will sie auch nicht aus der Wohnung dann bleibt sie einfach stehen und müsste rausgetragen werden(In Absprache mit der Trainerin lassen wir es in solchen Momenten dann gut sein). Aber gut ist das doch auch nicht oder? Ich meine sie ist ja nicht bockig, wenn man sie dann herausträgt, trägt ihr Mensch sie aus ihren Augen doch in die Gefahr oder?
Leider hat sie dieses Verhalten schon seit dem ersten Silvester bei uns. Das war damals für sie wohl ein einschneidendes Trauma.
Mittlerweile akzeptieren wir, dass sie wenig draußen sein will und spielen dann halt umso mehr in der Wohnung. Außerhalb dieser spielt sie ohnehin nie, außer mal ganz selten mit Hunden die noch kleiner sind als sie :) Wobei auch das ein riesiger Fortschritt aus diesem Jahr ist. Unser Hund hat noch nie mit anderen Hunden gespielt ^^.
Also, dieses Problem wird man wohl ohnehin nicht anders beheben können, als durch allgemeine Angstreduzierung. Hat denn hier vielleicht einer Tipps dafür? Wir lassen sie schon viel bei Zerrspielen gewinnen und versuchen immer zu "ignorieren" wenn sie Angst hat, bzw. geben ihr dann ohne Verhätscheln und Babysprache/Mitleidssprache nen Rückzugsort.
Sie ist unser erster Hund und wir lieben sie wie sie ist. Aber so sehr sie auch schon Fortschritte gemacht hat, einige Probleme sind hartnäckig.
LG Kim
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Hi
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Hallo,
Macht sie denn ihr Geschäft draußen? Wie sieht es im Garten aus? Wie ängstlich ist sie in der Wohnung?
Ich würde mal Bachblüten probieren...
LG
Missa -
Wie verhält sie sich, wenn man einfach weitergeht?
Seid ihr schon mal mit ihr im Auto an einen anderen Ort gefahren und dort versucht spazieren zu gehen? Wie verhält sie sich da?
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Habt ihr schon nach dem Angstauslösenden reiz gesucht? Dieser sollte bekannt sein damit man eine Desensibilisierung starten kann. Oftmals ist das garnicht so leicht da der Hund wie du beschrieben hast nicht mal mehr futter annimmt (zeichen für hohes stresslevel durch zu hohen angstauslösenden reiz) dann kan dir ein tierarzt mit verhaltenstherapeutischer Ausbildung auch weiterhelfen um den Hund durch Medikamente überhaupt in einen Trainierbaren zustand zu versetzen falls du den reitz nicht kontrollieren kannst.
Bei manch anderen Hunden scheint sie entspannen zu können. Ist es machbar das ihr die Regelmässig trefft, diese euch vielleicht schon vor der Haustüre abholen?
Angst (hört sich bei dir schon fast hach Phobie an) ist ein ernstes thema und wird leider oft mit Bockig/sturer Hund und der aufforderung einfach weiterzugehen abgetan
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Danke schonmal für die prompten Antworten. :)
Ja, sie macht draußen ihr Geschäft. Es sei denn es ist mal wirklich was los (laute spielende Kinder vor der Tür, Böller o.ä.) Dann kann man es manchmal leider nicht vermeiden, dass es dann in die Wohnung geht :/ Aber das ist dann die Ausnahme. Garten haben wir leider nicht, aber bei den Eltern von meinem Freund ist sie auch relativ entspannt im Garten unterwegs.
Wenn wir Wegfahren geht es eigentlich. Weil sie nicht weiß wo ihr zuhause ist, denke ich. Da ists immer sicherer einfach mit uns zu gehen. Da wir an einer relativ gut befahrenen Straße wohnen lassen wir sie in dem 20m Radius noch nicht von der Leine. Dafür ist sie schon zu oft in Panik mal unkontrolliert zu Seite gesprungen, auch schon auf die Straße. Wir leinen sie in direkter Nähe zur Wohnung nur selten ab, nur wenn sie dann mal nen Schritt weiter geht halt. Aber leider müssen wir sie für jede größere Runde zuerst angeleint zu einem kleinen Wohn-/Waldgebiet führen, das liegt aber meist schon weit hinter ihrer Toleranzgrenze :). Aber auch da ist sie schon öfter mal nicht weitergelaufen.... Es ist auch unerklärlich manchmal... alles ist ruhig, friedlich und schön und sie bleibt stehen und zittert vor sich hin...
Jupp, das haben wir auch schon von Bekannten/verwadten gehört... So nach dem Motto: "Die stellt euch doch nur auf die Probe", oder "einfach ignorieren, die kommt schon wenn sie merkt, dass ihr den längeren Atem habt".
Aber man muss dazu sagen dass sie EXTREMST ängstlich war als wir sie bekommen haben.Kein Schwanzwedeln, sogar dauerhaft! eingeklemmter Schwanz die ersten Monate lang. Jedes Geräusch hat sie aufgeschreckt... Den ersten Tag nicht einmal gesessen, nur auf und ab gerannt... Sie ist sogar vor fast allen fremden Hunden weggerannt wie ne Bekloppte. Sie hat die ersten Monate nicht verstanden, dass die anderen Hunde nur spielen wollten und alles verknurrt was kam.
Leider haben wir keine Bekannten mit Hund, deswegen ist es schwer mit dem Treffen... leider...
Momentan suchen wir halt nach ner Wohnung auf dem Land, denn Wald und Felder liebt sie. Aber mit Hund ist das nicht so einfach. Vor allem im Hamburger Umland atm
LG
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Leine dran und laufen. Wir hatten das gleiche Problem. Madame wollte teilweise nicht mal die Treppe runter laufen. Ich war dann auf einem Seminar für Angsthunde. Ich bin nicht mehr zimperlich. Wenn ich nicht sehe was ihr Angst macht, z.B. ein lauter Müllwagen, der an uns vorbei will, wird gelaufen. Seit dem gibts bei uns keine Probleme mehr. Sie kann mittlerweile auch in Restaurants mit, hat kein Problem mehr mit Kindern und entspannt sogar in stressigen Situationen sehr schnell wieder.
Ps: Wichtig ist, dass ihr ihr Sicherheit vermittelt. Das geht aber nicht, wenn ihr mitleidet und ständig nachgebt. Gewisse Situationen muss sie aushalten. Natürlich fängt man da mit kleinen Reizen an. Ihr könntet, wenn ihr sehr unsicher seid, ob sie nun wirklich Angst hat, oder nicht doch etwas schauspielert, auch mal einen Experten drüberschauen lassen. Der kann euch dann auch Tips geben. Aber vorsicht, nicht jeder kennt sich wirklich mit Angsthunden aus. Leckerlie hat unsere übrigens auch nicht genonnen, wir haben über Leine gearbeitet und mit Stimme oder Streicheln belohnt.
...vom Handy getippt
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Hallo Kim,
Ich würde mit einem Clicker und einer Art "Pendeltraining" daran arbeiten. Ich fass mal grob zusammen, wie ich sowas mache, bei Interesse frag einfach nach ;o)
Ich würde drinnen zunächst den Clicker konditionieren und dann dem Hund beibringen, ein Target (ein Zielobjekt) anzustubsen. (Oder auf eins draufzutreten)
Dann würde ich mit dem Hund raus gehen und das Target in sehr kurzer Entfernung präsentieren und ein anstubsen abfragen. Gelingt es dem Hund, würde ich Clicken und sofort mit ihm zurück in Haus gehen und ihm auf dem Rückweg Futter anbieten. Wenn er das Futter nicht nimmt, ist das nicht schlimm, denn der wirkliche funktionle Verstärker ist der Rückzug ins "sichere Gebiet". Futter anbieten würde ich dennoch, denn daran kann man gut den Erregungszustand ablesen.
Solange sie noch Futter nimmt, würde ich (sehr kleinschrittig!!!) die Entfernung des Targets zum Haus steigern. Wenn sie dann irgendwann kein Futter mehr nehmen kann, würde ich nochmal eine Entfernung abfragen, die sie gut schafft und das Training für den Moment mit einer Superbelohnung abschließen. Gegen eigene Ängste anarbeiten ist extrem anstrengend, daher sind viele Pausen ganz wichtig.
Da es sich für mich so liest, als hätte sie einfach vor dem "Draußen" Angst, werdet ihr vermutlich nie einen Hund bekommen, der gern in fremden Gebieten spazieren geht. Aber so könntet ihr irgendwann eine Gassi-Runde als ungefährlich etablieren.
Ganz wichtig, überfordert sie nicht. Angstauslösenden Situationen hilflos ausgeliefert sein, vergrößert Ängste nur.
Dann könntet ihr ein Entspannungssignal konditionieren, das wird Euch draußen keinen komplett entspannten Hund bescheren, aber es kann immerhin helfen, ihr Erregungsniveau beträchtlich zu senken. Das kann auch gegen dieses "zitternd Festfrieren" helfen
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Also sorry Trill, aber wie lange soll sie denn so trainieren? Manchmal gehts eben nicht mit Leckerlie und wenn ich aus allem ein Thema mache, wirds für den Hund nicht leichter.
Ob der Hund Stress hat, muss ich auch so erkennen, Leckerlie hinhalten und gucken ob er es nimmt, halte ich für unsinnig.
...vom Handy getippt
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Je nachdem, wie gut man das macht, können zwei Pendeltraining Tage ausreichen, bis der Hund angstfrei aus dem Haus geht.
Der "Fresstest" ist insofern angebracht, als dass viele Hunde, bevor sie das körperliche Display für Angst zeigen, nix mehr fressen. So kann das Training optimiert werden.
Warum es für den Hund nicht besser ist, seine Ängste zu erkennen und diese zu bearbeiten, kann ich nicht nachvollziehen.
Was bei einem Großteil der Hunde mit der "Augen zu und durch" Methode passiert, kann man hier nachlesen https://www.dogforum.de/post9718653.ht…20bahn#p9718653.
Sei froh, dass dein Hund schnell habituiert, aber es ist gefährlich, die Erfahrungen mit solch einem Hund unreflektiert auf andere zu übertragen.
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TanNoz: Flooding (den Hund solange dem Reitz aussetzen bis dieser belanglos wird) ist natürlich auch eine Option. Allerdings baut man so erst mal zusätzlich druck auf und den hällt nicht jeder Hund aus. Viel schlimmer noch zu dem eigendlichen Angstauslösenden Reiz kommt nun noch der Druck über die Leine.
Ich finde es bei Welpen immerwieder spannen zu sehen was passiert wenn man in einer angsteinflösenden situation einfach die leine entspannt und die neugierde siegen lässt :-)
ist halt ein unterschied ob man seinem hund helfen will oder sein eigenes problem (das der hund nicht weitergeht) lösen will...
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