Hund wurde nicht sozialisiert und wirkt daher aggressiv
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Hallo!
Wer kann mir helfen? Mein Hund hat in seinen ersten Lebensjahren keinen Kontakt zu anderen Hunden gehabt bzw. teilweise in einem kleinen Rudel auf dem Grundstück gelebt, aber eben keinen Kontakt ausserhalb dieses kleinen Rudels/Grundstücks gehabt. In diesem kleinen Rudel kam er dann auch gut klar und hatte wohl die Chefrolle übernommen.Dann kam er zu mir. Nur reagiert er leider, anscheinenend aus Unsicherheit/Unwissenheit aggressiv auf andere Hunde.
Mit Hunden auf dem Hundeplatz die er lange kennt geht es. Er vermeidet aber Blickkontakt, besonders bei Nähe. Auch Enge erträgt er nur, wenn ein Mensch dazwischen ist. Er sucht auch auf dem Hundeplatz immer Schutz bei mir.
Wenn andere Hunde miteinander spielen wollen oder ein Hund plötzlich eine unerwartete Bewegung macht oder ihn zum Spielen auffordert wird er aber wieder aggressiv.
Das Hauptproblem besteht aber beim Spazierengehen. Da geht es bei alten/kleinen/ruhigen Hunden gerade so mit Ablenkung, aber bei allen anderen Hunden nicht. Entweder fixiert er andere Hunde oder ich habe das Gefühl als wenn er absichtlich rumtrödelt und schnuppert/pullert/pinkelt.
Das Komische allerdings ist, dass er sich friedlich verhält, wenn ich ihn vor dem Supermarkt anbinde und ein Hund kommt. Wenn jemand anders mit ihm spazieren geht, dann ist er zwar nicht wirklich friedlich, aber auch nicht so schlimm wie bei mir.
Bislang hiess es vom Tierheim und von Hundetrainern, dass er einfach viel Kontakt zu Artgenossen benötigt und es dann schon von alleine besser wird.
Tja aber das tut es eben nicht. Kontakt zu Artgenossen wollte er bislang eigentlich noch nie haben, also von sich aus ist er noch nie freundlich auf Artgenossen zu gegangen.
Ich erwarte auch nicht, dass er irgendwann noch anfängt mit Hunden zu spielen, aber ich würde mir schon wünschen, dass ich einerseits angstfrei in eine neue Hundegruppe auf dem Hundeplatz gehen kann und andererseits stressfrei an anderen Hunden vorbei gehen kann.
Ich habe nächste Woche nochmal bei einem anderen Hundetrainer einen Termin, es klang aber am Telefon schon nicht wirklich seriös.
Daher wollte ich hier mal nach Tipps/Erfahrungen fragen.
Also wer kann uns helfen?
Danke und Gruss.
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Huhu,
also Hundekontakt hatte er aber ja. Also müsste er ja in der Lage sein hündisch zu kommunizieren. Schon mal mehr als manch andere Hunde haben/hatten.
Was sagt denn das Tierheim? Die müssten ihn ja kennen? Ist er unsicher, aggressiv oder eher dominant?
Was heisst er wird aggressiv gegenüber anderen Hunden? Das er nicht freundlich auf Artgenossen zu geht heisst ja nicht, dass er den Kontakt nicht möchte. Dazu müsste man wissen, mit welcher Intention/Hintergrund der Hund das macht.
Wenn du am Telefon schon kein gutes Gefühl hast - warum hast du das denn? Dann solltest du dir vielleicht jemand anderes suchen.
Ausserdem solltest du gerade in eine Hundeschule nicht mit der Angst gehen es könnte was passieren. Ein Trainer sollte Sicherheit geben und dir/euch helfen. Gerade da kannst du eigentlich entspannt sein.
Von wo kommst du denn, vielleicht kann man dir nen Tipp bezüglich Trainer geben?
lg
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Wie gesagt das Tierheim meinte er braucht Zeit. (Tja nur wie lange? Wie er irgendwann an Altersschwäche stirb?) Keine Ahnung ob er unsicher, aggressiv oder dominant ist)
Aggressiv heisst in dem Fall, dass er auf andere Hunde losgehen will, er stürzt sich also nach vorne in die Leine und macht dabei ein riesen Theater.
Trainer Tipps haben mir bislang nicht weiter geholfen. Ich gehe jetzt nur nochmal zu dieser Trainerin da sie günstig ist. Wenn die mir nicht weiter helfen kann, dann werde ich dieses Jahr keinen weiteren Trainer mehr aufsuchen, da es hier sonst keine günstigen Trainer mehr gibt, ich aber auch nicht 2 Stunden Autofahrt in Kauf nehmen will.
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Hallo, ich kenne Dein Problem nur zu gut: Mein Tipp - kauf Dir einen Clicker und les Dich hier https://www.dogforum.de/zeigen-und-ben…0und%20benennen durch, hat mir zumindest super geholfen. Ich erzähl mal kurz:
Lola ist so wie Deiner: Total aggro auf alles was 4 Beine hat - und sie ist sozialisiert: immer mit anderen Hunden Gassi gegangen, durfte zu jedem hin - HIER liegt der Fehler: sie hat dadurch gelernt, selber zu regeln - was in ihrem Fall nicht grad super ist, denn sie ist damit total überfordert. Wenn sie einen Hund sieht geht sie unweigerlich nach vorne und macht ein Riesentheater.
Dann hab ich letztes Jahr den Z+B-Thread entdeckt, und mir gedacht, das probierste jetzt mal aus. Was soll ich sagen, es klappte hervorragend. Heute sind wir soweit, das sie in der Lage ist, zu von mir ausgesuchten Hunden Kontakt aufzunehmen, ohne diese erst schreddern zu wollen. An der Leine reicht ein Click und Griff ins HB und wir können ruhig vorbeigehen.
Du siehst, es ist noch nicht alles verloren, vielleicht hilft Dir mein Tipp - nicht jeder Hund ist ein Clicker-Hund .... Ich wünsch Dir viel Glück und berichte mal .... -
Zitat
Mit Hunden auf dem Hundeplatz die er lange kennt geht es. Er vermeidet aber Blickkontakt, besonders bei Nähe. Auch Enge erträgt er nur, wenn ein Mensch dazwischen ist. Er sucht auch auf dem Hundeplatz immer Schutz bei mir.Das Hauptproblem besteht aber beim Spazierengehen. Da geht es bei alten/kleinen/ruhigen Hunden gerade so mit Ablenkung, aber bei allen anderen Hunden nicht. Entweder fixiert er andere Hunde oder ich habe das Gefühl als wenn er absichtlich rumtrödelt und schnuppert/pullert/pinkelt.
Er meidet Blickkontakt zu den anderen Hunden? Ganz normales deeskalierendes Verhalten.
Auch das trödeln und schnüffeln gehört in den Bereich Beschwichtigung. Er wünscht keinen Kontakt und schon gar keine Auseinandersetzung. Im Grunde ist dein Hund völlig
normal und es ist ebenso normal, dass ein erwachsener Hund nicht jubelnd jedem anderen
Hund um den Hals fällt. Das stellen sich nur Menschen so vor. Und zum wirklich spielen
gehört auch Vertrauen zum Hundespielpartner. Meine erwachsenen Rüden spielen nur
miteinander oder mit Hunden die sie gut kennen.
Wenn er sih hinter dich stellt ist das doch gut, versuche mal bei Begegnungen zwischen
deinem Hund und dem anderen Hund zu gehen. Vielleicht reicht das schon. -
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wrum muss er denn Kontakt zu anderen Hunden ahben wenn er nicht moechte?
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Ich empfehle dir auch Zeigen und Benennen, das hat hier ganz wunderbar geklappt.
Und wenn dein Hund trödelt und schnüffelt dann ist das eigentlich richtig toll! Er tut das, um einen Konflikt zu vermeiden. Wird seine Individualdistanz dann unterschritten, weil seine Zeichen von den Menschen ignoriert werden, dann sieht er keinen anderen Ausweg als nach vorne zu gehen...
Also erstmal sei stolz auf deinen Hund, weil er bombenrichtig kommuniziert! Und dann arbeite mit einem guten Trainer und Zeigen und Benennen daran, dass sich dein Hund in Anwesenheit anderer Hunde nicht mehr so unwohl fühlt. Dann wird seine Individualdistanz auch geringer werden.
LG Lily und Happy
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Auch für mich klingt es nach einem Hund, der aus Unsicherheit die anderen Hunde auf Abstand halten will.
Unsicher, weil er beschwichtigt und weil er so einen Aufstand macht, um seine Individualdistanz einzufordern/durchzusetzen.Wenn er im 1. Lebensjahr mit anderen Hunden zusammen war, kann er hündisch. Klar, er ist dann auf den "Dialekt" dieser Hunde eingeschränkt, aber das Hunde-1x1 dürfte er gelernt haben.
Ich empfehle für feste Gassirunden, feste Hundekontakte.
Grundsätzlich ist weniger Spannung zwischen den Hunden, wenn man zusammen läuft. Und selbst wenn es nach nebeneinander laufen aussieht: Die Hunde, die zusammen laufen, kommunizieren auch zusammen.
Das stärkt langfristig das Sozialverhalten.
Immer neue Hunde bringt da nichts. Hunde, die sich kennen, sind viel wertvollere Sozialkontakte.
(Eigentlich ist es total "unnormal", dass ein Hund so viele fremde Hunde sieht wie zB in der Stadt.) -
Marion:
Mit Clicker habe ich auch schon erfolglos gearbeitet. Das Problem ist anscheinend, dass es bei einem Click ja nichts weiter als ein Leckerlie gibt. Das klappt vielleicht bei verfressenen Hunden, aber nicht bei meinem.YorkieFan:
Ja er meidet Blickkontakt zu anderen Hunden. Aber eher zu Hunden die er kennt. Bei Hundebegegnungen auf der Strasse geht er sofort nach vorne. Ein Dazwischenstellen ist dann nicht möglich.@Zossel:
Ich habe keine Lust immer umzudrehen wenn andere Hunde kommen, Umwege zu machen oder Wege einzuschlagen, die ich gar nicht gehen möchte. Und dann gibt es Situationen wo von mehreren Seiten ein Hund kommt, da kann man dann eben nicht mehr flüchten. Ausserdem ist es einfach extrem nervig, wenn sich ein grosser Hund so aggressiv an der Leine verhält. Ich will mir ja nicht ständig den halben Arm ausreissen lassen. Ausserdem machen wir oft Hundewanderungen vom Verein bzw. der Hundeschule und das finde ich dann schade, wenn er alleine zuhause bleiben muss. Und viele Sportarten beim Verein kann ich auch nicht machen, wenn er sich so daneben behält.
Naja und die Leute haben natürlich auch Angst vor ihm.Lilyana:
Was verstehst du unter Zeigen und Benennen?BigJoy:
Ich kann ihn ja gar nicht mitnehmen bei irgendwelchen Spaziergängen/Wanderungen. -
Zitat
Das Problem ist anscheinend, dass es bei einem Click ja nichts weiter als ein Leckerlie gibt. Das klappt vielleicht bei verfressenen Hunden, aber nicht bei meinem.
Du könntest anstelle von Futter, aber auch die Distanz vergrößern, oder ihm ein Spielzeug geben. Futter ist halt sehr praktisch und einfach. Mag er denn Wiener oder Käse??? Vielleicht klappt es damitZitatIch habe keine Lust immer umzudrehen wenn andere Hunde kommen, Umwege zu machen oder Wege einzuschlagen, die ich gar nicht gehen möchte. Und dann gibt es Situationen wo von mehreren Seiten ein Hund kommt, da kann man dann eben nicht mehr flüchten. Ausserdem ist es einfach extrem nervig, wenn sich ein grosser Hund so aggressiv an der Leine verhält. Ich will mir ja nicht ständig den halben Arm ausreissen lassen. Ausserdem machen wir oft Hundewanderungen vom Verein bzw. der Hundeschule und das finde ich dann schade, wenn er alleine zuhause bleiben muss. Und viele Sportarten beim Verein kann ich auch nicht machen, wenn er sich so daneben behält.
Naja und die Leute haben natürlich auch Angst vor ihm.
Naja, aber der Hund hatte die Probleme ja schon im TH. Daran muß man halt arbeiten und das geht nicht von heute auf morgen.
Offensichtlich ist dein Hund auch nicht wirklich leinenführig, sonst würde er dir nicht den Arm ausreisen. Wenn dein Hund keine Kontakte entsprechend regeln kann, dann mußt du diese übernehmen und das geht halt nunmal mit Distanz vergrößern, kontrollierte Kontakte herstellen
Gibt es denn im Verein niemanden der dir helfen kann??Meine Hündin ist auch kein Fan von Artgenossen, vor allem nicht von Hündinnen. Sie würde von sich aus damit nicht zimperlich umgehen und kann grundsätzlich auf deren Anwesenheit verzichten.
Dennoch kann sie gesittet an Hündinnen vorbei gehen und sich selbst im Freilauf benehmen, wenn ich kontrollierend einschreite. Das geht nicht von heute auf morgen und der Weg dahin war nicht immer einfach und der Umgang mit Hündinnen ist es auch heute noch nicht.
Ich laufe trotzdem gerne mal nen Umweg, stelle mich abseits in die Wiese und warte bis die HH vorbei sind
Mir ist das egal, wenn ich dazu nicht Zeit und Muse habe, müßte ich den Hund abgeben.Du gehst in einen Verein und keiner kann dir helfen. Du trainierst bestimmte Dinge und erwartest andererseits kleine Wunder. Das kann so nicht funktionieren. Du mußt schon ein Stück weit auf deinen Hund eingehen und seine Ängste, Unsicherheiten ernst nehmen und gezielt dagegen vorgehen.
Eine gute Methode wurde hier schon genannt: Zeigen und Benennen
Und so lange dein Hund keine Alternative zum Ausrasten lernt, wirst du leider die Lust aufbringen müssen andere Wege einzuschlagen. Denn mit jedem Ausraster deines Hundes, verfestigt sich dieses Verhalten und es wird immer schwerer und schwerer ihm Alternativverhalten beizubringen.
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