Kastration - 1001 Frage

  • Hallo zusammen!


    Ich hoffe ich hab mein Thema hier richtig eingestellt... :ops:


    Es geht um meinen Labrador Maxi, ist jetzt fast 8 Monate alt und topfit (vor 2 Wochen erst Check beim TA).
    Ich hab ganz ganz viele Fragen zur Kastration (von der ich kein Fan bin!)
    Er ist zwar brav und gut erzogen, allerdings schiebt er doch täglich Kissen durch die Gegend. :/ Mich störst nicht, meinen Mann schon sehr.
    Wie gesagt, bin ich dagegen den Kleinen (ähm, 45cm Schulterhöhe momentan, 37 Kilo) kastrieren zu lassen, mein Mann will das unbedingt. Das Problem ist, dass er tagsüber zuhause ist bei meiner Schwiegermutter, die schon 76 ist und sich bei ihm nicht durchsetzen kann. Ich denke, auch wenn er kastriert ist, würde sich daran nix ändern, aber fragen kann man ja mal... :???:
    Es gibt doch diese Hormonchips/-spritzen. Kann man diese auch mehrmals hintereinander geben? Also statt ihn operativ kastrieren zu lassen, das Ganze chemisch machen. Geht das über mehrere Jahre oder bringt das den Hormonhaushalt durcheinander bzw beeinflusst das die Gesundheit des Hundes irgendwie? Soweit ich informiert bin ist diese Art der Kastration ja nur dazu da, um zu sehen wie der Rüde wird, wenn er operativ kastriert ist...


    Ab wann würdet ihr überhaupt zu einer Kastration raten? Ich finde nämlich er ist noch viiiiiiiel zu jung! Merkt man das irgendwie wenn der Hund soweit ist?
    Und stimmt es, dass ein Rüde, der einmal gedeckt hat immer wieder deckt, bzw sich mit dem Sexualtrieb auch nicht viel ändert wenn er dann kastriert wird? - Nur falls er mal fälschlicherweise eine Hündin mit seinem Lieblingskissen verwechselt... :D


    Außerdem hab ich gelesen, dass Rüden um einiges größer werden als "natürlich vorbestimmt", wenn sie kastriert werden. Stimmt das? Maxi ist ja jetzt schon ziemlich riesig für sein Alter, ich will eigentlich (auch um die Knochen usw zu schonen) jeden Zentimeter vermeiden, den er größer wird.


    Wie gesagt, ich bin eigentlich gegen die Kastration, aber ich würde mir gerne Meinungen bzw Rat einholen meinem Hund zuliebe :smile:


    Liebe Grüße
    Heidi und Maxi

  • Zitat

    Wie gesagt, bin ich dagegen den Kleinen (ähm, 45cm Schulterhöhe momentan, 37 Kilo) kastrieren zu lassen, mein Mann will das unbedingt.


    Bei deinen Fragen lass ich mal den anderen Vortritt, da ich bisher noch keinen kastrierten Hund hatte... Aaaaber: Stimmen diese Angaben? Die kommen mir nämlich äußerst merkwürdig vor. Mein knapp vier Monate alter Mali ist jetzt 50 cm hoch und wiegt ca. 15 kg. Das Gewicht kommt mir bei deinem wirklich sehr hoch vor. Vertippt?

  • Naja, Labrador und Mali sind eben zwei Paar Schuhe. Mich wundert das Gewicht allerdings auch ein wenig. Mein Rüde (allerdings ein Mix) ist in ungefähr der selben Größe bei knapp 22 kg. Er ist zwar recht schlank, aber auch gut bemuskelt.


    Tja, Kastration. Je nachdem wie stark der Hund das Kissenjuckeln schon ritualisiert hat (hat ihm das auch mal einer verboten?) wird er es auch nach der Kastration weiter machen. Und nein, er wird auf die Schwiegermutter nicht besser hören wenn die Klöten ab sind.


    Ab wann ich zu einer Kastration rate? Wenn der Hund medizinische Indikationen zeigt. Ansonsten gibt es keine Gründe einen Hund zu kastrieren, ausser Ausreden und Faulheit. :)

  • Acht Monate finde ich arg früh.
    Ich bin bei der Kastrationsfrage weder Gegner noch Befürworter.... aber man sollte doch abwarten, wie der Hund sich entwickelt.
    Wenn er über längere Zeit bei jeder läufigen Hündin am Rad dreht, über längere Zeit für Erziehungsversuche gar nicht mehr ansprechbar ist und Stresssymptome zeigt, dann kann man durchaus einen Chip setzen und schauen, ob und wie er sich verändert. Dauerhaft würde ich so einen Chip nicht setzen, ich könnte mir vorstellen, dass die ständigen homonellen Schwankungen nicht so angenehm sind.


    Ein wenig Zeit zum Lernen und Reifen sollte man meiner Meinung nach auch einem Rüden zugestehen ;)


    Wenn es momentan "nur" das Kissenproblem ist, dann sehe ich das ähnlich wie das Aufreiten: erzieherisch tätig werden und genau das Kissenrammeln unterbinden, so wie Du andere Dinge auch unterbindest.


    Wenn Du Dir unsicher bist, dann lohnt es sich manchmal auch, neben der TA-Meinung einen Trainer zu befragen.

  • Zitat

    Naja, Labrador und Mali sind eben zwei Paar Schuhe. Mich wundert das Gewicht allerdings auch ein wenig. Mein Rüde (allerdings ein Mix) ist in ungefähr der selben Größe bei knapp 22 kg. Er ist zwar recht schlank, aber auch gut bemuskelt.


    Das mag ich auch nicht anzweifeln, aber ein acht Monate alter Hund hat ja auch noch nicht seine Endstatur erreicht. Der ist ja fast noch mehr Welpe als erwachsen - deshalb der Vergleich.

  • Zitat

    Es gibt doch diese Hormonchips/-spritzen. Kann man diese auch mehrmals hintereinander geben?


    Ja, zweimal...danach macht das eigentlich kein TA mehr.


    Zitat

    Ab wann würdet ihr überhaupt zu einer Kastration raten?


    Wenn ein Rüde physisch und psychisch völlig ausgereift ist (bei nem Labrador bestimmt nicht vor dem 3. Lebensjahr) und trotz intensivem Training hypersexualisiertes Verhalten zeigt oder auf Grund anderer Krankheiten eine Kastration angezeigt ist.


    Zitat

    Außerdem hab ich gelesen, dass Rüden um einiges größer werden als "natürlich vorbestimmt", wenn sie kastriert werden.


    Das stimmt. Das Längenwachstum der Knochen wird durch eine Entfernung der Keimdrüsen forciert.


    Der Hund ist gerade mal 8 Monate alt...der ist nichtmal erwachsen...der entdeckt gerade seine Sexualität.
    Gebt dem Zeit...trainiert mit ihm und wenn das in zwei Jahren immer noch so ist, oder schlimmer...dann denkt nochmal an eine Kastration...aber jetzt doch nicht!!!

  • auch zu größe und gewicht: 45cm finde ich jetzt für einen 8 monate alten labbi eher klein. die 37 kg passen da nu gar nicht zu. meiner ist auch 8 monate alt, 60cm hoch und 30 kg schwer.


    wenn du den hund vor dem erwachsen werden kastrieren lässt, schließen sich die wachstumsfugen nicht und er wird größer als mutter natur es geplant hätte (mit all den nachteilen). mal abgesehen von der geistigen entwicklung, die auf dem jetzigen stand bleiben würde.


    also wenn kastration , dann frühestens mit 15 monaten.


    das kissengejuckele ist nicht süß - würde ich sofort unterbinden (kissen in den müll und kein neues aussuchen lassen)


    der kastrationschip hält ca 3 monate (je nach größe und stoffwechsel des hundes)


    hoden haben nur eine geringe verbindung zum gehirn, die amputation des einen ändert nichts an der funktion des anderen.


    kann mich nur den vorrednern anschließen. rede mit deinem trainer. lass dir und deinem hund zeit, vor allem dem hund die zeit erwachsen zu werden.
    lg

  • Also mein Labbi-Rüde ist etwa 61 cm hoch und hat 26 kg. 37 kg bei 45 cm wäre ganz schön arg übergewichtig für einen Labbi :fear:


    Hier im Forum ist die Haltung eher Anti-Kastration und ich mag die Diskussionen hier nicht, weil man entweder die Meinung der Masse hat oder aber ohne Warnung an die Granitwand geklatscht wird. Deswegen möchte ich nur ganz neutral berichten, dass mein Labbirüde mit 11 Monaten kastriert wurde und ich diesen Schritt nicht bereue. Früher hätte ich es nicht gemacht und eigentlich wollte ich auch noch 4 Monate warten (er wurde im September kastriert und in meinem "Plan" wäre er erst im Januar dran gewesen), aber mir wurde von mehreren Seiten dazu geraten, den letzten Schubs zur Überzeugung hat die Hundetrainerin gegeben, also haben wir es machen lassen. Und ich bereue es kein Stück.
    Man sollte das individuell für seinen Hund abwägen, wer es tun will, soll es tun, wer es lassen will, soll es lassen. Darüber zu diskutieren ist wirklich sehr mühsam. Fakt ist, dass das immer wieder neue setzen von Hormonspritzen/Chips und das daraus resultierende Auf und Ab der Hormone nicht besonders gesund für den Hund ist, weswegen diese chemischen Lösungen meistens nicht mehr als 2x angewandt werden. Danach wird entweder ganz kastriert oder gar nicht.
    Ich verstehe Leute, die ihren Hund nicht kastrieren lassen wollen und auch solche, die es unbedingt tun wollen. Und ich finde, jeder sollte das für sich selbst entscheiden können.

  • Zitat


    Wie gesagt, bin ich dagegen den Kleinen (ähm, 45cm Schulterhöhe momentan, 37 Kilo) kastrieren zu lassen, mein Mann will das unbedingt. Das Problem ist, dass er tagsüber zuhause ist bei meiner Schwiegermutter, die schon 76 ist und sich bei ihm nicht durchsetzen kann. Ich denke, auch wenn er kastriert ist, würde sich daran nix ändern, aber fragen kann man ja mal... :???:
    Es gibt doch diese Hormonchips/-spritzen. Kann man diese auch mehrmals hintereinander geben? Also statt ihn operativ kastrieren zu lassen, das Ganze chemisch machen. Geht das über mehrere Jahre oder bringt das den Hormonhaushalt durcheinander bzw beeinflusst das die Gesundheit des Hundes irgendwie? Soweit ich informiert bin ist diese Art der Kastration ja nur dazu da, um zu sehen wie der Rüde wird, wenn er operativ kastriert ist...


    Ab wann würdet ihr überhaupt zu einer Kastration raten? Ich finde nämlich er ist noch viiiiiiiel zu jung! Merkt man das irgendwie wenn der Hund soweit ist?


    Ich finde das Gewicht für die Grösse und das Alter auch enorm....


    Zum Suprelorin-Stick (denke, du meinst den, nicht die herkömmlichen Spritzen):
    Auch dafür ist er noch zu jung, das hat die gleichen Auswirkungen wie die operative Kastration, und eben auch die gleichen Nachteile - es ist bloss reversibel. Mindestens das körperliche Wachstum muss abgeschlossen sein, besser der Hund auch im Kopf erwachsen. Ich würde es ohne zwingenden Grund nicht vor 2 Jahren machen lassen, egal mit welcher Methode.


    Und ja, man kann den Stick mehrfach hintereinander setzen, es sind keine andern Nachteile bekannt als die der operativen Kastration. Die meisten TA haben da aber die alten Spritzen im Kopf, die ganz anders wirkten und in der Tat nicht mehrfach gegeben werden sollten. Theoretisch kann man es lebenslang so machen, es wird aber massiv viel teurer als eine chirurgische Kastration.

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