Was soll ich nur tun?

  • Hallo Laura,

    erstmal tut es mir auch leid, dass Du in so einer Situation steckst.

    Ich denke Du musst einfach mal so egoistisch sein und nur an DICH denken. Was ist für Dich wichtig? Willst Du das weiter durchziehen? Hast Du genug Zeit für Dich, Freunde etc.

    Du musst am Ende mit Deiner Entscheidung leben können. Was auf einen noch zukommt weiß man nie.

    Den Freund würd ich jetzt hier auch nicht verurteilen. Vielleicht ist ihm wirklich alles zuviel geworden. Das ist doch auch menschlich.

  • Ob man nun mehr oder weniger Verständnis für den Freund aufbringt, mir würde immer das hier im Weg stehen:

    Zitat

    - Wenn du wieder mit deinem Freund zusammen kommst und Sammy weggibst:
    Wirst du ihm nicht insgeheim immer Vorwürfe machen? :???: Dass du wegen ihm deinen Hund weggegeben hast?

  • Ich glaube noch viel schlimmer ist es, wenn man sich hinterher selber die Vorwürfe macht.

  • Zitat

    Mhmm, nichts beißt so schmerzhaft wie das schlechte Gewissen.


    :gut: :gut: :gut: - besser kann es nicht formuliert werden - aus Erfahrung kann ich nur sagen - es war der falsche Mann - egal ob man nun seine Erklärung oder Entscheidung gutheißt oder nicht. Es gibt im Leben Situationen da muß man sich durchbeissen.

  • ich sehe das alles etwas anders. Die Reaktion deines Freundes hat dich zum nachdenken gebracht. Schaffst du das alles wirklich? Ich sehe sehr viele Zweifel, daß du alles gewuppt bekommst und dann auch noch dem Hund gerecht werden kannst. Dieser Denkanstoß hat vielleicht gefehlt und du merkst, daß du jetzt schon so lange rumeierst und versuchst dem Hund ein guter, souveräner HH zu sein. Klappt aber nicht, na und... es haben schon oft andere, sehr erfahrene HH erkannt, daß sie an ihre Grenzen gestossen sind und dem Hund nicht gerecht werden können. Das ist kein Weltuntergang, natürlich ist es sehr schmerzlich zu erkennen, daß der Hund in anderen Händen vielleicht besser aufgehoben wäre und man sich und dem Hund zuliebe eine Trennung in Erwägung ziehen sollte. Nicht, weil dein Freund dir ein Ultimatum gesetzt hat ( so etwas sollte man nicht machen) sondern weil du tief im Innersten vielleicht schon weißt, daß es die bessere Lösung wäre. Das hat auf keinen Fall etwas mit Versagen zu tun, sondern mit sich einzugestehen, daß man nicht alles schaffen kann. Manchmal sollte man wirklich nicht um jeden Preis etwas durchziehen, nur um sich und Anderen zu beweisen, daß man alles schafft was man sich vornimmt. Es zeugt auch von Selbstbewußtsein zu sagen, daß man sich mit etwas übernommen hat.
    Ich will dir jetzt auf keinen Fall raten den Hund abzugeben oder zu behalten, denn das kannst nur du alleine entscheiden.
    Gib den Hund zu deinen Eltern und nimm dir mal drei Tage eine Auszeit und überlege dir, was für dich und deinen Sammy das Beste ist.

    Ich wünsche dir alles Gute und daß du für Euch die beste Entscheidung triffst.

    Alles Liebe
    Andrea

  • Das tut mir echt leid für Dich. Ich bin auch wirklich froh, dass sich mein Partner nach anfänglichen Schwierigkeiten diesbezüglich dazu entschlossen hat, mit MIR und HUND das Leben zu leben... Was nicht immer einfach ist und ich danke es ihm auch von Herzen, denn es ist wirklich nicht selbstverständlich, dass sich jemand sowas "antut", wenn er es sich nicht selber ausgesucht hat.

    Ich habe das Gefühl, dass Du selbst noch total überfordert bist mit Sammy. Auch wenn ich jetzt nicht um eure aktuellen Probleme weiss, es kommt einfach so rüber... Sobald Du aber Sicherheit gewinnst, selbstbewusster wirst im Umgang und einfach WEISST, WAS WANN und WIE zu tun ist, wenn Sammy überreagiert, wird das Leben automatisch entspannter.

    Wir haben es so gelöst, dass ich mit meiner (ja nach dem, wie sie sich benimmt inzwischen auch "unserer") Hündin trainiere. Ich bin verantwortlich dafür, dass sie kriegt, was sie braucht und zwar in allen Belangen. Mein Partner geht auch mal ne kleine Runde wenn ich arbeite, dabei ist der Hund meist angeleint und genügend gesichert. Aber für die Auslastung, fürs Training, etc. bin ich ALLEINE verantwortlich. So klappts inzwischen ganz gut. Die Zeiten, als ich Abends heulte, weil er "es" nicht mehr ertragen hat, ausgeflippt ist (NIE!!! dem Hund gegenüber), etc. sind zum Glück vorbei.

    Ganz ehrlich, wenn das mit Hund und Freund partout nicht klappen will, dann würde ich doch mal die Beziehung hinterfragen. So viele Menschen sind vor Hindernisse gestellt, was ihr Zusammenleben angeht. Wenn man will, dann klappt es auch – meine Meinung. Wenn man sowas immer wieder als Vorwand (miss)braucht, dann würde ich mich doch mal fragen, ob denn ohne Hund tatsächlich alles im Butter wär....

    Lass Dir Zeit, und VERGISS mal für einige Tage das TRAINING (Hunde leben echt nicht nur davon!), setz Dich nicht so stark unter Druck. Komm mal zur Ruhe, versuche den Hund zu akzeptieren und zwar so, wie er ist. Und DANN entscheide, ob Du mit oder ohne diesen Hund leben möchtest und ob Du bereit bist, die Hürden zu meistern, die mit diesem Hund als Teil Deines Lebens einhergehen.

  • Ich sehe das ziemlich genauso wie Tjani. Wir haben auch einen nicht sehr einfachen Hund (wobei es auch weit schlimmere gibt) und ich bin, fürchte ich, kurz davor einzuknicken, weil ich es einfach nicht mehr schaffe und mein Leben, wie auch unsere Beziehung, da drunter extrem leidet.

    Ich weiß natürlich nicht, wie das ganze genau abgelaufen ist und was diesem Ultimatum voraus gegangen ist, aber ich würde ihn deswegen nicht direkt verurteilen! Und es ist ja etwas anderes, ob er grundsätzlich nicht die Liebe zu Tieren teilt und breit ist Tiere in der Beziehung zu haben und mitzutragen oder, ob er mit einem nicht ganz einfachen Hund überfordert ist und nicht mehr kann.

    Es ist natürlich schade, dass es zu so einem Ultimatum kommen musste und dass ihr nicht als Team eine Lösung finden konntet.

    Für mich war von Anfang an, bevor ich meinen Hund bekommen habe, klar, dass mein Freund trotzdem immer an erster Stelle stehen wird. Solange er nicht irgendetwas ganz abgedrehtes verlangt. ;) Ich weiß aber auch nicht, wie es wäre, wenn der Hund zuerst gewesen wäre und dann der Freund...

  • Hallo zusammen!!

    Erst einmal möchte ich euch für jede einzelne eurer Antworten danken. Sicherlich ist es an mir, diese sehr schwere Entscheidung zu treffen, aber dennoch habt ihr mir viele sehr gute Denkanstöße, neue Aspekte, neue Fragestellung, neue Hoffnung und/oder das Gefühl gegeben, nicht alleine zu sein!!

    Ich kann euch aktuell wirklich nicht sagen, was ich tun werde. Aber ich habe mir eines fest vorgenommen: Nämlich dass ich mich von nichts und niemandem bei dieser Entscheidung unter Druck setzen lasse und dass ich mir so viel Zeit lassen werde, bis ich mir wirklich sicher bin, was ich tun möchte. Ich will keinesfalls irgendwann bereuen, dass ich meinen geliebten Hund weggegeben habe, ohne es wirklich zu wollen.

    Ich kann euch nicht sagen, ob ich aktuell von der Meinung meines Freundes beeinflusst werde, von der Meinung meiner Eltern, von meinem schlechten Gewissen, von der Angst, dass mein Freund sich wegen des Hundes trennt oder weil es einfach besser wäre für den Hund. Ich weiß es nicht. Und bis ich mir nicht klar bin über MEINE wirklichen Gedanken und Gefühle zu diesem Thema, kann und werde ich keinen Entscheidung treffen. Auf ein paar Wochen hin oder her kommt es nach fast wie Jahren nicht mehr an!!

    Ich finde eure Idee, mir eine Auszeit zu nehmen, wirklich gut. Wenn ich das zeitlich hinbekomme, werde ich mir das wohl einmal "gönnen", um mal echt die Zeit zu haben, mir intensiv Gedanken zu machen, die Pros und Contras abzuwägen und einmal zu fragen, was mein Herz wirklich dazu sagt.

    Im Übrigen habe ich einen Termin mit meiner Hundetrainerin am 16.07. und werde da mit ihr einmal intensiv über dieses Thema sprechen. Mit Freunden (die bei mir nahezu alle keinen Haustiere haben) finde ich es schwierig, über so etwas zinnhaltig zu sprechen, denn wenn man keine Tiere hat, kann man so etwas vielleicht einfach nicht nachvollziehen, weil es ja "nur" um ein Tier geht...

    Ich halte euch auf dem Laufenden und ich bin sehr dankbar für alle weiteren Ratschläge, Fragestellungen, Links zu dem Thema etc....

    Danke euch!! Ihr seid einfach klasse!!

    Viele liebe Grüße,
    Eure Laura mit Ihrem geliebten Hund Sammy, der gerade neben ihr auf seinem Schaffell liegt und schläft undvon dem ganzen Drama nicht das Geringste ahnt... :sad2:

  • Hallo Laura, ich finde es schön, dass Du Dich nochmal zurückgemeldet hast. Gut ist, dass Du Dir jetzt Zeit für Deine Entscheidung nimmst und das tun willst, was für Dich am Ende am Besten erscheint.

    Ich wünsche Dir für Deinen Termin beim Hundetrainer alles Gute und auch ansonsten etwas Ruhe, um klare Gedanken zu fassen.

    Liebe Grüße von Nicole

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