Größenwahnsinnig?

  • Hallo ihr lieben!


    Ich hoffe, ihr habt vielleicht ein paar Tipps für mich. :smile:


    Also, mein Hund ist an sich ein friedlicher und freundlicher Zeitgenosse, er ist ein ca. 5 Jahre alter Mischling, ca. 36cm groß und nun seit ziemlich genau einem Jahr bei mir. Rassen unbekannt, vermutlich Dackel-Labrador oder vielleicht war auch eine Bracke beteiligt. Nun ist es so, dass Tomi bei manchen größeren, fremden Hunden, besonders Rüden, manchmal ein wenig größenwahnsinnig scheint. :headbash:


    Er nimmt Kontakt auf, schnüffelt und lässt sich beschnüffeln, alles ok soweit, aber dann schnappt er mit ein wenig getöse in die Luft, rempelt und spielt sich kurz auf. Ähnlich ist es, wenn andere Hunde toben, da will er immer splitten und maßregeln wenn ich ihn lassen würde. Er hat noch nie zugeschnappt oder gar gebissen und er lässt sich auch sofort abrufen, auch wenn er losspurtet um sich irgendwo einzumischen. Auf fremde Hunde zurennen darf er auch nicht, und ich bin im Großen und Ganzen sehr zufrieden, aber dieses Mackergehabe geht mir schon ein wenig auf die Nerven... Nun bin ich mir nicht sicher, was ich tun soll...Tomi muss nicht mit jedem Hund Kontakt aufnehmen, ich möchte aber auch nicht jeden Kontakt mit fremden Hunden vermeiden. Manchmal gelingt es mir auch nicht heranstürmende Hunde abzublocken, oder die kommen von hinten rangelaufen etc...Ich habe einfach ein wenig Bammel, das er mal an den falschen gerät und verletzt wird. :fear:
    Ich bin mir teilweise echt nicht sicher, ob der Hund ein wenig größenwahnsinnig ist, oder vielleicht doch genau merkt bei wem er den Macker machen kann und bei wem nicht? :???:


    Gibt es Anzeichen dafür, ob sein Gehabe auch mit Unsicherheit zu tun haben könnte? Er stellt z.B. fast immer die Nackenhaare auf wenn er fremde Hunde trifft und es wirkt manchmal als würde er denen dann frei nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung" begegnen, letztendlich heißt das aber nicht, dass er deswegen auch agressiv auf den anderen Hund reagiert, im Gegenteil, sehr häufig (vor Allem bei gleichgroßen Hunden oder Hündinnen) ist er dann total friedlich, spielt mit oder geht nach kurzem schnüffeln einfach weiter... Er spielt übrigens auch eher rüpelhaft und macht dabei viel Getöse, brummen tut er sowieso sehr viel, deswegen nennen wir ihn auch unseren Zwergrottweiler... :roll:


    Kennt ihr das von euren Hunden auch? Und wie würdet ihr reagieren? Er wird wie gesagt abgerufen wenn er stänkert und ggfs. wird auch angeleint und gegangen wenn er in einer Gruppe stänkert und auch nach Abruf und Auszeit nicht aufhört...

  • knurrt er bei einer Rüdenbegegnung?
    Stellt die Haare auf? Ohren angelegt? Schwanz nach oben?


    ich hab auch einen Rüden und ich lasse ihn ehrlich gesagt nicht mit anderen Jungs zusammen. Man kann von keinem Hund erwarten, dass er jeden mögen MUSS. jede Hundebegegnung mit fremden Hunden ist eigentlich immer eine Form von Stress. Wenn er ein paar nette Mädels kennt, dann lass ihn mit denen zusammen und gut is....


    Und Jungs untereinander möchten sowieso erstmal die Hackordnung untereinander ausmachen. Wenn groß auf klein trifft und sowohl groß als auch klein "sauber" im Kopf sind, dann ist der große freundlich und weiß dass er der Chef ist und der kleine Ordnet sich unter. Das kann dann recht schön funktionieren. Zumindest ist das bei meinem Burli so und der ist ein Riese.


    Ansonsten ignoriert mein Bub andere große Rüden vollkommen. Guckt vielleicht mal....
    Auch wenn er angeknurrt oder verbellt wird. Ich finde das so ganz angenehm....

  • Zitat

    Und Jungs untereinander möchten sowieso erstmal die Hackordnung untereinander ausmachen. Wenn groß auf klein trifft und sowohl groß als auch klein "sauber" im Kopf sind, dann ist der große freundlich und weiß dass er der Chef ist und der kleine Ordnet sich unter. Das kann dann recht schön funktionieren. Zumindest ist das bei meinem Burli so und der ist ein Riese.


    Eine Hackordnung gibt es vielleicht bei Hühnern, aber nicht bei Hunden. Und so wie du es beschreibst läuft das auch nicht ab. Die Körpergröße sagt doch über das Wesen eines Hundes nichts aus.

  • Größenwahnsinnig ist er sicher nicht, einfach ein erwachsener Rüde, der nicht mehr jeden anderen Rüden mag und das auch deutlich zeigt - notfalls, indem er sich die Kerle energisch vom Fell hält. Mit der Körpergröße hat das erstmal wenig zu tun, für die Hunde ist Rüde erstmal gleich Rüde, egal, ob Chi oder Schäferhund. Ich denke, du reagierst da genau richtig, wenn du ihn nicht zu Kontakten zwingst, die er nicht mag.


    Daß erwachsene Hunde unbedingt allesamt "sozial" miteinander auskommen müssen, ist einfach menschliches Wunschdenken - daß Hunde das oft anders sehen, zeigt dir dein Rüde ja ganz deutlich.

  • 1. ich rede ja nicht von hackordnung....
    aber im grunde ist doch jeder rudelfremde erstmal was, was man skeptisch/neugierig beäugt.
    Wenn ich meinen so anschaue läuft es immer im gleichen schema ab.
    nähert sich ein kleiner hund, ist er meiner meinung nach etwas zu nett, und marschiert mit großen schritten auf den hundepassanten zu und möchte das andere wesen da gerne genauer unter die lupe nehmen. wenn er angegiftet wird, dann geht er weg und lässt ab mit dem geschnüffel.
    bei einem großen hund ist er zurückhaltender. bei rüden, geht er mit mir uninteressiert weiter und bei großen mädchen, entflammt meinstens große liebe und er möche spielen. anschauen lässt er sich bereitwillig von jungs und mädchen. wobei es ihm bei jungs nicht so sehr behagt....zeigt aber keine reaktion...


    2. ich habe nie und nimmer behauptet, dass die größe eines Tieres das Wesen ausmacht...
    weiß gar nicht wie du darauf kommst... :???:

  • Zitat

    Auf fremde Hunde zurennen darf er auch nicht


    Wie unterbindet man so etwas eigentlich? Meine Hündin verhält sich übrigens genauso wie dein Rüde. Meine Hundetrainerin sagte, dass es eigentlich normal ist. Dass ich darauf achten soll, meinem Hund Schutz zu geben, wenn er unsicher wird. Und am Besten einfach weitergehen.


    Meine Hündin rennt nur immer so schrecklich auf fremde Hunde zu, was ich etwa a-sozial finde. Weiß aber nicht wie man das verhindert, weil im Lauf ist sie nicht mehr abrufbar.

  • Unser voriger Hund (übrigens auch ein Dackel-Mix) hat sich exakt genauso verhalten.
    Gerade größere Hunde hat er stark durch Lufschnappen und rempeln reglementiert. Bei ihm kam es wohl durch eine gewisse Unsicherheit, er ist dann halt lieber nach vorn gegangen, wenn ihm der Hund unheimlich war.
    Das Splitten kenne ich von ihm auch, warum er das getan hat, weiss ich allerdings nicht - durch sein Geknottere hat er meistens so gewirkt, als ob ihm das Getöse einfach nerven würde. :lol:

  • Hier im Auslaufgebiet ist übrigens auch ein uralter Dackelmix der König der Welt. Glaubt er jedenfalls. Der alte Knabe knurrt schon löwenmäßig, wenn ein anderer Kerl nur am Horizont auftaucht.


    Die anderen, großen Rüden kennen ihn natürlich, nehmen das längst nicht mehr ernst und halten sozusagen achselzuckend Abstand von dem knötterigen Opa, worauf er dann nochmal hinterherknurrt, pinkelt und kratzt. Finde ich immer wieder faszinierend, wie locker dieses tägliche Ritual abläuft: Nix passiert, keine Hackordnung, sondern ein lockeres "man kennt sich halt", und alle gehen friedlich weiter ihrer Wege.

  • Erstmal Danke für eure Antworten!


    Also er stellt eigentlich immer die Haare auf, knurren tut er nicht, geht aber meist schon mit "Imponierhaltung" hin, also aufrechte Rute, Kopf hoch...

    Zitat

    Wenn groß auf klein trifft und sowohl groß als auch klein "sauber" im Kopf sind, dann ist der große freundlich und weiß dass er der Chef ist und der kleine Ordnet sich unter


    Er ist zwar kleiner als viele andere Hunde die wir treffen, aber deswegen ordnet er sich nicht unter, egal ob Dogge, Rotti oder was auch immer. :muede:


    Typische Situation, erst neulich: Er spielt z.B. grad mit seinem besten Hundekumpel, Frau mit Rotti-Jungspund kommt und lässt ihren Hund hinrennen, Tomi sagt dem großen Bescheid, dass er weder toll findet, dass der so einfach angestürmt kommt und noch weniger, dass er an seinem Kumpel schnüffeln will, Rotti trollt sich. Rotti-Frauchen darauf ganz pikiert zu ihrem Hund: "Das brauchst du dir von so nem kleinen aber nicht gefallen lassen! Das der kleinere Hund, der dann auch noch kastriert ist, sich unterzuordnen hat, sehen hier viele so. Wenn der dann auch noch so ist wie meiner, ist er dann die kleine "Giftspritze"... :roll:


    Das find ich weder schlimm noch unnormal, er muss auch wie gesagt weiß Gott weder jeden Hund mögen (egal ob Rüde oder Hündin) noch Kontakt aufnehmen.


    Zitat

    Unser voriger Hund (übrigens auch ein Dackel-Mix) hat sich exakt genauso verhalten.
    Gerade größere Hunde hat er stark durch Lufschnappen und rempeln reglementiert. Bei ihm kam es wohl durch eine gewisse Unsicherheit, er ist dann halt lieber nach vorn gegangen, wenn ihm der Hund unheimlich war.

    Hihi, ja, so kommts mir auch manchmal vor... Ja, und das ist dann der Punkt an dem ich mir nicht sicher bin, was ich tun soll... :tropf: Kawaii, wie habt ihr denn reagiert?


    Wenn er zwar schon mit Imponiergehabe auf die eher treudoofe Bordeauxdogge zugeht, dann aber ruhig bleibt lasse ich ihn. Wenn er dann doch stänkert, wird er sofort zurückgerufen.
    Nun weiß ich ja aber vorher nicht ob er "nichts macht", weil er ja eigentlich immer erstmal die Haare aufstellt. Und zum einen möchte ich eigentlich nicht per se jeden Kontakt zu fremden Hunden unterbinden und zum anderen lässt es sich manchmal auch nicht vermeiden wenn andere ihre Hunde einfach laufen lassen... Manchmal schaffe ich es nicht den anderen Hund bzw. mehrere Hunde abzublocken und manchmal ist es mir ehrlich gesagt auch zu blöd jedes Mal meinen Hund bei mir zu behalten während andere HH ihren auf uns zu stürmen und herumspringen lassen. :ops:


    Zitat

    Wie unterbindet man so etwas eigentlich? Meine Hündin verhält sich übrigens genauso wie dein Rüde. Meine Hundetrainerin sagte, dass es eigentlich normal ist. Dass ich darauf achten soll, meinem Hund Schutz zu geben, wenn er unsicher wird. Und am Besten einfach weitergehen.


    Meine Hündin rennt nur immer so schrecklich auf fremde Hunde zu, was ich etwa a-sozial finde. Weiß aber nicht wie man das verhindert, weil im Lauf ist sie nicht mehr abrufbar.


    Ich kann ihn auch aus dem Lauf abrufen, ansonsten achte ich aber darauf, dass er gar nicht erst losrennt sondern langsam oder Fuß geht, hin darf er dann nur wenn ich ihn freigebe.


    Lange Rede, kurzer Sinn, ich finde sein Verhalten grundsätzlich nicht ungewöhnlich oder schlimm, ich habe nur Sorge, dass er mal "an den Falschen" gerät und mehr abbekommt als nur mal in seine Schranken gewiesen zu werden... Daher habe ich mir die Frage gestellt, ob er vielleicht genau merkt, bei wem er sich das "erlauben" kann, oder eben vielleicht doch ein wenig "größenwahnsinnig" ist... :tropf:

  • So ist Sancho auch drauf. Er hat ca die gleiche Größe. Ich denke schon, dass es hier etwas mit der Größe zu tun hat. Er ordnet sich mitnichten unter, nur weil der andere Größer ist. Allerdings interessieren ihn kleinere Hunde einfach nicht so und umgekehrt reagieren größere auf sein Gemackere nicht.


    Hundekontakt vermeiden tue ich nicht, aber ich stelle mich z.B. nicht auf Hundewiesen, weil das ihn stresst. Im normalen Vorbeilaufen geht er meist einfach vorbei.


    Das splitten von spielenden Junghunden kenne ich auch und unterbinde es.


    Ist Sancho an der Leine tue ich alles um andere Hunde zu blocken. Und wenn einer auf ihn zugestürmt kommt im Freilauf, darf er auch deutlich machen, dass er da keine Lust drauf hat.

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