Aufmerksamkeitstraining und Draußenfütterung

  • Hallo!

    Ich habe mit meiner Hündin von Zeit zu Zeit immer mal wieder Probleme mit der Aufmerksamkeit draußen. Da ist dann jeder Käfer interessanter als ich. Die Hundeschule hatte mir damals schon einmal geraten das Futter nur noch draußen zu geben, also, der Hund sollte es sich quasi erarbeiten. Schön und gut, aber wie machen die BARFER unter Euch das? Außerdem habe ich festgestellt, dass Sie dann sehr unter Streß steht, wenn sich andere Hunde nähern (läßt sich in einer Stadt ja nun mal nicht vermeiden). Entweder schlingt sie so große Brocken, dass Sie spätestens nachts daheim erbricht oder sie wird zur Furie, weil evt. andere Hunde ihr Futter haben wollen. Wenn der Futterbeutel leer ist (also "Futterautomat" Frauchen nix mehr hat), ist jedes Mauseloch dann wieder interessanter. Ich hab dann aufgrund von vielen Giftködern in unserer Gassiumgebung auch aufgehört draußen zu füttern. Ab und zu nehme ich ein Spieli mit, aber selbst da ist Vorsicht geboten, weil sie das gegenüber anderen Hunden verteidigen würde, wenn ich es ihr nicht abnehme. Hat jemand Tipps, wie man sonst noch trainieren könnte? Ist wie gesagt nicht immer, meist nach den Läufigkeiten (wie zur Zeit halt).

    Danke und LG! :D

    Ach so, zur Rasse: Dackel-Terrier-Mix, 1 Jahr und 8 Monate alt. :hilfe:

  • hey du!

    Also die Tipps deines Hundetrainers sind genau richtig, ich glaub du machst dir einfach viel zu viele Gedanken.
    Lass sie ihr Futter erarbeiteten, beim Spazierengehen, beim üben von Sitz, Platz, Fuß, bei was auch immer.
    Nimm anstatt Trockenfutter beim Spazierengehen Wurst mit, da kann sie sich nicht verschlucken, selbst wenn sie sie gierig runterwürgt.
    ich würde halt so ein verhalten nicht akzeptieren, wenn sie da zu ziehen oder knurren oder so bei anderen Hunden anfängt, dann kleiner ruck an der leine, dreh dich um und geh ohne auf sie zu achten davon, wenn sie dann wieder neben dir ist, leckerlie...

    aber egal, Übungen hast du gewiss. ich glaub aber eben, dass die Idee mit dem Futter erarbeiten unterwegs, genau die richtige ist, bring auch ein Spielzeug, einen Ball mit ein, auf den sie richtig irre ist und lenk sie möglichst mit dem ab.

  • Meiner Meinung nach hapert´s an der Bindung, wenn draußen alles interessanter ist, als man selbst. Als Barfer gibt es bei mir unterwegs Käsewürfelchen. Damit bin ich für den verfressenen Neuzugang Mops sowieso interessant. Der Große hat hat inzwischen auch gemerkt, daß es ganz spannend sein kann mit mir Mauselöcher oder andere Dinge zu finden. Ich habe, es ist jetzt schon länger her, zu Hause meine Aufmerksamkeit und "Betüddelung" runter geschraubt, dafür gab es draußen viele Gemeinsamkeiten. Außerdem haben wir ein "SCHAU" trainiert. So kann ich inzwischen jederzeit seine Aufmerksamkeit auf mich lenken.
    Anders geht es bei meinem 65kg Brocken auch nicht. Der muß einfach parieren und von daher ist es wichtig, daß er sich sofort auf mich konzentriert.
    Ich merke ja bei unserem Mopspudding auch, daß man da eher etwas laissez-faire ist. :roll:

  • Zitat

    Schön und gut, aber wie machen die BARFER unter Euch das?

    Ich nehme meist getrocknete oder gekochte Lunge. Du kannst auch anderes Fleisch nehmen. Lunge ist fettarm, bei Käse o.Ä. würde Madame aus allen Nähten platzen.
    Das Fleisch kannst du in winzig kleine Stücken schneiden, so da du für den ganzen Gassigang was hast, ohne dass der Hund vollgestopft wird.

    Ich würde die Aktivitäten drinnen auch minimieren und draußen umso mehr machen. Suchspiele (zeig deinem Hund, wo ungefähr sich tolle Leckerchen verstecken, also agiere mit ihm zusammen), Fährtenarbeit...es gibt sovieles, was spannend für Hund und auch Mensch ist :)

    LG Nise

  • Zitat

    Was hat der Hund denn draussen für "Hobbies"??


    Ich glaube nicht, dass man einzig durch gemeinsames Löcher buddeln und durch die Wiese rennen eine gute Bindung und unter grosser Ablenkung einen maximalen Gehorsam aufbauen kann!

    An sich ist die Grundidee ja gar nicht mal so schlecht, zu überlegen was macht der Hund gerne. Aber ich möchte doch das er sich an mir orientiert. Und lernt das vieles worauf er im Traum nicht von alleine kommt Spass macht - und zwar gemeinsam - mit mir!

  • Ich bin der Meinung, Bevor ich den Hund hungern lasse ( wird ja immer wieder als Tipp gegeben ) , oder das zigste Leckerchen kaufe und vom Hund verschmäht wird, sollte ich mir Gedanken über die Motivation des Hundes machen.

    Bei meinem ist es beispielsweise gemeinsames Rennen, Dinge entdecken, wie kann ich einen Spannungsbogen herstellen? , ohne Leckerchen, all das solle man ebenfalls in Erwägung ziehen .

  • Vielleicht könntest du auch mal diese Leberwurst aus der Tube ausprobieren. Daran verschluckt sie sich vielleicht nicht so schnell.
    Was macht ihr denn so zur geistigen Auslastung? Ein gemeinsames "Hobby" finden, fördert auch Bindung und Aufmerksamkeit. Das könnte Apportieren sein, gemeinsame Suchspiele (Leckerli, Spielzeug etc), kleine Agilityelemente einbauen (auf umgefallene Baumstämme klettern etc) oder auch einfach mal zusammen rennen und springen zur Belohnung. Für manche Hunde ist gemeinsames Rennen viel toller als Futter. Da muss man ein bisschen ausprobieren. Solche Aktivitäten finden dann eben nur draussen statt, drinnen ist Ruhe halten angesagt. Ausserdem könnte man noch ein ganz neues Spielzeug kaufen, dass es nur in bestimmten Momenten gibt, z.B. beim Abruf.

  • Zitat

    Ich glaube nicht, dass man einzig durch gemeinsames Löcher buddeln und durch die Wiese rennen eine gute Bindung und unter grosser Ablenkung einen maximalen Gehorsam aufbauen kann!

    An sich ist die Grundidee ja gar nicht mal so schlecht, zu überlegen was macht der Hund gerne. Aber ich möchte doch das er sich an mir orientiert. Und lernt das vieles worauf er im Traum nicht von alleine kommt Spass macht - und zwar gemeinsam - mit mir!

    ich will gar nicht mit dem Hund gemeinsam Löcher buddeln, oder mich mit ihm im Stinkeaas wälzen. Aber wenn ich weiß, dass er das gerne macht und wenn ich weiß, wo diese Bestärker "rumliegen", kann ich den Zugang zu diesen Hobbies von "Kooperation mit mir" abhängig machen. Und dann kann ich mit den stärksten Bestärkern arbeiten, die es für den Hund in der Situation gibt UND anstatt doofe Spaßbremse zu sein, die immer verbietet, verhindert und "abgewöhnen" will, werde ich zum "Hobbie-Möglichmacher", und damit färbt die Anziehungskraft, die diese Hobbies auf den Hund haben, auf mich ab. Mit ein bißchen Kreativität kann man diese Anziehungskraft so auch auf wenig attraktive, aber für uns in der Anwendung praktischere Belohnungen (Futter, Spielzeug...) abfärben lassen.

    Ausserdem, und deshalb will ich immer, dass die Leute solche Listen schreiben: Ich will sehen, was den Hund da "bewegt". Macht er gerne was mit der Nase: dann motze ich "praktische" Belohnungen in diese Richtung auf. Ist er mehr ein "guckiger" Typ - dann baue ich Belohnungen auf, bei denen gucken, beobachten, lauern eine große Rolle spielen. Ist er ein Renner...
    ist er ein Ringer... Je mehr man über seinen Hund weiß, desto präziser kann man effektive Bestärker finden, bzw aufbauen.

    Es bringt nicht so viel, zu versuchen "Irgendwas" hochwertiger zu pimpen, wenn weder das "Irgendwas" noch das, mit dem man es pimpen will, wirklich zu den Bedürfnissen und Stärken des Hundes passt.

  • Zitat

    Es bringt nicht so viel, zu versuchen "Irgendwas" hochwertiger zu pimpen, wenn weder das "Irgendwas" noch das, mit dem man es pimpen will, wirklich zu den Bedürfnissen und Stärken des Hundes passt.

    Seh ich absolut genauso :gut:

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