Aus aktuellem Anlass....

  • Chris Tja, da hast Du schon Recht - wobei ich Dich so stinkig gar nicht kenne :ops:

    Im Fall R. hatte ich in einer Pension angerufen. Im Nachhinein würde ich sagen, das war ein sehr ehrliches Gespräch. Dieser Mann bestätigte genau das, was Du sagst. Als Privatmann hat er nicht das Recht Personalausweise einzusehen, heißt, man füllt ein Formular aus für einen Pensionshund. Die Leute kommen von überall her, hauptsache der Hund ist gut untergebracht, so heißt es als Begründung. Es wird für ein paar Tage angezahlt, aber der Hund wird nie wieder abgeholt, falsche Angaben etc. Mitten in Deutschland.

    Zur Finanzierungsgeschichte: Tino saß ja im städtischen Tierheim einer kreisfreien Stadt - und die Zuschüsse, na ja..... Wenn man also einen Hund an ein Ortsschild bindet und aussetzt, kann das tatsächlich sein, dass ein Streit darüber entbrennt, wer den jetzt nehmen muss. Auf welcher Seite des Schildes saß der Hund? Kein Witz, leider, auch mitten in Deutschland.

    Was Du zum eigenen Einsatz im TS schreibst, hat mit Sicherheit auch seine Berechtigung, ist aber gar nicht so einfach. Manchmal habe ich den Eindruck, dass man sich nicht "in die Karten schauen lassen will", wobei ich nicht sagen kann ob das nicht vor berechtigter oder unberechtigter Kritik schützen soll. Kann ich wirklich nicht beurteilen.

    Meine Erfahrungen hier mit dem Tierheim sind z.B. völlig anders als die vom Tierheim Köln. Bei uns bist Du als Gassigänger mehr ein Bittsteller (ich weiß, das klingt blöd - aber so fühlt es sich wirklich an). Nichts zu bemerken, dass Du derjenige bist, der das Leben des Hundes bereichert. Informationen über den Hund - keine. Wir hatten damals einen Hund dabei, der hat mir immer wieder urplötzlich halb den Arm rausgerissen und ist seitlich ins Gebüsch gesprungen - aua. Erst auf Nachfrage kam heraus: ein Spanier, zur Katzenjagd abgerichtet. Danke, hätte ich gerne vorher gewusst......

    Oftmals sind die Strukturen auch sehr eingefahren - mit neuen Ideen brauchste da nicht zu kommen. Die Trainerin von Tino damals hätte sogar mit ihrem Namen Werbung gemacht - kein Interesse, warum auch immer....

    Ich mag die Leute in den Tierheimen aber gar nicht verurteilen, aber manchmal kommt es mir so vor wie beim Arbeitsamt: zu viel drumherum an der Backe beim täglichen Kampf ums Überleben um sich wirklich der Vermittlung widmen zu können.

    Manchmal denke ich auch, wir nähern uns an in Europa - aber nicht unbedingt im positiven Sinne, sondern leider auch im negativen - ich wage es nicht allen ehemaligen Besitzern von Tierheimhunden vorzuwerfen, sie hätten ihren Hund einfach schnell und bequem entsorgt.

  • Zitat

    Chris Tja, da hast Du schon Recht - wobei ich Dich so stinkig gar nicht kenne :ops:

    "Stinkig" sollte das gar nicht sein - das war mehr so ein frustrierter Dammbruch... ;)

    Nein, auch ich will in keinster Weise behaupten, dass jedes Abgabe-Tier nur deshalb im TH landet, weil die vorherigen Halter nicht genug Einsatz gezeigt haben. Auch gibt es tatsächlich absolute Notfälle, die keine Zeit/Kraft/Möglichkeit lassen, sich selbst um die Vermittlung des Tieres zu kümmern. Aber genauso gibt es sie eben doch auch (!): Halter, die es sich das entscheidende Quentchen zuuuu leicht machen.

    Und, was mich wirklich nervt, ist, dass so vieles geschrieben wird, was einfach nicht der Wahrheit entspricht und sich mit wenigen Buchstaben in der google-Suche problemlos klären liesse.

    LG, Chris

  • Zitat


    [...]
    Fallen diese beiden Gruppen heraus, die doch im Grunde hauptverantwortlich dafür sind, dass ein Tier in D zu einem Notfall werden kann, sind auf einmal die Auslandshunde schuld. Ein bequemes, sehr oberflächliches Argument, das die Verantwortung für den regionalen TS in D auf Schultern abwälzt, die damit kaum etwas zu tun haben.

    Hm. Wenn man dieses Argument mal allumfassend umsetzen würde, dann bräuchten wir uns ja gar nicht um den TS zu kümmern. Denn irgendwo findet sich immer ein Mensch, der eigentlich ursprünglich verantwortlich wäre. Warum sollten da in verschiedenen Ländern verschiedene Ansprüche gelten? Die Halter in D sind alle selbst schuld, woanders nicht?
    Natürlich ist im Endeffekt immer der Mensch der Verursacher.
    Und nur weil man sagt, Auslandstierschutz mit mehr Augenmaß zu betreiben, heißt das nicht, dass man die Auslandshunde allein für die Misere hier verantwortlich macht. Deswegen ist man auch noch kein unterentwickelter Kleingeist.

    Zitat

    Schnaudel hat geschrieben:.....
    "Ausgangspunkt für diesen Thread war, dass ein Hund, der aktuell aus einer Notsituation heraus untergebracht werden musste, keinen Platz in irgendeinem der TH in der Nähe fand......"


    Dabei darf man sicherlich auch nicht die Tatsache verkennen, daß diese Tierheime genau wissen, was sie sich mit diesem Hund angetan hätten: gute (teure!) Trainer suchen, langwieriges Training, ohne Erfolgschancen zu kennen, langwierige und damit kostenintensive Unterbringung, keine Gassigänger (zu gefährlich), und evtl. sogar lebenslängliche Unterbringung. Das spielte bei der Entscheidung sicherlich auch eine Rolle - wie soll das finanziert werden? Der ex-Halter hätte das sicherlich nicht getan, obwohl es (in meinen Augen) seine Verantwortung gewesen wäre (warum wurde denn der Hund erst so??). Wie soll ein Tierheim das bewerkstelligen?

    Irgendwo kann ich das verstehen, klar. Aber ist das der TS-Gedanke, den wir wollen? Dieser Hund ist schwierig, er ist zwar vor Ort, den nehmen wir aber nicht.... stattdessen schauen wir uns auf dem "Markt" um, was gute Vermittlungschancen hat?
    Wir können jetzt ja 10 Mal auf den Ex-Haltern herumhacken und sie moralisch verurteilen, damit ist den einzelnen Hunden aber nicht gedient.

    Ach so, bevor ich hier der Meckerer bin: mein Hund stammt aus dem städtischen TH, eine bewusste Entscheidung und dort gehen -ebenfalls bewusst- auch das Gros unserer Spenden hin. Ein kleinerer Betrag ging dieses Jahr an ein Auslandsprojekt vor Ort. Das ist der Beitrag, den ich persönlich leisten kann.

  • Zitat

    Ne - aber für nen Auslandshund zahle ich eben nicht so horrende Hundesteuern wie mancherorts hier für die sog. "Kampfhunde".....
    Wenn Du ins Tierheim gehst und einfach nur nen netten Familienhund möchtest: nimmst Du dann dort nen Rotti oder einen Pit aus schlechter Haltung/Beschlagnahmung mit, wenn Du weißt, daß Dich das 600-800 Euro im Jahr an Steuern kosten wird? Was sitzt denn hierzulande im Tierheim?? Alles, was keiner will! Wenn die Tierheime überhaupt noch Hunde vermitteln sollen, müssen doch wenigstens mal ein paar "normale" unproblematische dabei sein, um genau all diejenigen "Problemfälle" finanzieren zu können, die der Staat/die Länder ihnen mit den Hundeverordnungen eingebrockt hat/haben.


    Vielleicht kenne ich die "falschen" Hunde aus dem Auslandstierschutz, aber ich kenne ehrlich gesagt keinen einzigen, den ich als wirklich unproblematisch einstufen würde. Dahingegen wären die meisten Hunde, die Hierzulande im Tierheim sitzen wohl eher easy.
    Ich finde diese Erklärung daher wirklich an den Haaren herbei gezogen, auch wenn sie immer wieder angeführt wird.

    Jeder Hund, der aus dem Ausland kommt, den ich kenne, hat mehr oder minder schwere "Macken" - teilweise beim richtigen Halter einfach zu handeln (die hätten aber auch den evtl unerzogenen Hund ausm TH hinbekommen...), teilweise so "verhaltensgestört", dass man sich schon fragen muss, ob man dem Hund wirklich einen "Gefallen" damit getan hat ihn zu "retten".
    Angst vor Autos, Glatten Böden, anderen Menschen im Generellen, Lauten Geräuschen, Männern (wir sollten dabei bedenken, dass sind auch 50% der Weltbevölkerung), teilweise extremer Jagdtrieb (häufig sinds ja aussortierte Jagdhunde(mixe)).
    Unproblematische Hunde im Vergleich zu dem, was so im Tierheim sitzt? Sorry, aber das kann doch nicht ernst gemeint sein?

    So sehr ich die teilweise wirklich unsinnigen Vorgänge in deutschen Tierheimen auch verurteile, aber irgendwo sollte man sich schon auch mal fragen, ob es wirklich die große Tat ist, teils hoch problematische Hunde ähnlich einer Katalogbestellung ohne große Nachfragen, an vollkommen unbedarfte Leute zu verkaufen?


    Im übrigen.... natürlich ist zu allererst mal der Halter in der Verantwortung für seinen Hund und sicherlich besteht kein Rechtsanspruch auf Betreuung in einem Tierheim. (was die sonstigen Ausführungen von z.B. Chris mit der Fragestellung zu tun haben... muss man das verstehen? Das es andere Gründe gibt, macht den einen doch nicht geringer bedeutend?)

    Allerdings kann jeder nunmal in eine Notlage kommen und zumindest die Tierschutzvereine hier, werben bei allen möglichen Anlässen durchaus auch für ihre Arbeit mit dem Argument, dass sie sich ja grundsätzlich kümmern würden, wenn jemand aus verschiedensten Gründen sein Tier nicht mehr halten kann. Viele (gerade die älteren hier im Umfeld) spenden unter diesem Gedanken (Beispiel: wenn ich mal nicht mehr bin und meine Kinder nicht können, nehmen die den bestimmt...!) teilweise wirkliche große Summen.
    Und ja, wenn ich damit Werbung mache, dann finde halte ich es durchaus für eine (moralische) Verpflichtung, bei entsprechenden Notfällen dann nicht Nein zu sagen!
    Es heißt immer Tierschutz hört nicht an der Grenze auf.... aber warum fängt er oftmals erst hinter der Grenze an?
    Mit der selben Begründung, dass die Halter ja verantwortlich sind, könnte man auch ablehne, Tieren im Ausland zu helfen - da kommt dann aber, es geht ja um das Wohl des Tieres.
    Geht es nicht auch um das Wohl eines Tieres im Inland?


    Zu den Machenschaften der "armen" Tierheime, die ja nicht wissen woher sie ihr Geld nehmen sollen, sage ich mal nichts mehr - vielleicht ist dem ein oder anderen noch der Fall der 95 (ich glaub so viele warens...) Welpen im Autotransporter auf der glaube ich, A3 bei Nürnberg in Erinnerung?
    Die Abmachung, unter der der Täter wohl straffrei ausging, wurde nur in winzigen kleinen Zeitungsartikeln erwähnt, wenn überhaupt, am liebsten totgeschwiegen...

  • Zitat

    Vielleicht kenne ich die "falschen" Hunde aus dem Auslandstierschutz, aber ich kenne ehrlich gesagt keinen einzigen, den ich als wirklich unproblematisch einstufen würde. Dahingegen wären die meisten Hunde, die Hierzulande im Tierheim sitzen wohl eher easy.
    Ich finde diese Erklärung daher wirklich an den Haaren herbei gezogen, auch wenn sie immer wieder angeführt wird.

    Jeder Hund, der aus dem Ausland kommt, den ich kenne, hat mehr oder minder schwere "Macken" - teilweise beim richtigen Halter einfach zu handeln (die hätten aber auch den evtl unerzogenen Hund ausm TH hinbekommen...), teilweise so "verhaltensgestört", dass man sich schon fragen muss, ob man dem Hund wirklich einen "Gefallen" damit getan hat ihn zu "retten".
    Angst vor Autos, Glatten Böden, anderen Menschen im Generellen, Lauten Geräuschen, Männern (wir sollten dabei bedenken, dass sind auch 50% der Weltbevölkerung), teilweise extremer Jagdtrieb (häufig sinds ja aussortierte Jagdhunde(mixe)).
    Unproblematische Hunde im Vergleich zu dem, was so im Tierheim sitzt? Sorry, aber das kann doch nicht ernst gemeint sein?

    Auch wenn ich das Gefühl habe, dass dies wieder ein Anti-Auslandstierschutz-Thread wird, muss ich Bordy zustimmen.
    Die Hunde aus dem Ausland sind nicht alle unproblematisch und brauchen viel Arbeit und Einsatz, vom neuem Adoptanten. Da ist nichts mit, ich rette den Hund mal und schon sind alle glücklich.

    Man wird vor viele Aufgaben gestellt, auch gesundheitlich sind die Hunde nicht alle top - aber wenn jemand bereit ist sich darum zu kümmern und es auch will, dann soll er es.

    Bevor ich mir meine Auslands-Tölen geholt habe, habe ich mich hier im Umkreis bei den ganzen Tierheimen umgesehen. Und was fand ich ?
    Gefühlte 30 Schäferhunde und Malinois die schon ein Nervenzusammenbruch erleiden beim anziehen eines Halsbandes, viele Soka's, einige Jack Russel und Jack Russel Mischlinge.
    Auch alles nicht einfache Hunde, und meistens Hunde die nicht als groß verträglich gelten - aber auch dort gab es einige "normale" Hunde, die sehr umgänglich und lieb waren, die ich jeden Anfänger hätte empfehlen können.

    Ganz klar ist das herkarren von 10000 Auslandshunden kein gut geführter Tierschutz. Deswegen unterstütze ich auch nur Organisationen, die sich vor Ort für das Leid der Tiere einsetzen - und das ist immer noch einem selbst überlassen was und wen man unterstützt.

    Ich schimpfe ja auch nicht auf die Leute die sich einen Hund vom Züchter kaufen, es sitzen ja sooo viele Hunde hier im Tierheim. Ist auch deren Sache, und ihr Ding - jedem das seine.

    Vielleicht sollte mancher seine Energie in den Inlandstierschutz stecken, anstatt sie darauf zu verschwenden auf den Auslandstierschutz zu schimpfen.

  • Andererseits....
    nehmen wir mal an wir hätten ein kleines Tierheim, Kapazität 20 Hunde.
    Jetzt sitzen da:
    a) Epilepsie
    b) Zuckerkrank
    c) Listenhund
    d) Listenhund
    e) f) g) Hunde über 6 Jahre alt
    h) vom Ordnungsamt gebracht, hat gebissen, braucht unbedingt Trainer
    i) schwarz und groß z.B. Dobermann
    j) Wirklich große Hunderasse z.B. Kangal etc. bzw. Hunderasse mit Vorurteilen z.B. DSH
    Jetzt habe ich die Hälfte meiner Kapazitäten bereits belegt mit Hunden, die schwer vermittelbar sind.
    Geld ist eh knapp und jeder zweite, der zu mir ins Tierheim kommt, fragt nach einem kleinen Hund. Hab ich nicht, also gehen die wieder.
    k) l) m) sind Pensionsplätze - die möchte ich gerne freihalten, da ich eine gewisse "Stammkundschaft" habe, die ihre Hunde regelmäßig bringt.
    Sind noch sieben freie Plätze übrig, ein oder zwei halte ich für Notfelle/-Fälle frei,
    also fünf.
    Ab und an arbeite ich mit ner Auslandsorga zusammen, die haben eine riesige Auswahl:
    Ich nehme fünf Stück auf, alles kleine Hunde.
    Innerhalb von einem Monat sind die vermittelt, sie werden mir förmlich aus den Händen gerissen.
    Verlangt werden 250 Euro Schutzgebühr, bleiben mir wenn es super läuft 200 Euro übrig, macht 1000 in einem Monat.
    Von dem Geld bezahle ich die Epi-Medikamente, das Insulin, den Trainer und versorge die Langzeitinsassen

    Das ganze Projekt soll sich tragen, ich mach das Vollzeit.

    Wie fern liegt da der Gedanke, dass ich lieber weiterhin Auslandshunde aufnehme als z.B. Rs?
    Ich tu das auch nicht, damit ich mir ein Bärengehalt sichern kann, sondern wegen den anderen Hunde.

    Das war jetzt ne Milchmädchenrechnung - und trotzdem glaube ich, dass das auch ein Grund ist, warum sich in unseren TH immer mehr Auslandshunde einfinden.

    Wenn ich jetzt schreibe: "um die Kasse zu sanieren", klingt das zwar nach Profitgier, ist es aber nicht. Sie sichern das Überleben und die Versorgung der anderen, so traurig das ist.

    ist das weit von der Realität entfernt? Ich weiß es nicht. Wäre aber mein Erklärungsansatz - und ja, ich kann das dann teilweise sogar nachvollziehen... auch wenn es nicht gerade toll ist.....

  • Nun ja, meine Erfahrungen mit dem deutschen TS sind zum Teil äußerst negativ behaftet. Von der Abgabepolitik in manchen TH mal ganz zu schweigen.

    Als ich in einem TH arbeitete, fest angestellt, kam ein Transport von Rumänen, es wurde sortiert nach "die und die bleiben hier, die gehen hier weg wie warme Semmeln. Der und der geht in den Osten, die wollen da einen anderen Typ Hund." Und dann wurden einige eben weiter gekarrt in ein TH im Osten. Für mich heißt das im Umkehrschluss, dass damals in Rumänien die Hunde rein nach dem Äußeren ausgesucht wurden, weil sie hier in D nach bestimmen Merkmalen an den verschiedenen Standorten gut zu vermitteln galten. Egal, was für eine Rasse drinsteckte, egal was für Probleme (Hunde die sich nicht anfassen ließen, Panikhunde etc.), Hauptsache, die Optik stimmt.
    Ware Hund mal anders.

    Damals, auf der Suche nach einem Zweithund, die TH abgegrast. Wir wollten einen relativ einfachen Hund, ok Hundeerfahrung vorhanden, auch mit nicht ganz leichten Kalibern. Aber so einen wollten wir nicht, wir hatten ja schon so einen. Also einen netten, freundlichen Hund.. Was wurde uns "angeboten"? Der Schäfi, der privat falsch im SD geführt wurde, scharf gemacht wurde und noch nicht unterscheiden kann, was Job ist und was nicht. Der Staff, der das Enkelkind getackert hat, aber ansonsten völlig unproblematisch ist. Der Rotti, der nicht verträglich mit Artgenossen ist, aber zu Menschen total freundlich.. Oh-Ton: "Sie kriegen das schon hin." Toll, wir wollten aber eigentlich mal einen einfachen Hund.
    Oder aber: "nee, mit Rheuma kriegen Sie keinen Hund von uns."
    Oder: "Nee, als Zweithund vermitteln wir hier keinen."


    Letztes Jahr tauchte bei meinem Arbeitgeber eine verletzte Katze im Lager auf, sämtliche kommunale TH in der Umgebung wurden angerufen. Es war klar, die Katze war verletzt, eventuelle Kosten durch OP würden zusätzlich zur Unterbringung würden entstehen. Kein Tierheim fühlte sich zuständig, verwies an das Nächste. Das Nächste sagte nur "wegen einer Fundkatze rücken wir nicht raus, wenn Sie die eingefangen haben, können Sie das Tier ja vorbeibringen..." Die Kollegen vor Ort haben wenig Erfahrung damit, eine verletzte Katze im Schockzustand einzufangen, sollen aber einfach mal machen. Letztendlich hab ich sie eingefangen, konnte bei einem kleinen, feinen privaten TH Hilfe bekommen, das weiter entfernt war und überhaupt gar nicht für diese Region zuständig war. Die Besitzer konnten irgendwann dann doch ausfindig gemacht werden, aber wer, wann, wie die Kosten für das Tier übernimmt - nööö, fühlt sich wieder keiner zuständig.

    Steuervergünstigungen für TH-Hunde würde nur etwas bringen, wenn z.B. die Abgabepolitik geändert würde. Was bringt es mir, wenn mir meine Stadt in den ersten Jahren 50 % Hundesteuer erlässt, ich aber aus keinem TH einen Hund bekomme, weil ich nur zur Miete wohne und auch noch Teilzeit berufstätig bin?

    Genauso wie die Politik mancher TH, nach dem Motto: wir haben gerade Platz, also karren wir fröhlich munter rüber, bis wir wieder belegt sind. Dass dann weder Geld noch Platz für deutsche Notfälle da ist, ist doch völlig logisch.

    Natürlich gibt es sie, die völlig einwandfrei geführten TH, die schnell und unkompliziert helfen, vermitteln, mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die man auch gern unterstützt. Aber es gibt eben auch die schwarzen Schafe.. Schon mal erlebt, wenn man alte, aber völlig intakte Hundedecken spenden möchte? Halsbänder? Leinen? Futtersäcke, die man zwar angebrochen hat, die eigenen Hunde es jedoch nicht vertragen haben - und dann heißt es im TH: "nein, das können Sie hier nicht abgeben. Wir nehmen nur völlig neue und ungebrauchte Sachen."

    Vielleicht sollte man bei einigen TH einfach mal ein bisschen mehr auf die Finger gucken. Von oberster Stelle und die nicht ihr eigenes Süppchen kochen lassen.

  • Zum Thema helfen: Hab ich versucht. Als der Wunsch nach einem Hund aufkam, aber nicht realisierbar war, fragte ich im TH, ob ich helfen könnte. Nein, sie haben Angestellte, nein. Gassigehen? Joah, so morgens zwischen 10 und 12, da könnten wir Jemanden gebrauchen. Ähm, ich muss arbeiten? Aber abends kann ich gerne vorbeikommen...
    Nein, da machen wir zu, sind ja nicht den ganzen Tag da. Okay, noch verständlich.
    Aber auch beim Gassigehen stellten die sich an wie nix Gutes.
    Und wenn man sich dann ernsthaft für einen Hund interessiert passieren alle Gespräche innerhalb von Tür + Angel, man hat keine 5 Minuten Zeit für Jemanden?
    Bei unserem Kater hatte man sich stundenlang Zeit genommen, bei einem Hund (Schäferhund, vermutlich aber jung genug, um noch wegzugehen) nicht?
    Und Fotos machen wäre ja auch mal eine Idee, aber ich glaube da haben die auch schon wen für gefunden.
    Wir haben uns damals als Familie auch nen Auslandshund ausgesucht, weil unser örtliches TH uns keinen vermitteln wollte.
    Und Betty ist vermutlich von den Auslandshunden sehr unproblematisch, allerdings nicht für Jemanden, der Null Erfahrung hat.

  • es ist also nicht nur meine Beobachtung - nun ja - ich denke, dass da wohl wie immer das Motto:

    viele Köche verderben den Brei

    völlig zutreffend ist.

    Man mag mich ja jetzt federn, teeren und vierstückeln, aber wenn wir nicht aufpassen, dann haben wir in 10 Jahren ähnliche Probleme wie unsere Nachbarländer.

    solange man Quantität vor Qualität setzt, wird sich nichts ändern.

    Und auch bei uns haben wir inzw. massive Probleme mit dem TS - man denke mal daran, wie oft wir inzwischen hören der Amtsvet. wurde informiert, aber es tut sich nichts, solange es in europäischen Nachbarländern so leicht ist seine Hundeflut zu beseitigen (Hundetötungen, Vermittlung usw.) solange wird es immer ein Pro und Kontra geben. Wir brauchen einheitliche Regelungen und zwar überall und auch bei uns.

    Auch ein typ. Bsp. Hundeschulen und Trainer - jeder Depp darf sich so nennen, woher soll Ersthundehalter den wissen, was richtig und falsch ist, wenn der/diejenige schon falsche Erziehungsmethoden lehrt?

    Manchmal Kleinigkeiten aber alles in allem ein großes Problem.

    Susanne und Xena

  • @ wollyfrauchen

    Susanne, ich stimme Deinem Post in allen Punkten zu.

    Zum Thema "viele Köche verderben den Brei"
    Ich persönlich finde es auch sehr kompliziert zu beurteilen, welche Orga guten TS vor Ort macht und wirklich verantwortungsbewusst vermittelt.
    Fragt man hier, ist es häufig: die einen sagen so, die anderen meinen anders. Vor Ort selbst kann ich mir in den meisten Fällen kein Bild machen.
    Wird der Auslandstierschutz nicht von Profis, die wissen was sie da tun, betrieben, dann sehe ich es durchaus so: im Zweifel verschlechtern sie die Lage im Inland und binden viele Ressourcen. Und das kann keiner wirklich wollen.

    PS. Ich habe zwar im großen und ganzen sehr freundliche Erfahrungen in unseren beiden örtlichen TH gemacht, aber klar, in puncto Freundlichkeit, Flexibilität und Öffentlichkeitsarbeit gibt es teilweise Nachholbedarf, da sollte man nicht hinterherhinken. So habe ich auch mitgekriegt, dass Interessenten angeblafft wurden: "das ist ein Jagdhund, das haben Sie doch wohl kapiert" - sowas muss einfach nicht sein, und diese Leute sagen dann natürlich: danke, das wars hier.

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