Alleinbleiben mit räumlicher Begrenzung

  • Weist du sie zurecht wenn du nach hause kommst und sie heult?
    Meine Mädchen haben sich damals auch sehr reingesteigert, wenn ich nach hause kam, da gabs dann ein 'HOPP auf den Platz!' und sie wurden ignoriert. Mittlerweile 'begrüßen' die Hunde uns nur indem sie auf dem Bett liegen und mit den Ruten wedeln, wo sie vorher hin und her gesprungen sind, Regale umgerissen haben etc.
    Beim Alleinsein- Training muss nicht immer alles ganz lieb und nett aufgebaut seid.
    Manchmal muss man sich auch da einwenig durchsetzen und 'auf die Kacke hauen'. Ich würde also einfach, wenn ich nach hause komme und die Tür aufschließe, den Hund sofort auf den Platz schicken und ihn die erste halbe Stunde ignorieren. Das könnte im übrigen auch dazu beitragen, dass sie euch garnicht mehr so extrem herbeisehnt, immerhin ist das Wiedersehen dann doch garnicht so lustig wie sie wollte.. :roll:

  • MisaMisa, falls du mich meinst, wenn ich Miki dann anmotze und auf den Platz schicke (wütend) bekommt sie Angst (sie wurde eventuell mal geschlagen früher), also kann ich das nicht machen. Ich warte immer, bis sie ruhig ist und dann gehe ich rein. Dann begrüße ich sie aber erst, wenn sie einigermaßen ruhig ist.
    Die Sache ist auch, wenn ich z.B. den halben Tag weg war und mein Freund mich unten von der Tür abholt oder von der Haltestelle und sie ist dann ca. 3 Minuten alleine, wird sie noch motziger, weil ich den ganzen Tag weg war.
    Ich werde mir jetzt dieses Buch hier kaufen:


    Und üben.
    Wir haben es jetzt so geregelt, dass sie nicht mehr alleine ist und wir üben können. Und wenn es gar nicht anders geht, nur ganz kurz.
    Wir ziehen auch im Sommer um, also will ich gar nicht mehr viel dran rumdoktern, sondern systematisch aufbauen (mit Hilfe des Buchs) sie alleine zu lassen. Ich will es nun nur mal mit einer Box probieren, um zu sehen, ob es hilft, wenn sie räumlich begrenzt ist und die Tür nicht hören kann. Dann weiß ich auch, worauf ich bei einer neuen Wohnung achten muss, wie die Räume liegen. Habt ihr nun eine Empfehlung für eine Box? Sollte möglichst aus Gitter sein, aus Stoff ist nicht wirklich stabil, habe ich gelesen? Wie gesagt, ich will die Box auch generell als Rückzugsort für sie haben.
  • Neiiin um Gottes Willen, du sollst sie nicht anbrüllen oder total pampig werden, das meinte ich nicht.
    Ein deutliches 'NEIN, Geh auf deinen Platz' und das konsequent (also immerwieder zurückschicken wenn sie aufsteht) die erste halbe Stunde kann helfen. Nicht laut, nicht wütend, nicht fies, sondern stark und konsequent. 'Hund, du liegst jetzt da. Und wenn du wieder ruhig bist, dann begrüße ich dich. Aber vorher brauchst du es garnicht versuchen, denn du wirst immerwieder zurück geschickt.'
    In dem Video meiner Mädchen sieht man z.B. oft, dass sie hören, dass wir die Treppen hochkommen und dann BEVOR wir die Tür öffnen aufs Bett hopsen und dort aufmerksam aber ruhig warten.
    Einfach weil sie gelernt haben, dass es nichts bringt sich so zu pushen und das ich das nicht will. Viele versuchen das Alleinsein REIN positiv aufzubauen und das ist ja generell erstmal nicht schlimm sondern toll.
    Aber auch beim Alleinsein muss man manchmal Grenzen setzen.

  • Ich habe es auch nicht als anbrüllen o.ä. verstanden, aber in manchen Moment kann ich sie nichtmal lieb auf ihren Platz schicken, dann wird sie unsicher und wirft sich auf den Boden, also da muss ich aufpassen. Sie weiß aber mittlerweile das sie auf ihren Platz gehen muss, nachdem ich drin war. Vorher sitzt sie aber bei der Tür. Ich muss sie aber auch relativ schnell begrüßen (habe schon mal 20 Minuten gewartet), sonst fiept sie auf ihrem Platz. Ich denke, dass ist von Hund zu Hund verschieden.

  • Ich setze mir hier mal ein Lesezeichen und warte gespannt auf euren Umzug und das darauf folgende Training.
    Heute morgen hatte ich angefangen, den Thread durchzulesen, aber nicht alle 26 Seiten geschafft. Daraufhin habe ich unser normales vormittägliches Fast-Beinahe-Alleinbleiben-Training mit einem Kong zerschossen -> hat meinen Hund bloß unnötig hochgepushed und sie lag wedelnd vor der Zimmertür, als ich rein kam. :headbash:


    Tjaaa, dann habe ich den Rest des Threads gelesen und sah: AHA, Kong ist doch nicht das Allheilmittel. Hätte ich mal schneller gelesen heute morgen. :D Egal, morgen wird wieder geübt wie immer, vielleicht machen wir auch eines Tages noch mal Fortschritte und kommen zur 10 Minuten Marke. :tropf:

  • Also sowohl laut dem Buch von Nicole Wilde als auch laut meiner Trainerin ist der Kong natürlich KEIN Allheilmittel! Es kann ablenken, helfen Stress abzubauen und den Hund bestenfalls müde und zufriedener machen.
    Ziel muss auf jeden Fall sein, neben der "Soforthilfe" via Kong/Kaukram auch den allgemeinen Stresslevel zu senken, bis der Hund danach entspannt bleiben kann.


    Problematisch wirds, wenn man dann je nach Charakter des Hundes differenzieren muss: REICHT das (Kong, etc)? Setzt der Hund sich mit der Situation auseinander oder lenkt er sich nur ab (nicht Sinn der Sache)? Ist das Stresslevel niedrig genug, um auch ohne Kaukram auszukommen?
    Bei Shira z.b. laut meiner Trainerin NICHT. Sonst würde sie auch anderes Kauzeug nehmen und nicht nur den Super-Duper-Geliebten Kong, der als Reiz wohl zur Ablenkung reicht, aber nicht den grundlegenden Stress reduziert.
    Deshalb müssen andere Hilfsmittel dazukommen, z.B. DAP-Stecker (Entspannungshormone, wirkt nicht bei jedem), konditionierte Entspannung (geruchlich, auditiv z.b. über Musik), ...
    Der Kong ist erstmal das Ventil, so wie ich das verstanden habe. Nebenbei muss man aber dran arbeiten, dass im Kessel untendrunter (im Hirn) der Druck abnimmt, so dass das Ventil irgendwann nichtmehr nötig ist.


    So langsam könnte ich zumindest in der Theorie Bücher drüber schreiben... jetzt muss es nurnoch irgendwann mal in der Praxis klappen :headbash:

  • Das Bild mit dem Kessel ist sehr einleuchtend. Ich habe mir auch vorgenommen morgen mal einen vorher/nachher-Pulsvergleich zu machen, um zu sehen, ob beim normalen Training Stress vorhanden ist oder nicht. Denn leider schläft sie nie wirklich fest, wenn ich mich in der Wohnung oder im Hausflur bewege, sondern döst nur und hebt zwischendurch mal den Kopf. Sieht zwar entspannt aus, aber wer weiß... :gott:


    Auf jeden Fall habt ihr hier einiges an Informationen zusammengetragen bis jetzt und die Erfahrungsberichte motivieren mich ungemein, dranzubleiben trotz Rückschlägen. :gut:

  • So habe gestern das Buch von Christiane Wergowski erhalten und schon zur Hälfte durchgearbeitet. Es ist sehr interessant und werde die Tipps ausprobieren.
    Kennel ist auch bestellt.


    Wir gehen nun so vor, dass wir sie nun ab jetzt gar nicht mehr alleine lassen und zwei Sachen üben, die ich im Buch gelesen habe. Und zwar glaube ich, dass Miki sehr unselbstständig ist (dies ist im Buch so beschrieben) und eigentlich immer dabei sein muss (im selben Raum), bei meinem Freund noch mehr als bei mir, um zu sehen, dass wir noch da sind (im Buch als Sicherheitsfaktor beschrieben). Nun werden wir das "Hinaus"-Kommando aufbauen, was laut Wergowski der erste Schritt für das Alleinebleiben-Training sein soll und die Selbstständigkeit fördert.


    Zusätzlich werden wir den Kennel als zweiten Sicherheitsfaktor, neben uns, aufbauen. Erst wenn das Hinaus-Kommando klappt und der Kennel als Sicherheitsfaktor funktioniert, werden wir uns ans Alleinebleiben ran tasten und dies auch mit Kennel versuchen. Ich bin schon sehr gespannt, heute geht das Training los.
    Wir werden uns auch jeden Tag aufschreiben, wie die Beschäftigung mit Miki war, wie oft wir geübt haben und die Fortschritte, um einen Überblick zu haben. Ich bin ja sehr gespannt aber zuversichtlich :-)

  • Hallo ihr Lieben,


    ich hab mich hier schon lange nicht mehr gemeldet, obwohl wir auch große Probleme mit dem Allein sein haben/hatten. Weil irgendwie beschäftigt mich das Thema hier zu hause schon viel und ich verdränge das dann ganz gerne und mache im allgemeinen einen GROßEN Bogen um 'alleinsein Threads'
    Mittlerweile sind die Erfolge bei uns im Zusammenhang mit der Konditionierten Entspannung (auf Musik) soo groß, dass ich hier mal allen Mut machen wollte.
    Wir haben ja nun auch schon alles durch, wie Kong, Kauzeug, Thundershirt und was es nicht alles gibt. Nichts hat geholfen. Die Konditionierte Entspannung haben wir fast täglich trainiert und mein Hund, der sonst in die Wohnung gepinkelt hat, gefiept und gebellt hat, hysterisch in der Wohnung rum rannte, an den Türen kratzte und auf die Fensterbänke sprang, kann nun entspannt alleine sein. Nur an der Zeitausdehnung müssen wir noch arbeiten.
    Derzeit sind wir bei 40 Minuten, die mein Hund schlafend (!!!!!!) alleine ist. Es war immer mein größter Traum, dass ich es schaffe, dass sie so entspannt ist, das sie schläft. Und nun haben wir es geschafft. Sie schaut nicht auf wenn wir gehen und sie schaut nicht auf, wenn wir kommen. Sie schläft komplett durch. Ich bin zuversichtlich, dass das Ausdehnen der Zeit nun kein großes Problem mehr darstellen wird und wir bald auch mal 2 oder 3 Stunden schaffen.
    Also ich kann wirklich allen die konditionierte Entspannung ganz, ganz doll ans Herz legen!!


    So und nun das klein gedruckte zum Schluss: Bis wir das erreicht haben, was ich oben geschrieben habe, haben wir fast ein Jahr lang täglich trainiert, aber es hat sich gelohnt.

  • Nelly, das baut mich wirklich enorm auf!!!


    Musik als Entspannung hat unsere Trainerin uns ja auch wärmstens empfohlen und ich sehe da so langsam die letzte Hoffnung...



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