Studentin, 24, Hundeanfänger, alleinwohnend - sucht...

  • Hallo liebes Forum,
    dann reihe ich mich auch mal ein in die Liste der "passt ein Hund zu mir"-Threads:


    Der Wunsch nach einem Hund ist schon länger immer mal wieder präsent und seit mindestens einem Jahr bin ich mir nun doch sicher, dass jetzt alles passt und ich den Schritt wagen möchte... wenn da nicht diese ganzen Unsicherheiten wären... ich habe mich natürlich schon ausführlich informiert was es bedeutet einen Hund bei sich aufzunehmen und dass es mitunter auch nicht so einfach und schön und toll wird, wie man sich das gerne vorstellt ;) Der nötige Sachkundenachweis für Niedersachsen ist auch schon in Arbeit.



    Meine Hauptfrage wäre natürlich ob in meinem Leben genug Platz und Zeit für einen Hund wäre...


    kurz zu mir: ich bin 24, Studentin der Geisteswissenschaften (d.h. nie Uni vor 10:15 haha) in einer bekannten Studentenstadt im Süden Niedersachsens, wohne jetzt seit April in einer 44qm-Whg. mit viel Grün und Wasser in der direkten Umgebung. Ruhig aber trotzdem noch nicht ländlich. An Wochenenden fahre ich ca. 1mal im Monat mit dem Auto zu meinem Freund ins Ruhrgebiet und ab und zu zu meiner Familie nach Bremen, es wäre kein Problem den Hund mit zu bringen.


    Zeitlich wäre es bei mir eigentlich (meiner Meinung nach, korrigiert mich bitte wenn ihr das anders seht) kein Problem, ich könnte locker vor der Uni bis zu einer Stunde mit Hundi rausgehen. Meistens habe ich dann Mittags auch eine Pause von 2,5h, wärend der ich eh nach hause fahre um hier zu essen und wenn ich danach nochmal Kurse habe, was selten ist, sind die in der Regel um 16 oder 18Uhr vorbei.
    Der Hund müsste im schlimmsten Fall 4-5h am Stück alleine bleiben. Lernen usw tu ich auch zuhause... Da wir wenig Klausuren schreiben, sondern ehr Referate halten und Hausarbeiten schreiben fällt "Powerlernen" in der Bibliothek weg. Einen Job habe ich momentan nicht aber wenn dann wird er auch nicht mehr als max.!!! 10 Stunden verteilt auf 2 Tage in der Woche in Anspruch nehmen. Zur Not habe ich mehrere Freunde direkt nebenan wohnen, die dann "Babysitter" spielen würden, falls der liebe Vierbeiner es nicht so lange alleine aushält :)
    Nachmittags/Abends wäre dann Zeit für große Spaziergänge, Kopfarbeit und Toben. Am Wochenende sowieso. Ich möchte auch gerne einmal pro Woche in die Hundeschule gehen, weil ich das sehr gut und interessant finde. Gerade, weil ich ja gar keine Erfahrung mit Hunden habe.


    Ich bin jetzt im 2. Semester und weiß halt nicht wie genau es danach weiter geht. Ich könnte mir vorstellen noch einen Master anzuhängen aber auch danach direkt zu arbeiten... schwierig schwierig.


    Unsicher bin ich mir außerdem ob ich als Einzelperson nicht irgendwie ins Schleudern komme, sollte ich mal längere Zeit krank sein. Meine Freunde in der Nachbarschaft meinen zwar, dass sie helfen würden aber ich hätte schon ein schlechtes Gewissen wenn ich 4 Wochen mit einem Beinbruch zuhause liege und andere meine Arbeit machen lasse. Außerdem weiß man ja nie wie es dann wirklich aussieht, wenn die Situation eintritt.... und Hundesitter/-gassigänger über so lange Zeit finde ich schon sehr teuer. Versteht mich nicht falsch, ich kann mir durchaus einen Hund leisten aber bei 15-20 Euro die Stunde über mehrere Wochen weint das Studentenherz doch sehr. Meine Mutter würde mir bei sowas und unerwarteten Tierarztrechnungen zwar aushelfen, sollte es knapp werden, aber doof ist es trotzdem. Bleibt also nur zu hoffen, dass ich nie mehr krank werde :lol:
    Wie regelt ihr sowas? Habt ihr eine ganze Armee an lieben Menschen, die euch in so einer Situation helfen würden?



    Außerdem würde mich interessieren was ih mir für einen Hund empfehlen würdet?
    Ich bin super gerne draußen, kann stundenlang spazieren/wandern gehen (mit Hund würde ich mir dann auch endlich nicht mehr so doof vorkommen, wenn ich alleine draußen rumspaziere in meinem Alter haha), da ich ein Stückchen von der Innenstadt entfernt wohne und hier sehr viel Fahrrad gefahren wird, sollte mein Hund früher oder später auch lernen am Fahrrad mit zu laufen. Ich wohne direkt an einem Fluss und halte mich im Sommer auch selber gerne am/im Wasser auf. Außerdem würde ich meinen Hund später gern mit in Wald und Wiesen nehmen, wenn ich mit meinem Mountainboard die Hügel runterfahre (sofern er sicher ohne Leine läuft). Ansonsten habe ich Lust ihn nicht nur körperlich, sondern auch geistig zu fordern. Da finde ich z.b. Mantrailing total interessant.
    Auf der anderen Seite bin ich auch gerne mal zuhause auf der Couch ;)


    Was ich schon weiß ist, dass ich auf keinen Fall einen Welpen möchte und auch ungern einen Hund unter 30, bzw über 50cm. Auf jeden Fall ein Tier aus dem Tierschutz/Tierheim/Abgabetier. Mit dem Alter bin ich mir unsicher... er solte nicht zu jung aber auch noch jung genug sein, dass wir ein paar schöne Jahre zusamen haben. Ich habe mir da einen groben Rahmen gesteckt (3-8Jahre?) aber lasse mich auch gerne von etwas Anderem überzeugen. Optisch habe ich eigentlich keine Ansprüche, nur dass ich zuuuu wuschelige Hunde nicht so mag.



    Ich hoffe der lange Text hat euch nicht abgeschreckt und ihr könnt mir weiterhelfen oder euch fällt noch was auf, was ich nicht bedacht habe.


    LG Franni

  • Wenn ich krank bin gehe ich in der Zeit nicht mit meinen Hund spazieren, sondern eben nur zum Pippimachen in den Garten. Bei einer OP gehe ich direkt wieder nach Hause anstatt im Krankenhaus zu bleiben. Sollte das nicht gehen müsste eine Pension für meinen Rüden her. Für meine Hündin hätte ich eine Betreeung für kurze Zeit.


    Da kommen viele Hunde in Betracht. Göttingen hat ein ausreichend grosses Tierheim. Ich würde keine Freaks wie Malinois, Kangal oder Border Collie empfehlen und auch keine Schnarchnasen wie Mops oder Pekinese.

  • Hey,


    wie wäre es denn mit einem wirklich älteren Hund (ca. 8, hattest du ja bereits angesprochen), dann ist die Zeit überschaubar (halte mich bitte nicht für grausam, ich habe mir auch eine Grauschnauze aus dem Tierheim geholt und hatte die schönsten 2 Jahre mit ihm, er ist mit 14 Jahren 2010 gestorben :(..), was besonders wichtig ist für die Zeit nach dem Studium, die du ja nicht abschätzen kannst (ich studiere auch geisteswissenschaftliche Fächer, zwar auf Lehramt, aber ich weiß wie es beruflich aussehen kann ;)). Ich denke, das wäre vielleicht wirklich eine gute Entscheidung. Ein ruhigerer, älterer, fiter Hund.


    Ich denke, dass es immer schwierig ist, wenn man allein mit Hund ist. Ich wohne zwar nicht alleine, bin aber die Einzige, die mit meinem Hund rausgehen kann (er ist zwar ein totales Herzchen, hat aber panische Angst vor fremden Hunden). Das ist schon oft stressig, aber es geht. Ich frage auch nicht gerne, ob die Handvoll Menschen, die mit ihm gehen können, ihn über einen gewissen Zeitraum aufnehmen.. da muss man durch, ich revanchiere mich einfach gerne mal. Dennoch solltest du einen Plan B haben, was die Betreuung angeht, denn allzu oft ist das Angebot schnell gemacht, die Tat ist dann allerdings das Problem.. aber ernsthaft: Wie oft brichst du dir das Bein im Schnitt? Klar kann immer was passieren und dann braucht man auch einen sicheren Plan A, aber ob das der Hauptgrund sein sollte, sich keinen Hund zu holen? Im Notfall muss eben eine Hundepension herhalten. Ist aber schon richtig, dass du das erstmal geklärt haben möchtest.


    Denk einfach mal drüber nach, ich weiß nicht wie deine Arbeitseinstellung ist, bei mir läuft es kurz vor Abgabe der Hausarbeiten immer auf einige Nachschichten raus, da tut es zwar gut, mal rauszukommen, ab und an braucht man aber auch einfach nur jede Sekunde Zeit und das ist dann schwierig..


    Wenn irgendwelche Fragen sind, dann frage einfach :) .. ich kenn deine Situation ja recht gut ;)

  • Klingt echt gut dein Plan soweit.


    Da du ohnehin an den Tierschutz denkst, musst du dir imho um Rassen gar nicht so den Kopf machen. Das ist ja vor allen Dingen dann wichtig, wenn du halt beim Züchter einen Welpen holen willst und vorher grob wissen, wie der mal werden könnte. Oder wenn du ganz spezifische Arbeit mit dem Hund machen willst (Mops vs. VPG = eher nicht).


    Beim Tierschutz hast du die wunderbare Möglichkeit, einen "fertigen" Hund kennen zu lernen, bei dem schon klar ist, dass er z.B. unheimlich gern läuft, arbeitet, seine Nase benutzt etc., es fällt halt das Welpenlotto weg :)


    Da du außerdem von Beginn an ganz gezielt Kompetenz aufbauen willst, hätte ich persönlich gar nicht soviel Sorge wegen "Freaks", wenn sie eben aus dem Tierschutz kommen, man also schon weiß, wie sie grob ticken und im Endeffekt die fehlende Auslastung das Problem war. Wichtig für dich wäre eben die Verträglichkeit mit fremden Menschen. Denn einen Hund, der Fremden gegenüber skeptisch ist, den lässt du nicht mal eben bei Freunden..

  • Hey, danke schonmal für die Antworten :)


    Also ich glaube von den "Freaks" werde ich trotzdem lieber die Finger lassen, das trau ich mir als völliger Anfänger einfach nicht zu. Am Ende entwickelt sich der Hund dank mir und meiner Fehler zu nem unausstehlichen Monster und das ist für beide Seiten doof. Andererseits trau ich mir schon zu einen "Hund mit Charakter" aufzunehmen (solange es nicht zuu schlimm ist). Daran sollte es also nicht scheitern ;)


    Ja, die Frage mit dem Alter... das ist eigentlich noch das was mir am meisten Kopfzerbrechen bereitet. Einerseits würde ich schon gerne einem älteren Hund nochmal die Chance auf ein Zuhause geben und es wäre bestimmt auch einfacher mit der absehbaren Lebenszeit und der Frage wie es bei mir weitergeht andererseits habe ich Angst vor Altersgebrechen und darauf bezogene Tierarztrechnungen. Natürlich kann auch ein jüngerer Hund plötzlich schwer krank werden und benötigt Behandlungen aber bei einem alten Tier ist es doch etwas wahrscheinlicher, oder nicht? Zumindest sind fast alle Hunde ab 10, die ich kenne, Dauergäste beim TA. Und ich bilde mir halt ein, dass ich in 2-3 Jahren etwas mehr Geld hätte um die Rechnungen zu zahlen :D Außerdem werden diese Hunde im Alter grad alle etwas seltsam... Wie alte verwirrte Omis haha
    Kenne ich jetzt nur "Negativbeispiele" oder habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht?


    Aaaach, ich weiß es nicht. Vor allem hab ich mich jetzt schon ein bisschen in einen 3,5jährigen Dackel-Mix verliebt, der als "sportlicher Kuschelhund" beschrieben wird und sooooo süüüüüß aussieht :D Und er ist sitzt ganz in der Nähe vom Wohnort meines Freundes im Tierheim sodass ich ihn regelmäßig besuchen und kennenlernen könnte bevor er bei mir einziehen könnte (in den Semesterferien hätte ich 2,5 Monate Zeit für die Eingewöhnung, ist allerdings erst Ende Juli) aber das wäre ja schon meine unterste Altersgrenze... Einerseits denke ich für die Zukunft "wo ein Wille ist ist auch ein Weg" und abgeben wollen würde ich den Hund auf keinen Fall mehr aber dann denk ich "Oh Gott, und was ist, wenn das alles nicht so klappt, wie du dir das wünschst und vorstellst?!" Aaaaah! In der Beziehung dreh ich mich grad völlig im Kreis und komm nicht weiter.

  • Ich finde es auch wichtig und toll, dass Du Dir im Vorfeld so viele Gedanken darüber machst und nicht einfach losgehst und Dir aus Spaß an der Freude einen Hund kaufst. Aber hat man nicht gerade im Tierheim die Möglichkeit, die Zeit mit dem Hund erst einmal zu 'testen'? Das klingt zwar auch böse, aber wäre für Deine Situation vielleicht gar nicht so schlecht.

  • erstmal vorweg find ichs toll wieviele gedanken du dir gemacht hast und man merkt dass du ordentlich reflektiert hast beim thema hund :gut:
    ich hoffe die darf das hier verlinken aber der klingt doch klasse http://tierheim-goe.de/index.p…g_hunde_details&tx_ttnews[tt_news]=2474&cHash=f98ffabb1c7dfdd182d223a204bd9c4d


    Zitat

    Da kommen viele Hunde in Betracht. Göttingen hat ein ausreichend grosses Tierheim. Ich würde keine Freaks wie Malinois, Kangal oder Border Collie empfehlen und auch keine Schnarchnasen wie Mops oder Pekinese.


    sehr nette ausdrucksweise....wirklich... :hust:
    anbei ich kenne sog. "schnarchnasen" rassen (wie du sie nennst) die super fit sind und muckis haben, kommt immer drauf an was man draus macht :pfeif:

  • Ich bin ganz begeistert, wie sehr du dich schon mit dem Thema Hund auseinandergesetzt hast und trotzdem noch weiter fragst!!!


    Ich studiere auch, wohne aber (wegen Landei(=ich) und Landhund) noch zu Hause. Hab also immer irgendwen hier der einspringen kann. Ich würde aber mal behaupten (wenn deine Freunde schon sagen sie springen ein), dass du im Notfall schon irgend nen Plan haben wirst!


    Insgesamt finde ich, dass deine Situation sich super anhört! Und wenn du einfach mal ein paar Tierheime abklapperst könnte ich mir gut vorstellen, dass da jemand für dich dabei sein könnte!
    Bei den Hunden weiß man ja oft schon, wie lang sie allein bleiben können, welche Beschäftigung sie mögen usw.


    Also ich würde einfach mal losfahren und mich überraschen lassen!
    Und sollte dir auf der Suche doch eine ganz bestimmte Rasse gefallen, so gibt es zu vielen Rassen noch eigene Notorganisationen, wo du weiter gucken kannst!



    Ich wünsche dir ganz viel Erfolg und Spaß auf der Suche!

  • Danke für deinen langen Text, jetzt muss ich keinen langen mehr verfassen. :D
    Mir geht es nämlich genauso, nur dass ich einen etw. anderen Geschmack habe, aber vllt. lässt sich hier ja ein paar tolle Infos filtern. :gut: :D

  • Also das mit dem "alten" Hund...


    Ich sag es mal so: Verständlich finde ich, dass - sowohl in den Tierheimen als auch hier - schnell Mut zugesprochen wird, wenn die Möglichkeit besteht, dass ein alter Hund nochmal aus dem Tierheim kommt. Ja, die verdienen es am meisten, ja diesen Hunden sollte auch besonderer Vorzug bei der Vermittlung eingeräumt werden wenn möglich.


    In deinem Fall fände ich es aber am Thema vorbei, denn die einzige Schnittmenge wäre die überschaubare Lebenserwartung.


    Du bist sportlich, du bist viel draußen und willst auch viel draußen sein.. ja, es gibt ältere Hunde, die da noch gerne mitmachen - aber wie lange noch? Seien wir mal ehrlich, das kann in einem halben oder einem Jahr vorbei sein. Dann ist nicht mehr mit kilometerweiten Bergtouren mit Hund, weil das einfach nicht mehr geht.


    Und dann wird keiner von euch glücklich. Du nicht, weil du entweder zu Hause bleiben musst oder den Hund irgendwo unterbringen immer dann, wenn du losziehst und er nicht, weil er nicht mit kann.


    Es sitzen in den Tierheimen so viele Hunde, weil irgendwer verkannt hat, dass ein Hund beschäftigt werden muss, weil er sonst komisch wird - egal von welcher Rasse. Für solche Hunde ein gutes zu Hause zu finden ist auch nicht ohne, denn oft kommen ja doch Familien mit Kindern, die jetzt den Hund noch zum perfekten Glück suchen - da ist nicht mit stundenlangen Bergtouren und Co. und auch nicht groß mit Hundeplatz zwei oder drei Mal pro Woche.


    Du hast doch den Elan, die Energie und das Zeug dazu, einem richtig tollen Hund den Rahmen zu geben, den er braucht, eben auch richtig toll sein zu können. Wieso das dann nicht umsetzen?

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