Mein Hund hat sehr große Angst

  • Hallo,
    schon wieder ich :roll:


    Ich habe ein großes Problem oder vielleicht mache ich auch nur eins daraus, aber ich muss es unbedingt loswerden.
    Mein kleiner Mops hat furchtbare Angst vor allem :( :


    Vorgeschichte:
    Wir haben unseren kleinen Großen 10 Monate alten Rüden am Sonntag beim Züchter abgeholt. Er ist mit uns 2h Auto gefahren - alles kein Problem. Auch die nächsten 2 Tage hat er sich ganz toll angestellt - ich dachte schon ich habe einen Traumhund an Land gezogen :D - aber wahrscheinlich doch nicht bzw. habe ich das Gefühl, dass ICH das Problem bin.


    Zu aller erst hat er mir nun zweimal in die Wohnung gepieselt und einmal auch sein großes Geschäft gemacht. Ich war am Boden zerstört (Ich lass mich von sowas ja immer so unsagbar schnell aus der Fassung bringen und bin dann immer ganz traurig und denke immer es liegt alles an mir nun ja :headbash: ). Hab den Hund in Flagranti erwischt und bin etwas laut geworden, was mir jetzt aber leid tut, denn ICH habe es versäumt ihn sofort aus der Situation herauszuholen. Habe nun etwas hier im Forum gestöbert und gehe mit meinem kleinen Mann seit heute alle 2h raus, behandele ihn sozusagen wie einen Welpen, denn eigentlich kann er sehr lange einhalten, aber ich möchte das mit ihm trotzdem festigen. Vorhin hat das auch schon super geklappt, nur eine Frage hätte ich hierzu. Sollte der Hund noch WÄHREND des Geschäftes gelobt werden oder SOFORT danach?


    Aber nun mein größeres Problem:
    Mein Hund ist ein Schisser. Er hat vor Autos, anderen Menschen, anderen Hunden und allgmein vor lauten Geräuschen Angst. Er will sich dann am liebsten aus seinem Geschirr befreien und klemmt seinen Schwanz ein. Mir tut das wahnsinnig in der Seele weh. Leider kann ich aufgrund meinr Wohnsituation die Autos nicht komplett umgehen. Das heißt er ist ständig diesem Stress ausgesetzt, andererseits muss er es lernen weil wir sonst nie raus könnten. Es lässt sich wie gesagt nicht vermeiden :fear:
    Ich denke aber das ich der Auslöser dieses Problems bin, da ich das Gefühl habe ihm zu viel zugemutet zu haben indem ich sofort mit ihm an die Straße bin.


    Mich wundert das nur alles, weil der Mops eigentlich dafür bekannt ist eher angstfrei zu sein und man eher aufpassen sollte, dass er nicht vor Freude in die Autos rennt, aber gut - wie die Menschen ist ja auch jeder Hund anders.


    Ich habe nun allerdings ziemliche Angst, dass ich das bei ihm nun total versaut hab. Sollte ich ihn in der nächsten Zeit eher in den Garten lassen oder jeden Tag den gleichen Weg gehen damit er sich dran gewöhnt? Ich weiß wirklich nicht was da jetzt richtig ist und eh der Hund vor Panik noch einen Herzinfarkt bekommt, wollte ich lieber hier nach Meinungen zu meinem Problem fragen.


    Ich danke euch schon vorab für die Hilfe bzw. guten Tipps.

  • Diese Ängste sind nicht von dir gemacht, sondern ein Sozialisierungsversäumnis des Züchters, was mich an einem seriösen und guten Züchter zweifeln läßt. Ich hoffe, dass dein Mops gesundheitlich wenigstens einigermaßen auf der Höhe ist.


    Das er dir in die Wohnung gemacht hat, kann ein Zeichen von Stress sein. Immerhin ist er erst ein paar Tage bei dir und realisiert wohl jetzt auch, dass er keinen Ausflug macht, sondern bei dir bleibt. Daraus resultiert neben der schlechten Sozialisierung noch das Problem, dass er noch gar nicht weiß das mit dir an seiner Seite ihm nichts passieren wird.


    Es wird nichts bringen den Hund den angstmachenden Situationen nicht mehr auszusetzen. Er muss lernen, dass alles in Ordnung ist. Mein Rüde hatte ein ähnliches Problem am Anfang. Er hatte Angst vor den Bussen und Laster die hier fahren (ist mir regelmäßig ins Gebüsch gesprungen), hatte Grusel vor fremden Menschen und anderen Alltagsgegenständen im Halbdunkeln oder Dunkeln. Ich habe ihn möglichst oft in diese Situationen gebracht und ihm die Zeit gelassen, sich den Angst machenden Objekten zu nähern und festzustellen, dass nichts schlimmes passiert (das gilt natürlich nicht für fahrende Autos und Busse ;) ). Je mehr sich unsere Bindung gefestigt hat umso weniger hatte mein Rüde Probleme draußen.


    Es gilt Geduld zu zeigen. Führe deinen Hund behutsam an die Dinge heran die ihm Angst machen. Mach die Dinge zu etwas positivem, in dem du ihn mit Futter belohnst oder was auch immer er als Belohnung besonders toll findet. Lasst euch Zeit, gib dir nicht die Schuld und vorallem bleib locker. Wenn du dich anspannst, merkt der Fiffi das sofort und ist selbst gleich noch mal so nervös. :)

  • Ich sehe das ähnlich wie PocoLoco.
    Das kann man nur mit "konsequenter Geduld" behandeln.


    Weißt Du denn Genaueres vom Züchter?
    War er da sicher stubenrein?
    War er nur im Garten oder auch mal draußen?

  • Vielen Dank erstmal für die schnellen und lieben Antworten.
    Jetzt bin ich erstmal etwas beruhigter und gebe jetzt nicht ständig mir die Schuld :smile:


    Da hab ich ja scheinbar intuitiv richtig gedacht, also muss mein kleiner Mann jetzt durch. Hab grad schon zu ihm gesagt, dass wir ihn schon noch groß bekommen ;)


    Zitat

    Weißt Du denn Genaueres vom Züchter?
    War er da sicher stubenrein?
    War er nur im Garten oder auch mal draußen?


    So wie ich das einschätze, war er meist im Garten. Er ist zwar mit den Hunden auch raus, hat sie an die Leine gewöhnt usw., aber ich denke die meiste Zeit haben sie in dem riesigen Garten verbracht.
    Ich ärger mich sehr, dass ich nicht vorher schonmal nachgelesen habe, dass er schon als Welpe hätte lernen müssen, dass Autos usw. keine Feinde sind. Für mich ist es ja jetzt nun noch schwieriger ihn da zur Ruhe zu bekommen, dabei dachte ich ich wäre als Anfänger mit einem "älteren" Hund besser dran, als bei einem Welpen bei 0% anzufangen. Konnte ja keiner ahnen, dass ich bei meinem scheinbar nun auch bei -naja- 40% anfangen muss ;) *


    Ich hätte da anbei gleich noch eine andere Frage:
    So wie ich das bei meinem Freund und mir einschätze wird die Erziehung für uns beide schwierig, weil wir keinerlei Erfahrung darin haben. Nun hab ich mich schonmal nach Hundeschulen umgesehen. Nicht das ich ihn morgen sofort da hinschleifen möchte, aber wäre es ratsam in der Hinsicht noch zu warten oder verpass ich dann wieder den richtigen Moment? Ich werde da auch mal direkt anfragen, die müssten sich damit ja nun am allerbesten auskennen, aber weil wir einmal dabei sind ...... ;)


    * Kleiner Nachtrag: Ich möchte nicht das der Eindruck entsteht ich würde denken ein "älterer Hund" macht keine Arbeit. SO war das nicht gemeint :D

  • Hundeschule würde ich noch auf die längere Bank schieben, wenn der Kleine noch solche Probleme im Alltag hat.
    Aber vielleicht könnten Euch ein paar Einzelstunden bei einem Trainer helfen?
    Zum einen kann er sich dann ganz auf Euch und Eure Sorgen konzentrieren, zum anderen erlebt er Euren Hund "live" und kann ihn einschätzen.
    Ich denke schon ein, zwei Stunden können ganz viel bringen am Anfang.


    Und zur Hundeschule kann man dann später immer noch.

  • Der "Züchter" hat Dir da ein ordentliches Ei gelegt. Natürlich hätte er den Hund in der langen Zeit mit allerlei Außenreizen vertraut machen müssen. So hat er wichtige Erfahrungen versäumt, was es für Euch sehr schwierig machen wird. Ich tendiere auch zu einem Trainer, der zu Euch nach Hause kommt und individuell mit Euch arbeitet. Hundeschule würde ich vorerst noch bleiben lassen.

  • Zitat

    Aber vielleicht könnten Euch ein paar Einzelstunden bei einem Trainer helfen?
    Zum einen kann er sich dann ganz auf Euch und Eure Sorgen konzentrieren, zum anderen erlebt er Euren Hund "live" und kann ihn einschätzen.
    Ich denke schon ein, zwei Stunden können ganz viel bringen am Anfang.


    Das werde ich in Angriff nehmen :smile:
    Waren vorhin wieder im Garten damit er unbeschwert rumwuseln kann, aber da sich grade die gesamten Nachbarskinder in den Hinterhöfen versammelt hatten, war er wieder so angespannt, dass ich nach 10 Minuten unverrichteter Dinge wieder reingehen konnte. Ich werde mit ihm heut noch bestimmt 2 Runden gehen, danach nochmal in den Garten - vielleicht ist es dann ruhiger. An das Pieseln gehen während des Spazierganges ist ja noch absolut nicht zu denken. Grad eben sitz er neben der Küchentür und schaut furchtbar traurig, noch trauriger als ein Mops eh schon schaut, aber vielleicht bild ich mir das ja auch ein. Hach, da liegt noch viel Arbeit vor uns :( :

  • ich finde mit dem Hund machst du es dir nicht leichter als mit einem Welpen, eher im Gegenteil.
    Ich finde das Alter auch ungünstig. Er hat weder die Leichtigkeit eines Welpen noch die Souveränität eines Erwachsenen Hundes. Er ist mitten in der Pubertät und wird dann aus seiner Umgebung rausgerissen, ist klar dass er dann erstmal nicht weiß wo oben und unten ist.
    Aber habe Geduld es kann ja nur besser werden. :)
    Ist er denn stubenrein? Dann müsstest du ihn eigentlich gar nicht mehr loben. :)

  • Zitat

    ich finde mit dem Hund machst du es dir nicht leichter als mit einem Welpen, eher im Gegenteil.
    Ich finde das Alter auch ungünstig. Er hat weder die Leichtigkeit eines Welpen noch die Souveränität eines Erwachsenen Hundes. Er ist mitten in der Pubertät und wird dann aus seiner Umgebung rausgerissen, ist klar dass er dann erstmal nicht weiß wo oben und unten ist.


    Ich muss ganz ehrlich sein, dass mir das wirklich nicht bewusst war. Wenn sich in meinem Leben noch einmal so eine Situation ergeben sollte wüsste ich sehr genau was ich machen würde, aber als Anfänger hat man leider keine richtige Erfahrung und macht dann eben solche "Fehler". Ich wurde in der Hinsicht auch nicht optimal beraten und das ärgert mich grad wirklich sehr. In der gewohnten Umgebung hat er sich ja auch tadelos verhalten. Keine Angst vor niemanden, kein Anbellen der Fahrräder usw. und mir war in dem Moment nicht bewusst das er ja zu Hause ist und sich deswegen logischerweise so verhalten hat. Mir tut in der Situation nur der Hund so leid. Er muss sich an mich gewöhnen und ich an ihn und ich denke mal er hat den schwierigeren Part- aber lassen wir mal noch ein paar Tage und Wochen vergehen. Er weiß schon von wem er Futter bekommt und wer ihn in den Schlaf krault :D



    Zitat

    Ist er denn stubenrein? Dann müsstest du ihn eigentlich gar nicht mehr loben. :)


    Tja so richtig sicher bin ich mir da nicht. Es hieß zwar ja, aber anhand der Mimik des Züchters konnte ich schon ablesen, dass wohl auch mal was daneben gegangen ist. Aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich daran Schuld war, dass er in die Wohnung gemacht hat. Der Rhythmus war/ist eben noch nicht richtig da und was soll der Hund dann machen wenn Frauchen nicht ihren faulen Hintern hebt obwohl sie ganz genau weiß, dass er raus muss. Da wende ich auch gerne die Zeitungsmethode an. 10 Mal gegen meinen Kopf schlagen und mir selber sagen wie blöd ich bin :headbash:
    Nachdem wir heute das Drame mit der Wohnungspinkelei hatten, habe ich nochmal den Rythmus überdacht und habe gemerkt, dass er 3/4h einhalten kann (Wenn er aufn Sofa pennt muss ich ihn ja nicht unbedingt aufwecken) und gebe ihm jetzt viel mehr Ruhe beim spazieren gehen und auch im Garten. Er braucht eben seine Zeit, aber das musste ich auch erst mitbekommen, aber ich war heut schon ganz stolz auf ihn :ops:
    Wenns morgen und die nächsten Tage wieder so gut klappt mach ich 3 Kreuze :rollsmile:

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