konditionierte negative Strafe - wie sind eure Erfahrungen

  • Da hast du Recht Kram ;)


    Das Problem ist nur das ich bis dato bei mir in der Umgebung noch keinen Trainer gefunden habe der sowas anbietet...
    Ich war mit Nala wegen dem Jagdproblem schon bei über 10 Trainern und das traurige Ergebnis war immer das selbe: So wie Ihr Hund im Grundgehorsam steht darf die gar nicht jagen!
    Naja das hat sie nur iwie nicht verstanden :(

  • Mal eine völlig OT-Frage: Wie oft habt ihr denn die Gelegenheit an Wild zu trainieren?
    Einer der Hauptfehler beim AJT ist zu seltenes gezieltes Training.
    Wenn du nicht öfter als 5x/ Woche trainieren kannst, ist ein effektives Training schlecht möglich.
    Ist es der Bewegungsreiz der das Jagen auslöst?

  • Hmmh, es gibt einen anderen Thread hier, da geht es um Frust beim Hund......


    Mit der Möglichkeit einer Bestrafung (ob negativ oder positiv) nehme ich doch bewusst diesen Frust in Kauf.
    Im anderen Thread war eine der Thesen, dass dieser Frust sich generell sammelt, zu vermeiden ist, außer ich biete wiederum ein Alternativverhalten, Belohnung, Ablenkung etc. an.


    Was im Endeffekt ja heißen würde: ich mahne, bestrafe - und belohne dann wieder.


    Das find ich komisch im Zusammenspiel -


    Und mein Handeln im Alltag bekomm ich mit wissenschaftlichen Erklärungen damit überhaupt nicht mehr auf die Reihe.


    Beispiel: Hund wälzt sich in Ekeligem. Ich rufe, unser Abbruchwort ist "stop", was sonst auch super funktioniert. Hund ignoriert. Ich sammel meinen Hund ein, bin natürlich angefressen, leine an und gehe sie ignorierend wie ein Roboter nach Hause, direkt durch zur Badewanne (die sie hasst). Auf diesem Weg schleimt sie mich regelrecht voll, beschwichtigt, was ich aber ignoriere, da der Hund immer noch bestialisch stinkt. Badewanne ist für sie ungefähr gleichzusetzen mit "Supergau". Danach ist alles toll, so wie immer - von beiden Seiten aus.


    Was mach ich da eigentlich mit meinem Hund???


    Vom Gefühl her weiß ich das, ich denke ich weiß auch ungefähr was in ihr vorgeht. Frust schiebt sie auf alle Fälle. Ich weiß aber auch nicht wie ich den vermeiden sollte, Strafe gibt es auch - empfindet sie sicher als solche....


    Ich bring diese Frustvermeidungsgeschichte mit dem was da passiert beim besten Willen nicht unter einen Hut - oder ich hab was übersehen, k.A.???? :???:

  • Zitat

    Mal eine völlig OT-Frage: Wie oft habt ihr denn die Gelegenheit an Wild zu trainieren?
    Einer der Hauptfehler beim AJT ist zu seltenes gezieltes Training.
    Wenn du nicht öfter als 5x/ Woche trainieren kannst, ist ein effektives Training schlecht möglich.
    Ist es der Bewegungsreiz der das Jagen auslöst?


    Wir hatten am alten Wohnort den Wald mit diversen Rehgruppen und das Feld mit ner guten Hasenpopulation direkt vor der Haustür, da haben wir auch jeden Tag grade an der Spurjagd gearbeitet.
    Die Möglichkeit an der Sichtjagd zu arbeiten kann ich leider nicht jeden Tag gewährleisten.
    Dafür haben wir aber als Impulskontrolle die Dauerablage auf der Windhundewiese eingebaut. Heißt ca 10 Hunde rennen in einem Affentempo um sie rum und sie muss in der freien Dauerablage bleiben. Das klappt auch hervorragend ;)
    Durch einen sehr turbulenten Umzug mit diversen Zwischenstops weil ich bei meinem Ex von heute auf morgen raus geflogen bin, hatten wir die letzten 6 Wochen kaum Training mehr.
    Jetzt am neuen Wohnort haben wir auch Feld und Wald direkt wieder vor der Türe und im neuen Gebiet ist sie auch wieder sehr extrem auf der Suche nach Spuren. Da fangen wir nun kleinschrittig wieder an das ganze nochmal neu an der Schlepp aufzubauen.
    An Sich löst bei ihr schon der Bewegungsreiz das Jagen aus (stehende Rehe werden einfach zur Kenntnis genommen und passiert) aber das halt wirklich nur bei Wild - bei Hunden oder Menschen ist sie kontrollierbar...


    Den Rest gerne auch per PN damits hier nicht zu sehr OT wird :ops:

  • Zitat

    Was im Endeffekt ja heißen würde: ich mahne, bestrafe - und belohne dann wieder.


    Das find ich komisch im Zusammenspiel -


    Ich finde das nicht komisch. Ich würde es aber nicht belohnen sondern eher aufbauen nennen. Du löst durch die konditionierte Strafe einfach extremes Meideverhalten aus. Das ist in meinen Augen nicht zu vergleichen mit einem Hund, der ein bisserl Frust schiebt, weil er jetzt grade mal keine Hasenköttel fressen darf und da weggeholt wurde.


    Und ich für meinen Teil hätte ein echtes Problem damit, meinen Hund in diesem Zustand für länger als ein paar Sekunden hängen zu lassen, ohne ihm zu erklären, dass jetzt die Sonne wieder scheint.


    Viele Grüße
    Frank

  • Ich sehe einen großen Unterschied darin angefressen zu sein weil dein Hund sich wälzt und ihn dann mit dieser emotionalen Art nach hause zu schleifen und einem gezielten Training an einem Problem.
    Beim Training nehme ich Frustration in Kauf um zukünftig Konfliktsituationen umgehen zu können.
    Konditionierte Strafe ist definitiv keine Lösung für alle Probleme, sondern ein winziger Baustein.
    Klar man kann es sich einfach machen und sagen: Ich will nicht dass sich mein Hund wälzt, punkt aus basta! Also belege ich die Handlung negativ und hab meinen Frieden.
    Oder ich erarbeite mir zusammen mit dem Hund Alternativen, bahne und forme Verhalten und nutze konditionierte Strafe nur dann, wenn trotz Nutzung aller Motivationsmöglichkeiten und gutem Training mein Hund sich dennoch zu unerwünschtem Verhalten entscheidet und auch da bekommt er vorher von mir eine Chance sich umzuentscheiden.
    Ich kann gut damit leben, wenn mein Hund mal Stress hat und auch mal etwas unangenehm findet, sofern das nicht den größten Teil unserer Beziehung ausmacht.


    @ Frank: Genau darum geht es. Ich mach gern ein etwas albernes Beispiel: Ich wollte mal jemanden besuchen gehen, als Kind. Klingelte artig an der Türe und fragte: Darf ich zu Tom?
    Antwort war: NEIN! und die Tür wurde zugeknallt.
    Ich hab aus dieser Situation nur ein bescheidenes Gefühl mit genommen, gewusst was falsch war hab ich nicht.

  • Da hast Du schon Recht, mir ist auch klar, dass der Zeitraum eigentlich zu lange ist. Aber sorry, ich bin auch nur ein Mensch und einen Hund, der sich in schönstem Menschendurchfall gewälzt hat, wo ich weiß, dass ich fünf Minuten später am liebsten mit in die Wanne reihern würde, das pack ich beim besten Willen nicht.


    Das Einzige, was ich versuchen könnte, wäre, auf ihre Beschwichtigung einzugehen - aber ob das so gut wäre? In dem Moment bin ich wirklich sauer und nutze den Weg für mich zum Runterkommen. Ich glaube in der Zwischenzeit könnte ich nicht ehrlich lieb sein -- und das würde sie genauso merken.


    Ist ein Frauchen, dass mal ne Auszeit braucht wirklich so schlimm, dann sollte ich drüber nachdenken wie ich mein System schneller reboote???


    @kram: keine Sorge - so sieht unser Alltag nicht aus. Im Gegenteil, ich bin sogar stolz drauf, dass wir zur Zeit eine Menge Lob von Fremden bekommen: "die hört aber gut" oder "die ist aber brav".


    Nur bei der Parfümierungsgeschichte haben wir Zoff..... genau genommen bei Menschenkacke - und die gibt es zum Glück nicht allzu oft....


  • Nein bitte nicht per PN, denn die Antwort interessiert mich auch sehr. ;)


    jente
    Habt Ihr schon Erfolge? Berichte doch bitte mal.

  • Zitat

    Ich arbeite seit Jahren damit und muß sagen es funktioniert, insbesondere, wenn man es zusammen mit einem Kommando für: Schatz, lass mal stecken, sonst sehe ich mich gezwungen das böse Wort zu verwenden.
    Vorsichtig muß man nur sein wenn man mehrere Hunde führt, da es da entweder zu Habituation oder eben zum Generalisieren des Kommandos kommt.


    so in etwa halten wir es hier auch


    bei Bedarf später gerne genauer

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!