strafen!

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    Hi


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    • Ich starre meinen Hund (6 Monate) an, um einem Kommando Nachdruck zu verleihen. Dazu beuge ich mich über ihn und wiederhole ggf. das Kommando noch mal in sehr scharfem Tonfall. Meist hilft das. Falls es doch nicht helfen sollte, kommt man um das Ignorieren nicht hinweg - aber ignorieren heißt WIRKLICHES Ignorieren, auch keine Seitenblicke, nicht mal "nein". Und das für einen Zeitraum, der lang genug ist, um sich dem Welpen einzuprägen, zB für den Rest des Spazierganges. Auch, wenn er schnappen, bellen oder sonstwas böses tun sollte, sonst heißt das für ihn, dass er nur böse sein brauch, um deine beachtung zu erhalten (ein grimmiges Frauchen zwischendurch ist immer noch interessanter als ein ignorierendes). Und das Ignorieren muss dann durch Gehorsam aufgelöst werden, indem der Hund ein Kommando befolgt, quasi als "Entschuldigung". Danach verhalte dich, als ob nie etwas gewesen wäre, nicht nachtragend sein, aber auch nicht überfreundlich.


      Ich weiß nicht, inwieweit du beim Ignorieren wirklich so konsequent warst, aber falls du das wirklich so schon durchgezogen hast, wie beschrieben, bleibt als nächsten Schritt wirklich nur die Rüttelbox. Inwieweit die bei deinem Hund hilft, musst du probieren.


      Im Allgemeinen gilt wirklich:
      "Es ist recht schwer, dem Hund verständlich zu machen, was er nicht tun soll. Viel leichter ist es, ihm zu zeigen, was er stattdessen machen soll."


      Heißt also: Immer wenn Hundi lieb ist, dann loben, loben, loben was das Zeug hält! Leckerli nicht vergessen! ;-)


      Liebe Grüße
      Coydoras



    • Hallo Steffi,


      vielleicht versuchst Du die ganze Sache mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Dein Hund ist noch ein Welpe. Es gibt unzählige Sachen, die er in der Zeit noch nicht gelernt haben kann, und daher weiß er einfach grundlegende Regeln, die es gibt, eben noch gar nicht. Manchmal setzen wir das einfach voraus.
      Wir denken nicht daran, dass Hunde verdammt schlecht im Assoziieren sind. Wenn sie "Sitz" im Wohnzimmer beherrschen, heißt das noch lange nicht, dass sie wissen, dass "Sitz" im Flur, auf der Strasse, im Garten oder auf der Hundewiese das gleiche bedeutet.... "Nein" ist noch viel komplexer, wenn Du mal drüber nach denkst. "Sitz" ist höchstens zwei verschiedene Bewegungen (aus dem Stehen hinsetzen, aus dem Liegen aufsetzten - und da das verschiedene Sachen sind, wird schon hier bei vielen Hunden schnell klar, dass sie das nicht generalisieren!!). "Nein" kann heißen: Lass fallen, was Du im Maul hast / Spring mich nicht an / Beiss nicht in die Leine / Beiss nicht in meine Finger / wälz Dich nicht im Kuhfladen / friss nicht den Kaninchenköttel / Lass die Blume im Beet / Grab die Maus nicht aus.........


      Das ist ganz schön viel, was wir da voraussetzen, oder?


      Vielleicht liege ich ja falsch, aber ich finde, Du bestrafst schnell Sachen, von denen Du meinst, dass er dass schon können solltest. Aber er kann alles definitiv noch nicht leisten, mit vier Monaten.


      Du hast einige konkrete Beispiele, bei denen sie ein Verhalten zeigt, dass Dir nicht gefällt - ich wette, dass zeigt sie nicht die ganze Zeit über.
      Beispiel das in die Leine beißen. In die Leine beißen ist ein toller Spaß, denn dann bekommt sie Deine Aufmerksamkeit. Ich würde hier folgendermassen reagieren: Stehenbleiben, vom Hund wegdrehen und so lange zur Salzsäule erstarren, bis Hundi vor Langeweile die Leine aus dem Mund fällt - und das sofort belohnen. Lobe+belohne sie sehr, sehr, sehr oft dafür, dass sie das Verhalten "in die Leine beißen" nicht zeigt und ignoriere sie komplett, wenn sie es zeigt. Damit verschiebst Du die Wahrscheinlichkeit des Auftreten des "in-die-Leine-beiß"-Verhalten in Richtung Null-Linie.


      Achte grundsätzlich mehr darauf, was Dein Hund schon alles richtig macht und belohne sie dafür. Wenn Du meinst, dass der Zwerg von all den Leckerchen auseinander gehen könnte wie ein Hefeteig: Es steht nirgendwo in Stein gehauen, dass Hunde aus dem Napf gefüttert werden müssen - meiner hat sich anfangs fast 2/3 seines Fressens "on the road" erarbeiten müssen.


      Wie Du selber sehr schön beschreibst, kommst Du mit Deinen (auch von einer HuSchu empfohlenen) Bestrafungsaktionen schnell voran, nur leider in die komplett falsche Richtung - der Hund wehrt sich dagegen, wofür er wiederum bestraft wird, wogegen er sich noch mehr wehrt, was wieder bestraft gehört.... Ein Teufelskreis! Aus dem kommst Du nur raus, wenn Du einen Plan aufstells: Überlege Dir für jedes unerwünschte Verhalten, dass Deine Welpette zeigt, ein Alternativverhalten - das nämlich, dass Du eigentlich sehen möchtest, oder zumindest eins, dass das unerwünschte Verhalten unterbricht.
      Für das in die Leine beißen fällt mir spontan etwas ein: Ich kenne eine Trainerin, deren Aussie-Hündin die Leine von der Erde aufhebt, wenn die Trainerin sie fallen gelassen hat, das Kommando dazu heißt: "Gib mir die Leine" - mit ein bißchen üben könntest Du
      1. aus dem unerwünschten in die Leine beißen einen tollen, beeindruckenden Trick formen.
      2. hättest Du einen Weg gefunden, ein Verhalten, dass Dein Hund anbietet ohne Bestrafung für Dich nutzbar zu machen.
      3. Du und Dein Hund hätten Erfolgserlebnisse zusammen
      4. Ihr hätte gemeinsamen Weg aus einem Teufelskreis gefunden.


      Bitte tu Dir und deinem Hundebaby einen Gefallen und kauf Dir ein Clickerbuch - in den meißten sind die vier Grundsatzregel, wie Hunde lernen genau erklärt - es werden viele Probleme erläutert, die durch verwendung von Bestrafung im Training entstehen können.
      Aber nicht nur dass: es wird nicht nur erläutert, was man NICHT tun sollte (und warum), sondern auch alternative Wege aufgezeigt.


      Aus den meißten unerwünschten Verhaltensweisen, die ein Hund so zeigt, kann man mit etwas Geschick einen netten Hundetrick herauskitzeln. Andere bleiben einfach in ihrer Entwicklung stecken, wenn sie einfach keinen "Erfolg" mehr bringen. Dabei solltest Du beachten, dass ein Hund andere Ansichten darüber hat, was "Erfolg" ist, und was nicht...


      Kleines Beispiel: Es ist 20:00 Uhr und Mensch setzt sich vor den Fernseher um den Abend mit Nachrichten und dem Freitagabenkrimi ausklingen zu lassen. Der Welpette ist etwas langweilig und kaut auf ihrem Kauspielzeug rum - aber es ist eben langweilig, also geht sie ein wenig auf entdeckungstour, findet den neuen, extrem teuren Pumps von Prade-Gucci-Armani-Wasauchimmer, trägt ihn auf den Wohnzimmerteppich und schlägt mit genuß ihre Piranha-Milch-Zähnchen ins empfindliche Leder - ein Aufschrei - Frauchen springt auf, rennt auf den begeisterten Hund zu und selbiger jagt über Sofas und Sessel, um Stühle und unter Tischen hindurch quer durch die ganze Wohnung - endlich Spass und Spiel mit Frauchen!
      Was lernt Welpette? Kauen am Spielzeug ist doof und langweilig, Beißen in Frauchens Schuhe bring Instant-Jagd-Rennspiele mit Frauchen. Welches Verhalten wird in Zukunft häufiger gezeigt?

    • Zitat


      Also ganz ehrlich, hier findet man häufig Antworten auf das Warum viele Hunde überhaupt nicht hören und euch terrorisieren. Sorry.
      Man kann viele Dinge ignorieren, keine Frage. Aber schnappen, auch wenn es (anfangs) freudig ist, gehört definitv nicht dazu.


      Meine Meinung.



      :flop:


      Schnappen ist in dem Alter entweder ein Spielverhalten oder ein Frustverhalten.
      Welpen können Impulskontrolle nur lernen, wenn ihre Erziehungsberechtigten selber welches an den Tag legen. Es wird im Training nur deshalb immer noch gestraft, weil das eine enorm belohnende Wirkung auf den Strafenden hat - man hat sofort gehandelt - super - alles ist geregelt!
      Leider haben alle Trainingsmethoden Nebenwirkungen.
      Aversive Trainingsmethoden sind extrem Fehleranfällig, deshalb sollte man besser die Finger davon lassen. Genaueres Dazu kannst Du nachlesen bei Sabine Winkler "So lernt mein Hund. Der Schlüssel für die erfolgreiche Erziehung und Ausbildung" oder bei Terry Ryan "Outwitting your dog" oder bei Karen Pryor "Positiv bestärken - sanft erziehen. Die verblüffende Methode" oder bei Sophia Yin "Wie der Mensch, so der Hund" oder bei Pamela J. Reid "Excel-Erated Learning: Explaining in Plain English How Dogs Learn and How Best to Teach Them" oder bei Suzanne Clothier, Patricia McConnel, Pia Gröning, Martin Pietralla,, Birgit Laser, Pamela Dennisson, Emma Parson, Pat Miller......

    • Hallo Steffi,


      Deine Kleine fängt wohl an, ihren Genen zu folgen, oder ;-)))
      Vier Monate, da wird die Kraft getestet, die Welpen erlernen nun spielerisch die Bedeutung und Funktion der sozialen Strukturen des Rudels
      kennen. Ihre Lehrer hierbei sind die erwachsenen (und nebenbei übergeordneten) Rudelmitglieder - also auch Du !
      Die Lösung liegt hierbei in einer annähernd artgerechten Erziehung (manche werden das unter Umständen wohl anders sehen ;-))
      Wie schon erwähnt wurde, solltest Du in dieser Situation mit "positiver Bestärkung" arbeiten. Geh davon aus, dass Deine Kleine von einer Art persönlichen Vorteilsdenken gesteuert ist (wobei ich das nicht unbedingt mit unserer menschlichen Interpretation 1:1 gleichsetzen würde).
      Bring ihr bei, dass es lohnender ist, die Leine los zu lassen, als sie zu "behalten". Artgerechte Erziehung ist eine sehr komplexe Erziehungsform, und würde den Rahmen hier allemale sprengen.
      Aber hier ein entsprechender Vorschlag (Patentrezepte gibt es nicht !):
      Hat sie die Leine "im Griff", übe gleich mal das "Aus" Kommando. Nimm in dieser Situation die Leine leicht in die Hand. Zeige ihr gleichzeitig einen "Anreiz" (z. B. kleines Käsestückchen - ihre Vorlieben musst Du vorher austesten). Dank ihres hervorragend ausgebildeten Geruchsinns wird sie nun von ihrer Beute abgelenkt. Lässt sie los, denn Leine festhalten und gleichzeitig futtern funktioniert nicht, sage ihr in diesem Moment "freudig" AUS und überlasse ihr dann umgehend den "Belohnungshapps". Bei unserem erwachsenen Harrybo haben
      wir so in nur etwa 4 Wochen intensiven Übens ein recht zuverlässiges loslassen bei positiver "Aus" Bestärkung antrainiert. Bei ihm war es sein "Beutebällchen", was er nun freudig, selbst ohne steten Belohnungshapps gerne wieder hergibt (wie übrigens alles) - Belohnung natürlich weiterhin selbstverständlich, nun allerdings mehr und mehr Belohnungsspiel :freude:


      Gruß
      Harrybo

    • Sag mal Shoppy denkst du nicht es ist einfacher beim ersten Spaziergang, mit 8-9 Wochen, wenn der Winzling versucht vorsichtig auf der Leine rumzuknautschen mal zu brummen, als später dem Hund das Wort Käse=Aus beizubringen um ihm das wieder abzugewöhnen. Es gibt sehr subtile, Strafen würde ich es nicht nennen, Unmutsäußerungen ( räuspern, brummen..). Der Hund versteht das. Man muss natürlich von Anfang an wissen auf was man Wert legt. Umlenken mit Lekkerlie oder Ball würde ich nie machen. Allerdings auch kein Stoß, Schütteln, Anschreien, Anstarren oder diese komische Rüttelbox (will auch keinen schreckhaften Hund!). Der verbale Umgang mit den Hunden ist bei uns eher leise und sparsam. Lekkerlie gibts schon, aber nur als Belohnung!


      LG Bine

    • Hi Judith,


      war ein Kommentar zu den Ausführungen von Shoppy und Harrybo. Im Prinzip ist es aber egal ob Leine, Hand oder Hosenbein. Wenn ich kein Geknautsche auf meiner Hand will, muss ich das zu Verstehen geben, von Anfang an! Mein Althund würde dem Welpen was husten, wenn der ihn in seinem Übermut in die Pfoten fahren würde.


      LG Bine

    • Hi Bine,


      Ich versteh es ähnlich. Ich habe deshalb nochmal das Beispiel des in-die-Hand -schnappens erwähnt da verschiedene Lösungsvorschläge um das Schappen in die Leine kreisten anstatt explizit auf das Problem von Steffi einzugehen.
      Ich geb Dir Recht - das Prinzip bleibt ja.

    • Zitat

      Schnappen ist in dem Alter entweder ein Spielverhalten oder ein Frustverhalten.
      Welpen können Impulskontrolle nur lernen, wenn ihre Erziehungsberechtigten selber welches an den Tag legen. Es wird im Training nur deshalb immer noch gestraft, weil das eine enorm belohnende Wirkung auf den Strafenden hat - man hat sofort gehandelt - super - alles ist geregelt!
      Leider haben alle Trainingsmethoden Nebenwirkungen.
      Genaueres Dazu kannst Du nachlesen bei Sabine Winkler "So lernt mein Hund. Der Schlüssel für die erfolgreiche Erziehung und Ausbildung" oder bei Terry Ryan "Outwitting your dog" oder bei Karen Pryor "Positiv bestärken - sanft erziehen. Die verblüffende Methode" oder bei Sophia Yin "Wie der Mensch, so der Hund" oder bei Pamela J. Reid "Excel-Erated Learning: Explaining in Plain English How Dogs Learn and How Best to Teach Them" oder bei Suzanne Clothier, Patricia McConnel, Pia Gröning, Martin Pietralla,, Birgit Laser, Pamela Dennisson, Emma Parson, Pat Miller......


      Und jeder hat bei jedem abgeschrieben :lol:
      Viele Wege führen nach Rom und keiner ist der wirklich wahre. Die gesunde Mischung aus allem macht es. Schreiberlinge und Methoden gibt es vielen, ebenso viele verschiedene Hunde und deren Charaktere.

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