Ein Aussie zieht ein

  • Hierzu muss ich jetzt auch mal was schreiben.

    Meine Wickey kommt EIGENTLICH aus einer "richtigen" Zucht. Wickey kommt aber aus einem "Ups" Wurf. Der Vater war eigentlich noch viel zu jung, ich glaube 1 Jahr alt, hatte noch keine Gesundheitsuntersuchungen und so hatten die Welpen auch keine Papiere...

    Am Tele wurde mir das damals alles etwas anders erzählt. Wir fuhren mit dem Glauben zu dem "Züchter" dass dort alles ganz toll ist und das die Welpen/Eltern Papiere/Gesundheitsuntersuchungen usw. haben...dies war natürlich nicht so.

    Das war damals alles ziemlich dubios...wir durften nicht in´s Haus, die Welpen waren relativ dreckig und liefen nur auf dem Hof rum. Immerhin wurde Wickey gebadet, als fest stand, das wir sie mit nehmen werden...Zwei Stück waren noch übrig. Meine Wickey und einer ihrer Brüder. Hätte ich damals hier im Forum geschrieben und man hätte mir diese ganzen Bedenken geäußert, wäre ich NICHT dahin gefahren...denn wenn man die Welpen erstmal sieht, kann wohl kaum einer nein sagen...so war es bei mir dann auch.

    Eine andere Familie kam sich auch einen Welpen anschauen, aber aus dem neuen Wurf. Seltsamerweise von dem selben Rüden...zwei UPS Würfe zur selben Zeit...klaaar doch, wer´s glaubt. Der Welpe war vielleicht grad mal ne Woche alt. Auch die Leute durften nicht ins Haus, der Welpe wurde in ein Handtuch gewickelt nach draußen gebracht. Nur zur Info, das war im NOVEMBER!!! Und es war Ars... kalt...

    Die Leute hatten ein Kind dabei...der Junge wird so 10 Jahre alt gewesen sein. Die Mutter von meiner Wickey war ganz toll. Zutraulich, lieb, aufgeschlossen...der Vater...von Wickey und dem anderen kleinen Welpen schnappte nach dem Jungen, als dieser ihn streicheln wollte...

    Mittlerweile ist diese "Züchterin" wohl umgezogen...keine Ahnung ich habe NIE wieder was von ihr gehört. Nicht eine Sekunde hat sie sich für ihre Welpen interessiert. Und ich habe mehrmals dort versucht anzurufen...

    Heute würde ich sowas NIE NIE NIE NIE NIE wieder machen. Klar supi Wickey war ein Schnäppchen, hat ja nuuuuur 500 Euro gekostet...ganz ehrlich ich hatte die ersten 1,5 Jahre lang TÄGLICH die Angst, dass Wickey HD/ED haben könnte... jeden Tag habe ich darüber nach gedacht...

    Desweiteren hatte ich die ersten zwei Jahre Angst, wie Wickey vom Charakter her werden würde...grad bei einem Aussie sollte man UNBEDINGT auf den Charakter der Eltern achten... Ich hatte Angst, dass Wickey vielleicht aggressiv wird, nach Kindern schnappt, extrem Umweltunsicher wird usw...

    Ebenfalls hatte und habe ich auch heute noch Angst, dass Wickey Epi bekommt...ich weiß schließlich NICHTS über die Linie...keine Ahnung...

    Mit 1,5 Jahren habe ich Wickey HD/ED röntgen lassen...hat 250 Euro gekostet... ZUM GLÜCK HD/ED frei...by the way einer ihrer Brüder, hat beidseitige schwere HD...über die anderen Geschwister weiß ich nichts...

    Vor dem HD röntgen musste ich natürlich Blut abnehmen lassen, denn Narkose mit vielleicht MDR -/-??? Ne auf keinen Fall, denn MDR -/- + Narkose = toter Hund...hat also auch 80 Euro gekostet... ZUM GLÜCK MDR +/+

    Ihr Charakter...Wickey ist eine super Hündin... sie ist einfach klasse...meine Traumhund, mein Seelenhund für NICHTS auf der Welt würde ich sie wieder hergeben...dennoch denke ich, dass sie in den falschen Händen eine mittelschwere Katastrophe geworden wäre...

    Ach und ne ordentliche Portion Jagdtrieb hat sie übrigens auch abbekommen, der NICHT gut händelbar ist, wie es ja oft mal über Aussies gesagt wird...1,5 Jahre HARTE Arbeit mit Schleppleine und Anti-Jagd Training...mittlerweile kann ich sie von Rehen abrufen...100%ig sicher bin ich mir da aber noch nicht, dass es immer klappt...hängt bei Wickey sehr von der Tagesform ab... das war alles definitiv kein Spass.

    Sie hat vor vielen Dingen Angst...Staubsauger??? SCHRECKLICH, als Welpe/Junghund hat sie vor Angst Pipi/Häufchen in die Wohnung gemacht...generell laute Geräusche in der Wohnung sind schrecklich... mittlerweile haben wir auch das ganz gut in den Griff bekommen. Aber sie wird in der Beziehung niemals angstfrei sein...Mütter mit Kindern die an uns vorbei gehen wurde gerne angeknurrt, angebellt und sie hing in der Leine...das kam zwar nur paar Mal vor, aber dieses Verhalten WAR da....und ich könnte noch ne ganze Weile so weiter machen.

    Mit kleinen Kindern muss man auch sehr aufpassen, Wickey ist EXTREM impulsiv und nervös und stürmisch...das könnte schnell in`s Auge gehen....generell musste und muss ich auch heute noch sehr viel mit ihr an der Impulskontrolle/Frustrationstoleranz arbeiten.

    Ich bin schon etwas stolz auf mich, dass Wickey zu dem Hund geworden ist, der sie heute ist und das obwohl sie mein erster Hund ist...wie gesagt, ich liebe diesen verrückten Aussie, nie würde ich sie hergeben...aber grade einen Hund wie den Aussie würde ich mir NIEMALS mehr bei so einem VERMEHRER holen...sorry für mich war die Dame im Nachinein keine Züchterin. Aber egal welche Rasse, ich würde nur noch bei einem Züchter vom VDH oder ASCA/ASCD einen Aussie kaufen...und aus diesem Grunde kommt mein zweiter Aussie, der in einigen Wochen hier einzieht von einem SUPER Züchter der im ASCA/ASCD züchtet....

    Dennoch wünsche ich euch GANZ viel Glück und Spaß mit eurem Welpen, schließlich habt ihr ihn ja jetzt und da bringt es auch nichts, euch Vorwürfe zu machen...trotzdem wollte ich euch meine Geschichte gerne erzählen...vielleicht habt ihr auch so ein Glück wie ich, bzw. meine Glück war auch, dass ich mich super auf Wickey einlassen konnte und wir von Anfang an ein super Team waren...nochmal würde ich sowas nicht riskieren...

  • Kann mich nur anschliessen. Die Erfahrungen von Kathy hab ich abgeschwächt auch gemacht und abstellen können- sie sind nicht alle so, ganz klar. Brauchen aber wirklich eine sehr gute, aufmerksame Erziehung- dann sind sie echte Schätze.
    Ganz viel Spaß mit dem Kleinen.

    Lies Dich schlau, was Welpen angeht. Und was Aussies angeht.

    Sie sind wunderbar, aber sie müssen nach der Welpenschule Ruhe lernen, das ist mit das Wichtigste.

    Scheue Dich nicht, hier um Rat zu fragen- wir sind vieeeele!!!

    lg,
    Kathrin

  • Schade, alleine in meinem damigen Züchtersuchthread hättest du viel lernen können... Einige Seiten, aber vieles zusammen getragen und wäre daher gar nicht mal so wahnsinnig viel Mühe gewesen :/
    Hoffe, ihr habt mehr Glück und es läuft besser als so manch andere Geschichte hier :sad2: Schade nur, dass nun wieder einmal ein solcher "Züchter" mit dieser Tour durchgekommen ist und munter weiter machen wird.

  • Kathrins und Wickeys Geschichte ist da keine Seltenheit.

    Mir ging es... naja ähnlich kann man nicht sagen. Aber Milo war auch von ununtersuchten Eltern, jetzt besteht kein richtiges Interesse mehr an ihm, obwohl sich vllt so einmal im Jahr gemeldet wird - was aber am anfang besser war.

    Er ist wirklich ein toller Hund und eigentlich auch der Typ Aussie, den ich liebe, aber mir ist er etwas zu nervös.

    Zum Glück ist er MDR-1 +/+, wurde recht gut sozialisiert (in der Hinsicht hab ich ne gute "nicht-züchterin" erwischt!, aber was mit der Hüfte ist, das weiß ich nich..


    Achte also besonders auf den MDR-1 Test und versuch dem Hündchen viel Ruhe beizubringen!

    Jetzt wo er schon da ist, könnt ihr ja auch nicht mehr viel ändern. Darum wünsche ich euch ganz viel Spaß, starke Nerven und viele Zewas ;)

  • Nur, um das richtig zu stellen- ich hab da keine Geschichte erlebt, wie sie bei Kathy war.
    Meine zwei sind aus guter Dissidenz-Zucht, und ich habe sie erst mit einem bzw. einem halben Jahr zu mir geholt.
    Sehr unproblematische Aussies. Leider unterstellt jeder der Rasse gleich mal jede Menge Baustellen- das muss nicht sein. Jeder Hund hat welche, so auch meine, aber es waren und sind kleine, und die waren schnell behebbar.
    Allerdings sind Aussies Spätentwickler, so meine Erfahrung. Jetzt, mit 4 und 2 Jahren, lernen die Mädels noch soviel- ich staune. Alles wird leichter.
    Trotzdem ist die "Anschaffung" des Welpen nicht in Ordnung. Hoffen wir, dass es gut geht.

    der TS alles Gute. Bleib dran am Forum, hier wird Dir geholfen!

    lg
    Kathrin

  • Zunächst finde ich es gut, dass Du bereit bist, Dich einzulesen und zu informieren. Ich denke, viele Leute im Aussie Thread und darüber hinaus sind durchweg kompetent, Dir weiterzuhelfen, sofern Du Dir helfen lässt und Ratschläge wirklich ernst nimmst.

    Glaub mir, die meisten wissen wovon sie reden. Das merkt man eigentlich schon daran, dass Leute mit Vermehrer Hunden in der Regel NIE WIEDER (mich eingeschlossen) so einen Kauf tätigen würden.

    Es ist wirklich sehr enttäuschend, dass Du auf die wirklich nett formulierten Ratschläge nicht reagiert hast und trotzdem einen Hund aus vermutlich eher fragwürdiger Quelle (und das behaupte ich jetzt einfach mal) gekauft hast.

    Versteh das nicht falsch - jeder gönnt Dir Dein Glück wirklich, aber zum Hundekauf gehört viel mehr. All das, was Du geschrieben hast, was Du für Fragen hattest (nicht alle, aber viele...) sind Dinge, die man wissen sollte, bevor man einen Hund (und es muss kein Aussie sein) anschafft.

    Zudem kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen, ein unüberlegter Kauf beim Vermehrer kann einen wirklich Nerven, Geld, Nerven, Geld und vor allem NERVEN (!) kosten.

    Ich erzähle Dir, wies bei uns war, damit Du verstehst, dass nicht alles, was glänzt auch wirklich Gold ist!

    Wir haben unseren Hund (natürlich auch völlig blind vor Liebe aus einer Internetanzeige, meines Erachtens sowieso die blödeste Methode zum Hund zu kommen...). Wir sind hin, haben mit den zuckersüßen Hunden geschmust und waren hin und weg. Hunde konnten raus und rein, hatten einen Welpenspielplatz, viiiiiel Auslauf, andere Tiere im Garten (auch Pferde), geimpft waren sie auch, sahen gut aus und die "Züchterin" war sehr nett.

    Was dieser insgesamt "sehr nette" Eindruck bedeutete, merkten wir aber erst später. Der Hund hatte nämlich, wie man später herausfand eine erbliche Augenerkrankung, die auch zur Blindheit führen kann (wurde uns verschwiegen...aber hey, der Hund sah ja nicht krank aus und so...). Zur Gesundheit gehört noch sooooo viel mehr als bloßes gutes, fittes Aussehen. Der Hund hatte zwar viel Auslauf und viel Spielsachen, aber kam sonst vermutlich nie über die Grundstücksgrenze. Vermutlich das erste Mal bei der Augenuntersuchung, aber da wie wir befürchten, mit einem schlechten Erlebnis, denn Auto fahren war erstmal ne Kathastrophe. Der Hund, der sich so absolut lebenslustig verhielt, war letztlich schlecht, bis gar nicht sozialisiert. Er kannte zwar Enten, Hühner und Pferde...aber hey, es gibt noch Straßen, Ubahnen, Fahrradfahrer, Jogger und andere Hunde...Joar, trifft man eben so selten auf einem Bauernhof - zumindest wo wir waren. Bedeutete für uns - eine lange nachgeholte Sozialisierungsphase, mit der wir vermutlich heute immernoch nicht ganz durch sind und vermutlich auch immer Baustellen haben werden.

    Zum züchten gehört soviel mehr...und Du ahnst nicht was alles. Ich war auch völlig baff, als ich stückchenweise erfahren hab, was fürne Scheiße ich da unterstützt hab.

    Und um es nochmal zu verdeutlichen. Ich kenne Leute, die suchen monatelang, jahrelang (auch das gibts) nach der richtigen Zucht und dem richtigen Hund (Anpaarung). Bis dahin hatte man dann auch Zeit, zu diversen Züchtern hinzufahren, mit anderen Aussiehaltern spazieren zu gehen (denn nicht alle sind gleich...und das wirst Du schnell merken...), sich über ordentliches Futter, eine gute Versicherung, eine guten Hundeschule, einem Tierarzt seiner Wahl auseinanderzusetzen. Ich bezweifele, dass das bei Euch passiert ist! Jedenfalls verwirrt mich die Frage, ob auch alle drei Stunden Gassi gehen reicht...wenn Du Pech hast, darfst Du nachts alle 30 minuten raus - und zwar im Schlafanzug, bei Frosttemperaturen. Und wenn Du Dich hingelegt hast, geht der Spaß wieder von vorne los...

  • Zitat

    ich würde nur noch bei einem Züchter vom VDH oder ASCA/ASCD einen Aussie kaufen...und aus diesem Grunde kommt mein zweiter Aussie, der in einigen Wochen hier einzieht von einem SUPER Züchter der im ASCA/ASCD züchtet....

    Da kann ich eine kleine Geschichte beisteuern. Eine Bekannte von mir hat sich nach langen Wochen der Information und Abwägung und des Gedanken machens für einen Mini-Aussie bei einer ASCA-Züchterin entschieden. Die Zuchtbedingungen/-stätte waren gut, doch meine Bekannte bekam letztendlich nur den "2. Wahl"-Welpen, da die Züchterin irgendwie rumdruckste, die 1. Wahl wäre evtl. schon vergeben - dann wieder nicht - dann wieder ja. Im neuen Zu Hause wuchs der Welpe schnell heran und wurde ein Standard-Aussie, obwohl beide Eltern Minis waren. Der Rüde hatte zum ersten Mal gedeckt und war wohl auch noch recht jung gewesen. Nun ist der Welpe über ein Jahr alt und musste kastriert werden, da der Testosteronspiegel schon frühs nach dem Aufstehen ohne Hundekontakt an der oberen Grenze hing. Und die Bekannte wohnt in einer Straße, wo zu Hochzeiten 5 Hündinnen gleichzeitig läufig sind. Der Hund war einfach nicht mehr händelbar und eine Besserung des Verhaltens trat 2 Tage nach der Kastration ein.

    Der Hund ist (jetzt) toll, keine Frage. Super Sozialverhalten, junghundtypische Faxen im Kopf, ein Aussie durch und durch. Aber die Züchterin, als Mensch an sich, war wohl nicht das Gelbe vom Ei :|

  • hallo Ihr Lieben,

    ich muss jetzt auch mal was dazu sagen.
    Ja natürlich sollte man solche "Züchter" nicht unterstützen und ich kann jeden verstehen der davon abrät.
    Auf der anderen Seite kann ich auch verstehen wenn man eben doch nicht wiederstehen kann.

    Es gibt hier so viele die es schon genauso gemacht haben. Ich denke nicht das man sie jetzt dafür verurteilen sollte. Ihr habt alle eure Tips und Erfahrungen weitergegeben. Letzendlich muss das jeder selbst mit seinem Gewissen verurteilen.

    Ich hoffe einfach für sie das sie Glück hat und das sie einen gesunden Fratz hat an dem sie lange viel Freude hat!
    Auch so ein kleiner hat doch ein schönes Zuhause verdient.... auch wenn man solche Leute nicht unterstützen sollte.

  • Finde ich auch.

    Und da der kleine ja mit Schutzvertrag abgegeben wurde nehme ich jetzt mal an dass der "Züchter" - "Vermehrer" nicht gerade ein Vermögen an den Hunden verdient hat und somit (wenn es denn so ist) auch keinen finanziellen Grund hat die Verpaarung zu wiederholen.

    Was die Aufzucht angeht sieht es ja gar nicht so schlecht aus, jedenfalls scheint man sich damit Mühe gegeben zu haben.

    Ich wünsche viel Glück und Spaß mit dem kleinen.

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