Hundeschule - ein MUSS??? Wär's manchmal nicht besser ohne??

  • Also ich habe mir ja auch schon viele Huschu angesehen aber Stachelhalsbänder, nö gab es nirgends.Ansonsten finde ich eine gute Huschu gar nicht verkehrt, wenn ich manchmal so sehe was die Hunde da am anderen Ende der Leine so mit sich ziehen :lol:
    Es ist ja nicht nur so das du und dein Hund was lernen sondern es macht auch Spass und Hund und Mensch lernen Freunde kennen.

  • Das Problem ist m.M. nach, dass man als Anfänger ja noch gar nicht beurteilen kann, ob eine Hundeschule sehr gut, gut, mittel oder grottenschlecht ist.
    Ich war z.B. in einer, wo mir die Weplenstunde bis auf wenige Punkte ganz gut gefallen hat (auch im nachhinein betrachtet, nach 1 Festmeter Fachlektüre und Besuch bei FANTASTISCHEN Seminaren). Andererseits hat die Trainerin eben auch, wenn sie mit ihrem Latein am Ende war (dauerkläffende Terrier, hypersexueller Jungrüde...) zu Sprühhalsband, Sprühflasche und Klapperdose gegriffen. Nach der Welpengruppe habe ich mich dann noch für einen Erziehungskurs angemeldet, aber da hatten wir dann wechselnde Gruppen u.a. auch mit besagtem Dauerkläffer mitsamt dauer"kläffendem" Frauchen (Bellositz, sitzjetzt, sitzhabeichgesagt, ruhejetzt, aus, ausplatzstill. Belloichhabegesagtdusollstausmachen......"). Das Duokläffen ging so lange weiter, bis Trainerin dem Bello das Sprühalsband umbaummelte, dann war spontan Ruhe. Dazu kann ich nur sagen: Hilfsmittel falsch angewendet! Frauchen falsch eingewiesen. Trainerin im Wald stehen lassen! Die kriegt kein Geld mehr von mir!


    Als Anfänger glaube ich doch Leuten, die "Trainer" heißen, und wenn noch ein "Tierpsychologe" dranhängt, dann doch noch viel ehr. Ich könnte mich auch Frau Tierpsychologin Tiertrainerin nennen und teuere Stunden geben, und niemand könnte was dagegen machen - ich brauche nur einen Gewerbeschein....


    Auch "30 Jahre Berufserfahrung" sagen gar nichts aus. Hat der Mensch das vor 30 Jahren angefangen und seitdem keine Weiterbildung gemacht, keine Fachliteratur gelesen? Ich habe auch 30 Jahre Hundeerfahrung!! Länger sogar! Sagt das was darüber aus, ob ich das wirklich könnte? Und könnte ich es vielleicht immer noch, wenn ein multiaggressiver (gegen Menschen, gegen Hunde), extremreizbarer, leicht auslösender, jagender Hund zum Training käme?


    Es ist schwer, eine sehr gute Hundeschule zu finden. Wenn man Anfänger ist, sollte man so viel wie möglich zum Thema lesen, Leute fragen, die einen gut erzogenen Hund haben, Tierärzte um Empfehlungen bitten und sich verschiedene Schulen oder Vereine anschauen.


    Ich würde mich vor allen Dingen bezüglich einiger neuralgischer Fragen vorbereiten und zu diesen den Trainern dann Löcher in den Bauch fragen.
    Beispielfragen:
    Was mache ich wenn mein Hund mich anknurrt?
    Wie versteht der Trainer den Begriff Dominanz und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für seine Trainingsphilosophie.
    Was ist die Trainingsphilosophie?
    Werden Alpharollen, Nackenschütteln, Sprühhalsbänder, Leinenrucke, Klapperdosen, Trainingsdisks, Stachelhalsbänder, Zughalsbänder angewendet?
    Welche Bücher werden zur weiteren Vertiefung empfohlen?

  • @ Tinka!


    Hallo Tinka!
    Ich habe inzwischen den vierten Hund. Unter meinem Beitrag "Angstverhalten durch Hundeschule verstärkt" kannst du lesen wie mein Hund sich so verhält.
    Die ersten drei Hunde (einer davon lebt noch, ist jetzt 9 Jahre alt) haben NIE eine Hundeschule , Welpenstunde oder sonstiges besucht. Meine Eltern hatten sich damals nur ein Buch über Hundeerziehung gekauft. Alle drei Hunde sind Spitzenhunde geworden. Laufen ohne Leine, sind niemals aggressiv gegenüber anderen Hunden oder Menschen. Akzeptieren andere Tiere. Hören auf s Wort........... Halt die perfekten Hunde. Der erste war ein Cockerspaniel-Mix, der zweite ein Münsterländer und die dritte ist ein Sheltie-Mix.
    Ich bin mir sicher, hätte ich meinen jetzigen von Welpen auf an und nicht erst mit 9 Monaten aus einem türkischen Tierheim bekommen, wäre er auch der perfekte Hund.
    Liebe Grüße
    Sandra

  • Als Snoop zu uns kam, hatte ich eigentlich überhaupt keine Ahnung von Hunden.


    Da Snoop nicht der problemloseste Hund ist, dachte ich, Hundeschule wär gut.


    Die erste, an die ich geraten bin, war eine Katastrophe und wenn ich mich nicht nach der dritten Stunde geweigert hätte, ihren Unterricht weiterzumachen, wäre Snoop wirklich ein "in der Hundeschule gezüchteter Problemhund" geworden.


    Aber ich hab mir dann ein paar gute Bücher über Hundepsychologie und Lernverhalten von Hunden gekauft und gelesen und danach meine zweite Hundeschule ausgesucht. Die ist SUPER und Snoop ist schon ein ganz toller Hund geworden.


    Grundsätzlich finde ich, ein Hundehalter sollte sich über die Methoden der Hundeerziehung und ihre Vor- und Nachteile informieren und anschließend eine gute Hundeschule seiner Wahl besuchen. Denn dort bekommt man hilfreiche Unterstützung und viele Alltagstipps, die den Umgang mit dem Hund einfacher gestalten.


    Wenn man das natürlich alles schon kennt und kann, braucht man natürlich keine Hundeschule mehr.


    Aber grad den Anfängern, die hier Fragen stellen, wo man sich totschreiben könnte, wenn man das alles erklären wollte, ist doch mit einer Hundeschule eher geholfen.
    Das kann so ein Forum doch nicht ersetzen!! Hier kann man nur Ideen oder Erfahrungen weitergeben; und eben den Rat zur Hundeschule.


    lg
    Christine

  • hi,


    ich denke man sollte erstmal unterscheiden zwischen hundesportverein und hundeschule..


    hundesportverein ist etwas sportlich zentriertes, der sich weniger mit alltagssituationen auseinandersetzt.
    eine hundeschule kümmert sich erstmal um die "alltagstauglichkeit".


    also etwas als gut oder schlecht zu beurteilen liegt wieder an dem was ich suche.


    und zu den trainingsmethoden..jeder sollte sich suchen was zu ihm und seinem hund passt und was ihn anspricht. wenn ich von vorne herein zweifel an der richtigkeit habe, wende ich das eben nciht an oder denke ganz objektiv darüber nach.
    und die qualität einer hundeschule/eines hundesportvereins an einem einzigen hilfsmittel fest zu machen finde ich übrigens ziemlich daneben. es kommt immer auf das wie an.

  • Hallo,


    als ich meinen Hund bekam, hatte ich von Hunden keine Ahnung und hab mir eine Hundeschule gesucht. Ich hatte Glück und fand spontan eine tolle Hundeschule. Nix mit Stachelhalsband, Leinenruck...alles mit Leckerchen, Spiel und positiver Verstärkung. Das hat mir gefallen und es funktioniert.
    Aber wir hatten Glück, ich wußte damals noch nicht, dass wirklich jeder, egal ob mit Ahnung oder ohne, eine Hundeschule aufmachen darf!!! :shock:
    Nach 1 1/2 Jahren bin ich dann in einen Hundesportverein gewechselt, der die sogenannten Parforce-Methoden total abgelehnt. Wir machen heute Agility und Obedience. Die Hunde lernen sehr gut mit den "soofty"-Methoden, denn an sich ist Konsequenz und Klarheit für den Hund wichtig, nicht ein Stachelhalsband. Nur so kann der Hund und der mensch zu einem Team zusammen wachsen.
    Ohne Hundeschule und Hundeverein hätte ich heute einen fürchterlichen Hund. Mein Hund braucht Kopfarbeit, um zufrieden und ausgelastet zu sein. Das liegt auch an der Hunderasse.


    Viele Menschen denken, sie brauchen das nicht, sie kennen sich mit Hunden aus. Wenn ich es unterwegs dann wieder erlebe, wie falsch viele Hundeführer sich verhalten und gar nicht merken, wie ihre Hunde sie an der Nase herum führen, dann denke ich jedes Mal, geht doch bitte in eine gute Hundeschule!


    LG Biber

  • ich habe mit meinen beiden Hunden (Vorgängern von Barry) auch nie eine Hundeschule besucht.
    Für mich war es immer erst wichtig den Alltag gemeinsam zu meistern, eine Gemeinschaft aufzubauen.
    Mit Barry habe ich zwar auf unserem Platz das Übliche angefangen zu arbeiten, habe es aber abgebrochen, weil es für den Alltag nun mal nicht tauglich ist bzw. die Alltagsproblem nicht gelöst hat.


    Das ist das was ich bei den meisten HuSchu die ich kenne (auch Vereine) vermisse: dort ist es viel wichtiger ob der Hund Sitz, Platz usw. kann.


    Dies einem Hund beizubringen ist ein Klacks. Aber ihn zu überzeugen, daß er mit mir als Team nur Vorteile haben kann, das ist schwierig und braucht Zeit.


    Auch das vermisse ich bei den mir bekannten HuSchu: dem Schüler erst einmal etwas über die Natur des Hundes zu vermitteln. Über die Sprache des Hundes. Das kommt immer zu kurz.
    Mit diesem erlernten Grundwissen über Hunde kann ein Hundebesitzer viele Situationen individuell meistern, ohne sich auf Methoden zu versteifen, die ihm meistens beigebracht werden.

  • Zitat

    Das ist das was ich bei den meisten HuSchu die ich kenne (auch Vereine) vermisse: dort ist es viel wichtiger ob der Hund Sitz, Platz usw. kann.


    Dies einem Hund beizubringen ist ein Klacks. Aber ihn zu überzeugen, daß er mit mir als Team nur Vorteile haben kann, das ist schwierig und braucht Zeit.


    Auch das vermisse ich bei den mir bekannten HuSchu: dem Schüler erst einmal etwas über die Natur des Hundes zu vermitteln. Über die Sprache des Hundes. Das kommt immer zu kurz.
    Mit diesem erlernten Grundwissen über Hunde kann ein Hundebesitzer viele Situationen individuell meistern, ohne sich auf Methoden zu versteifen, die ihm meistens beigebracht werden.


    Schade, dass du nie eine Hundeschule oder -verein kennengelernt hast, die vermitteln, dass man nur eine tolle Arbeit machen kann, wenn man ein Team ist! Denn anders kann man eigentlich auch im Hundesport nicht erfolgreich sein oder Spaß daran haben! So klappts dann auch im Alltag!


    Ja, die Mensch-Hund-Beziehung ist wichtig. Das heißt aber auch den Hund als Hund und nicht als Baby behandeln!

  • Ich hatte grad wieder eine Begegnung, die in mir den Wunsch weckt, dass alle Hundebesitzer erst mal eine Grundausbildung machen sollten.


    Wir treffen Frau mit Jack Russell. Snoop, der sich (eigentlich) mit allen Hunden versteht, will hin. Ich frage, ob der Hund lieb ist, die Frau sagt ja, ich lasse Snoop hinlaufen.


    Er rennt etwas schnell auf den Hund zu, und springt auf ihn drauf. Ja, ich weiss, superschlechtes Benehmen, aber ausser kurzem Geknurre passiert da sonst nichts und er macht es auch normalerweise etwas anständiger. Man steckt halt nicht drin.


    Aber leider fanden diesmal wohl beide Hunde eine Rauferei ganz verlockend. Ich bin gleich ein paar Meter weg, aber die andere Frau ist gleich schreiend zu den Hunden gelaufen. Ich rief, dass sie weggehen soll und meiner auf keinen Fall beissen würde, aber sie rief immer nur: der bringt den doch um...


    Naja, die wurde so panisch und zerrte an ihrem Hund rum, dass ich letztendlich völlig gegen meine Überzeugung dazwischen gegangen bin und meinen Hund rausgezogen habe. Mit dem Ergebniss (klar, hatte ich riskiert), dass ihrer mich gebissen hat. (Die Hunde hatten natürlich beide nichts!)


    Wir haben noch ziemlich lange geredet im Anschluss. Sie erklärt mir ungerührt, dass ihr Hund sooo ein lieber ist, und dass er sich halt NIE unterwerfen würde, so wär er halt.
    Aber der Fehler wär ja wohl, dass meiner sich auch nicht unterwirft.
    Ich hab ihr erklärt, dass meiner sich erfahrungsgemäß sofort unterwirft, wenn es angebracht ist und dass Rüden halt mal raufen, und dass es super gefährlich aussieht.
    Und dass ihrer sich vielleicht NIE unterwirft, weil sie ihn schreienderweise unterstützt und anfeuert.
    Aber sie meinte nur, neee, das wär halt ein ganz Lieber....


    Na, wenigstens sind wir freudlich auseinander gegangen.


    Aber es wär halt echt schön, wenn die Leute Ahnung hätten. Grad bei den "lieben" Hunden glauben die Leute oft, dass es nicht nötig ist, was über Hunde zu wissen...


    lg
    Christine

  • tin-kell:


    HS generell nicht schlecht für Anfänger auch manche Sport-/Rassehundevereine eignen sich.


    Das Problem ist nur man muss zwischen gut und schlecht unterscheiden und das kann man als Anfänger kaum oder so gut wie garnicht.


    Der Hundeerfahrene der mit seinem Hund/Hunden zufrieden ist der kann sich die Erfahrung und das Geld meiner Meinung nach sparen.


    Ich persönlich war mit meinem jetztigen wiedereinstiegs Hund in mehreren Hundeschulen und hab beinahe nur schlechte erfahrung gemacht. Die einzig wertvolle erfahrung wenn ich mir einen zweiten Hund zulege gehe ich in keine Hundeschule mehr.


    Ich bin in einem HSV und da gefällt es mir ganz gut - erziehungstechnisch redet mir da keiner drein und wenn ich Rat brauche Frage ich eben wenn der Rat gut ist befolg ich ihn und ansonsten lasss ich's. Da fährt man ganz gut.


    Außerdem gibt's ja immer noch div. Fachliteratur, Freunde, Bekannte und Foren wie diese wenn man mal ganz viel Infos braucht.


    Also meine Meinung eine gute HS für Anfänger auf alle Fälle sehr empfehlenswert....eine schlechte lieber bleiben lassen!!![/quote]

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