Club der (Hunde-)Altenpfleger & Altenpflegerinnen - Teil 2

  • Ihr Lieben, von euch geben doch auch welche Vitamin B-Komplex. Ich mach das auch seit einiger Zeit. Ich merke, dass das Zittern (was vermitlich nervlich bedingt ist) deutlich besser wird. Ich hab aber das Gefühl, dass ich die Vitamine höher dosieren müsste. Kenn jemand ein Mittel, dass höher dosiert ist als das von Ratiopharm? Oder meint ihr ich kann alle 2 Tage eine 2. Kapsel geben?


    Ich gebe seit ca. 2 Jahren ein gutes B - Komplex und gerade bei B12 gibt es Unterschiede die man wissen sollte.
    Die meisten Produkte enthalten Cyanocobalamin, das viele Umwandlungsschritte tätigen muss, kein biologisches Coenzym enthält und die Wirkung mangelhaft ist.

    Dazu mal diesen Link:

    Vitamin B12 Formen

    Ich hatte mich damals schlau gemacht, wegen Fussels Epilepsie und für die Senioren und habe mich auf mehrfachen Rat und Überzeugung für dieses entschieden:

    pure encapsulation B - Complex Plus

    Das ist preislich nur ein Beispiel aber es geht auch um die Produktbeschreibung und die Details.
    Es ist zwar teuerer wie andere Produkte aber wesentlich effektiver und mit hoher biologischen Wertigkeit als das mit Cyanocobalamin.

    Buffy 14,5 Jahre (19 kg) bekommt 3 x wöchentlich 1 Kapsel, Rowdy 14,5 Jahre und Fussel (beide 9 kg) 2 x wöch. 1 Kapsel.

    LG Sabine

  • Falls ne Granne in der Pfote ist, kann auch ein 2x tägliches Bad in Kernseife helfen.
    Bibo hat damals Vitamin B-Komplex bekommen.
    Das hat ihr sichtlich gut getan, sie hatte ja einen leichten Schlaganfall.
    Ich habe das immer bei Rossmann gekauft.

  • Hallo zusammen!

    Mich würde mal interessieren, wie es euch Menschen als Hundealtenpfleger geht? Über unsere Hunde schreiben wir ja viel - aber wie ist die Situation für euch Menschen zu ertragen? Kommt ihr auch an eure Belastungsgrenzen?

    Ich schrieb vor ein paar Monaten einen Thread "die Pflege unseres Opis macht uns fix und fertig" Und irgendwie ist es schon wirklich so. Wenn wir Urlaub haben und beide zu Hause sind, sind wir der Situation gewachsen, aber neben Alltag und Beruf - Puh!

    Wir lieben unseren Filou über alles, sonst würden wir das alles ja auch gar nicht auf uns nehmen, aber wir kommen im Alltag sehr an unsere Grenzen. Unsere TÄ sagte mal, dass sie keinen alten Menschen kennt, der so gut versorgt wird wie Filou. Das schmeichelt einem natürlich, aber wir merken zunehmend, dass diese "Pflege" massiv auf unsere Kosten geht. Körperlich wie psychisch. Klar gibt Filou einem auch etwas zurück, wenn man sieht, welche Lebensfreude er in diesem Alter noch hat und was für ein Stehaufmännchen er ist. Aber einfach ist die ganze Lage dadurch trotzdem nicht.

    Dass er eine 24 Stunden Afgabe ist, ist seit einem halben Jahr der Fall, aber seine Hundealtenpfleger sind wir seit er 12 ist, also seit 4 Jahren. Seit dieser Zeit ist es eigentlich nur noch ein Geben für Filou. Ich würde fast sagen in den letzten Monaten ein Aufopfern.
    Es steht für mich außer Frage das alles für ihn zu tun, ich könnte es gar nicht anders mit meinem Gewissen vereinbaren, aber es ist wirklich hart.

    Alleine bleiben kann Filou überhaupt nicht mehr, da er nicht mehr selbst aufstehen bzw, nur noch schwerlich auf dem Teppichboden. Also haben wir beruflich alles so eingerichtet, dass immer jemand da ist. Ich arbeite sogar weniger (und verzichte auf Gehalt) wegen unserem Filou.

    Nachts müssen wir in der Regel einmal raus oder eben spät ins Bett, gegen 1 Uhr. Dann schafft er es bis 5.30 Uhr.

    Schlafen tut er ab 20 Uhr wie ein Stein. Wenigstens das! Ansonsten schläft er tagsüber vielleicht max 1-2 Stunden am Stück (wenn man VIEL Glück hat!) und ist ansonsten in der Wohnung unzufrieden. Fiepst fiel und möchte ständig umliegen. Wirklich ständig. Bei einem 30 kg Hund könnt ihr euch vorstellen, was das für meinen Rücken bedeutet. Ich dachte immer alte Hunde sind gemütlich. Unser Filou ist aber sooooo anstrengend. Ich weiß gar nicht, woher er diese Energie nimmt.

    Draußen ist er dann super glücklich. Er möchte 6 mal am Tag seine kleinen Runden laufen im Wald und auf der Wiese und sprüht da nur so vor Glück. Wälzt sich, schnüffelt intensiv, liegt grinsend in die Wiese. Auch fressen tut er gern.

    Dann immer mal wieder schockt er uns mit seiner fokalen Epilepsie, die trotz Luminal gerade in letzter Zeit immer mal wieder da ist. Einfach furchtbar.

    Und als ob nicht alles schon anstrengend genug wäre, bekam er dann vorhin wie aus dem Nichts Durchfall. Mal sehen, ob wir heute noch zum TA müssen. So schlimm sind für mich diese akuten Dinge. Dann kann ich gar nicht mehr einschätzen, ob seine Unruhe von der Demenz kommt oder gar von Schmerzen / Bauchkrämpfen. Aber Essen tat er sehr gern.

    Von den TA-Kosten will ich mal gar nicht groß reden. Gut 2500 Euro seit Februar v.a. aufgrund seiner Bauchspeicheldrüsenentzündung mit zig Blutabnahmen, teuren Medis, Ultraschallen, Infusionen, Notfallgebühr, Spezialfutter und und und.

    Manchmal schaue ich auf der Arbeit sogar mittlerweile auf die Uhr und mir wird Angst und Bange wenn ich weiß, dass ich bald Heim muss und meinen Mann mit Filou ablösen, damit er arbeiten kann. Schlimm so zu denken, oder? Es ist alles so unglaublich anstrengend und das Ungewisse was der Mittag bringen wird, belastet mich sehr. Es ist einfach jegliche Unbeschwertheit weg.

    Wenn meine Kolleginnen jammern, dass sie fix und fertig sind wegen unserem Beruf kann ich mich immer wieder nur wundern und denke mir, dass das alles nicht einmal halb so schlimm ist wie die Zeit am Nachmittag.

    Filou ist glücklich, da sind wir uns sicher. Es dreht sich alles um ihn und seine Einschränkungen merkt er eigentlich nicht wirklich, da er von uns alle erdenkliche Hilfe bekommt. Aber dass wir glücklich sind - davon ist wahrlich nur noch schwer die Rede.

    Vielleicht denkt ihr jetzt, dass ich es gar nicht abwarten kann, dass Filou stirbt. Ich hoffe so kommt es nicht rüber. Denn so ist es ganz sicher nicht. Für uns würde eine Welt zusammenbrechen. Er begleitet mich seit 16 Jahren, musste keine Nacht alleine schlafen, ist ein ständiger Begleiter und ein herzensguter Hund. Wir tun ALLES für ihn, eben weil wir ihn sehr lieben und sehen, dass er noch gerne lebt.

    Aber irgendwie musste es gerade an einem Tag wie heute nun doch mal raus, wie das Leben mit unserem Opi so ist. Einfach ist was anderes. Dass ich mir mit 30 Jahren so vorkomme wie pflegende Angehörige mit 60 Jahren - das hätte ich irgendwie nicht gedacht.

    Liebe Grüße zu den anderen Hundealtenpfleger. Vielleicht kann jemand meine Gedanken verstehen und erlebt ähnliches oder hat ähnliches erlebt.

  • Vorweg, der letzte Gedanke vor dem Schlafen und der erste Gedanke beim Öffnen der Augen am Morgen ist mein 13,5 jähriger kleiner Scheisser.

    Extrem ist es seit April 15 und hat sich bis heute nicht geändert.

    Unser Hauptproblem ist das ständige Futtermäkeln mit totalem Abmagern in diesem Jahr.

    Da das nicht genügt , kam jetzt noch Epilepsie dazu, was zur Zeit mit Karsivan unter Kontrolle ist.

    Ich bin zum Glück einiges an Stressvolumen gewohnt, dass es mich zwar belastet (weil ich mir halt Sorgen mache), aber mich nicht kaputt macht.

    Das Hundehalterleben hätte ich mir einfacher gewünscht. Auch hätte ich mir das Leben für meinen Hund weniger steinig gewünscht.

    Wir machen das Beste daraus, auch wenn es noch schlimmer kommt. :dafuer:

  • So schwer wie bei Euch ist es bei uns Gott sei Dank nicht,
    aber ich kann Dich gut verstehen.
    Jeder von uns kommt manchmal an seine Grenze und bei Euch ist das schon recht oft.
    Man beißt die Zähne zusammen und reißt sich am Riemen und weiter...
    aber man darf auch mal jammern, auch bei uns kommt es vor das " Opa" sich festschnuffelt
    und Partu nicht weiter will, er weiß nicht das mein Kardiologentermin in einer halben Stunde ist.
    Er kommt nicht in den Schlaf und trabt ständig durch die Wohnung,
    so kann ich auch nicht schlafen. Manchmal bin ich auch wütend auf Ihn
    keine Sorge er wird nicht geschimpft, bestraft oder so etwas, aber
    es nervt schon sehr.

    Ich denke das gehört zum Leben dazu. Die Liebe, das Sauer sein und manchmal auch der Gedanke
    "ohne Dich ginge es mir besser", den wir aber sehr schnell wieder verwerfen,
    weil wir Sie ja doch behalten wollen und wir wissen , das auch Hunde endlich sind.
    Fühl Dich mal Gedrückt
    Wenn Er mal nicht mehr ist und hinter dem Regenbogen auf Dich wartet
    wird er jedem anderen Hund sagen wie Toll seine Leute waren und das
    Sie Ihn auch im Alter nicht haben fallen lassen
    und dann wirst Du wissen , das Du alles richtig gemacht hast.


  • Wenn Er mal nicht mehr ist und hinter dem Regenbogen auf Dich wartet
    wird er jedem anderen Hund sagen wie Toll seine Leute waren und das
    Sie Ihn auch im Alter nicht haben fallen lassen
    und dann wirst Du wissen , das Du alles richtig gemacht hast.

    Das ist manchmal auch meine Hoffnung, dass ich seinen Tod dann eines Tages vielleicht doch irgendwie annehmen kann, weil wir wirklich sagen können, alles erdenkliche für Filou getan zu haben.

  • @Lausbubfraule
    Das können sicher viele Altenpfleger hier nachvollziehen.

    Meinen vorigen Rüden habe ich gepflegt bis zum Ende.
    Er war absolut stubenrein, was in seinem letzten halben Jahr bedeutete, jede Nacht, wenn Hund unruhig wurde, so um 3 einmal kurz mit ihm nach draußen zu gehen. Im Herbst/Winter, bei Sturm, Regen, Schnee. Und dann noch mal wegdämmern und um 6:30 raus. Dazu ein stressiger Job.

    Als ich eines Tages von der Arbeit kam, lag er tot in der Wohnung.
    Klar war ich traurig, aber auch erleichtert, dass es endlich vorbei war.
    Im Grunde hatte ich in der Zeit vor seinem Tod schon Abschied genommen.

    Fühl Dich gedrückt!

  • @Lausbubfraule meinen allergrößten Respekt vor dem was ihr leistet. Ich finde es ist ein sehr schwieriges Thema. Im Moment kann ich mir nicht vorstellen, dass ich das so weit kommen lassen würde wie ihr. Bitte wirklich ohne das werten zu wollen, das muss wirklich jeder selbst entscheiden - jeder Mensch ist anders, jeder Hund auch - jede Mensch-Hund-Beziehung sowieso und ihr habt wie gesagt wirklich meinen vollen Respekt.
    Aber wenn ich über mich selbst sagen würde, dass es mir seit Monaten / Jahren an die Substanz geht, der Hund nicht mehr selbständig aufstehen kann und ein stolzes Alter erreicht hat, würde ich persönlich einen Schlusspunkt finden.
    Mich hat da eine Freundin sehr geprägt, die immer einige Pferde gehalten hat. Sie sagte, sie füttert kein altes, krankes Pferd durch, wenn jedes Jahr gesunde junge Hunde zum Metzger gehen. Ich sehe es nicht ganz so krass, aber der Gedanke bewegt mich trotzdem manchmal.

    Zur eigentlichen Frage: ja, es geht an die Substanz, auch bei mir schon. Ben hat eine Inkontinenz entwickelt und ich bastel grade an einer Lösung die für ihn und für meine Familie tragbar ist. So lange der Hund lebt, werde ich alles tun damit es ihm gut geht. Wenn es zu einer Situation kommt die für ihn oder meine Familie nicht mehr gut ist, werde ich ihn gehen lassen. Ich halte mich aber nicht mehr an dem Gedanken fest, dass es zwingend der Punkt sein muss "an dem der Hund selbst deutlich zeigt, dass er gehen will" (das liest und hört man ja sehr oft).

    LG Betty mit Ben

  • sie füttert kein altes, krankes Pferd durch, wenn jedes Jahr gesunde junge Hunde zum Metzger gehen

    Bin ich zu naiv, oder warum verstehe ich den Spruch nicht...? Welche gesunden Hunde gehen denn zum Metzger..? Ist eine ernst gemeinte Frage. Vielleicht ist es ja noch zu früh am Morgen... :???:

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