Club der (Hunde-)Altenpfleger & Altenpflegerinnen - Teil 2

  • Hallo Bibi,


    ich kann mir vorstellen, dass dich das im Nachhinein belastet und ich glaube gerne, dass du die Entscheidung rückblickend früher treffen würdest.


    Ali war Zeit seines Lebens ein sehr selbstständiger, selbstbewusster Hund und wenn es etwas gibt, was mir auf diesen letzten Metern ganz besonders wichtig ist, dann ist es, ihm die Würde zu bewahren. Unter anderem deshalb war für mich schon vor dem Besuch beim Onkologen klar, dass ich gewisse Dinge ausschließe. Ich hätte die Möglichkeit gehabt, mich auf Biegen und Brechen für einen Bestrahlungsversuch zu entscheiden. Ich hätte das Sarkom noch operieren lassen können. Für Ali hätte das 11-13 Narkosen bedeutet. Falls er diese vielen Narkosen überlebt hätte, hätte ihm das vielleicht ein paar Monate geschenkt. Wenn es nur darum ginge, ihn bei mir zu halten, weil ich nicht loslassen kann, hätte ich das gemacht.


    Ali ist nicht gelähmt. Er wackelt ganz normal seine Ründchen, freut sich, wenn er nette Hunde trifft, freut sich, wenn er Menschen begegnet, die er gerne hat. Er steht auf, wenn ich Ebby's Leine in die Hand nehme und möchte mit, wenn ich mit ihr raus gehe. Er dreht sich auf den Rücken und lässt sich den Bauch kraulen. Draußen scheucht er Vögel auf und jagt Eichhörnchen. Dieser Hund ist todkrank, aber nicht scheintot!
    Ich war am Freitagnachmittag mit Ali bei meiner Tierärztin - durchaus mit offenem Ausgang, weil ich wissen wollte, wie meine TÄ als objektive Person Ali erlebt. Ich habe bewusst erstmal nicht viel dazu gesagt, wie es ihm ansonsten geht. Ich wollte wissen, wie sie ihn vor Ort in der Praxis erlebt. Sie hat mir klar signalisiert, dass er auf sie einen noch erstaunlich fitten Eindruck macht. Daneben habe ich einen Freundeskreis, der mir gehörig den Kopf waschen würde, wenn Ali hier als Häufchen Elend rumspazieren würde - nicht zuletzt, weil sie alle wissen, wie sehr mir die Würde dieses Hundes am Herzen liegt.


    Ich glaube gerne, dass eine zu späte Einschläferung eine Belastung darstellt, aber aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass du es nie wieder aus dem Kopf bekommst, wenn du beim Tierarzt stehst und dir doch unsicher bist. Ich hatte diesen Fall 1x bei einem Kleintier und trage das auch heute, fast zehn Jahre später, noch mit mir rum. Es ist nicht so, dass mich das alltäglich belastet, aber es kommt eben doch immer wieder. Bei Ali hätte ich mir den geringsten Zweifel nie verziehen.
    Als Rattenhalterin muss ich häufig abwägen, ob ich in den natürlichen Sterbeprozess eingreife und ob ein Tier zu krank ist, um ein annehmbares Leben zu führen. Beim Hund ist es gewiss etwas anders. So sehr ich meine Ratten mag, die Verbindung zum Hund - besonders zu Ali, der für mich einen unglaublich hohen Stellenwert hat - ist eine andere. Dennoch möchte ich sagen, dass ich mich schon oft gegen eine Begleitung des natürlichen Sterbeprozesses und für eine Einschläferung entschieden habe.


    Ich will nur sagen:
    Ich wäge sehr viel ab, täglich neu. Dabei wird es bleiben bis ich - gemeinsam mit der Tierärztin - zu dem Schluss komme, dass unser gemeinsamer Weg jetzt enden sollte.

  • Hallo,


    ich klinke mich hier mal wieder mit ner Frage ein. Bei unserer Omi Lucky habe ich gestern eine recht trockene, spröde Nasenoberfläche (am Übergang zum befellten Nasenrücken) festgestellt. Es stört sie jetzt nicht. Zumindest leckt sie sich nicht übermäßig über die Nase oder kratzt sich auffällig. Mir ist es eigentlich nur beim Kuscheln aufgefallen.
    Jetzt interessiert mich:
    - Ist das beim älteren Hund normal?
    - Gibt es eine Salbe, die ich gegebenenfalls verwenden kann, um das Näschen ein wenig einzuschmieren und die Trockenheit so zu mildern?


    Danke schonmal für Eure Antworten.

  • Hallo in die Altenpflegerrunde,


    vielleicht kennt uns ja der ein oder andere noch, auch wenn wir uns hier eine Weile ziemlich dünne gemacht haben. Benny ist inzwischen ein wirklich alter Hundemann geworden, in zwei Wochen wird er stolze 15 Jahre alt, und ich glaube, dass wir nun auch endgültig in der, wie Chris sie einmal so schön benannt hat, "Eierphase" angekommen. Bis Samstag morgen war noch alles gut, Benny war alt aber dafür noch sehr rüstig unterwegs. Samstag dann der Schock, Benny konnte nicht mehr aufstehen, geschweige denn gehen. Die Kontrolle über seine Hinterbeine ging gegen Null. Wir sind selbstverständlich direkt zum Tierarzt gefahren, der Benny gründlich durchgecheckt hat. Das Ergbenis ist ein Schaden an den Nerven und ein damit verbundener Ausfall einiger Reflexe und des Gefühls über seine Beine. Er bekommt seit dem hochdosiert Cortison und heute gab es noch eine Vitamin B-Spritze, welche die Nerven unterstützen soll. Benny geht es inzwischen auch schon deutlich besser, er kann wieder laufen und macht auch einen fröhlichen Eindruck, trotzdem fällt er noch relativ häufig um oder ihm sacken die Beine weg - das bricht mir natürlich jedes mal das Herz.
    Donnerstag gehts wieder zum TA und wir sehen weiter.


    Wenn jemand von euch eine Idee hat wie man Bennys Zustand verbessern oder ihn anderweitig unterstützen kann, dann immer her damit.
    Bis dahin hoffe ich, dass es allen anderen Vierbeinern besser geht und ihr eure gemeinsame Zeit genießt.


    Viele Grüße
    Marina und Benny

  • Ich habe ja auch ein fast 16jährigen Hund. Der läuft tagsüber im Pullover, weil er die Wärme nicht mehr so halten kann. Das würde ich auch Deinem Hund empfehlen. Dazu täglich mehrmals Rotlicht-Einheiten von 10 Min. und Vitamin B - Kombipräparat. Schmerzmedikamente bei Bedarf.

  • @asterix99, ich habe mich die Tage extra nochmal mit Ulli und Ali getroffen - ich wollte die olle Rennsemmel noch einmal erleben, sein Fell streicheln, ihn sehen. Ich kannte nur die Beschreibungen hier und war überrascht, wie fit er war. Ich dachte, mir begegnet ein alter, gebrochener, halbtoter Hund.... Dem war aber nicht so! Ja, er war sehr viel langsamer als sonst, die Runde viel kleiner als gewohnt. Aber hatte seinen Nähmaschinenschritt ausgepackt und trippelte so vor sich hin. Er nahm Leckerlis (noch heute ärger ich mich, das ich nur Lunge dabei hatte... hätte ein fettes Rindersteak mitnehmen sollen, für den Knochenheini!).


    Ich kenne sehr wenig Menschen, die ihre Hunde (Tiere) so in den Vordergrund stellen und sie so selbstlos halten. Ulli wird alles machen was sinnvoll - aber sicher nicht alles, was machbar ist. Sie wird den richtigen Zeitpunkt erkennen... und dann an Ali´s Sinne handeln. Und es ist ihr bewusst, dass es sich vermutlich nur noch um ein paar Tage handelt - aber ich gönne ihr und Ali jede Sekunde, die sie zusammen haben.


    Ich hab deie Worte übrigens nicht als "draufkloppen" empfunden, denn ich denke, es ist schrecklich, das Gefühl zu haben, den falschen Zeitpunkt erwischt zu haben - egal ob zu früh oder zu spät. Und ich hoffe, das ich bei beiden meiner Hunde, den richtigen Zeitpunkt finde.
    Oder, wie du es mAn sehr schön formulierst hast: Ich hoffe, dass ich jederzeit auf ihrer Seite stehen und meine -zu ihren Gunsten- verlassen kann.

  • Ich würde in c30 oder c200 probieren, täglich 1x 3 Kügelchen. Man kann auch Bryonia, Rhus Tox und Hypericum jeweils im täglichen Wechsel geben, habe ich bei meinem BSV gemacht.

  • leider hat sich Bennys Zustand über Nacht so rapide verschlechtert, dass ich gleich den schwersten Schritt meines Lebens gehen werde und Benny auf seine letzte Reise schicke.


    Mit zerreißt es das Herz aber ich bin es ihm schuldig. Mein Seelenhund. ♡♥

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