Club der (Hunde-)Altenpfleger & Altenpflegerinnen - Teil 2

Zitat

Daraufhin habe ich etwas im Netz gegoogelt und unter Bachblüten einen Test auf Lebenswillen gefunden.
Hat jemand von euch Erfahrungen damit?

Mit den genannten Mitteln selbst habe ich keine Erfahrungen gemacht, aber ein paar "persönliche" Erlebnisse in Sachen BB und Homöopathie, aber auch in Sachen Sterbebegleitung beim Menschen.

Zu homöopathischen Mitteln und auch Bachblüten - da stelle ich immer wieder fest, dass es viele Tiere gibt, die nicht nur sehr viel besser darauf reagieren als andere, sondern, die einem sogar "vermitteln" können, dass das angebotene Mittel jetzt genau das Richtige für sie ist. Besonders leicht fällt das diesen Tieren, wenn sie es gewohnt sind, diese Mittel "pur" zu nehmen, also z. B. die BB direkt von der Pipette zu schlabbern oder die Globuli oder TBl (die ja leicht süßlich schmecken) direkt aus der Hand zu nehmen.

Der Harley-Bub hat aufeinanderfolgend z. B. 2 verschiedene BB-Mischungen bekommen - und sie direkt aus seiner Pipette geschlabbert. Als er "meinte" nach 4 Wochen (vorgeschlagen waren 6) sei es nun gut mit Mittel 1, hat er den Kopf weggedreht und es schlichtweg nicht mehr genommen. Mittel 2, das ich dann interessehalber versucht habe, aber problemlos. Aber auch das 2. Mittel nur eine bestimmte Zeit lang. Rescue-Tropfen nimmt er in entsprechenden Momenten immer absolut bereitwillig. Einfach mal zum Test angeboten in entspannten Momenten, weigert er sich.

So, wie es auf der sehr liebevollen Seite, die Du verlinkt hast, vorgeschlagen ist, halte ich das "Erfragen der Sterbebereitschaft" einfach durch das Anbieten entsprechender Mittel, für eine sehr gute Methode.

Sorgen machen musst Du Dir da nicht - ich würde jederzeit ein paar Kügelchen Arsenicum album C200 vor Deinen Augen einnehmen, ohne dass daraufhin etwas bei mir passieren würde. Ich vergleiche homöopathische Mittel gern mit Kochrezepten - wenn ich darauf eingerichtet bin, einen vegetarischen Auflauf zu kochen, hilft mir ein Rezept für gebratene Nackensteaks auch nicht weiter. Und ähnlich ist es mit der Gabe von homöopathischen Mitteln - ist das Lebewesen noch nicht mit dem Sterbeprozess angefangen, "stört" das Arsenicum Album da auch nicht. Ist das Lebewesen aber gerade auf dem schmalen Grat der Entscheidung und ihm wird ein leichter, begleiteter Weg gezeigt, loszulassen, dann kann und wird das Arsenicum album dabei helfen. Das Mittel "trifft" nicht die Entscheidung und es verlängert oder verkürzt den Sterbeprozeß auch nicht - es macht alles nur natürlicher, normaler, leichter.

Es gibt ein sehr schönes, hilfreiches Buch, in dem auch die Abläufe im Sterbeprozess beim Tier ein wenig erklärt werden, es heisst "Geriatrie in der naturheilkundlichen Tiermedizin". Es "ent-tabuisiert" das Thema Sterben ein wenig und holt einen ein wenig aus dem grossen Schweigen raus.

Der Umgang mit sehr alten und/oder sterbenden Lebewesen (der Sterbeprozess als solcher setzt viel eher ein, als manch einer von uns denkt) ist von einer sehr feinen, oft kaum wahrnehmbaren Kommunikation zwischen gleichartigen oder verschiedenen Lebewesen miteinander gekennzeichnet - es gibt da nur sehr wenig tatsächlich messbare Parameter. "Ist" mir als Pflegeperson/Angehöriger/Betreuer "danach", einen bestimmten Weg mit dem Sterbenden zu gehen - wie z. B. bei Dir diese Frage mit den BB - kann das durchaus das Ergebnis eines nicht wahrnehmbaren "Aufeinander-Eingehens" sein - deshalb würde ich bei meinen Vierbeinern/Angehörigen, solch vermeintlich intuitiven Wege auch durchaus einschlagen.

Soll heissen - wenn Dir danach ist, mach es.

Mei, was für ein esotherisch anmutendes Gewaaf! Aber Tod und Sterben liegen auf einer Ebene, die sich irgendwo da sehr intensiv abspielt. Wer mich näher kennt, weiss, dass ich die vermutlich seltsamste, weil unesotherisschte und pragmatisschte THP diesseits von Feuerland bin...

LG, Chris