Hund beißt beim Streicheln

  • Hallo ihr Lieben!
    Und zwar habe ich folgendes Problem. Seit 1.2 habe ich einen 2 jährigen, kastrierten Rüden aus Spanien - Sanchez.
    Er ist eigentlich total flauschig und lieb. Er ist auch total auf mich und meinen Freund (also wir die Besitzer) fixiert. Nach nur 3 Wochen konnten wir Problemlos ohne Leine mit ihm gehen. Auch bem Gassigehen läuft er am liebsten bei uns. Auch auf die Grundkommandos hört er schon ziemlich gut.
    Jedenfalls haben wir von anfang an das Problem, dass er manchmal beim streicheln (was ihm sichtbar gefällt) anfängt zu knurren. Dabei zieht er aber nicht die Läftzen hoch, oder ähnliches. Das passiert übrigens meistens wenn wir im Bett sind, mittlerweile darf er auch nicht mehr mit im Bett schlafen, und auch nicht mehr einfach so aufs Sofa (sowie aufs Bett). Beides erst nach Erlaubnis bzw Aufforderung. Dadurch schien es besser zu werden.
    Letztens schnappte er jedoch dann beim Bürsten nach mir. Und zwar ziemlich dolle. Er hatte davor zwar auch geknurrt, jedoch wieder ohne jegliche Anzeichen. Außerdem habe ich ihn beruhigt, un dachte er kriegt sich schon ein. Und ich dachte, es wäre besser den Hund zu beruhigen als zu bestrafen o. ähnliches.anscheienend falsch gedacht. Achso, auf Bürsten steht er eig. total, die Stelle hat ihm wohl nicht so gepasst, find ich ja auch ok, aber zu hart zuzubeßen finde ich geht trotzdem nicht klar. Vorallem war ich nciht brutal oder ähnlches...
    Heute jedenfalls, hat mein Freund mit ihm gekuschelt und er hat das knurren angefangen. Wenn man dann mit dem Streicheln aufhört, gibt er auhc keinen Ton mehr von sich, bewegt sich aber auch nicht vom Fleck und wartet im Endeffekt darauf, weitergestreichelt zu werden. Dabei fängt er aber wieder an zu Knurren?! Als er ihn dann aus dem Bett schmeißen wollte (war ja auch kein Zustand mit dem knurrendem Hund, den man nich anfassen darf) hatter gebissen.
    Er war richtig agrro, wie ausgewechselt. Wirklich, er ist 98% vom Tag ein Engel und hört und ist lieb etc. und dann wie total gewandelt. Da bekommt man richtig angst, obwohl er echt ncht groß ist..
    Nach solchen Ausrastern, schmeßen wir ihn erstmal aus dem Zimmer. Dann sitzt er auch sofort draußen wie ein Häufchen Elend, und starrt meist nur den Boden an. Und dann warter er so lange, bis er wieder ins Zimmer darf.
    Außerdem hat er schon 3 mal nach den Schuhen von Anderen geschnappt. Also ich dachte, da er ziemlich klein ist, wurde er in Spanen öfters getreten oder ähnlches. Wenn ich allerdings mit meinem Schuh vor ihm rumfuchtel reagiert er kein bisschen. Er macht es auch schon wieder in total verschiedenen Situationen. Einmal war ich bei einer Freundin zu hause mit ihm, und sie kennen sich auch schon, und es gab keine Probleme. Jedenfalls lag er unterm Tisch und meine Freundin ist zu ihm getreten, daraufhin hatter ihr in den Schuh gebissen. Dabei ist sie definitiv nicht auf ihn getreten oder ähnliches. Und letztens ähnlich in der S-Bahn (wobei S-Bahn fahren eigentlich gar kein Problem ist). Es waren relativ viele Leute da, und alles war normal un er saß da und hat "entspannt". Dann kam eine Frau vorbei und er hat ihr in den Stiefel gebissen. Einfach so, ganz kurz, und auch schon wieder vorbei. Das geht so schnell, dass ichs es beide male kaum mitbekommen habe.
    Leider erlaubt es mir meine finanzielle Lage im Moment nicht einen Therapeuten aufzusuchen... Hatte eigentlich schon einen Termin doch leider gehts jetzt doch nicht... Ich weiß ist scheiße, aber ich kann daran leider gerade nichts ändern. :(
    Deswegen frage ich auf diesem wege, irgendwelche Begrüundungen? Is klar, ist n Straßenhund aus Spanien. Wahrscheinl hat er ziemlich viel Mist durchmachen müssen, aber wie bekomme ich es ihm abgewöhnt?
    Ist das Dominanzverhlten? Es sind enfach so komische Momente in denen er es macht..
    Deswegen wäre ich froh, wenn mir vielleicht über diese Plattform jemand weiterhelfen könnte.
    beste Grüße, Nadine

  • Hallo du!


    Dominanzverhalten glaube ich eher nicht.


    Mir sind beim Lesen folgende Dinge durch den Kopf gegangen:


    1) Das offensichtliche Genießen ist eventuell keines, sondern ein dulden. Und wenn er zuviel hat, wird geknurrt und da es offenbar schon ein paar Mal nicht weiter beachtet wurde, kommt es zum Schnappen.


    2) Schmerzen. Beobachte mal, ob es bestimmte Areale sind, bei denen er beginnt zu knurren.


    3) Unsicherheit und Angst, dass dem Streicheln vielleicht was schlimmes folgen könnte und er unterbricht das dann vorsorglich schon mal (wie du selbst geschrieben hast, wer weiß was er so erlebt hat).


    4) Das liegen bleiben und aufs Weiterstreicheln warten danach ist vielleicht auch nicht so, wie ihr es eventuell erkennt. Vielleicht ist es ein Liegen bleiben wie Angststarre oder so ähnlich.


    5) Bei der Geschichte mit dem Bett: Er hat "gesagt" dass er nicht weiter angefasst werden will, was er aber wurde als du ihn vom Bett befördert hast, deswegen kommt nach Phase 1 die Phase 2 das Schnappen.



    Was ich eigentlich damit sagen will: Es gibt viele Theorien aus welcher Motivation er reagiert wie er reagiert und da kann man übers Forum leider nicht viel machen, ausser Spekulieren, weil wir den Hund ja in der Situation nicht sehen. Leider kann ich auch nur raten dir einen Trainer zu suchen, der sich das genau anschaut was da Falsch läuft. :ka: Schwierig so ganz ohne Anschauungsmaterial.

  • also, dazu muß man unbedingt die Körpersprache des Hundes sehen.
    Je nachdem, wo in Hambug du bist kann ich Dir da folgende Hundetrainer empfehlen:
    24558 Henstedt-Ulzburg http://www.paw-friends.de, Diana Drewes
    25421 Pinneberg http://www.inuto-hundeschule.de Nicole Dumke
    25469 Halstenbek http://www.hundeschule.com, Christina Opitz


    aus der Entfernung können dazu wirklich nur Vermutungen abgegeben werden ausser vielleicht: Dominanzverhalten ist es ziemlich sicher nicht...


    Viele Hunde mögen gerne gestreichelt werden, aber nicht überall oder nicht so lange, oder nicht so fest, oder nicht so leicht, oder nicht gegen den Strich...
    Oder an der Stelle tut was weh
    Oder an der Stelle HAT mal was weh getan, und durch das Berühren wird die Erinnerung daran und das dazugehörige Gefühl wieder ausgelöst.


    Manche Hunde haben kein ausgeprägtes Vorwarnsystem (oder man kann das einfach noch nicht erkennen), vielleicht, weil es von Vorbesitzern wegbestraft wurde.
    Wenn er also nur knurrt, dann sollte man sich eben bedanken, dass einem der Hund mitteilt, dass es ihm jetzt zu viel wird.
    Und dann überlegt man, wie man ihm denn vermitteln kann, dass es GUT für ihn ist, dass er sich dort anfassen/streichlen lässt.
    Streicheln soll ja was angenehmes sein gell?
    Auch für den Hund, oder?

  • Hallo,


    Es gibt Hunde die knurren weil sie etwas ängstigt, ihnen etwas weh tut, oder sie sich an etwas errinnern.


    Es gibt aber auch Hunde, die nicht knurren weil sie Angst haben, sondern weil sie es so gelernt haben. Sie haben gelernt, dass sie sich damit unangenehme Sachen vom Leib halten können und dass Menschen aufhören wenn sie knurren.
    Klar sind davor schon Fehler gemacht worden, denn angeboren ist so ein Verhalten nicht!
    Wenn der Hund jedoch merkt, dass es ihm Vorteile bringt, dann wird er das weiter durchziehen. Schließlich erreicht er damit etwas was er möchte (Ruhe, kein Anfassen usw).


    Was bei eurem Hund der Grund ist, kann man so nicht sagen, sondern hier muss wirklich jemand vor Ort kommen und sich das Ganze ansehen.


    Auch das in die Stiefel beissen kann verschiedene Ursachen haben.


    Frag doch einfach mal die ORGA ob sie sich nicht an einem Trainer beteiligen würden. Viele machen das und bevor ihr da rumdoktert und alles verschlimmbessert weil ihr es nicht einschätzen könnt, würde ich ein oder zwei Stunden investieren.


    Liebe Grüße


    Steffi

  • Hallo! Danke erstmals für die Antworten.
    Dass ihm was weh tut schließe ich eigentlich aus. Waren neulich auch erst beim Arzt, er hatte ne Ohrenentzündung, bei der regulären Untersuchung konnte auch nix festgestellt werden. Außerdem wurde er ja anfang des Jahres bei seiner Einreise nach Deutschland ordentlich durchgecheckt, und da war auch nichts festzustellen. Deswegen bin ich mir eig sicher, dass es nichts mit Schmerzen zu tun hat.
    das ich mir einen Therapeuten suchen soll, ist mir klar. aber wie gesagt, leider ist es mir grad nicht möglich. sonst würde ich es ja machen... :(
    Aber gut, dass ich Dominanzverhalten schon mal ausschließen kann. Ich denke, wir werden noch mehr versuchen solche Situationen zu vermeiden. Sollte er doch Knurren, wird einer v uns beiden rausgehen und den Hund wegrufen.
    Shoppy: "Und dann überlegt man, wie man ihm denn vermitteln kann, dass es GUT für ihn ist, dass er sich dort anfassen/streichlen lässt." Das war ja acuh meine Überlegung. Deswegen versuchen wir ihn dann immer zu beruhigen, und gut zuzusprechen - allerdings nicht so als ob wir ihn Loben würden. auch geben wir ihm dann keine Leckerchen, weil ich dachte, dass er im knurren dadurch nur bestärkt wird. Aber ich weiß nicht, wie ich ihm anders klar machen soll, dasses ok ist gestreichelt zu werden. Ich mein, wenn er keine lust mehr hat, is zwar doof, aber dann kann er ja anstatt zu knurren auch einfach gehen.
    PocoLoco: Ich denke in 3 + 5 hast du recht. 5 Werden wir jetzt durch das Wegrufen vermeiden..

  • Hallo,


    schwer zu sagen was ihn motiviert sich euch gegenüber so zu verhalten. Wobei ich ein Dominanzbestreben nicht völlig ausschließen würde. Da er mittlerweile bei euch angekommen ist und sich sicher fühlt, könnte er durchaus versuchen sich den für ihn besten "Platz" sprich Stellung zu verschaffen.


    1. Er entfernt sich nicht weit von euch, das kann durchaus kontrollcharakter haben.
    2. Er duldet körperliche Nähe nur bis zu einem bestimmten Punkt, den er bestimmt
    3. Er maßregelt eindeutig wenn seine Grenzen überschritten werden (Freundin kommt in seinen Bereich)
    4. Er ist ein Straßenhund und die sind häufig entweder sehr ängstlich oder daran gewöhnt den Ton anzugeben.


    Allerdings können es genausogut erlernte Verhaltensweisen (mit aggressiven Verhalten halte ich mir alles vom Leib, das ich nicht mag)sein oder wie schon angesprochen körperliches Unwohlsein.
    Aber es ist alles eben nur ein kann sein, muss aber nicht.


    Ich würde das auf jeden Fall von einem Trainer anschauen lassen, der sich mit Straßenhunden auskennt. Diese Hunde haben häufig ein Leben geführt, das man sich nicht mal ansatzweise vorstellen kann. Auf diese Weise seid ihr auf der sicheren Seite. Experimente oder ins blaue reinraten wäre einfach nicht gut.


    Ich wünsche euch alles Gute und viel Glück


    LG Andrea

  • Zitat


    Shoppy: "Und dann überlegt man, wie man ihm denn vermitteln kann, dass es GUT für ihn ist, dass er sich dort anfassen/streichlen lässt." Das war ja acuh meine Überlegung. Deswegen versuchen wir ihn dann immer zu beruhigen, und gut zuzusprechen - allerdings nicht so als ob wir ihn Loben würden.


    Der Trick ist, dass "sich anfassen lassen" zu bestärken, BEVOR er überhaupt auf den Gedanken kommen könnte, dass er gleich möööööglicherweise vielleicht eventuell einen Grund haben könnte, zu knurren.



    Zitat

    auch geben wir ihm dann keine Leckerchen, weil ich dachte, dass er im knurren dadurch nur bestärkt wird.


    Man kann "ich knurr dich an, weil ich will das du mit etwas aufhörst" nicht durch das Geben von Leckerchen bestärken!!!


    Man "könnte" vielleicht ein Knurren bestärken, dass ist dann aber mehr sowas wie ein "Bellen auf Signal" und nicht ein "wenn du damit weitermachst, sehe ich keinen anderen Ausweg, als zu Schnappen.


    Das ist auch der Haken im Denken. Der Hund knurrt, um mitzuteilen, dass er eben NICHT beißen will - denn sonst könnte er es ja gleich tun...
    Da aber zu einer funktionierenden Kommunikation aber zwei gehören, muß der andere eben entsprechend reagieren. (Nämlich indem er aufhört, das zu tun, weswegen der Hund knurrt....



    Ich weiß, das klingt so, als ob ich sagen würde, der Hund dürfe "seinen Willen durchsetzen!" gell??
    Jain.
    Der Hund ist ja auch ein Tier mit eigenen Gedanken, Gefühlen und Bedürfnissen. Die kommuniziert er eben.
    Wenn Du einfach irgendwie das Kommunikationsmittel "Knurren" ausschaltest, hat der Hund die Bedürfnisse, Gefühle, Ängste, etc. noch immer...
    Nur hat er gelernt, dass der Mensch Knurren blöd findet. Also läßt er das vielleicht, aber wie soll er seinem Menschen denn dann rechtzeitig ohne zu warnen zu verstehen geben, dass ihm etwas extrem unangenehm ist, etwas weh tut, oder oweia, er auch einfach mal irgendetwas einfach nicht WILL!! Das kommt vor.
    Und gerade beim Streicheln, dass man ja macht, weil man es mag, und man es vielleicht als Belohnung einsetzen möchte, kann man doch nicht einfach sagen, ich mache das so lange es mir gefällt, egal was der Hund davon hält...
    Wenn er nicht knurren darf, was macht er dann, er erträgt vielleicht ein bißchen mehr, aber irgendwann kann er es nicht mehr aushalten und dann schnappt oder beißt er eben....




    Zitat

    Aber ich weiß nicht, wie ich ihm anders klar machen soll, dasses ok ist gestreichelt zu werden. Ich mein, wenn er keine lust mehr hat, is zwar doof, aber dann kann er ja anstatt zu knurren auch einfach gehen.



    Das ist vielleicht eine Strategie, die ihm noch nie in den Sinn gekommen ist, oder vielleicht traut er sich das nicht, oder in der Vergangenheit ist das bestraft worden...
    Ihr könnt das umdrehen: wenn er "weggehen" als Strategie lernen soll, dann streichelt ihn für wirklich nur ganz kurze Zeit (wirklich KURZ!!!), und nur so, wie es bisher gar keine Probleme gemacht hat, und dann hört ihr auf. Wenn er schon ein "geh in Dein Körbchen" kann, dann könnt ihr ihn freundlich dort hin schicken. Ich würde dann da auch noch einen Kong, was zu Kauen, oder ein Leckerchen geben.
    Alternativ könnt IHR weggehen. Oder zumindest aufhören zu streicheln.


    Weil der Hund sich ja auch voraussichtlich von Fremden und etwas gröber anfassen lassen muß (Tierarzt...), kann man diese Sachen vorab üben.
    Ich mache das mit Ankündigung, und Belohnung:
    Ich sage dem Hund, was ich als nächstes machen werde. Damit lernt er gleich, wie seine diversen Körperteile heißen. Ich sage z.B. "Öhrchen", warte eine Sekunde, fasse dann kurz und vorsichtig sein Ohr an, gebe ein Markersignal (Google Clicker (in dem Fall aber meistens ein Wortmarkersignal, weil freie Hände brauche), und gebe ein sehr schmackhaftes kleines Leckerchen.
    Wenn der Hund das runtergeschluckt hat, wiederhole ich das ganze:
    "Öhrchen" sagen, eine Sekunde Pause, Ohr berühren, "click" Finger wieder weg, Leckerchen geben.
    Das Ganze wiederhole ich so ca fünf mal, dann kommt das "Andere Öhrchen" dran.


    Man kann das mit allen möglichen Körperteilen machen, Pfoten, Schwanz, Bauch, Schultern, Hüfte, "Zähnchen", Augen, etc. Erst macht man alles gaaaaaaaanz vorsichtig und nach und nach fast man länger an, oder etwas fester, oder fängt an, z.B. in die Ohren oder ins Maul zu gucken...
    Und weil das immer mit etwas gutem verknüpft wird, wird der Hund dieses nette Spielchen vermutlich lernen, schön zu finden.


    Genau so kannst du im "Streicheln" und auch "Bürsten" mit "Gutem" verknüpfen. Wichtig dabei ist, dass das alles anfangs wirklich KURZ ist, dass der Hund Pausen bekommt - und dass es wirklich allerspätestens (Besser ist jedoch VIEL FRÜHER!!!) dann aufhört, wenn der Hund knurrt.


    Das klingt aufwendig und vielleicht übertrieben, hat aber den wahnsinnigen Vorteil, dass der Hund lernt, dass Anfassen lassen mit angenehmen Dingen verknüpft. Ich finde das gerade für den Tierarztbesuch sehr wichtig. Wenn WIR eine Spritze bekommen sollen, sagt ein guter Arzt was? "Das könnte gleich etwas weh tun" - Dann stellen wir uns nämlich darauf ein, und sind nicht über einen plötzlichen Schmerzreiz überrascht.
    Deshalb kündige ich auch das Berühren von Körperteilen, die vom Tierarzt angefasst werden an - der Hund kann sich darauf einstellen, dass er gleich eine Hand am Ohr spürt, oder dass gleich seine Pfote in die Hand genommen wird (dazu muß er nämlich das Gewicht verlagern, und ich weiß für mich, dass ich dann lieber vorher Bescheid weiß, und mir nicht einfach jemand den Fuß wegzieht.
    Es gibt Zoos, die so mit ihren Tieren arbeiten - da lernen die Tiere, auf Signal Arme oder Beine durch das Gitter zu stecken, damit man Puls messen oder Blutabnehmen!!!! kann - auf Signal und ohne Narkosepfeil, anbinden, oder sonstiges stressige, Blutbildverfälschendes Zeugs!!! Es gibt auf Youtube geile Videos von geclickerten Elefanten, die sich die Füße pediküren lassen, von Hyänen, die sich ins Maul gucken lassen oder Pavianen, die ihre Arme durch das Gitter stecken, damit der Arzt Injektionen geben/Blut abnehmen kann.
    Genial.
    Das kann man auch mit Hunden machen, es nimmt sich nur kaum einer die Zeit, das zu üben, denn genauso gut, könnte man den Hund ja einfach auf die Seite legen, mit drei Mann festhalten, Maul zu binden und dann einfach machen...
    Das der Hund dann beim nächsten Mal nicht in die Praxis will, finde ich da nicht so verwunderlich.
    und die Zootiere kommen freiwillig an den Zaun/Gitter/Beckenrand, weil sich das gelohnt hat, es positiv aufgebaut wurde, und es nur einmal von Hundert Wiederholungen etwas piekst...
    Das kündige ich übrigens auch an... "Crispel, gleich piekts!"

  • Wenn ich das richtig verstehe, hast du diesen Hund seit 4 Wochen. Das ist ja noch nicht lange.


    Es muss ja erst mal eine Bindung entstehen, gleichzeitig muss der Hund lernen, wer für die Resorcen verantwortlich ist, nämlich DU. Ich würde ihn für eine Weile: Nicht ins Bett und nichts aufs Sofa lassen.


    Meiner erster Hund war auch nicht so das Kuschelmonster. Ihm war es am liebsten, dass er einfach nur in meiner Nähe liegen durfte. Er hat zwar nie geknurrt, aber ich konnte schon sehen, dass Streicheln nur kurze Zeit für ihn angenehm war.


    Mein jetziger ist auch ein Straßenhund. Er hat sicher auch schon eine Menge hinter sich in seinen 2 Lebensjahren. Ich habe vom ersten Tag an nur Handfütterung gemacht, er durfte weder aufs Sofa, noch aufs Bett. Aufs Bett darf er auch heute nicht, aber nach Erlaubnis schon mit aufs Sofa.


    Er hat schon 3 Mal in fremde Füße gebissen. Ich hatte den Eindruck bei den ersten beiden Male hat er sich erschrocken. Doch beim dritten Mal hat er meine Vermieterin "angegriffen", als sie aufstand um zu gehen. Ich habe es gerade noch verhindert. Alle 3 Male waren Situationen, bei denen er unter einem Tisch bei uns lag. Nun ist es Tabu unterm Tisch zu liegen.


    Gib dem kleinen Zeit, zwing ihn zu gar nichts, versuche richtiges Verhalten positiv zu bestärken und meide Situationen, bei denen er knurrt. Gehe auf den Boden und streichel ihn, wenn er sich anbietet, dort hat er die Möglichkeit, weg zu gehen, wenn es ihm zuviel wird.
    Du brauchst ja auch noch Zeit, um deinen Hund "lesen" zu lernen. Verhindere einfach Situationen, die ihn möglicherweise Bedrängen. Und weise ihm bei Besuchen oder Besuchern einen festen Platz zu, auf denen er sich sicher fühlen kann.

  • Noch was zum Sofa und weggehen. Es kann ja auch sein, dass er gerne bei dir liegt, aber einfach nur nicht gestreichelt werden will. Warum soll er denn dann weggehen? Der Platz ist ihm angenehm, nur die Hand nicht.


    Ansonsten finde ich es toll, was Shoopy schreibt. Das mit dem anfassen von Körperteilen. Ich denke das werde ich auch so trainieren. Bisher hab ich einfach nur gesagt, "nur gucken". So weiß meiner schon, dass es nun kurz unangenehm wird, aber er lässt es anstandslos zu. Die Körperteile zu benennen ist aber wirklich eine Super Idee.


    Anfangs konnte ich gar nichts machen, was nötig war. Er hatte jedoch einfach nur Angst und ist abgehauen. Bürsten war ein großes Thema. Alleine die Bürste selbst hat ihn in Panik versetzt. Nach nur 3 Monaten findet er gefallen daran, gebürstet zu werden. Bis jetzt nur Hinterkopf, Hals und Rücken. Das genießt er richtig. Schwanz geht noch nicht wirklich, da muss ich ihn immer ein wenig überreden, wenigstens Grob den Staub entfernen zu dürfen.


    Ich denke, es hat alles sehr viel mit Vertrauen zu tun. Die Bindung zwischen Paul und mir ist schon ziemlich eng und er vertraut mir, dass ihm nichts geschieht, so kann ich mittlerweile auch seine Pfoten abwischen ( da hatte er heftig nach mit geschnappt anfangs ).

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