Alternativen für Schleppleine?

  • Zitat

    Also das, was du in deinem Tierhandel gesehen hast, klingt garnicht nach Biothane.
    Biothane ist kein Gurtband, sondern sieht aus wie Gummi. Und solange da kein Materialfehler dran ist kann Biothane eigentlich nicht reißen. Innen drinnen ist irgendein Gewebe.
    Bei mir ist mal die Handschlaufe einer Biothane Leine gerissen, das war aber ein Materialfehler.
    Das gute an den Biothane Leinen ist, dass der Hund praktisch nicht mit den Beinen hängen bleibt, weil die Leine doch recht schwer, schwerer zumindest wie eine Stoffleine ist. Hab einen langbeinen Hund, der sonst alle paar Minuten die Schleppleine zwischen den Hinterbeinen hatte, das ist jetzt vorbei.
    Auch bleiben keine Äste mehr hängen, sie wird nicht wirklich nass und man kann sich praktisch nicht daran verletzen.

    Bei Longierleinen wäre ich sehr vorsichtig, NUR mit Handschuhen benutzen, das gibt ganz ganz fiese Verbrennungen wenn die durch die Hand rutschen.

    Nö, schon klar, dass Biothane was anderes ist als Gurtband. Aber in einem anderen Thread hier im Forum habe ich auch gelesen, dass einer HH eine Biothane Leine schon abgerissen ist...und mein Hund wird irgendwann vielleicht mal 60 kg auf die Waage bringen. Wenn der da mit voller Wucht reinlaufen sollte (schon klar, dass man ihm das abgewohnen muss, aber bis es soweit ist...nur für den Fall der Fälle)...
    So schwer kam mir die Leine, dich ich gestern angesehen habe aber gar nicht vor, vielleicht weil sie einfach so dünn war.
    Habe vorhin aber bei amazon geschaut, da gibt es eine dickere Biothane Leine.

    Und zu den Handschuhen...ja, werde ich dann auch machen. Fahrradhandschuhe oder sowas... Mein Vater hat sich gestern auch ein wenig die Hand aufgeschürft.

  • Zitat

    An welcher Stelle ist dir die Gurtbandleine denn gerissen? Kam bei uns noch nie vor.

    Mittlerweile ist sie ja schon an zwei Stellen gerissen (einmal mit dem Rudel Rehe und dann gestern bei meinem Vater, als er einem anderen Hund hinterher ist). Das erste mal ist sie ziemlich nahe an der Handschlaufe gerissen, das zweite mal in etwa bei der Mitte.
    War so eine 08/15-Leine von Trixie. Nicht gerade teuer, aber laut Rezensionen auf amazon.de sollte die auch solche Kaliber wie meinen halten...

    Zitat

    Ich denke, wenn du deinen Hund schon von einem in der Ferne startenden Reh abrufen kannst, seid ihr auf einem guten Weg und die Schlepp bald wieder los!
    Davon kann ich nur träumen!

    :gott:

    So weit sind wir leider noch lange nicht. Beileibe noch nicht. In der Situation war unser Mido ziemlich nahe bei mir und das Reh ist auch nicht urplötzlich vor ihm aufgetaucht (so wie letztens). Wenn er näher bei mir ist, habe ich ihn noch gut unter Kontrolle. Wenn er aber so 9-10m weg ist...

    Und doch dachte ich auch, dass wir auf einem guten Weg wären, bis zu der blöden Situation mit den Rehen lief er immer an der durchhängenden Leine, interessierte sich gar nicht mehr für Fahrradfahrer, Jogger, Walker etc. - nur andere Hunde waren für ihn noch ein Grund, in das Ende der Leine zu laufen (aber nicht ruckartig) bzw. zu ziehen. Aber jetzt...

  • Nachdem wir jetzt ca. ein halbes Jahr nur mit der Schleppleine spazieren gegangen sind, durfte er heute das erste mal wieder frei laufen. Und ausgerechnet heute hat er (mal wieder) ein Reh gesehen - und weg war er. Kam dann zwar relativ schnell wieder zu mir her, aber...naja - vermutlich ist die ganze Arbeit jetzt beim Teufel?

    Habe immer wieder Rückruf an der Schleppleine trainiert, bin auch mal in Gegenden gefahren, wo ich weiß, dass es viel Wild gibt - und hatte ihn tatsächlich soweit, dass wir an einem Reh vorbei gingen, das meinte, es versteckt sich vor uns und wir können es nicht sehen (natürlich sahen wir es trotzdem :)) und Hunderl ist dem nicht nach gelaufen...aber das war vor einigen Monaten.
    Mir ist schon klar, dass man Geduld braucht und Rückschläge normal sind, dass nicht alles linear nach oben geht, aber dann ist er bei der zweiten Gassi-Tour mit der Mutter (die ihn mit der Schleppleine nicht halten konnte) einer Katze nach gelaufen...scheint, als ob er heute wieder auf den Geschmack gekommen wäre.

    Vielleicht wird es doch Zeit für ein professionelles "Anti-Jagd-Training" mit einem Hundetrainer? - Wie geht es denn den anderen Besitzern von Jagdhunden bzw. Hunden, die Jagdtrieb haben damit?
    Weiß von jemandem, der einen Jagdhund hat und den gar nicht von der Leine lässt, aber das kann es ja auch nicht sein...

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    Vielleicht wird es doch Zeit für ein professionelles "Anti-Jagd-Training" mit einem Hundetrainer? - Wie geht es denn den anderen Besitzern von Jagdhunden bzw. Hunden, die Jagdtrieb haben damit?
    Weiß von jemandem, der einen Jagdhund hat und den gar nicht von der Leine lässt, aber das kann es ja auch nicht sein...

    Wenn das so einfach wäre, jemanden zu finden, der davon wirklich Ahnung hat .....!

    Also meine Hündin hat extremen Jagdtrieb und ich führe sie an der 10m-Schleppleine. Ich hab´s aber auch immer noch nicht aufgegeben, es zu schaffen, dass ich sie zumindest zeitweilig bzw. stellenweise mal ableinen kann. Gemütliche Spaziergänge wird´s bei uns aber nie geben. :roll:
    Bei meiner ist es allerdings so, dass sie nicht nur bei Wildsichtung "abgeht", sondern auch "einfach mal so", ohne für mich sichtbare Vorwarnung und dann ewig wegbleibt. Sie sucht draußen auch ständig aktiv nach was "Jagbarem".

    Ich denke, wenn du weitertrainierst (ich würde die SL jetzt wieder dranmachen, klar)), dann kann das bei euch doch noch was werden. Auch, dass er nach dem Durchstarten gleich wieder kommt, gibt doch Hoffnung.
    Hak´es unter "blöd gelaufen" ab und lass dich nicht entmutigen. Er hat durch die zwei Vorfälle jetzt wieder Erfolgserlebnisse gehabt und es wirft dich etwas zurück im Training, ich würd´s aber nicht überbewerten! ;)

    Viel Erfolg weiterhin!

  • Gut, "gleich wieder kommen" tut er zwar nicht, aber ich muss ihm jetzt nicht 10 km nach laufen...sagen wir mal so. ;)

    Mir wurde auch schon geraten, ich solle mich vor ihm verstecken, wenn er weg rennt - und dann soll er angeblich solche Angst haben, mich verloren zu haben, dass er nie wieder weg läuft. :D
    Problem ist halt: Wo kann man sowas machen - sollte eine Gegend sein, die er noch nicht kennt und wo natürlich keine anderen Menschen und Tiere unterwegs sind...

    Dass es problematisch werden kann, jemanden zu finden, der sich damit wirklich auskennt, kann ich mir gut vorstellen. Habe auch schon über ein Halsband nachgedacht, das Wasser spritzen kann (kein Strom, sowas würde ich niemals verwenden), so dass er erschrickt und vielleicht die Hatz abbricht, aber das funktioniert wohl auch nur, wenn das Timing stimmt und nicht, wenn er schon mittendrin ist...

  • Also diese Halsbänder sind ja sehr umstritten. Ich will trotzdem mal meine Meinung dazu schreiben. Stromhalsbänder gehen definitiv gar nicht, mal davon abgesehen, dass die auch verboten sind. Die Sprühhalsbänder können schon hilfreich sein, wenn richtig angewendet. Richtig soll heißen, wenn du dich entscheidest, ein Sprühhalsband zu benutzen, dann mach das nicht ohne Trainer. Du hast Recht, es kommt auf das richtige Timing an. Deshalb würde ich da nicht einfach selber ausprobieren, sondern das direkt richtig machen, mit Hilfe eines gescheiten Trainers. Den zu finden wird nicht einfach, das ist klar.

    Ich an deiner Stelle würde aber erstmal weiter mit der Schleppleine trainieren, bevor ich so einen Schritt gehen würde. Du kannst das mit dem Verstecken natürlich mal probieren. Ich kriege das irgendwie nie hin. Ich will dann immer mal gucken wo er ist und dann sieht er mich. Wenn du die Nerven hast, dich wirklich mal zu verstecken und ihn ne Weile zappeln zu lassen, dann kann auch das gut funktionieren.

  • Zitat


    Mir wurde auch schon geraten, ich solle mich vor ihm verstecken, wenn er weg rennt - und dann soll er angeblich solche Angst haben, mich verloren zu haben, dass er nie wieder weg läuft. :D

    Wenn er schon rennt, juckt´s ihn wahrscheinlich nicht wirklich mehr,weil er´s dann vielleicht gar nicht mitkriegt, dass du weg bist. Oder meintest du, wenn er dann wieder kommt?

    Auch beim Verstecken reagieren die Hunde sehr verschieden!
    Meine Hündin z.B. kann ich hier auch gar nicht einschätzen. Wenn ich mich mal traue und mich verstecke, ist das ein absolutes Glücksspiel. Entweder sie kriegt wirklich die Panik und sucht mich ODER sie schaut, sieht mich nicht ... und denkt sich: "Super, endlich kann ich abdüsen, Frauchen ist ja grad nicht da!" Also mach´ich das auch nicht mehr ...

    "Normale" Hunde ;) achten danach aber wahrscheinlich wirklich besser auf ihren Besitzer.

  • Also ich würd das mit dem Sprühhalsband nicht machen, da wäre mir die Gefahr einer Fehlverknüpfung viel zu groß. Und am Ende hat man einen Hund der vor Sprühgeräuschen (Öffnen einer Wasserflasche etc) Angst hat und leider null verknüpft hat, dass er nicht jagen soll.

    Wir haben 1 Jahr lang an der Schlepp gearbeitet, außerdem ein Abbruchkommando trainiert. In dieser Zeit habe ich meinen Hund extrem genau beobachtet und jeden Ansatz - in der Luft wittern, Fährte suchen, Tempo aufnehmen etc. sofort unterbunden. Außerdem haben wir viel Alternativarbeit gemacht - Dummytraining, Apportieren, Fährten legen, viel mit dem Futterbeutel gearbeitet etc.

    Ich hab in dieser Zeit auch verschiedenes ausprobiert - verstecken finde ich nicht schlecht - auch wenn der Hund nur kurz sucht, hat er auf jeden Fall auch mal kurz Stress gehabt. Und wenn er mir los ist, dann bin ich dazu übergegangen ihn nach Rückkehr sofort an die kurze Leine zu nehmen und Fuß laufen zu lassen - Spaziergang / Spaß beendet. Inwieweit der Hund das mit seiner Jagd in Verbindung bringen kann/konnte sei jetzt mal dahin gestellt, aber ich hatte für mich so das beste Gefühl.

    In der Summe hat es auf jeden Fall dazu geführt, dass wir heute (nach 2 Jahren Arbeit) kein Jagd-Thema mehr haben. Und zu Beginn ging der Hund nur mit der Nase am Boden und hat Spuren gesucht. Im TH hat man uns gesagt dass wir damit rechnen müssen, dass er nie frei laufen kann...

    Aber es ist ein schwieriges Thema und jeder Hund ist halt auch anders und reagiert vielleicht auf andere Dinge. Nur wie gesagt bei aller Verzweiflung käme ein Sprühhalsband für mich nicht in Frage, auch nicht mit kompetentem Trainer (letztere bieten das m.E. aus o.g. Gründen gar nicht erst an)..

  • Zitat

    Also diese Halsbänder sind ja sehr umstritten. Ich will trotzdem mal meine Meinung dazu schreiben. Stromhalsbänder gehen definitiv gar nicht, mal davon abgesehen, dass die auch verboten sind. Die Sprühhalsbänder können schon hilfreich sein, wenn richtig angewendet. Richtig soll heißen, wenn du dich entscheidest, ein Sprühhalsband zu benutzen, dann mach das nicht ohne Trainer. Du hast Recht, es kommt auf das richtige Timing an. Deshalb würde ich da nicht einfach selber ausprobieren, sondern das direkt richtig machen, mit Hilfe eines gescheiten Trainers. Den zu finden wird nicht einfach, das ist klar.

    Ich an deiner Stelle würde aber erstmal weiter mit der Schleppleine trainieren, bevor ich so einen Schritt gehen würde. Du kannst das mit dem Verstecken natürlich mal probieren. Ich kriege das irgendwie nie hin. Ich will dann immer mal gucken wo er ist und dann sieht er mich. Wenn du die Nerven hast, dich wirklich mal zu verstecken und ihn ne Weile zappeln zu lassen, dann kann auch das gut funktionieren.

    Auf jeden Fall ziehe ich das mit der Schleppleine weiterhin durch. Dass das alleine aber bei ihm genügt, glaube ich nicht.
    Beschäftige mich gerade damit, eine Hundeschule bzw. Hundetrainer zu finden, der wirklich ein spezielles Anti-Jagdtraining anbietet. Aber sieht so aus als ob es das bei uns in der Nähe nicht gibt. Vermutlich kaufe ich mir dann einfach erstmal ein paar gute Bücher zu dem Thema.

  • Zitat

    Wenn er schon rennt, juckt´s ihn wahrscheinlich nicht wirklich mehr,weil er´s dann vielleicht gar nicht mitkriegt, dass du weg bist. Oder meintest du, wenn er dann wieder kommt?

    Auch beim Verstecken reagieren die Hunde sehr verschieden!
    Meine Hündin z.B. kann ich hier auch gar nicht einschätzen. Wenn ich mich mal traue und mich verstecke, ist das ein absolutes Glücksspiel. Entweder sie kriegt wirklich die Panik und sucht mich ODER sie schaut, sieht mich nicht ... und denkt sich: "Super, endlich kann ich abdüsen, Frauchen ist ja grad nicht da!" Also mach´ich das auch nicht mehr ...

    "Normale" Hunde ;) achten danach aber wahrscheinlich wirklich besser auf ihren Besitzer.

    Wenn er rennt, kümmert ihn das nicht mehr groß, aber wenn er zurück kommt und ich bin nicht mehr da...denke schon, dass ihm das was ausmacht. Nur wenn er dann seine gute Schnüffelnase einsetzt, hat er mich im Handumdrehen gefunden.
    Eigentlich müsste ich es ja ausnutzen, dass aktuell noch überall die hohen Mais-Felder stehen. Aber man findet eben so schwer eine Gegend wo man sicher sein kann, dass jetzt kein anderer Mensch bzw. Tier daher kommt.
    Das mit dem "Glücksspiel" kann ich gut nachvollziehen. Wenn dann muss man wohl einfach warten, bis der Hund so weit weg ist, dass er es nicht bemerkt, wenn man sich versteckt.
    So wie ich meinen Hund kenne, will der daraus dann aber bestimmt immer ein Versteckspiel machen. :lol:

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