IBD, chronisch entzündliche Darmerkrankung

  • Hallo zusammen :)

    Erna hat seit vielen Jahren Probleme im Verdauungstrakt, natürlich wurden erst mal Ausschlussdiäten gemacht, die ganzen Dinge, die den Ärzten als erstes einfallen.
    Selbst eine Haaranalyse bei einer Tierheilpraktikerin hab ich machen lassen, demnach sei der Hund auf alles an Fleisch allergisch, außer Maus und Kamel.
    Der vorvorletzte Tierarzt hat über Blutuntersuchung festgestellt, dass sie auf Gräser und Milben reagiert, hier haste mal Inuzid, sprüh den Hund mal damit ein, denn die Bauchkrämpfe, das Aufgasen und die Musik im Darm kommt ganz bestimmt daher. o.O


    Die vorletzte Ärztin hatte ich dann gebeten, einfach mal von hinten anzufangen, da ich davon ausging, dass Ernas Probleme im Darm liegen. Gefressenes Gras kotzt sie nämlich nicht aus, sondern lässt es komplett durchlaufen und scheidet es als Schlingpflanzenwurst wieder aus. Die Kotprobe ergab dann, dass da Klebsiella-Bakterien im Darm die Weltherrschaft übernommen hatten. Antibiotikum, Klebsiellen weg, keine Verbesserung. Weiterhin Meideverhalten, was das Futter betrifft, selbst gekochte Hühnerherzen ließ sie mir stehen, ich trau ihr nicht zu, dass sie das mit dem Gedanken "Nö, ich will lieber Wachtelschenkel haben" gemacht hat. Weitere Schübe verstehen sich von selbst. Nächtliches Grasfressen, laute Darmgeräusche, Durchfall.

    Da ich selber dann auf den Verdacht Morbus Crohn kam, habe ich eine weitere Praxis aufgesucht, die vorherige Ärztin ist leider technisch nur bedingt ausgestattet. Dort wurde nochmal ein Blutbild gemacht, Schilddrüsenunterfunktion, die Magen- und Darmspiegelung bestätigte dann meinen Verdacht, es ist IBD.
    Medikamente will die Ärztin erst mal nicht geben, obwohl wir seit dem Frühjahr eigentlich in einem Schub stecken und gar nicht mehr rauskommen. Klar, ich bin auch nicht scharf drauf, den Hund mit Cortison zu behandeln, der Nebenwirkungen neben. Aber müsste nicht eigentlich als erstes Ruhe in die Sache gebracht werden? Es gab seit Ende Februar keine Woche, in der ich sagen konnte "Hey, sie war symptomfrei, das war eine gute Woche". Eher nur vereinzelte Tage. Das war bis zum letzten Jahr noch andersrum. Viele gute Wochen und zwischendrin immer mal wieder zwei Tage, an denen es ihr nicht gut ging.

    Sie sollte dann Hills ZD als Futter bekommen, da ist sie mir fast fünf Wochen vor dem vollen Napf verhungert. (Gut, das muss auch sehr seltsam schmecken, nicht mal ihre Labbi Freundin, die zu Besuch kam, hat versucht den Napf zu leeren.)
    Daraufhin gabs dann Royal Canin Hypoallergenic, die ersten zwei Dosen hat sie inhaliert, als gäbe es nix Besseres. Und dann wars auch damit wieder vorbei. Da zieht sie das Trockenfutter momentan vor, WENN sie denn frisst. Sie geht zum Napf, guckt rein, geht wieder. Manchmal geht sie auch gar nicht erst zum Napf.
    Das treibt mich so ein wenig in die Verzweiflung. Seitdem wir so im Schub feststecken, hat sie ca. 1 Kilo abgenommen, seit Royal Canin bleibt das Gewicht zumindest stabil.

    Gestern war ich dann nochmal zur Untersuchung, ich wollte sicher sein, dass da nicht noch irgendwas gesundheitliches ist, das sie vom Fressen abhält. Es wurde dann ein Ultraschall gemacht, da war nichts böses zu erkennen.
    Nun soll ich ihr Lupovet IBDerma geben. Das konnte ich zum Glück als 1,5 Kilo Sack bestellen, das reicht mir, um herauszufinden, ob sie das überhaupt nimmt.

    Ich hab schon mal ein wenig quer gelesen hier im Thema, aber es sind echt viele Beiträge, habe viele gefunden, die sich ums Futter drehen, aber halt nur darum, was die Hunde überhaupt bekommen.
    Gibts auch welche, deren Hunde das Essen verweigern? Machen die das aus Mäkeligkeit? Schmeckt das alles einfach nicht? Was macht ihr in solchen Situationen? Ich kann ihr doch keine Salamibröckchen oder sowas untermischen. Aber irgendwie muss ich den kleenen Stinkstiefel ja mal wieder ans Futtern bekommen. Ich bin echt froh, dass sie zu Anfang des Jahres ein wenig "Specki" war, so war die Abnahme nun nicht dramatisch, weniger sollte sie aber definitiv nicht werden.

    Entschuldigt bitte, falls das hier nun alles etwas wirr zu lesen ist, ich bin grad selbst etwas überfordert mit der Situation :exploding_head:

  • @Angela76 Also ja, es kommt immer drauf an wie schnell wir den Schub erkennen und dann gleich dagegen wirken. bei ein wenig durchfall klingeln hier sofort die Alarmglocken. Aber erkennen wir es nicht rechtzeitig, dann haben wir in der Regel schon sehr lange damit zu kämpfen.

    noergeltussi Hier wir. Rosi hat gar nicht mehr gefressen. war sogar im Untergewicht. Das Problem ist das sie nicht mäkelig sind. Weil sie das halt nicht mögen. Sondern das die meisten einfach nicht fressen können oder verknüpft haben, fresse ich das jetzt dann geht es mir schlecht. etwas untermischen ist ja bei IBD eher schwierig. Ist es das falsche, dann wird alles noch viel schlimmer.

    Deswegen stimme ich dir schon zu. Es muss erstmal behandelt werden und ruhe in die Sache kommen. Ja trotzt Nebenwirkungen haben wir uns für Cortison entschieden. Das nahm ihr erstmal die Symptome und steigerte natürlich auch den Appetit. Der Hund hat noch nie so gut gefressen wie unter Cortison. Ist eine Nebenwirkung vom Cortison. In unserem Fall kam uns das zu gute. WIr haben also eine ganze Zeitlang das Cortison gegeben und in Minischritten dann wieder ausgeschlichen. (viele IBDler bekommen aber auch immer cortison. Weil es anders einfach nicht geht. Das wäre auch unser Weg gewesen. Aber rosi ging es zwar von den Symptonen her gut aber sie war absolut nicht mehr unser Hund. Sie verträgt also Cortison nicht ganz so gut. Bekommen sie es dauerhaft dann eben so viel wie nötig und so wenig wie möglich.) Seit dem ist sie aber erstmal stabil. Frisst auch wieder weil sie eben weder extreme Schmerzen noch Übelkeit hat. Und ist sie das nächste mal wieder sehr lange in einem Schub, dann wird sie es auch wieder bekommen. Aber eben nur so lange wie nötig. So kurz wie möglich. Einfach um wieder Ruhe in sie zu bekommen.

    Das Lupovet gab es hier auch eine zeitlang. Gerne gefressen hat sie es nie. Außer unter Cortison. Aber da hätte sie eh alles gefressen. Weil sie es aber offensichtlich vertragen hat, sind wir dann auf VetConcept Ziege umgestiegen. Ziege ist ja auch im Lupovet drin. Das gibt es in Trocken und Nass. Wir haben beides hier. es gibt also Trockenfutter und immer ein löffelchen Nassfutter dazu damit lässt sie sich nämlich gut locken. Sie nimmt dann immer erst das Nassfutter raus, das scheint dann den Appetit anzuregen und sie frisst dann Trockenfutter weiter. Sie frisst fast nie ihre ganze Portion. Aber immerhin frisst sie und ist vom Gewicht her gerade auch wirklich in einem guten Bereich. Wir kämpfen hier also auch regelmäßig mit ihrem Gewicht.

    Wenn ihr schon so lange in einem Schub steckt, dann würde ich auch Cortison geben. Einfach um mal alles wieder zur Ruhe zu bekommen. Und das auch eine Zeitlang.

    Wie gesagt, sie fressen nicht weil es nicht schmeckt. Sondern weil es ihnen sehr schlecht geht. Meistens ist ihnen schlecht, der Bauch tut weh und sie haben einfach gemerkt, wenn man frisst wird es schlimmer. Eventuell vertragen sie auch das Futter nicht so toll. Und ich verstehe dich sehr gut. Wir haben Rosi angefleht zu fressen. Alles versucht. Die tierärzte haben immer wieder gesagt "uhhhh die hat aber viel zu wenig" Ich habe das auch gesehen. Aber was sollten wir tun? Sie fraß einfach nicht und hatte dauernd Durchfall. Es war am Ende ziemlich kritisch. Das Cortison hat hier aber geholfen.

  • noergeltussi

    Hallo, ich kann Deine Verzweiflung sehr gut verstehen, auch wird sind momentan am Rande der Verzweiflung. Bei uns geht es aber in die andere Richtung, ich habe hier ein Allesfresser, der ständig nach etwas Essbarem sucht. Und er ist leider Gottes auch ein Kotfresser, wir habe hier etliche Katzen, die wirklich überall ihr Geschäft verrichten. Es ist daher so unglaublich schwer, diese Diät bzw Schonkost akribisch einzuhalten.

    Sobald jemand in der Küche ist, schaue ich anschließend nach, ob nicht irgendwelche Krümel auf dem Boden sind. Und die Spaziergänge sind wie ein Spießrutenlauf, ich habe ihm letztens Menschenkot aus seiner Schnauze rausgeholt. Den Ekelfaktor kannst Du Dir sicherlich ausmalen. Die Angst vor einem Schub war aber größer.

    Tja, mäkelig war er noch nie, ist eben ein Golden Retriever, nicht umsonst nennt man sie auch liebevoll "Staubsauger".

    Ich hoffe sehr, dass Dir jemand von den anderen hier weiterhelfen kann. Ich kann es leider momentan nicht. Fühle Dich gedrückt.

  • Ich habe gestern den Lupovet Fragebogen ausgefüllt und bin etwas verwirrt. Manche Fragen kann man ja nicht so einfach beantworten und ich nehme an dass die zusätzlichen Bemerkungen nicht berücksichtigt werden. Aus Neugier habe ich den Fragebogen viermal abgeschickt und jedesmal etwas geändert dass aber eigentlich aus den Hund zutrifft. Es ist ja schwierig zu sagen ob 1-2 mal im Monat als „selten“ oder „manchmal“ angegeben werden soll. Habt ihr den Fragebogen auch schon ausgefüllt und was denkt ihr darüber?

  • Ich habe gestern den Lupovet Fragebogen ausgefüllt und bin etwas verwirrt. Manche Fragen kann man ja nicht so einfach beantworten und ich nehme an dass die zusätzlichen Bemerkungen nicht berücksichtigt werden. Aus Neugier habe ich den Fragebogen viermal abgeschickt und jedesmal etwas geändert dass aber eigentlich aus den Hund zutrifft. Es ist ja schwierig zu sagen ob 1-2 mal im Monat als „selten“ oder „manchmal“ angegeben werden soll. Habt ihr den Fragebogen auch schon ausgefüllt und was denkt ihr darüber?

    So ein Fragebogen ist eine Momentaufnahme, wenn du nicht vorher monatelang Buch geführst hast was wann und wieviel gewesen ist.

    Für eine erste Einschätzung reicht das den Ärzten.

  • Ich habe gestern den Lupovet Fragebogen ausgefüllt und bin etwas verwirrt. Manche Fragen kann man ja nicht so einfach beantworten und ich nehme an dass die zusätzlichen Bemerkungen nicht berücksichtigt werden. Aus Neugier habe ich den Fragebogen viermal abgeschickt und jedesmal etwas geändert dass aber eigentlich aus den Hund zutrifft. Es ist ja schwierig zu sagen ob 1-2 mal im Monat als „selten“ oder „manchmal“ angegeben werden soll. Habt ihr den Fragebogen auch schon ausgefüllt und was denkt ihr darüber?

    Hallo Tidou,

    ich habe auch so meine Probleme mit dem Fragebogen. ich denke mal, das wird vom System ausgewertet? Oder sitzen da die Ärzte davor, und werten den aus. Dann müssten die Zusatzbemerkungen ja auch in die Bewertung mit reinfallen.

    Du hast den Fragebogen 4 mal geschickt, kam denn jedesmal etwas anderes dabei raus? Oder immer das gleiche, da du ja auch einige Veränderungen vorgenommen hast.

    Ich hatte vor ein paar tagen auch dazu eine Frage gestellt, findest Du auf Seite 105. Habe meine Frage mal kopiert.

    "Einige von Euch haben doch den Fragebogen von Dr. Breuer ausgefüllt, da habe ich mal eine Frage. Bei uns sind viele Symptome milder bzw verschwunden, seit wir die Schonkost mit Reis und Huhn füttern.

    Füllt man die Symptombeschreibung anhand der aktuellen Fütterung durch, oder was auch vorher war, mit der ursprünglichen Fütterung, wo es eskaliert ist.

    Den Bogen würde ich erst dann ausfüllen, wenn wir wieder aktuelle Blutwerte unter dieser Fütterung haben. Sollten alle Blutwerte ok sein, sollte man dann erwähnen, dass die Folsäure bei der ersten Blutuntersuchung erniedrigt war?"

    Wenn ich den Fragebogen im Mai/Juni ausgefüllt hätte, hätten wir sicherlich eine andere Diagnose als jetzt. Da fast alle Symptome unter der Schonkost verschwunden sind.

    Würde das aber wahrscheinlich ganz unten erwähnen, da kann man ja noch etwas dazu schreiben.

  • Ich schreib jeden Tag auf was und wieviel der Hund gefressen hat und ob er Probleme mit der Verdauung hat. Bei uns ist es ja so dass das Problem vorwiegend das schlechte Fressen ist. Sein Kot ist normal. Er erbricht etwa 1-2 im Monat, meistens am Morgen. Er frisst manchmal Gras und sein Magen/Darm gluckert regelmäßig. Ob es ihm manchmal übel ist oder ob er Bauchschmerzen hat ist sehr schwierig zu sagen. Was soll man von einem Hund denken bei dem der Magen und/oder die Därme gluckern während er friedlich auf der Seite und schläft?

  • Ich schreib jeden Tag auf was und wieviel der Hund gefressen hat und ob er Probleme mit der Verdauung hat. Bei uns ist es ja so dass das Problem vorwiegend das schlechte Fressen ist. Sein Kot ist normal. Er erbricht etwa 1-2 im Monat, meistens am Morgen. Er frisst manchmal Gras und sein Magen/Darm gluckert regelmäßig. Ob es ihm manchmal übel ist oder ob er Bauchschmerzen hat ist sehr schwierig zu sagen. Was soll man von einem Hund denken bei dem der Magen und/oder die Därme gluckern während er friedlich auf der Seite und schläft?

    So mache ich das auch seit 2 Jahren. Gewicht kommt noch hinzu. Anfangs habe ich noch die Gassiwege notiert, weil nicht klar war/ist was die Ursache seiner Probleme war.

    Da ich mittlerweile mit den ganzen Threads über die Pankreasprobleme nicht mehr alles zuordnen kann.

    Was fütterst du deinem Hund, wie oft fütterst du. Gibst du Enzyme...?

    Pankreasprobleme lösen auch Darmprobleme aus.

    Mir ist es mittlerweile egal, ob das IBD heißt oder anders.

  • @Madiii  @Angela76 
    Vielen Dank für eure Worte :smiling_face_with_hearts:
    Ich habe jetzt das Luvopet bestellt, werde aber nächste Woche nochmal mit der Ärztin sprechen, bezüglich einer vorübergehenden Cortison Gabe.
    Heute wars wieder so weit, Grasfressen und Bauchgluckern :face_with_rolling_eyes:
    Ach Mann, ich wünschte, ich könnte die blöde Krankheit von all unseren Hunden einfach weghexen :gott:

  • ich habe auch so meine Probleme mit dem Fragebogen. ich denke mal, das wird vom System ausgewertet? Oder sitzen da die Ärzte davor, und werten den aus. Dann müssten die Zusatzbemerkungen ja auch in die Bewertung mit reinfallen.

    Das wird sicherlich von einem System ausgewertet. Man bekommt das Resultat ja innerhalb von ein paar Sekunden. Das ist ja das Problem, die Zusatzbemerkungen werden ja nicht berücksichtigt. Bei einem kostenlosen Test ist das ja aber verständlich.

    Ja, ich habe den Fragebogen 4 mal abgeschickt. Zweimal kam heraus dass er mittelmäßige IBD hat und zweimal eine milde IBD. Bei den wenigen Symptomen die Tidou hat, finde ich das Resultat der mittelmäßigen IBD schon etwas krass.🤷‍♀️

    Ja, wenn ich den Fragebogen im Dezember 2021 ausgefüllt hätte wäre das Resultat vielleicht auch anders geworden. Könnte das ja mal simulieren.😉

    So wie ich das verstehe sollte man den Fragebogen mit der aktuellen Situation ausfüllen. Es bleibt halt nur ein Fragebogen und kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Mit „nur“ Grasfressen, 1-2 Erbrechen im Monat und Verweigerung von Futter ergibt das Resultat milde IBD. Finde ich schon etwas komisch aber es könnte ja sein dass er wirkliche eine milde IBD hat. Aber die Vorschläge die ich mit dem Resultat bekommen habe, wären sehr schwierig umzusetzen. Das empfohlene Trockenfutter würde er nie fressen und Sauerkraut, Essig, Essiggurken… auch nicht.

    Du könntest den Fragebogen ja 2 mal ausfüllen. Mal mit der jetzigen Situation und mal mit der Situation bevor du das Futter umgestellt hast.

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