Alte Hunde - vielfältige Charaktere
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Ich erlebe jetzt den dritten Hund in seiner Seniorenphase, alles intakte Rüden großer Rassen und deren Mixe.
Gleichzeitig kann ich von Freunden und guten Bekannten das Altern ihrer kastrierten Hunde miterleben.
Ich empfinde einen großen Unterschied was die Ausbildung eines unverwechselbaren Charakters mit Marotten, Würde und Abgeklärtheit angeht.Keinesfalls soll dies eine Diskussion über Kastration schlechthin werden.
Bitte, bitte.Ich bin sehr interessiert an euren Beobachtungen bei euren alten und alternden Hunden, was euch an ihnen auffällt, wie sich ihre Persönlichkeit verändert, welche neuen Verhaltensweisen sie entwickeln, wie sich die Beziehung zum Halter verändert, ihre Gewohnheiten, Ihre Vorlieben und Abneigungen.
Ihr könnt mir zu einer Wahrnehmungsüberprüfung verhelfen, wenn ihr dazu schreibt, ob ihr einen intakten oder kastrierten Hund begleitet oder gar beides.LG, Friederike
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Unser Senior ist ja Tim mit seinen 11 1/2 Jahren und an ihm kann man alles wunderbar feststellen.
Bekommen mit einen dreiviertel Jahr war er ein Raufbold, ein Wirbelwind, nicht platt zu bekommen, nur Dummzeugs im Hirn ...
Auf jede Mauer drauf, ein Meter aus dem Stand nach oben gesprungen und das selbe wieder nach unten (was gar nicht gut ist, aber das war damals nutzlos ihm zu erklären)... nach fast 6 Jahren Hundeschule war er einigermaßen so, wie ich ihn wollte. Als er 7 Jahre alt war, wurden Herztöne festgestellt und wir mussten mit dem Sport (Agility) aufhören, was das Einzige war, wo er immer mit voller Begeisterung dabei war - aber nützt ja nichts. Das war sehr schwer für ihn, diese Auslastung 2 mal wöchentlich nicht mehr zu bekommen. Ich fuhr mit ihm allerdings weiter Fahrrad und Inliner. Aber es ging dann auch, ich hab ihn eben überall mit hingenommen. So mit 8-10 Jahren verfiel er bissel in eine Trott - die Spaziergänge dauerten länger... hier schnüffeln, da schnüffeln ... so richtig aufgeblüht ist er nicht mehr - sehr selten.
Dann kam Smart und brachte Schwung in die Bude. Für Tim eine absolute Bereicherung entgegen aller Erwartungen wegen seines Alters.
Tim blühte wieder auf, rannte und tobte auf den Spaziergängen mit Smart, dreht nach 10km Marsch nochmal total auf, rennt nach vor'n und lässt die beiden Nordischen Staub schnüffeln^^
Er schläft nun aber sehr viel - ein langer und zwei kurze Spaziergänge reichen ihm völlig aus, die restlichen Stunden des Tages schläft er auf der Couch und man könnte ihn glatt vergessen.Er ist auf jeden Fall ruhiger geworden, aber trotzdem bleibt er fit, allerdings durch Smart und Emy.
Abgeklärt ist er dahingehend, dass er sich nichts von den Großen gefallen lääst. Überrennen sie ihn versehentlich auf der Wiese, merkt er sich das und derjenige der als nächstes nah an ihm dran ist, bekommt eine Tracht Prügel von ihm ... Altersstarrsinn
Das Wichtigste: Vorlieben und Macken hat er behalten und die werden wohl auch bis zu seinem letzten Atemzug in ihm drinstecken, egal, wie gebrechlich und lethargisch er noch wird.
Vorlieben: nach dem Abtrocknen das Handtuch töten, nach dem Fressen den Bart an der Couch abschmieren, buddeln - durchaus auch noch eine Stunde durchgängig (danach ist er aber atemtechnisch eher tot als lebendig), alles Mögliche tragen (Bäckertüten, Futterdummy, Stock, Leine ...)
Macken: Fremde erstmal hassen (vorallem Männer), im Dunkeln sehr wachsam sein, bellen wenn es klingelt, wissen wann Sonntag ist und mein Dad zu uns kommt, Angst vor'm Tierarzt, ningeln beim Autofahren... obwohl das Ningeln und die Leinenaggression sind schwächer geworden .. .er scheint es langsam aufzugeben^^Was mir gesundheitlich aufgefallen ist: er sieht nicht mehr so gut ... und er achtet auch nicht mehr gut auf bestimmte Sachen... als kleiner Hund hat er stets auf unsere Füße geachtet, dass er denen aus dem Weg geht. Nun rennt man ihn durchaus mal über den Haufen, weil er nicht aufpasst. Er hält auch nicht mehr so lange durch nachts. Früher war ich mit ihm gegen 9 die letzte Runde und wenn Wochenende war, teils vor um 11 morgen nicht und er schlief immernoch - jetzt geh ich zwischen 23 und 24 Uhr die letzte Runde und früh um 8 Uhr will er direkt mit raus.
Und noch etwas, was sehr auffällig ist: er wacht abends auf, springt von der Couch, schüttelt sich, setzt sich auf seinen Po, kratzt sich und schaut dann in der Gegend herum und zu uns, als ob er sich fragt, was er nun hier unten eigentlich wollte ... das passiert in letzter Zeit ziemlich oft.Mit einem knappen Jahr wurde er kastriert (Auflage vom Tierheim, als wir ihn zu uns genommen haben), was ihm viel Kloppe auf dem Hundeplatz beschehrt hat.
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Danke für deine ausführliche Geschichte.
Ich kenne den Tim jetzt fast schon, so lebendig und bilderreich wie du geschrieben hast.LG, Friederike
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Zitat
Ich erlebe jetzt den dritten Hund in seiner Seniorenphase, alles intakte Rüden großer Rassen und deren Mixe.
Gleichzeitig kann ich von Freunden und guten Bekannten das Altern ihrer kastrierten Hunde miterleben.
Ich empfinde einen großen Unterschied was die Ausbildung eines unverwechselbaren Charakters mit Marotten, Würde und Abgeklärtheit angeht.Huhu Friederike,
magst Du mir erklären, was bei den kastrierten Hunden anders ist, wie bei Deinen Hunden?Ich kann nämlich nur kastrierte Senioren beurteilen, da ich bisher keinen unkastrierten Senior hatte.

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Na ja, die beiden kastrierten Rüden zu denen engerer Kontakt besteht, sind motorisch älter und auch vom Aussehen.
Vom Wesen her sind so wie ich sie als junge Hunde kennen gelernt habe, wollen gefallen, kaspern ganz viel und wirken irgendwie stehen geblieben in ihrer charakterlichen Reife.LG, Friederike
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Zitat
Na ja, die beiden kastrierten Rüden zu denen engerer Kontakt besteht, sind motorisch älter und auch vom Aussehen.
eIch denke, das ist Zufall, denn eine Kastration wirkt sich meiner Erfahrung nach nicht auf das Äußere aus.
Dago ist 12 und sieht noch jung aus, obwohl er kastriert ist.
Hier der Beweis
Verändert vom Wesen hat er sich kaum, gut, er ist nicht mehr so schnell, rennt nicht mehr soviel, geht aber noch mit mir Laufen.
Sein Charakter war schon immer fest; er weiß, was er will....früher und heute.
Er ist nach wie vor zurückhaltend fremden Hunden gegenüber, jedoch setzt er sich etwas mehr durch als als Junghund. Mag sein, dass er durch Atti etwas mehr Selbstvertrauen bekommen hat.
Altersstarrsinnig ist er noch nicht und ich hoffe, er wird es nie werden.
Dago ist noch sehr aufnahmefähig und schnell für neue Dinge zu begeistern. Seit ein paar Tagen apportiert er, was wir erst jetzt begonnen haben.
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der schäferhund meiner schwiegereltern ist jetzt 10 geworden und man merkts ihm gar net an, er ist kastriert.
mein sitterhund ist 5 und sieht älter aus, ist nicht kastriert.
die hündin vom onkel ist die schwester vom schäfer meiner schwiegereltern, nicht kastriert und sieht sieht seit jahren älter aus als sie ist. vom benehmen aber auf jedenfall jünger.ich denke man kann das nicht pauschal sagen und auf kastriert oder nicht schieben.
daala ist zwar erst 6, benimmt sich aber oft viel jünger, sie fetzt auf der wiese rum..da können manch jüngere hunde net mithalten oder haben gar kein solchen spieltrieb wie sie. sie ist seit 2 jahren kastriert.
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ein schöner Fred.

mein in einem Monat 15 jähriger old Henry( links)
Er ist intakt und wackelt noch immer mit viel Freude und Stursinn durchs Leben.
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mo also beim henry glaub ich auch immer der ist viel jünger...15 krass

hier mal ein vergleich.
schäferhund von schwiegereltern 10 jahre alt (foto is vom letzten jahr)Externer Inhalt www10.pic-upload.deInhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.seine schwester ist um die schnauze herum noch grauer und ihre farben sind noch blasser..vom verhalten sind beide aber sehr aufgeweckt, rennen rum und machen all das was junge hunde auch machen. da merkt man nix das beie 10 jahre alt sind.
und mein sitterschäfer (5 jahre)
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Hey, sehr cooler Thread :)
Ich kann mir schon gut vorstellen, dass es so im Durchschnitt einen Unterschied macht, ob Hund kastriert ist oder nicht bzw. ob er geistig erwachsen geworden ist. Wenn ich mir meinen Zwerg angucke, der ist 7, kastriert und benimmt sich an vielen Stellen wie ein 1-jähriger (und ich bin sicher, mit 15 wird er das auch noch tun).Nun aber zum Thema: Ich habe eine Seniorin, 15 Jahre alt, die auch in deine Theorie passt. Zwar ist sie kastriert, allerdings erst mit 7 (nach 7 Jahren Straßenköterdasein). Sie war damals schon wahnsinnig ruhig, souverän, abgeklärt und das hat sie bis heute behalten. Sie ist jetzt noch ein Stück ruhiger, zeigt kein Altersstarrsinn, es fällt nur immer mehr auf, dass sie gemütlicher wird (sie kann schonmal 5 Minuten an ein und derselben spannenden Stelle schnüffeln, was früher 2 Minuten gedauert hat). Mit ihr genieße ich sogar den riesigen Vorteil, dass sie zu 99% dem Jagen entsagt hat
Ist ihr jetzt mit dem Alter zu anstrengend, find ich gut.Was ich bei ihr noch interessant finde, das kam nun auch erst in den letzten Jahren: Wenn wir Hunde treffen, wird sie begrüßt, aber der größte Teil ist mit ihr sehr sehr höflich und nach kurzem Schnüffeln wird sie komplett ignoriert (was sie selbst mit den anderen auch tut). Also keiner hat Angst vor ihr, aber auch junge Hunde nerven sie nicht, ich meine, es liegt am Respekt vor dem Alter.
Ach, was mir noch einfällt, seit etwa einem Jahr wird sie unsicher, wenn es stürmisch ist. Sie läuft dann aufgeregt, geduckt durch die Gegend, das war früher nie (Sharky konnte quasi nichts umhauen). Ich hoffe, das entwickelt sich nicht weiter und wird zu stressig für sie, noch ist es in nem annehmbaren Rahmen.
Das ist sie übrigens, mein Herzhund (die Hintere) *schmelz*:
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