Hund im Altenheim-Einsatz

  • Hallo,


    meine Mutter ist Rentnerin und hat vor drei Jahren eine Hündin aus dem Tierschutzprogramm übernommen. Jona ist wahrscheinlich ein Pointer-Mix und ist jetzt etwas über 3,5 Jahre alt und geht seit einigen Monaten mit meiner Mutter ins Altenheim als Therapiehund. Meine Mutter erzählt mir jedesmal, wie die alten Menschen "auftauen" und jetzt immer auf den Mittwoch warten, dass ihre Jona kommt. Auch Jona tut der Besuch immer unheimlich gut, da sie in ihren ersten Lebensmonaten viel durchgemacht haben muss. Alle Seiten profitieren von diesen Besuchen.


    Das wollte ich nur mal als Erfahrung weitergeben.

  • Ich sehe das ganze ein wenig kritisch ...


    Welche Ausbildung hat Deine Mum denn mit dem Hund durchlaufen?
    Über welchen Träger läuft sie denn?
    Wie lange wurden hund und Mensch auf diese Besuche vorbereitet/geschult?
    Weiss sie auf verschiedene Krankheiten zu reagieren?


    Nicht immer ist ein gut gemeinter Einsatz eines beliebigen Freizeithundes auch das tatsächlich richtige.


    Ich finde solche Besucherhunde toll, gar keine Frage.
    Aber ich finde nicht das jeder HH mit seinem Hund in ein Altenheim marschieren darf weil es ja "toll" ist (und scheinbar gerade total in Mode kommt)
    Da gehört (mMn) ne Menge mehr dazu ...

  • Hallo Amare,


    mich würde mal interessieren, was da alles noch dazu gehört. Ich bin in dieser Beziehung völlig unbedarft und einfach neugierig.


    Ich selbst besuche regelmäßig meinen Vater im Pflegeheim und nehme Pedro mit wenn kein Hundesitter zur Verfügung steht. Inzwischen ist die erste Frage von den Pflegern wenn ich alleine komme, wo ich meinen Hund gelassen hätte. Pedro findet das immer ganz spannend weil er unheimlich gern gekrault wird und die Senioren freuen sich auf den netten Wuschel. Pedro ist hinterher immer klasse :gut: drauf - so als hätte er gemerkt, dass er einen super-Job gemacht hat.


    Ich möchte weder Pedro zum Therapiehund noch zum offiziellen Besuchshund machen, würde aber trotzdem gerne wissen, was solche Hunde alles leisten.


    Liebe Grüße
    Conny =)

  • Hallo Conny,


    ich selber habe mich ein wenig mit einer HH unterhalten. Deren Hund ist ein Therapiehund, was nochmal ein Unterschied zum "Besuchshund" ist!


    Sie hat mir die folgende Seite empfohlen um einfach mal einen Überblick zu bekommen:
    http://www.canicura.de/Stammseiten/Besuchshund.htm


    Der Hund an sich muß gewisse Vorraussetzungen erfüllen - und ja ich finde diese Strengen regeln gut und richtig!
    aber auch an den HH werden hohe Anforderungen gestellt. Und mMn geht es schon beim "lesen" und verstehen des Hundes los.
    Welcher HH der seinen Hund öfter mal zum streicheln lassen mitnehmen möchte sieht tatsächlich wie es seinem Tier dabei geht??


    Und das ist noch das einfachste ... ;)


    LG Amare

  • In meiner Stadt gibt es einen Verein der diese "Besuchshunde" organisiert - ich habe leider gerade den Namen vergessen. Dort müssen Hund und Halter erst einmal zu einem Vorgespräch und einem Test ob der Hund sich eignet. Die Leute gehen dann nach vereinbarten Terminen Bewohner in Altenheimen besuchen, gehen mit diesen zusammen spazieren oder der Hund darf einfach nur gekrault werden.


    Ich finde es toll und würde es auch gerne machen, aber leider ist Paco ein absolut ungeeigneter Kandidat.

  • Hallo Amare,


    danke für den Link, den schau ich mir mal näher an. Und ich behaupte schon, das ich schon sehe wie es meinem Hund geht. Er geht gerne zu den Senioren und lässt sich streicheln. Bei einigen drückt er sich selbst an deren Beine, wedelt und bettelt um Streicheleinheiten. Allerdings bin ich normalerweise nicht sehr lange dort. D.h. für ihn ist das eine nette Abwechslung zum sonstigen Alltag. Würde es ihm nicht gefallen dort könnte ich ihn auch im Auto lassen.


    Liebe Grüße
    Conny =)

  • Wichtig ist auch die jeweilige Vorkenntnisse des Hundeführers im jeweiligen Bereich.
    Zb. Gseundheits und Krankenpflegerin, Erzieher, Therapeut usw.
    Denn der Hund alleine kann nicht Therapieren er dient lediglich als Türöffner. Der Rest liegt bei dem Hundehalter.
    Ich finde es schwierig das jeder mit seinem Hund "therapiert" (das sagt der Name Therapiehund ja eigentlich) Besuchshunde sind sicher nochmal was anderes.
    Ich zumindest habe extra 2 1/2 Jahre eine Weiterbildung und einiges an Geld gelassen um die Bezeichnung Therapeutin für Tiergestützte Therapien, mit Hintergrund, zu tragen.

  • Richtig Kati.
    Therapie und Besucherhunde sind ein großer Unterschied.
    Normalerweise.
    Hier bei uns wird das scheinbar aber recht oft miteinander vermischt.
    Die ausgebildeten therapeuten gehen mittlerweile auf die Barrikaden, und die privaten HH die sich sozial engagieren möchten machen Jobs kaputt und erzielen keinerlei wirkliche (therapeutische) Erfolge ...

  • Ich finde es grundsätzlich sehr bedenklich jeden Hund "mal" in ein Altenheim mitzunehmen. Diese Hunde sollten extrem viele positive Eigenschaften haben. Der Hundeführer muß sich genauestens mit den Verhaltensweisen seines Hundes auskennen.


    Es wäre fatal nicht zu erkennen wenn sich für den Hund eine starke Stresslage entwickelt. Aus solchen Situationen kann schnell ein Biss entstehen. Man stelle sich einmal vor was wäre wenn der Hund einem alten Menschen in die Hand beißt, weil dieser ihn ausversehen gekniffen oder im Fell gezogen hat.


    Ich bezweifle das jeder Hans und Franz, der sich berufen fühlt mal eben auf Basis einer tiergestützten Therapie mit seinem Hund Altenheime zu besuchen, zu all den Voraussetzungen die er und sein Hund erfüllen müssen in der Lage ist.


    Ich würde die Finger von solchen Aktionen lassen.

  • Hallo,


    komme heute erst dazu, auf Eure Fragen zu antworten, da ich beruflich und privat einiges um die Ohren habe.


    Meine Mutter hat auf eine Zeitungsanzeige in der Tageszeitung reagiert und sich beim örtlichen Tierschutz, der mit diesem Altersheim zusammenarbeitet, getroffen. Ihre Hündin wurde einem Wesenstest unterzogen und musste einige Aufgaben zusätzlich noch meistern. Ein Hundetrainer hat mehrere Tage mit der Hündin gearbeitet und sie für geeingnet befunden.
    Seitdem sind die Beiden regelmäßig im Altersheim. Alle Seite profitieren von dieser Sache.

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