Wisst Ihr noch?
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Obstduft war Anfang der Achziger sowieso in allem möglichen enthalten. Ich erinnere mich an Erdbeer-Radiergummis, Erdbeer-Buntstifte und sogar Filzschreiber, wo die unterschiedlichen Farben unterschiedlich rochen. Und auch irgendwelche Spielzeugfigürchen mit bizarrem Fruchtaroma. Da passt die komische Erdbeerfolie, die ich auch nie gesehen habe, schon ins Bild.
Diese Gerüche konnte man gar nicht wirklich echten Früchten zuordnen, aber man hat gelernt "Das soll Erdbeere sein, das Kirsche und das Apfel". Wo ein Weichmacher war, war auch ein Duft :D. Das muss ein höllengiftiges Zeug damals gewesen sein - ansonsten würde doch heute Spielzeug auch noch nach was riechen...
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Das stimmt. Ich habe zu der Zeit noch mit "Mein kleines Pony" Figuren gespielt und selbst die rochen nach verschiedenen Früchten. Ich fand es damals toll, heute würde ich wohl Kopfschmerzen davon bekommen.
Und das Spielzeug das im warmen Wasser die Farbe geändert hat.
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Die alten Tintenkiller... Da mußte man irgendwie Spucke dran machen und dann ging es los. Püh, das hat immer so ekelig geschmeckt.
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Zitat
Die alten Tintenkiller... Da mußte man irgendwie Spucke dran machen und dann ging es los. Püh, das hat immer so ekelig geschmeckt.
Und wenn man dann wirklich drüberschreiben wollte, ging es nicht wirklich, bestenfalls mit Kuli..... und das war in der Schule ja verpönt. Da musste es der Füller sein.
Ich hatte immer Tintenflecke an den Fingern.....
Gruss
Gudrun -
Jau, und schwarze Tinte wurde Orangefarben.....
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Kennt ihr Aquamaler?
http://www.youtube.com/watch?v=ICSJjxnQep8
Ich wollte die früher soooo gerne haben, hab sie aber nie gekriegt. Funktionieren die echt wieder, nachdem man sie unters Wasser gehalten hat?
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Zitat
Jau, und schwarze Tinte wurde Orangefarben.....
Schwarze Tinte in der Schule - das war ein Verbrechen! Wir durften nur blaue benutzen. Wer eine andere Farbe benutzte, war ein Rebell..... und handelte sich z. B. bei Klassenarbeiten richtigen Ärger ein.
Die Lehrer durften natürlich rot, und wehe, es war eine grüne Bemerkung bei Arbeiten drunter oder am Rand! Dann war die Arbeit über den Tisch der Schuldirektorin gewandert - das bedeutete entweder eine grottenschlechte oder eine supertolle Leistung, selten mal etwas ganz normales....
Naja, Schule in den 60er Jahren war schon anders als heute.... ich glaube, das war eigentlich viel entspannter als heute, obwohl wir das damals sicher nicht so sahen. Aber ich denke nicht, dass die damaligen Lehrer wegen Angstzuständen nicht mehr fähig waren, Unterricht zu halten. Wir hatten noch eine ganze Reihe Lehrer, die bis zur Pensionierung gearbeitet haben. Die Frühpensionierung gab es eigentlich nur, wenn schwere Krankheiten auftraten.
Aus heutiger Sicht betrachte ich meine Schulzeit als schön. Wir hatten meist nur vormittags Schule, nachmittags war frei fürs Spielen, evtl. irgendwelche Hobbies. Nachmittagsunterricht gab es sehr selten - und meist war das dann Sport (wenn wir im grossen Stadion Leichtathletik machen mussten - Hass!) oder mal Kunstunterricht.
Heute ist es ja in den 8./9. Klassen fast die Regel, dass 8 Schulstunden pro Tag auf dem Plan stehen. So viel gab es bei uns im Alter von 14 Jahren nicht.
Im Geschichtsunterricht hörte die deutsche Geschichte etwa 1930 auf - danach ging es wieder zurück in die Steinzeit. Genaueres über die dunkle Zeit Deutschlands habe ich erst viel später erfahren - in gewerkschaftlichen Seminaren oder auch dann in Büchern oder Zeitschriften wie Spiegel oder Zeit.
Politikunterricht gab es nur sehr spärlich. Das wurde von uns "Kindern" ziemlich fern gehalten. Damals war man ja auch erst mit 21 volljährig (bis 1974), also musste man nicht so viel über Politik wissen, man durfte ja eh nicht mitreden.
Als ich dann mit 16 meine Ausbildung begann und kurz darauf Kontakt zur IG Metall bekam, nach einem halben Jahr in die Jugendvertretung gewählt wurde, da begann eine ganz neue Welt. Ich lernte Sichtweisen kennen, die mir bis dahin fremd waren - obwohl auch mein Vater Arbeiter war. Aber er war Arbeiter im öffentlichen Dienst, da gab es damals nicht viel zu meckern oder zu streiken.....
Wenn man heute hört, dass für 5 oder 6 Prozent mehr Einkommen gestreikt wird.... damals hätte man gelacht. Da ging es um 9, 10, 12 Prozent. Und im Endeffekt kamen 7 oder 8 raus. Und endlich überall 40-Stunden-Woche (1973 gab es z. B. im Grosshandel noch 44 Stunden).
Neue Gesetze regelten, dass Auszubildende keine "ausbildungsfremden" Arbeiten machen mussten - da gab es heisse Diskussionen, ob bei Schlossern und Drehern das Werkstatt kehren nun ausbildungsfremd war oder nicht....
Und trotz Gesetz: Die Stadttouren mit Frühstückseinkauf für Kolleginnen und Kollegen waren bei allen Azubis heiss begehrt - da fiel meist das eigene Frühstück mit ab....Rumlungern gab es natürlich auch - schliesslich waren die 60er Jahre auch die Wiege der Hippies und der "68er".... Aber die "Gammler" wurden schon ganz schön schräg angeschaut, gerade in der Kleinstadt Trier (trotz Uni!). Wer keine Arbeit hatte, war oft wirklich arbeitsscheu - nicht so wie heute....
Tja, und im Auto musste man sich noch nicht anschnallen, man durfte hinten Winter- und vorne Sommerreifen draufhaben, das Verkehrsbild wurde vom VW-Käfer beherrscht, die Parklücken waren für die damaligen Autos breit genug, das Benzin erschwinglich.....
Na - aber ich möchte trotzdem nicht wieder in der damaligen Zeit mit ihrer Engstirnigkeit leben.
Gruss
Gudrun -
Zitat
Im Geschichtsunterricht hörte die deutsche Geschichte etwa 1930 auf - danach ging es wieder zurück in die Steinzeit. Genaueres über die dunkle Zeit Deutschlands habe ich erst viel später erfahren - in gewerkschaftlichen Seminaren oder auch dann in Büchern oder Zeitschriften wie Spiegel oder Zeit.
Das war in den 90ern auch noch so.
Sobald die Weimarer Republik kam, gings wieder zu römischen Zeiten zurück -
Wow Gudrun, ganz herzlichen Dank für den kleinen Ausflug in das "Damals"! Hat mir Freude gemacht das zu lesen.
Ohja, und Samstags hatten wir immer 2 Stunden Unterricht. Das war aber schön, so irgendwie, da dann Freizeit vor der Türe stand. Obwohl, wenn ich es mir recht überlege, ich mußte dann immer im Haushalt helfen, sprich Staubwischen, Einkaufen gehen und all so ein Kram.
Ach ja..... *seufz* -
Woran liegt das eigentlich, das "früher alles viel einfacher war"?
Natürlich ist mir klar, das es nicht wirklich so war, jede Zeit ihre Probleme hatte, etc.
Aber wenn ich so sehe, (mein Freund ist Lehrer) wieviele Schüler (und/oder deren Eltern!) sich hinter Legastenie, ADS oder sonstigem verstecken... Lehrer, die total überfordert mit ihren Schülern sind, man muss sich über SO VIEL Gedanken machen! Ich darf meinem Freund ab und an beim Korrigieren über die Schulter schauen, und was da teilweise abgeliefert wird, ist eine Frechheit. Gut, wir hatten auch einen Klassenclown oder mal nicht gelernt... aber jetzt sind es ganze Klassen.Oder wenn ich dran denke, als ich in die Realschule kam... ich war froh, wenn die 10klässler mich nicht beachtet haben... als ich dann in der 10. war... musst ich mir von den Pimpfen anhören, das man sich doch gefälligst verp*ssen soll.... Und wenn die Eltern dann zum Elternabend gerufen werden, wird der Lehrer noch beschimpft.
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